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Veröffentlicht am 20.05.2017

Düster, geheimnisvoll und unvorhersehbar!

Dark Secrets - Versteinerte Seelen
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Erscheinungsdatum: 2012

Autor: Elizabeth Chandler

Seitenzahl: 272 Seiten

ISBN: 978-3-7855-7376-1

Erhältlich: hier

Klappentext:
Seit ihrer Ankunft auf Scarborough House, dem uralten Landsitz ihrer ...

Erscheinungsdatum: 2012

Autor: Elizabeth Chandler

Seitenzahl: 272 Seiten

ISBN: 978-3-7855-7376-1

Erhältlich: hier

Klappentext:
Seit ihrer Ankunft auf Scarborough House, dem uralten Landsitz ihrer Großmutter, plagen Megan merkwürdige Träume, die immer düsterer und brutaler werden. Visionen von verbotenen Liebschaften, Eifersucht und Intrigen.
Während Megan ihren Träumen nachgeht, verdichten sich die Hinweise darauf, dass auf Scarborough House ein Mord geschehen ist. Sinnt der Geist der Toten auf Rache und will, dass Megan den Täter zur Strecke bringt? Oder ist es eine Warnung, weil der Mörder sich erneut bereit macht, zuzuschlagen, und diesmal Megan im Visier hat? (Cover, Klappentext by Loewe Verlag)

Rezension:
Düster, geheimnisvoll und unvorhersehbar!
Seit ihrer Kindheit träumt Megan von einem alten Haus, indem sie spielt. Umso größer ist ihr Schock, als sie schließlich bei ihrem ersten Besuch bei ihrer Großmutter genau auf dieses "Traumhaus" trifft. Doch ab diesem Moment ist nichts mehr, wie es zu sein scheint und Megans Leben vermutlich in Gefahr.

"Versteinerte Seelen" ist der erste Teil von Elizabeth Chandlers Reihe "Dark Secrets". Mystische, unerklärliche und gruselige Geheimnisse aus der Vergangenheit stehen dabei auf der Tagesordnung. Der Jugendroman ist in einer sehr angenehmen Ich-Perspektive schrieben und gibt damit die Erlebnisse und Gedanken der Protagonistin Megan wieder. Da der Leser ausschließlich durch Meg's Augen die Handlung erlebt, baut sich -ähnlich, wie bei der Protagonistin- eine düstere und verwirrende Spannung auf. Dieses Merkmal ist auch das große Steckenpferd von Chandler. Die Perspektive führt den Leser immer wieder auf neue Spuren, die weiter für Verwirrung sorgen. Mithilfe der wenigen Informationen rund um das eigentliche Geschehen ist die Handlung und deren Ausgang bis zur letzten Seite ungewiss, was den Leser ins Mitfiebern verfallen lässt.

Megan Tilby ist die Adoptivtochter von Carolyn Barnes, welche in Scarborough House aufgewachsen ist. Als Megan schließlich nach vielen Jahren zum ersten Mal von ihrer Großmutter eingeladen wird, merkt sie schnell, dass etwas mit dem Haus und der alten Dame nicht stimmt. Sie träumt von Dingen, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat, aber dennoch bis ins kleinste Detail existieren und muss sich mit ihrer unliebsamen Großmutter herumschlagen. Als die merkwürdigen Vorfälle anfangen sich auszubreiten und auch die Bewohner des Hauses zu betreffen, startet die Protagonistin ihre eigenen Nachforschungen. Die Ergebnisse, die sie daraus zieht, sind jedoch alles andere als beruhigend.
Man erlebt Megan als geduldige aber auch gleichzeitig sturköpfige Person, die immer den passenden sarkastischen Spruch auf Lager hat. Das ist auch der Grund, warum sie sich die Bewohner des Hauses nicht sehr schnell zu Freunden macht. Die ablehnende und teilweise schroffe Behandlung, die Megan erfährt, ist auch Grund für ihr Misstrauen gegenüber diesen. Doch je weiter sie mit ihren Recherchen kommt, umso besser versteht sie sich mit ihrem "Cousin" Matt, dessen Hilfe sie durchaus gebrauchen könnte. Jedoch ist die beginnende Freundschaft labil und von Zweifeln und Missgunst überzogen.

Vergangenheit oder Gegenwart? Das ist hier die Frage!
Viele Zeitebenen bedeuten viel potenzielle Nebencharaktere. Doch in diesem Fall ist das nicht so einfach, da die Grenzen zwischen damals und heute immer weiter verschwimmen. Ob Matt, Helen oder Sophie, jeder Charakter existiert aus einem bestimmten Grund. Sobald man das herausgefunden hat, sollte die Handlung ja eigentlich ganz vorhersehbar sein, nichtwahr? Nein. Die wagen Informationen über die Umwelt der Protagonistin sorgen für viele Überraschungen und interessante Wendungen, die man nur schwer vorhersehen kann.

Bewertung:
Ich hab vor vielen Jahren spontan den vierten Teil der Reihe (Es flüstert die Dunkelheit) gekauft und war hin und weg! Das ist nun aber auch schon mindestens 5 Jahre her und ich bin eigentlich schon lange kein großer Jugendbuch Fan mehr. Doch ich weiß noch, wie ich mich, wenn ich nachts durchs Haus ging, umgedreht habe, um zu sehen, ob jemand hinter mir ist. Mit dieser Erinnerung im Hinterkopf musste ich einfach die anderen Teile der Reihe kaufen und sehen, ob es immer noch mein Typ ist.

Und ich muss sagen: ich bin überrascht! Die Spannung ist wirklich gut aufgebaut und steigert sich über das Buch hinweg kontinuierlich. Auch der Schreibstil der Autorin schildert die Geschehnisse sehr gut und vor allem geheimnisvoll. Besonders das Ende hat mich sehr überrascht und verdient einen großen Bonuspunkt.Was die Charaktere angeht, gibt es jedoch auch noch Verbesserungsmöglichkeiten. Die Nebencharaktere finde ich sehr interessant und gut ausgearbeitet, doch mit Megan konnte ich nicht wirklich warm werden. Obwohl ich die Handlung ja aus ihrer Sicht gelesen habe, kam ich mir die ganze Zeit über wie ein stumpfer Beobachter vor. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb die tatsächlich vorherrschende Atmosphäre nicht so richtig auf mich überspringen konnte.

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

Veröffentlicht am 10.05.2017

Paper Palace - Die Verführung

Paper Palace
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Erscheinungsdatum: 02.05.2017

Autor: Erin Watt

Seitenzahl: 416 Seiten

ISBN: 978-3-492-06073-8

Erhältlich: hier

Klappentext:
Diese Royals werden dich ruinieren ...
Kaum haben sich Ella und Reed wiedergefunden, ...

Erscheinungsdatum: 02.05.2017

Autor: Erin Watt

Seitenzahl: 416 Seiten

ISBN: 978-3-492-06073-8

Erhältlich: hier

Klappentext:
Diese Royals werden dich ruinieren ...
Kaum haben sich Ella und Reed wiedergefunden, werden sie schon wieder getrennt – und Reeds Leben steht auf dem Spiel. Ist er dieses Mal zu weit gegangen? Ist ihm sein aufbrausendes Temperament zum Verhängnis geworden? Ella ist eine Kämpferin. Sie ist bereit, alles zu tun, um Reed zu schützen, und den Royals zur Seite zu stehen. Doch dann wird sie plötzlich von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Sie muss feststellen, dass ihr Leben eine einzige Lüge war. Werden die Royals sie am Ende doch ruinieren? Oder kann es ein Happy End für Ella und Reed geben? (Cover, Klappentext by Piper Verlag)

Rezension:
(Da die Reihe wie ein einziges großes Buch aufgebaut ist, werde ich nicht extra alles wiederholen, sonder nur Charakter- und Stilentwicklung anreißen. Genaueres findet ihr in den Rezis zu Paper Princess und Paper Prince.)

Glück und Frieden währt nie lange, stimmt's? Zumindest nicht für Ella Harper, denn schön wieder gerät ihre Welt aus den Fugen. Nur dieses Mal scheint das Schicksal alles vernichten zu wollen, was ihr lieb und teuer ist.

Mit "Paper Palace" ist nun auch der dritte und letzte Teil der Paper-Triologie von Erin Watt erschienen. Die Handlung beginnt wenige Stunden nachdem das Chaos im Palast der Royals Einzug gehalten hat, und verspricht dementsprechend sehr interessant zu werden. Doch nein! Da hat man sich nach dem Ende von "Paper Prince" leider zu früh gefreut!
Während der gesamten Handlung kommt kaum eine vernünftige Spannung (von 3-4 Kapiteln gegen Ende einmal abgesehen) zustande. Ähnlich ergeht es auch der Handlung an sich. Wo ist der INTERESSANTE rote Faden abgeblieben?! Nachdem im Vorgänger immer wieder kleine aber unterhaltsame Zwischenpassagen eingebaut wurden waren, ist man hier vergeblich auf der Suche danach. Die Story dümpelt nur so vor sich hin und zieht sich hier und da wie Kaugummi.
Aber es gibt auch Lichtblicke wie zum Beispiel die ca. 10 Kapitel, die doch ganz interessant waren oder der immer noch gute und flüssige Schreibstil der Autorinnen.

Aber jetzt ist erst einmal Schluss damit! Wichtig sind ja auch die Charaktere!
Nachdem Elle ihre kämpferische Seite in Teil 2 entdeckt hat, hat sie sich nichts mehr so einfach gefallen lassen. Doch nachdem Steve auftaucht, geht dieser Fortschritt wieder ein wenig verloren. Sie rebelliert größtenteils nur noch in ihren Gedanken und kuscht gegenüber ihrem Vater und Dianah sehr schnell. Nur wenn es um Leben und Tod geht, kommt die Ella aus Band 2 wieder hervor und fährt die Krallen aus.
Doch besonders moralisch hat die Protagonistin Einiges gelernt! Sie reagiert nicht mehr derart extrem auf die Anfeindungen und Sticheleien ihrer Mitschüler. Ella hat mit der Zeit erkennt, auf welche Art und Weise sie ihren Widersachern viel mehr zusetzen kann, was natürlich ausgenutzt wird. Diese Verhaltensänderung sorgt auch dafür, dass man auch mal die "guten" Schüler der Astor School kennenlernt und positiv überrascht wird.

Die vorliegende Tragödie sorgt natürlich auch dafür, dass die Familie Royal wieder fest zusammengeschweißt wird. Sie stehen füreinander ein und müssen sich eingestehen, dass es an der Zeit ist, endlich alle Karten auf den Tisch zu legen. Eigentlich sollte man ja keine großen Geheimnisse mehr erwarten, doch dann währe man ja bei der falschen Familie.
Leider erfährt man nicht mehr viel Neues über die Persönlichkeiten selbst. Nur Reed erscheint zerbrechlicher und schwächer. Die anderen Royals kommen hingegen kaum zu Wort, und falls doch, dann nur sehr spärlich. Dies hat zur Folge, dass die Handlung nur sehr zäh über die Seiten fließt und man das Gefühl bekommt, immer wieder das gleiche zu lesen.

Bewertung:
Ehrlich gesagt hat "Paper Palace" kein glänzendes Ende hingelegt. Die Idee des dritten Teiles war zwar sehr gut erdacht, aber schlecht umgesetzt. Durch mangelnde Spannung kommt die Handlung sehr eintönig und nicht gerade originell herüber. Ähnlich wie in den beiden Vorgängern war ein stetiges Bergauf und -ab im Unterhaltungswert des Romans zu erkennen. Nur überwiegt der schlechte Part diesmal. Die ca. 10 doch sehr interessanten und Plot vorantreibenden Kapitel machen die Fehler der anderen 20 leider nicht wett. Es gab Momente, in denen ich einfach nur noch Wut auf die Charaktere hatte und am Liebsten eingreifen wollte.
Fans der Reihe werden wahrscheinlich dennoch ihren Spaß mit dem letzten Band der Reihe haben, doch mich hat er leider nicht wirklich überzeugt.

Abschließend kann ich zur gesamten Reihe sagen, dass "Paper Prince" der bester Teil war und damit knapp vor "Paper Princess" liegt. Das Schlusslicht bildet damit "Paper Palace".
Die Bücher waren an für sich nicht schlecht, aber es hat einfach an Spannung und Handlung gemangelt.
Sollte, wie gemunkelt wird, noch ein Buch über Easton erscheinen, werde ich es - allein weil er mir sehr sympathisch war - vermutlich lesen. Voraussetzung ist dabei allerdings, dass die Story von Beginn an ein wenig interessanter klingt.

6/10 bzw. 3/5 Sterne
★★★★★★☆☆☆☆

Veröffentlicht am 06.05.2017

Paper Princess - die Versuchung

Paper Princess
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Erscheinungsdatum: 01.03.2017

Autor: Erin Watt

Seitenzahl: 384 Seiten

ISBN: 978-3-492-06071-4

Erhältlich: hier

Klappentext:
Sie sind reich, sie sind mächtig und verdammt heiß! Kannst Du ihnen widerstehen?
Ellas ...

Erscheinungsdatum: 01.03.2017

Autor: Erin Watt

Seitenzahl: 384 Seiten

ISBN: 978-3-492-06071-4

Erhältlich: hier

Klappentext:
Sie sind reich, sie sind mächtig und verdammt heiß! Kannst Du ihnen widerstehen?
Ellas Leben war bisher alles andere als leicht, und als ihre Mutter stirbt, muss sie sich auch noch ganz alleine durchschlagen. Bis ein Fremder auftaucht und behauptet, ihr Vormund zu sein: der Milliardär Callum Royal. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne – einer schöner als der andere – verheimlichen etwas und behandeln Ella wie einen Eindringling. Und ausgerechnet der attraktivste von allen, Reed Royal, ist besonders gemein zu ihr. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen, denn es knistert gewaltig zwischen ihnen. Und Ella ist klar: Wenn sie ihre Zeit bei den Royals überleben will, muss sie ihre eigenen Regeln aufstellen … (Cover, Klappentext by Piper Verlag)

Rezension:
Wie heißt es so schön? Geld regiert die Welt! Doch was tun, wenn man jeden Penny drei Mal umdrehen muss? Richtig, man versucht beinahe alles, um sich über Wasser zu halten und den Weg in ein besseres Leben zu finden. Da ist doch unerwarteter Wohlstand ein Segen, nicht war? Nun, Ella Harper lernt leider sehr schnell und schmerzhaft, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.

Hinter Erin Watt verbirgt sich ein Autoren-Duo, das mit "Paper Princess" den ersten Teil der Paper-Triologie veröffentlicht. Sie zeigen dem Leser mit ihrer Protagonistin Ella die nicht immer glänzenden Seiten im Leben der Millionärsfamilie Royal.
Besonders herausragend ist in ihrem Buch der sehr angenehm flüssige und spannende Schreibstil. Es ist schon eine Weile her, dass ich ein Buch in derart kurzer Zeit beendet habe. Auch die Handlung geht das oft aufgegriffene Thema "Badboy" etwas anders, aber keinesfalls schlechter an. Man wird von der ersten Seite an in die Geschichte hineingezogen und möchte daher hier und da am Liebsten eingreifen und den "Bösen" selbst eine gut geschwungene Rechte verpassen. Ein gut eingebrachter Spannungsbogen durchzieht das gesamte Buch und lässt kaum zu, dass Ellas Leben langweilig wird.

Nach dem Tod ihrer Mutter versucht die 17-jährige Ella Harper alles, um dem Waisenheim zu entkommen und sich selbst über Wasser zu halten. Leider ist das alles andere als einfach und sie muss zu drastischeren Mitteln greifen, um neben der Arbeit ihren Abschluss zu schaffen. Doch als ein angeblicher Vormund sie aufspürt und mit sich nimmt, verändert sich ihr Leben radikal. Die Frage ist jedoch, kann es denn schlimmer werden, als bisher? Wenn man die fünf Söhne des Vormunds bedenkt, dann ist die Antwort darauf ein klares "Ja!"
Man lernt Ella als eine starke, junge Persönlichkeit kennen, die von ihrer Kindheit und Jugend stark geprägt wurde. Sie ist sehr reif für ihr Alter, kennt sich in der Welt der "Normalos" aus und weiß, wem sie trauen sollte und wem nicht. Zwar ist sie von Beginn an sehr misstrauisch, dies nimmt aber aufgrund der schwer einzuschätzenden Welt der Reichen immer weiter zu. Dennoch lässt sich Ella nicht von Reichtum und Macht einschüchtern und bleibt weitestgehend sie selbst. Nur die Royal Sprösslinge bringen die junge Frau gern Mal aus dem Gleichgewicht.
Es ist sehr unterhaltsam zu sehen wie, sich unsere Protagonistin durch die neue und befremdliche Welt boxt und beißt. Dieser Kampfgeist frischt die sonst recht normale Handlung auf und macht das Buch erst interessant.

Wie bereits erwähnt, hat Ella nun auch noch fünf alles andere als einfache "Brüder" im Genick. Ihr Lebensziel scheint es zu sein, Ellas Leben zu Hölle zu machen. Noch nicht mit ihr! Mühsam erkämpft sie sich den Respekt der Jungs und kitzelt dabei deren gute Seiten hervor. Jeder der Fünf ist eine Sache für sich und man kommt nur sehr schwer hinter die einzelnen Charaktere. Leider erfährt man hauptsächlich etwas über Reed und Easton. Besonders Letzterer -der zweit Jüngste unter ihnen- erscheint häufig wie ein tapsiger Welpe, den man einfach ins Herz schließen muss. Im Gegensatz dazu sind die Infos über die anderen drei Royals (Gideon, Sebastian und Sawyer) sehr rar gehalten, doch eins ist sicher: alle fünf lassen viel Platz für Geheimnisse.

Aber natürlich gibt es auch noch ganz viele andere Nebencharaktere, die Ellas Leben bereichern oder auch erschweren. Ob Callum, Brooke, Val oder Daniel... Viele der Charaktere scheinen nicht das zu sein, was man als erstes erwartet. Die bieten viel Potenzial für Nebenhandlungen und Intrigen, welches jedoch in Band ein noch nicht genutzt wurde. Sie erscheinen alle viel zu oberflächlich und erzwungen, als "musste" man sie einbauen, damit die ihren Part spielen und dann wieder verschwinden. Dadurch erscheint Ellas Umfeld bis auf ein paar Ausnahmen leider nicht sehr dynamisch bzw. lebendig.

Bewertung:
Optisch gesehen ist "Paper Princess" ein wahrer Augenschmaus und ich freue mich sehr, dass Piper das originale Coverlayout übernommen hat.
Das Buch überzeugt aber nicht nur wegen seiner Aufmachung, sondern auch wegen dem wirklich guten Schreibstil der Autorinnen. Die dadurch entstehende Spannung lässt den Leser das Buch vor der letzten Seite nicht mehr aus der Hand legen. Mit Ella wurde ein sehr interessanter Charakter geschaffen, doch ihr Umfeld hat noch Nachholbedarf. Die Royals sind zwar gut gestaltet, aber was ist mit den anderen Charakteren?

Mit "Paper Princess" werden Genreliebhaber und vielleicht auch einige "Quereinsteiger" einen kleinen und originellen Schatz gefunden haben. Ich für meinen Teil hatte auch sehr viel Spaß beim Lesen, nur leider hat mir das gewisse Etwas in der Handlung und der Charaktergestaltung gefehlt. Daher gibt es von mir:

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

Veröffentlicht am 01.05.2017

Ein guter Start mit Luft nach oben

For 100 Days - Täuschung
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Erscheinungsdatum: 24.04.2017

Autor: Lara Adrian

Seitenzahl: 381 Seiten

ISBN: 978-3-8025-9821-0

Erhältlich: hier

Klappentext: Jede Täuschung hat ihren Preis ...
Drei Monate Housesitting in einem ...

Erscheinungsdatum: 24.04.2017

Autor: Lara Adrian

Seitenzahl: 381 Seiten

ISBN: 978-3-8025-9821-0

Erhältlich: hier

Klappentext: Jede Täuschung hat ihren Preis ...
Drei Monate Housesitting in einem Luxus-Apartment in Manhattan – die Künstlerin Avery Ross kann ihr Glück kaum fassen, schlägt sie sich doch gerade so mit ihrem Kellnerjob durch. Avery betritt eine Welt der Dekadenz, die ihr den Atem raubt – die Welt von Dominic Baine: reich, arrogant und absolut unwiderstehlich. Der Milliardär, der das Penthouse im selben Gebäude bewohnt, erweckt ungeahnte geheime Sehnsüchte in ihr. Doch die Schatten ihrer Vergangenheit drohen Avery schon bald einzuholen und jegliche Hoffnung auf eine Zukunft mit Nick zu zerstören ... (Cover und Klappentext by Lyx-Verlag)


Rezension:
Die neue Reihe der Bestseller-Autorin Lara Adrian findet 2017 ihren Weg in die deutschen Buchhandlungen!

Mit "For 100 Days-Täuschung" erscheint am 24.04.2017 der erste Band der "For 100"-Triologie aus der Feder von Lara Adrian. Dieses Mal geht es aber nicht um atemberaubende Stammesvampire, edle Ritter oder sexy Gestaltwandler. Nein, Adrian entführt uns in die Luxuswelt Manhattans.

Der Roman über Avery Ross und Dominic Baine wird aus Sicht der jungen Avery wiedergegeben und lässt die Seiten, durch düstere Geheimnisse und gefährliche Intrigen, gewohnt flüssig durch die Finger fließen. Avery lässt den Leser dabei ihren beschwerlichen und alles andere als normalen Weg in die Kunstwelt New Yorks miterleben und zeigt nebenbei ihr alltägliches Leben auf. Besonders der Beginn der Handlung führt mit einem hohen Spannungsbogen die Geschichte an und man erkennt den typischen Stil von Lara Adrian -mit bedeutend mehr Erotik versetzt- wieder. Leider hat man besonders im weiteren Verlauf der Geschichte häufig den Eindruck, dass die Zeit, die Adrian in die erotischen Szenen investiert hat, bezüglich der Charaktertiefe und deren Ausgestaltung gefehlt zu haben scheint.
Dies hat ab der Hälfte des Romans ein Handlungs- und Spannungstief zur Folge, welches jedoch zum Ende hin durch viel Action und Drama ausgebessert wird.

Aber jetzt zu einen der Stars des Romans:
Avery Ross, eine junge ambitionierte Künstlerin, die in New York City den Sprung zu den Großen des Business schaffen will. Doch seit ihrem ersten und auch einzigen Verkauf in einer der bedeutendsten Galerien der Stadt steht es schlecht um ihre Karriere. Erst verliert Avery ihren Platz in der Galerie, dann muss sie ihre Wohnung räumen und schließlich fehlt das Geld an allen Ecken. Doch wie durch einen Wink des Schicksals bietet sich der ambitionierten Künstlerin/Teilzeitkellnerin eine letzte Möglichkeit, sich und ihrem drohenden Scheitern einen Aufschub von 100 Tagen zu gewähren.
Ab der ersten Seite lastet auf Averys Schultern ein dunkles Geheimnis, welches viele Fragen und Probleme mit sich bringt. Immer wieder schränkt dieses Damokles Schwert über Averys Kopf ihr Leben ein und zerstört sie Stück für Stück. Doch unsere Protagonistin ist nicht so schwach und hilflos, wie es anfangs den Anschein hat. Nein, durch die immerwährende Angst und dem Wissen um die Vergangenheit wurde Avery zu einer wahren Kämpfernatur, die nicht so einfach klein beigibt. Mit der Zeit kommt die junge Frau immer mehr aus ihrem Schutzpanzer hervor und beginnt sich immer stärker für ihre Ideale und Ziele einzustehen und zu kämpfen.

Dominic Baine, ein reicher Firmenbesitzer und Kunstliebhaber, nimmt sich was er will, wann er es will. Wie ein Phantom schleicht der „Schattenmogul“ seinen Pfad in der Welt der Reichen und Schönen Manhattans entlang. Doch dann rennt Avery in seinen Pfad und bringt den reichen Schönling unfreiwillig von seinem Weg ab. Auch Nick scheint nicht der glückliche und unbedarfte Mann zu sein, wie man erst vermutet. Immer wieder versteckt er sich hinter Schutzwällen und stößt Menschen, die ihm zu nahe kommen, von sich. Egal ob mit Worten oder Taten. Doch was ist der Grund dafür? Dinge, die Avery unbedingt über ihren neuen „(Teilzeit-)Nachbarn“ herausfinden will.
Nick ist und bleibt während des Romans der stoische und dominante Geschäftsmann, der das Sagen hat. Doch mit der Zeit wird er auch immer wieder mit Averys Sturkopf konfrontiert, was ihm sehr missfällt. Doch auch er muss sich eingestehen, dass sich der große Dominic Baine von der jungen Künstlerin erweichen lässt und sie ihn verändert –wenn auch nur ein ganz Kleines bisschen, versteht sich.
Kurzum: Nick bleibt der überlegene und selbstsichere Part der beiden Protagonisten und wirkt durch diese „Perfektion“ künstlich und vorhersehbar.

Die Nebencharaktere in „For 100 Days“ sind zwar vielseitig vorhanden, kommen aber leider kaum zum Zug. Beinahe die gesamte Handlung liegt auf Avery und Nick, wodurch alles sehr einseitig und gestellt wirkt. Das ist eine große Verschwendung von Potenzial, da die Nabencharaktere sehr interessant und abwechslungsreich ausgearbeitet und gestaltet wurden. Besonders Averys beste Freundin und ihr schmieriger Boss sind sehr ausdrucksstark und könnten somit großen Einfluss auf die Handlung nehmen – was jedoch nicht der Fall ist. Ich wurde mich deswegen sehr freuen, wenn in „For 100 Nights“ diese und auch andere Charaktere mehr Platz zum Agieren erhalten würden.

Bewertung:
Das deutsche Cover des Buches ist mit seiner Schlichtheit und Eleganz ein wahrer Blickfang und ein Lob wert. I love it!
Der Inhalt von „For 100 Days“ wirkt aber im Gegensatz dazu lediglich wie die Einleitung eines großen Buchs, dass in drei Teile zerstückelt und schließlich in Einzelbänden verkauft wurde.
Die Idee und die Charaktere sind an für sich gut gemacht, wirken aber im Großen und Ganzen unvollständig und nicht richtig ausgearbeitet. Wenn ich also auf den Roman zurückblicke, gab es sehr viel Witz, Klischee, Drama, Spannung und Erotik, aber wenig vorantreibende Handlung.
„For 100 Days“ ist damit ein Muss für Fans der Autorin und Liebhaber des Genres, hat aber noch Luft nach oben, die hoffentlich im zweiten Band der Trilogie noch ausgefüllt wird. Leser, die keine großen Fans des Buchgenres sind, werden vermutlich ihre Probleme mit der recht vorhersehbaren und teils klischeehaften Handlung haben. Die Fortsetzung „For 100 Nights“ wird auf jeden Fall auch ihren Platz in meine Regale finden – ich freue mich schon!

8/10 bzw. 4/5 Sterne

★★★★★★★★☆☆

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Schreibstil
  • Handlung
  • Cover
Veröffentlicht am 24.04.2017

Höllisch unterhaltsam !

In der Liebe ist die Hölle los
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Erscheinungsdatum: 24.04.2017

Autor: Benne Schröder

Seitenzahl: 399 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0449-9

Erhältlich: hier

Klappentext:
Catalea Morgenstern will eigentlich nur eins: so wenig wie möglich ...

Erscheinungsdatum: 24.04.2017

Autor: Benne Schröder

Seitenzahl: 399 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0449-9

Erhältlich: hier

Klappentext:
Catalea Morgenstern will eigentlich nur eins: so wenig wie möglich mit ihrer Familie zu tun haben. Denn ihr Vater ist der Teufel und die Hölle seine Firma. Als dann aber ihr Freund wegen ihrer ständigen Geheimniskrämerei Schluss macht, muss Catalea einsehen, dass sie sich ihrer Bestimmung vielleicht doch nicht entziehen kann. Widerwillig steigt sie in das Familienunternehmen ein, doch schon ihr erster Auftrag geht gewaltig schief – und sofort ist die halbe Hölle hinter ihr her. Mithilfe des teuflisch gutaussehenden Totenanwalts Timur gelingt ihr die Flucht, und plötzlich ist nicht nur Cataleas Leben, sondern auch ihr Herz in Gefahr … (Cover, Klappentext, Steckbrief by Lyx-Verlag)


Autorensteckbrief:
Benne Schröder moderiert seit 2012 bei 1LIVE, Europas einflussreichster jungen Radiomarke mit täglich über 4 Millionen Hörern. Bücher mag er am liebsten, wenn sie jemand vorliest, aber für seinen Debütroman hat er selbst zur Feder gegriffen. Der gebürtige Bochumer lebt mit Hund Matti und ohne Führerschein im Herzen von Köln.
Für weitere Infos und ein Interview zum neuen Buch "In der Liebe ist die Hölle los" mit dem Autor Benne Schröder könnt ihr HIER auf der Verlags-Website des LYX-Verlags vorbeischauen.

Rezension:
Was ist für einen Dämon schlimmer als einen Mord? So gesehen sehr viele Dinge, es sei denn, man wird des Mordes, an einem Erben der sieben Häuser, bezichtigt. Das ist dann wirklich dumm gelaufen, besonders, wenn man nichts dergleichen getan hat. Denn dann ist wortwörtlich die Hölle los.

Benne Schröder gewährt uns mit seinem Debüt-Roman "In der Liebe ist die Hölle los" einen Einblick in die wunderbar chaotische Welt der Teufelstochter Catalea Morgenstern, die des Mordes bezichtigt wird.
Mit sehr viel Witz und Humor wird dem Leser der Ablauf im "Dunkel" näher gebracht und Cataleas alles andere als normale Geschichte erzählt. Mithilfe des Handbuches "Ratgeber für die Toten - 783. Auflage aus dem Verlag der Finsternis" lockert der Autor die Stimmung immer wieder auf und erklärt somit zwischendurch das Leben nach dem Tod. Da die Handlung beinahe durchgängig aus der Sicht der Protagonistin wiedergegeben wird, entsteht eine lockere und gleichzeitig spannende und süchtig machende Atmosphäre währende des Lesens. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass die Kapitel nur so durch die Finger fliegen und der Epilog leider viel zu schnell erreicht ist.

Catalea Morgenstern - Halbblut, Tochter des Teufels, des Herrschers des Hauses Luzifer und Leiter der "Firma" - will eigentlich nur eines: in aller Ruhe ihr menschliches Leben leben und glücklich sein. Doch bei einem teuflischen Vater und einem dämonischen Bruder ist das nicht so einfach. Als Catalea schließlich "freundlich gebeten" wird, in der Firma ihres Vaters zu arbeiten, ist das normale Leben ein für alle Mal dahin. Von nun an ist es ihre Aufgabe Seelen ins Dunkel zu führen und ähnliche Angelegenheiten zu erledigen. Aber plötzlich wird sie des Mordes an Alexander Weiß beschuldigt und die ganze Hölle ist hinter ihr her. Völlig aus sich allein gestellt und ohne Kenntnisse über ihre dämonischen Fähigkeiten heißt es nun: Überleben!
Man merkt sehr schnell, dass Catalea wirklich gar nichts mit ihrer nichtmenschlichen Seite zuschaffen haben möchte. Als sie anfängt in der Firma zu arbeiten, wird daher das Defizit ihrer Fähigkeiten deutlich bemerkbar. Dies und die Tatsache, dass unsere Protagonistin sich schwer an das luxuriöse Leben der Dunklen anpassen möchte, machen Cataea zur Außenseiterin - ein weiterer guter Grund ihr einen Mord anzuhängen. Aber Catalea währe nicht Catalea, wenn wie nicht alles tun würde, um ihre Unschuld zu beweisen. Gemeinsam mit dem Totenanwalt Timur beginnt sie ihre dunkle Seite herauszulocken.
Im Verlauf der Handlung wird unsere Protagonistin also immer mutiger, stärker und dominanter - alles, was eine Teufelin braucht.
Es ist schön mitzuerleben, wie sich Catalea immer weiter verändert und über sich hinauswächst. Man leidet und freut sich mit der jungen Halbdämonin, sodass Catalea dem Leser sehr schnell mit ihrer großen Klappe ans Herz wächst.

Neben Catalea gibt es natürlich noch sehr viele Nebencharaktere wie Timur, Judas, Kitty oder der Teufel persönlich. Das Buch ist mit derart vielen und verrückten Charakteren ausgestattet, dass man eigentlich allen eine kurze Passage in dieser Rezension widmen müsste. Es macht Spaß zu sehen (oder zu lesen) wie die vielen Charaktere Catalea immer wieder an den Rand der Verzweiflung treiben und ihre Nerven stark strapazieren. Fast jeder dieser Nebencharaktere verflogt eigene Ziele. Dies führt zu einer sehr dynamischen und abwechslungsreichen Welt. Man hat sozusagen das Gefühl, während des Lesens von Cataleas Erlebnissen die Geschichte eines anderen Charakters zu verpassen.

Bewertung:
Ich hatte keine Ahnung, was mich bei diesem Roman erwarten würde, da der Klappentext und das Cover nicht sehr viel über den "Stil" der Handlung aussagen. Daher war ich bereits umso überraschter und begeisterter, als ich das erste Kapitel gelesen hatte. Benne Schröder wirft mit Witz und Chaos nur so um sich und brachte mich mehr als nur einmal zum Grinsen. Die verrückten und zugleich leibenswürdigen Charaktere waren mir sofort sympathisch, weshalb mich der Tod von einigen umso mehr getroffen hat...
Um es treffend zu sagen: "In der Liebe ist die Hölle los" hielt mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen teuflischen Pranken gefangen. Ich kann euch das Buch nur wärmstens empfehlen.


10/10 bzw. 5/5 Sterne
★★★★★★★★★★