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Veröffentlicht am 21.09.2017

Schwächer als seine Vorgänger

Slow Burn - Gefährliche Lust
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Erscheinungsdatum: 04.05.2016

Autor: Maya Banks

Seitenzahl: 416 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0079-8

Erhältlich: hier

Klappentext: Seit zwölf Jahren ist Zack Covington auf der Suche nach seiner Jugendliebe ...

Erscheinungsdatum: 04.05.2016

Autor: Maya Banks

Seitenzahl: 416 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0079-8

Erhältlich: hier

Klappentext: Seit zwölf Jahren ist Zack Covington auf der Suche nach seiner Jugendliebe Gracie. Einst waren die beiden unzertrennlich, bis eine verhängnisvolle Nacht alles veränderte und Gracie spurlos verschwand. Als Zack nun bei einem Auftrag für die Sicherheitsfirma Deveraux über ein Gemälde stolpert und darauf den Ort erkennt, der für ihn und Gracie damals eine tiefe Bedeutung besaß, ist er sich sicher: Gracie will ihm etwas mitteilen. Doch als er ihr nach all der Zeit endlich wieder gegenübersteht, muss er feststellen, dass aus dem lebensfrohen Mädchen von damals eine verängstigte Frau geworden ist, die noch immer um ihr Leben fürchtet … (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)

Rezension:
Rache serviert man am besten kalt - eine Tatsache, die man nur all zu gern zu vergessen scheint...

Mit dem dritten Teil von Maya Banks "Slow Burn"-Reihe wird der Leser auf neue Wege geführt. Anstatt über den dritten Deveraux-Bruder zu schreiben und damit das Schema fortzusetzen, bedient sich Banks der Geschichte des mysteriösen Zack Covington. Das größte Merkmal dieser Veränderung ist damit der unterschiedliche bzw. andere Lebensstil des Protagonisten, der einmal nicht in einer Hightechvilla haust und an jeder Ecke einen Wachposten stehen hat. Diesen Umstand macht sich die Autorin natürlich zu schaffen und nutzt die große Angriffsfläche auf die Protagonisten schamlos aus. Ein kleines oder auch größeres Drama folgt auf das Nächste und die Protagonisten finden sich ungewollt auf einer gefährlichen Hetzjagd wieder. Und obwohl dadurch eine kontinuierlich steigende Spannung entsteht, bleibt die Action und die Atmosphäre zwischen den Protagonisten häufig auf der Strecke.

Als Anna-Grace "Gracie" vor 12 Jahren auf die nur schändlichste Weise verraten wird, ist für sie eines ganz klar: ihr (Ex-)Freund Zack ist der Drahtzieher der Action! Ihr bleibt also nichts weiter als die Flucht und der Versuch eines neuen Lebens, doch kann sie jemals Vergessen und wirklich neu anfangen? Nein. Aber als sie ihrem Peiniger schließlich auch noch in die Arme läuft und dadurch in das Fadenkreuz einer kriminellen Organisation gerät, sind alle Mühen der vergangen Jahre zunichtegemacht.
Verstört, gedemütigt und gebrochen. Bei der ersten Begegnung mit Gracie ist klar, dass sie es zwar geschafft hat, sich bis jetzt vor den Dämonen ihrer Vergangenheit zu verstecken, sie aber diese nie besiegt hat. Geleitet von Hysterie, Angst und Hilflosigkeit ist sie kurz davor wieder die Flucht vor Zack zu ergreifen. Doch nach einem brutalen Angriff, der ihre Vermutungen nur noch weiter bekräftigt, lässt er sie nicht mehr aus den Augen und beteuert seine Unschuld. So gern sie ihm auch glauben will, die Angst hat Gracie jedoch fest in ihren Klauen.

Als Zacks Freundin eines Tages ohne einen Hinweis verschwindet, vermutet er das Schlimmste und beginnt eine Jahre andauernde Suche nach der Wahrheit. Und obwohl mit jedem Jahr die Chance kleiner wird, gibt Zack die Suche nach Gracie selbst nach 12 Jahren nicht auf. Und urplötzlich steht der Sicherheitsbeamte vor ihr und sie hat Todesangst vor ihm. Aber warum? Was soll er Schreckliches getan haben? Übertreibt Gracie oder ist die gar psychisch krank? Fragen, auf die Zack keine Antwort erhält. Doch als ihm klar wird, dass er die Liebe seines Lebens in Lebensgefahr gebracht hat, geht seine Geduld in die Brüche.
So groß die Freude über das Wiedersehen mit Gracie ist, umso größer ist der Schmerz, als Zack erkennt, was er getan haben soll. Seine mühsam aufgebaute Welt zerbricht in tausende Einzelteile, und obwohl er weiß, dass er unschuldig ist, hat er keine Erklärung für das Geschehene. Mit Gracies übernatürlicher Gabe als Beweis, beginnt für ihn nach langer Zeit des Suchens die letzte Hürde. Neuer Kampfgeist treibt ihn an und die Angst um Anna-Graces Leben sitzt ihm weiter im Nacken.

Durch Zacks neue Aufgabe auf der Suche nach Beweisen für seine Unschuld springt Elizabeth ein und bleibt an Gracies Seite. Doch wer ist in größerer Gefahr? Gemeinsam mit Lizzi und den ehemaligen Protagonisten aus den Vorgängerteilen nimmt ab diesem Zeitpunkt Gracie das Ruder in die Hand. Die Spannung nimmt noch einmal rapide zu und entwickelt die letzten Szenen in kleinen Romanhighlights.

Bewertung:
Allein schon mit der Wahl der Protagonisten geht Maya Banks einen neuen Weg. Doch dieser "frische Wind" muss sich nicht zwingend vorteilhaft auf den Roman auswirken. Obwohl die Idee viel verspricht und die Spannung zwischen Gracie und Zack an vielen Stellen greifbar ist, gleicht dies den Mangel an "actionreicher" und "interessanter" Handlung und sympathischen Charakteren nicht aus. Die einzige interessante Frage, die sich durch den ganzen Roman hinweg stellt, ist, was vor 12 Jahren wirklich passierte. Nachdem dieses Geheimnis gelüftet wurde, ist aber auch die letzte Spannung vergangen.

Abschließend kann ich als sagen, dass der 3. Teil von Slow Burn der schwächste ist und durch mangelnde Handlung oft nur vor sich hin siecht. Belebt wird der Plot durch die Nebencharaktere und einige Handlungen der Protagonisten, doch es reicht nicht aus, um daraus einen guten Roman zu formen.

6/10 bzw. 3/5 Sterne
★★★★★★☆☆☆☆

Veröffentlicht am 21.09.2017

Eine interessante Handlung

Das wilde Herz des Meeres
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Erscheinungsdatum: 01.07.2017

Autor: Elena Morgan

Seitenzahl: ca. 350 Seiten

ISBN: 978-3-931989-92-5

Erhältlich: hier

Klappentext:
-Golf von Mexiko, 1717
William Hunter – Pirat, Frauenverführer ...

Erscheinungsdatum: 01.07.2017

Autor: Elena Morgan

Seitenzahl: ca. 350 Seiten

ISBN: 978-3-931989-92-5

Erhältlich: hier

Klappentext:
-Golf von Mexiko, 1717
William Hunter – Pirat, Frauenverführer und berüchtigter Kapitän der Scowerer – kennt weder Gnade noch Furcht. Ruhelos reist er über die Meere der Welt und macht reiche Beute, bis ihn ein schrecklicher Fluch das Leben kostet. Fortan ruhen Williams Knochen in einer Höhle, dazu verdammt, alle hundert Jahre in einer Vollmondnacht zu neuem Leben zu erwachen. So lange, bis eine Frau sein grausames Herz erweicht und ihn spüren lässt, was wahre Liebe bedeutet.
-Fuerteventura, 2017
Hannah flieht nach dem Ende einer desaströsen Beziehung zu ihrer Schwester, um zu vergessen. An der wilden Atlantikküste macht sie einen seltsamen Fund: Uralte Knochen liegen neben Goldmünzen in einer vom Meer umspülten Höhle. Einhundert Jahre sind seit Williams letztem Erwachen vergangen… und die nächste Vollmondnacht steht unmittelbar bevor. (Cover, Klappentext by Drachenmond Verlag)


Rezension:
Weit, wie das unendliche Meer
Unzähmbar, wie die Stürme der karibischen See.
Ersehnt, wie die ewige Sehnsucht nach den verborgenen Weiten des Ozeans.

Unter dem Autorenpseudonym Elena Morgan wurde der Roman "Das wilde Herz des Meeres" beim Drachenmond Verlag veröffentlicht. Morgan entführt damit in die ruchlose, raue und zugleich faszinierende Welt des Piratenzeitalters und bringt diese auf Kollisionskurs mit unserer heutigen Kultur.
Mit viel Charme und Humor baut sich langsam aber sicher eine solide Handlung mit einer angenehmen Spannung auf. Letzteres schwächelt im Mittelteil leicht, was jedoch durch die Protagonisten abgefangen wird.

Als Hannah vor der Realität flieht und sich für einen Urlaub bei ihrer Schwester entscheidet, ahnt sie nicht, welches Abenteuer noch auf sie wartet. Von Beginn an ist Fuerteventura ein magischer Ort für Hannah. Sie fühlt sich frei, geborgen und Zuhause. Doch zugleich hat sie das Gefühl den Verstand zu verlieren. Seltsame Träume, Visionen und Stimmen verfolgen sie und leiten die junge Frau auf vergessene Pfade des Paradies. Eines führt schließlich zum anderen und plötzlich steht ein lange vergessener, verfluchter, attraktiver und sehr lebendiger Pirat vor ihr.
Für William Hunter ist seine neu entdeckte Freiheit Fluch und Segen zugleich. Einerseits weiß er, dass ihm die Zeit durch die Finger rinnt und sein Ende naht, andererseits findet er an den neuen Sitten und Bräuchen gefallen. Und als wäre dies nicht genug, weiß er nicht, ob seiner "Retterin" zu trauen ist, immerhin ist sie eine Hexe, wie jene, die ihn ins Verderben gestürzt hat. Den beiden Protagonisten bleibt kaum eine andere Wahl, als sich für die gegebene Zeitspanne miteinander zu angagieren.
Sowohl Hannah als auch William müssen sich während ihrer gemeinsamen Zeit ihren Dämonen stellen. Gejagt von der Vergangenheit und verschreckt von der Zukunft erkennen sie Fehler an und entwickeln neue Seiten in ihrer Persönlichkeit. Doch kaum scheint alles ins Lot zu geraten, erhalten sie ein gefährliches Angebot.

Neben Hannahs Schwester Marie, die sich nach einiger Zeit verdünnisiert und deren Ehemann, den man nie kennenlernt, gibt es Williams Besatzung, die die Sparte der Nebencharaktere abdeckt. Obwohl man nur die engsten Mitglieder etwas näher kennenlernt, wird deutlich klar, dass der bunte Haufen viel Unterhaltung verspricht. Doch Hannahs Kontakt zu ihnen wird derart spärlich beschrieben, dass die einem kaum ans Herz wachsen können.

Bewertung:
"Das wilde Herz des Meeres" hat mich positiv überrascht.
Wenn meine Vermutung zu der Autorin hinter dem Pseudonym richtig ist, dann muss ich sagen, dass ich mir geschworen hatte, nie wieder ein Buch von ihr zu lesen -zu groß war die Enttäuschung beim Letzten. Doch so bin ich über andere Wege auf den Roman aufmerksam geworden und bin froh darüber.
Die Geschichte von Hannah und Will ist sehr unterhaltsam und bietet viele interessante und spannende Momente. Obwohl der Einsatz von Wills Mannschaft noch ausgebaut werden könnte, hat man doch die Verbundenheit zwischen ihnen gespürt.
Doch das Ende (zwischen letztem Kapitel und Epilog) ging mir persönlich ein wenig zu schnell, sodass die Stimmung nach dem Showdown zerstört wurde und ich mich plötzlich in der Realität wieder fand.


8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

Veröffentlicht am 21.09.2017

Die Schöne und das Biest mal anders

Räuberherz
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Erscheinungsdatum: 01.06.2017

Autor: Julianna Grohe

Seitenzahl: ca. 400 Seiten

ISBN: 978-3-95991-210-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Als wäre sie in eine schräge Version von „Die Schöne und das ...

Erscheinungsdatum: 01.06.2017

Autor: Julianna Grohe

Seitenzahl: ca. 400 Seiten

ISBN: 978-3-95991-210-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Als wäre sie in eine schräge Version von „Die Schöne und das Biest“ geraten, findet sich Ella in der Villa eines reichen Mannes wieder. Statt jedoch mit tollen Kleidern und Schmuck verwöhnt zu werden, soll sie putzen, während ihr Entführer eine Traumfrau nach der anderen mit nach Hause bringt.
Welches Geheimnis verbirgt er? Weshalb sind manchmal Stimmen im Haus zu hören, obwohl niemand in der Nähe ist? Und warum gibt es diese seltsamen elektrischen Schläge, wenn sie aus Versehen seine Haut berührt?
Ella ahnt, dass seine Hartherzigkeit nichts als Fassade ist … doch was wird sie dahinter finden?
Vielleicht etwas viel Gefährlicheres?
„Verdammt! Kochen, putzen, waschen, bügeln – und das alles für diesen super-arroganten Schönling?
Ein Traum. Genau so hab ich mir den Rest meines Lebens vorgestellt …“ (Cover, Klappentext by Drachenmond Verlag)
Rezension:
Wer beweist, dass das Biest in "Die Schöne und das Biest" wirklich verunstaltet war? Wer beweist, dass die Schöne wirklich schön war? Und wer beweist, dass es sich bei "Räuberherz" nicht um die wahre Geschichte hinter dem alten Märchen handelt?

Mit ihrem Roman "Räuberherz" erscheint bereits die zweite "Märchen-Neufassung" von Julianna Grohe beim Drachenmond Verlag. Anders als "Die vierte Braut" spielt die Handlung dieses Mal jedoch in der Gegenwart und aus Cinderella wurde "Die Schöne und das Biest".
Schneller als einem vielleicht lieb ist, befindet man sich von der ersten Seite an mitten in der Handlung wieder. Ohne überhaupt zu wissen was Geschehen ist, gerät man in den Bann Grohes und verliert sich immer weiter in der ungewöhnlichen Geschichte. Zwischen den Protagonisten entsteht eine lang anhaltende, unterschwellige Spannung, die sich immer weiter steigert und schließlich im großen Finale sich ihre Bahnen bricht. Sodass der Roman zu einen Page-Turner wird.

Als das Ausreißermädchen Elle nachts aus ihrem Nachtquartier entführt wird, ist für sie eines klar: Niemand wird sie suchen. Das weiß auch Crys, ihr geheimnisvoller und attraktiver Entführer, der Ella als seine Haushaltshilfe auf dem Anwesen behalten will. Mit der Aussicht auf Leben oder Tod fügt sich Ella ihrem Schicksal.
Schnell erkennt das junge Mädchen jedoch, dass in diesem Haus etwas ganz und gar nicht stimmt. Crys Freundinnen leiden immer wieder unter einer seltsamen Krankheit, James und Arthur sind nicht das, was sie zu sein scheinen und Crys Freunde stellen womöglich eine tödliche Gefahr dar.
Ella entwickelt während ihrer Gefangenschaft viel neue Eigenschaften und legt beinahe genau so viele wieder ab. Aus dem schüchternen und sturen Mobbingopfer wurde eine mutige und sture Dame, die schließlich zu einer tapferen und furchtlosen Kämpferin mutiert. Ein Grund dafür sind die vielen immer wieder drastisch wechselnden Umwelteinflüsse, an die sich die junge Protagonistin anpassen muss. Ein anderer Grund sind Crys starke Gefühlsschwankungen.
Liebesvoll, kalt, warm, zornig, gemein, schweigsam, verletzlich und so weiter. Crys hat vermutlich mehr Facetten, als ein gewisser Mr. Grey. Aus Selbstschutz und Sorge um seine Lieben baut Crys eine fast undurchdringliche Mauer auf, die er mit jedem kleinen Riss 10-fach verstärkt. Dieser ständige Wechsel der Gefühle und seines Verhaltens beeinflusst somit auch das Leben der anderen Bewohner des Anwesens stark.

Neben einigen "unwichtigen" Nebencharakteren gibt es in "Räuberherz" die Bewohner des großräumigen Anwesens. Ob der alte Gärtner oder Crys geheimnisvolle Gefährten James und Arthur, sie alle nehmen einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung der jungen Ella und helfen ihr die Gefangenschaft zu ertragen. Hinzu kommen doch die wechselnden Freundinnen der Hausherren, die nicht nur ihre guten Seiten haben. Summer, Honey oder Grace... auch sie beeinflussen ungewollt Ellas Leben. Während einige zu Freundinnen werden, werden andere zur sprichwörtlichen bösen Stiefmutter degradiert. Durch ihre wichtige Rolle in Ellas Leben lernt man als Leser mit ihnen zu lachen, zu weinen und die Handlung auch aus anderer Sicht zu betrachten.

Bewertung:
Sobald mich "Räuberherz" gepackt hatte, habe ich den Roman nur ungern aus den Händen gelegt. Die sich immer weiter steigernde Spannung zwischen den verschiedenen Charakteren treibt die Handlung voran und macht selbst weniger interessante Momente zu kleinen Abenteuern. Besonders überrascht hat mich der große Showdown, der aus dem Nichts erscheint und unerwartete Elemente mit einfließen lässt.

Der Handlungszeitpunkt hat mir hingegen nicht wirklich zugesagt. Sobald man weiß, was Julianna Grohe aus dem "Fluch" des "Biests" gemacht hat, kommt man sich ab und zu fehl am Platz vor. Eine andere Epoche, wie zum Beispiel die Industrialisierung (Großbritannien) hätten für eine bessere Atmosphäre und Glaubwürdigkeit gesorgt.
Von diesem kleinen Manko einmal abgesehen, ist der Autorin mit "Räuberherz" eine weitere interessante Märchen-Neuerzählng gelungen, die Lust auf viele weitere weckt.

9/10 bzw. 4,5/5 Sterne
★★★★★★★★★☆

Veröffentlicht am 21.09.2017

Die Handlung setzt sich klar vom Vorgänger ab

True North - Schon immer nur wir
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Erscheinungsdatum: 21.07.2017

Autor: Sarina Browen

Seitenzahl: 410 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0600-4

Erhältlich: hier

Klappentext: Wenn wir zusammen sind, gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft. ...

Erscheinungsdatum: 21.07.2017

Autor: Sarina Browen

Seitenzahl: 410 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0600-4

Erhältlich: hier

Klappentext: Wenn wir zusammen sind, gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft. Es gibt nur das Hier und Jetzt. Diesen Moment.

Als Jude in seinen Heimatort in Vermont zurückkehrt, will er nicht mehr daran denken, was vor drei Jahren geschehen ist, als er alles verloren hat: seinen guten Ruf, seine Chance auf eine Zukunft – und Sophie. Seine große Liebe, deren Leben er in einer einzigen tragischen Nacht zerstört hat. Sophie ist geschockt von Judes Rückkehr, denn der Mann, der für den Tod ihres Bruders verantwortlich ist, bringt ihr Herz auch nach all den Jahren noch gefährlich aus dem Takt. Und so sehr sie sich dagegen wehrt, spürt sie bald, dass diese Liebe keine Gesetze kennt … (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)


Rezension:
Ein Moment, der alles zerstört.
Eine Tat, die alles ändert.
Eine Liebe, die alles überwindet.

Willkommen zurück in Vermont! Im zweiten Teil von Sarina Bowens "True North" Reihe dreht sich dieses Mal alles um den mysteriösen Farmhelfer Jude, der am Ende von Band 1 nach Hause zurückgekehrt ist.
Bereits ab den ersten Seiten weiß der Leser: Er ist wieder zurück zwischen dem süßen Cider und den bitteren Intrigen. Dies liegt anfänglich aber eher an Bowens Stil, als an den altbekannten Charakteren, denn diese machen sich erst im Verlauf der Handlung bemerkbar.
Während sich in den ersten Kapiteln alles um Judes Vergangenheit dreht, wird schnell klar, dass sich vieles davon seinen Weg in das Hier und Jetzt gebahnt hat und die Zukunft des jungen Mannes zerstören will. Nachdem die "Eingewöhnungszeit" der ersten Seiten zu Ende ist, geht es spannungstechnisch also auch schon los. Je mehr Informationen ans Licht geraten, und je mehr Jude sich sträubt, umso spannender und unvorhersehbarer wird die Handlung, sodass die Seiten nur so durch die Finger gleiten und man das letzte Kapitel viel zu schnell erreicht.

Jude Nickels kehrt nach dreijähriger Haftstrafe -wegen fahrlässiger Tötung und Drogenbesitzes- und sechs Monaten als Erntehelfer auf der Shippley Farm nach Hause zurück und muss sich unweigerlich seiner Vergangenheit stellen. Doch das ist leichter gesagt als getan, wenn man bedenkt, dass die Angst vor einem Rückfall in der vertrauten Umgebung immer größer wird. Hinzu kommt die unerwartete Anwesenheit seiner Ex-Freundin Sophie... und das Drama wird perfekt.
Obwohl man Judes Vorgeschichte bereits im ersten Teil der Reihe grob erfuhr, steckt sowohl emotional, als auch physisch noch viel mehr dahinter, als es zuerst den Anschein hat. Nachdem Jude erkennt, dass "Ausweichen" nicht die beste Taktik ist, gerät er in einen emotionalen Zwiespalt, er muss sich Sophie stellen und beginnt dadurch ungewollt sein soziales Leben langsam neu aufzubauen. Doch die eigenen Schuldgefühle lassen nicht nach und werden durch das Eingreifen von Sophies Vater zusätzlich verstärkt... bis die Situation schließlich eskaliert.

Sophie Haines konnte das Schicksal vermutlich keinen breiteren Strich durch ihre Zukunftsplanung machen, als wie mit dem Tod ihres Bruders vor ca. drei Jahren. All ihre Träume -wie zum Beispiel eine Gesangsausbildung in New York- starben zusammen mit ihrem Bruder und den darauffolgenden Schuldzuweisungen ihrer Eltern, sodass sie schließlich gezwungen war, zurück zu ihren Eltern zu ziehen, um diese zu unterstützen. Doch für ihre zerrüttete Familie ist sie eher eine billige Bedienstete, als eine sorgende Tochter. Als eines Tages Jude wieder zurück in der Stadt ist, wird die Situation nur noch angespannter und alte, unbeantwortete Fragen brennen der jungen Frau wieder unter der Haut.
Durch die kurzen Erinnerungssprünge kann man gut erkennen, welchen Wandel Sophie in den letzten Jahren vollzogen hat. Durch Jude hat die in ihrer Jugend von der Freiheit gekostet und mit dem Unfall wurde sie zurück in ihren Käfig gedrängt. Doch mit jeder weiteren Schikane ihres Vaters bröckelt ihre Selbstbeherrschung. Sophie beginnt selbst Nachforschungen über den Tod ihres Bruders anzustellen und lehnt sich damit immer weiter gegen ihre Ketten auf. Bis sie letztendlich zu viel entdeckt und sich selbst in große Gefahr bringt.

Nachdem man sich an die zerrütteten und mehr als unsympathischen Familien der beiden Protagonisten gewöhnen musste, gibt es mit dem Erscheinen der Shippleys ein Licht am Horizont der sympathischen Charaktere. Sie bilden für beide eine sichere Zuflucht und kommen nach und nach immer häufiger vor. Doch während es damit bergauf geht, verrückt die Maske der Familie Haines immer weiter, bis sie letztendlich bricht.

Bewertung:
Man merkt deutlich, dass Judes Geschichte in eine andere Richtung geht. Weniger Idylle und Farmleben und dafür mehr Gefahr und Stadtdramen. Und obwohl dies schade ist, da der besondere Charme aus dem ersten Roman der Reihe verflogen ist, wird durch die lauernden Gefahren und die schwelenden Konflikte eine andere, aber beinahe genau so interesante und packende Spannung hergestellt.
Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen, auch wenn der Beginn ein wenig holprig war. Die Handlung hat mich dennoch auf ihre Seite gezogen und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Ein großer Pluspunkt dazu ist, das die Ereignisse an einigen Stellen zwar vorhersehbar, doch mit ihren einhergehenden Emotionen angenehm überraschend war.

Und mit diesen Worten heißt es jetzt auch für mich: Warten auf Zachs Geschichte mit hoffentlich altem Shippley-Charme! :)

9/10 bzw. 4,5/5 Sterne
★★★★★★★★★☆

Der zweite Teil der "True North" Reihe wurde mir freundlicherweise vom Lyx Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Danke für diese tolle Geschichte! Dennoch möchte ich anmerken, dass dies keines Falls meine Meinung über den Roman beeinflusst.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Viel Potenzial!

Stefano
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Erscheinungsdatum: 09.05.2017

Autor: Christine Feehan

Seitenzahl: 606 Seiten

ISBN: 978-3-453-31844-1

Erhältlich: hier

Klappentext:Stefano Ferraro ist verdammt attraktiv, verdammt reich und verdammt ...

Erscheinungsdatum: 09.05.2017

Autor: Christine Feehan

Seitenzahl: 606 Seiten

ISBN: 978-3-453-31844-1

Erhältlich: hier

Klappentext:Stefano Ferraro ist verdammt attraktiv, verdammt reich und verdammt mächtig – und er hat ein magisches Geheimnis: Er kann mit den Schatten verschmelzen und Licht und Dunkelheit seinem Willen unterwerfen. Ziemlich praktisch, wenn man der Boss eines der einflussreichsten Familienclans Chicagos ist! Als Stefano eines Tages der ebenso schönen wie temperamentvollen Francesca Capello begegnet, ist ihm sofort klar, dass er diese Frau zu der Seinen machen muss. Francesca jedoch hat ihren eigenen Kopf und ist nicht gewillt, Stefanos Verführungskünsten so einfach zu erliegen ... (Cover, Klappentext by Heyne Verlag)


Rezension:
Die Polizei - dein Freund und Helfer. Pah, wer's glaubt! Ein paar grüne Scheine hier, ein paar Machtspiele da und schon wirst du vom Opfer zum Täter...

...ein Szenario, das der Protagonistin in Christine Feehans neustem Roman „Stefano“ nicht unbekannt ist. Die Autorin zeigt mit ihrer neuen Reihe „Shadows“ ihren Lesern eine sehr vertraute und doch andersartige und interessante Welt in den Schatten Chicagos.
Eine Welt beherrscht von den Schattengleitern.
Durch das Erschaffen dieser neuen Art der übernatürlichen Wesen bietet man den Lesern viele unterschwellige Fragen, unerwartete Wendungen und interessante Lebensgeschichten, die einen Spannungsbogen -besonders zwischen den Charakteren- entstehen lassen, den man so eindeutig nicht erwarten würde. Doch trotz dieses Überraschungsmoments verfliegt das Interesse an der Hauptstory ab der Hälfte des Romans und bringt somit die vielen Nebencharaktere in den Vordergrund.

Der jungen Protagonistin Francesca Capello ist seit Monaten auf der Flucht vor dem Mörder ihrer Schwester. Doch es ist nicht so, dass sie vor einem Phantom flieht, nein! Sein Name, sein Gesicht, seine Macht... alles ist ihr über ihn bekannt, und doch ist niemand bereit ihr zu helfen. Jeder wendet sich von der jungen Frau ab, zu absurd sind die Anschuldigungen. Francesca bleibt also nichts anderes übrig, als zeitweise zu einer alten College Freundin nach Chicago zu flüchten, bis sie einen neuen Weg gefunden hat. Ein guter Plan, wenn der Feind nicht ihre Spur gefunden hätte und Francesca unbewusst ins Ferraro-Gebiet stolpern würde, wo niemand Geringeres als Stefano Ferraro auf die wartet.
Verzweiflung, Angst und Hoffnungslosigkeit gepaart mit dem letzten Rest Kampfgeist. So lernt man die Protagonistin in den ersten Seiten des Romans kennen. Das macht auch Francescas Begegnung mit dem düsteren und gefährlichen Stefano nicht wirklich besser, das Gegenteil ist viel mehr der Fall, sodass ihr nichts anderes übrig bleibt, als dem vermeintlichen Mafioso zu gehorchen.
Schnell muss sich die junge Frau jedoch eingestehen, dass Stefano nicht der ist, der er zu sein scheint. Sie lernt hinter die Fassade des düsteren Mannes zu blicken, und Vertrauen und Sicherheit in dessen Macht zu finden. Dies hat jedoch leider auch zu Folge, dass Francesca sich Stefanos „Macht“ anvertraut und aus einem gegenseitigen Kräftemessen zu Beginn ein einseitiges Katzbuckeln ihrerseits wird.

Stefano Ferraro ist Macht und Respekt gewöhnt. Jeder in seinem Viertel kennt ihn, jeder respektiert ihn und jeder fürchtet ihn. Und sollte doch einmal jemand gegen seine Gesetze verstoßen und die Bewohner des Viertels gefährden, so widerfährt demjenigen der Zorn der Familie Ferraro! Doch so angenehm dieses Leben auch ist, so müssen Stefano und seine Familie eine große Last tragen. Immerhin stehen das Wohl des Viertels und der Familie sowie deren Fortbestand an erster Stelle, was es auch kosten mag. Das beinhaltet für den jungen Schattengleiter auch, im Notfall eine arrangierte Ehe einzugehen. Kein Wunder also, dass ihm Francescas Ankunft wie ein Segen erscheint. Doch seine Auserwählte bringt viele Gefahren mit sich.
Um Francesca für sich zu gewinnen, muss Stefano schnell einsehen, dass er sich -zumindest ihr gegenüber- ändern muss. Befehle bellen und sorglos durch die Gegend feiern war gestern! Stattdessen muss er der Angst um seine Frau ins Auge sehen und sich an ein „gesittetes“ Leben ohne Flüche und Fäkalsprache in jedem dritten Wort gewöhnen. Sein Beschützerinstinkt schlägt durch, sodass Stefano alles versuchen wird, um seine Lieben zu beschützen, doch geht er dabei zu weit?

Mit Stefano und Francesca kommen viele Nebencharaktere mit mehr oder weniger interessanten Geschichten in die Handlung. Neben Francescas Freunden und Bekannten, die mit steigenden Einfluss Stefanos immer uninteressanter für die junge Frau werden, gibt es mit der Ferrarofamilie eindeutig interessantere Weggefährten! Emmanuelle, Ricco, Taviano,... die Familie Ferraro ist wirklich sehr, sehr groß und beschlagnahmt beinahe jede Seite des Romans für sich. Doch dies soll keinesfalls als negativer Kritikpunkt gesehen werden. Vielmehr bringen sie damit eine Vielfalt und Charaktertiefe mit sich, die die Handlung während ihrer Flaute im Mittelteil auffängt und in eine andere Richtung lenkt.

Bewertung:
„Stefano“ ist der erste Roman, den ich von der Autorin gelesen habe, weshalb ich ohne jegliche Erwartungen gelesen habe.
Der Anfang des Buches hat mich wirklich in seine Fänge gezogen und aufgrund der Spannungen zwischen den Charakteren, sowie der Unwissenheit über Kultur der Schattengleiter wirklich fasziniert.
Doch mit fortschreiten der Handlung wurde besonders Francesca immer naiver und flacher, weshalb ich mich einfach nicht mehr mit den Protagonisten identifizieren konnte. Das beste Argument dafür ist zum Beispiel, wie schnell Francesca ihre kritischen und vor allem berechtigten Fragen bezüglich Stefanos Geheimnissen vergisst, wenn ihr Angebeteter mit dem Finger schnipst.
Dazu hat natürlich auch beigetragen, dass etwa alle fünf Seiten die beiden Protagonisten miteinander „geschlafen“ haben, wenn man dieses wilde durch die Gegend vögeln denn so nennen kann.
Diese Fülle an Erotikszenen und der daraus resultierende Stillstand der Handlung haben den Roman einfach zerstört. Obwohl die Nebencharaktere diesen Sturz etwas abgemildert haben, konnten sie das Buch nicht retten.

Lediglich gegen Ende hin, als Spannung und Action den Roman wieder beherrscht haben, ging alles wieder bergauf. Doch so schnell dieser Pluspunkt kam, so schnell war das Buch auch zu Ende.

Ich hoffe, dass der 2. Band "Ricco" diese Fehler ausbessert, denn die Idee der Reihe hat viel Potenzial. Ich bin gespannt!

7/10 bzw. 3,5/5 Sterne
★★★★★★★☆☆☆