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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2016

Humorvolle und kurzweilige Geschichte

Die Assistentinnen
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Zum Inhalt:
Tina hat - wie viele junge Frauen (und auch Männer) - einen hohen Kredit aufgenommen, um an einer guten Universität den Grundstein für ihr weiteres Leben zu legen. Sie landet nach der Uni ...

Zum Inhalt:
Tina hat - wie viele junge Frauen (und auch Männer) - einen hohen Kredit aufgenommen, um an einer guten Universität den Grundstein für ihr weiteres Leben zu legen. Sie landet nach der Uni in einem nicht wirklich gut bezahlten Assistentinnen-Job. Ihr Chef Robert verpulvert das Geld nur so, während Tina es kaum schafft neben der Miete und den Lebenshaltungskosten, ihre hohen Schulden abzubezahlen. Doch dann gibt es da auf einmal diesen Scheck, den es eigentlich überhaupt nicht geben dürfte und der Tina die Möglichkeit eröffnet, zumindest einen Teil ihrer Ausbildungskosten zu begleichen. Doch plötzlich gibt es eine Mitwisserin und ohne es zu wollen rutscht Tina immer tiefer in die Sache hinein...


Meine Meinung:
Der erfrischende Schreibstil der Autorin hat mir direkt super gut gefallen: Der Roman ist flott und sehr unterhaltsam in der Ich-Form - aus Sicht der noch jungen und sympathischen "Chef"Assistentin Tina Fontana - geschrieben. Man kann sich prima in die Geschichte hineinversetzten, da die Szenen sehr detailliert und anschaulich beschrieben sind. Mir hat super gefallen, dass Tina die Leser öfters direkt anspricht; man kann dadurch noch tiefer in die Geschichte eintauchen, sie wird dadurch greifbarer und realer. Einfach super! Trotz des eigentlich eher ernsteren Themas ist das Buch mit einer sehr guten Portion Humor geschrieben, sodass ich an vielen Stellen schmunzeln oder lachen musste; insbesondere auch wegen teilweise sehr unterschiedlichen Charaktere, die hier aufeinander treffen und der Geschichte ihre Würze verleihen.

Fazit:
Die Geschichte ist sehr kurzweilig, humorvoll und super geschrieben. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich kann es nur wärmstens empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Lesespass
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 20.10.2016

Interessanter Reisebericht

Neuschweinstein - Mit zwölf Chinesen durch Europa
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In dem Buch "Neuschweinstein" berichtet der Autor Christoph Rehage von seiner Europa-Rundreise als Teilnehmer einer chinesischen Reisegruppe sowie von seiner anschließenden Besuchsreise bei den ...

In dem Buch "Neuschweinstein" berichtet der Autor Christoph Rehage von seiner Europa-Rundreise als Teilnehmer einer chinesischen Reisegruppe sowie von seiner anschließenden Besuchsreise bei den Teilnehmern in China.

Die Reise der - verhältnismäßig kleinen - chinesischen Reisegruppe quer durch Europa wird sehr detailliert beschrieben. Dadurch hatte ich das Gefühl, als ob ich die Gruppe tatsächlich begleite. Im Verlauf des Reiseberichts lernt man die Reisenden - die der Teilnahme des Autors zunächst skeptisch gegenüber stehen - immer besser kennen und verstehen.

Auch wenn ich an der ein oder anderen Stelle schmunzeln musste, habe ich mir das Buch zu Beginn - auch aufgrund des Klappentextes und des Titels - lustiger vorgestellt. Nun anschließend muss ich sagen, dass dies der Reisegruppe aber nicht gerecht geworden wäre, wenn die Intention des Buches darin bestehen würde, sich über diese kleine aber feine chinesische Reisegruppe lustig zu machen. Ich war nun nach Abschluss des Buches viel mehr beeindruckt von der Ruhe, die die Teilnehmer der Gruppe ausgestrahlt haben, auch wenn etwas nicht nach Plan gelaufen ist, von dem Wunsch, das nationale Ansehen zu waren und nicht negativ aufzufallen und von den Strapazen, die die Teilnehmer auf sich genommen haben, um Europa kennenzulernen.

Sehr gefallen haben mir die beiden Landkarten; so konnte ich auf der Karte verfolgen, wo sich die Reisegruppe gerade befindet und wie der weitere Weg aussieht. Auch die kleinen Bildchen in den Klappeninnenseite fand ich super!

Fazit:
Wer mehr über die chinesischen Reisegruppen erfahren möchte, die man in Deutschland und Europa regelmäßig an beliebten Touristenattraktion entdecken kann, dem kann ich das Buch sehr empfehlen. Mich hat das Buch jedenfalls unterhalten.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Traumhafte Geschichten über das Träumen

Das Pampelmusenküken
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In acht - sehr liebevoll geschriebenen - Kurzgeschichten darf sich der Zuhörer zusammen mit dem Pampelmusenküken auf den Weg machen, um das, was das Küken geträumt hat, zu suchen. Und da das gar nicht ...

In acht - sehr liebevoll geschriebenen - Kurzgeschichten darf sich der Zuhörer zusammen mit dem Pampelmusenküken auf den Weg machen, um das, was das Küken geträumt hat, zu suchen. Und da das gar nicht so einfach ist, erhält das Küken tatkräftige Unterstützung durch verschiedene lustige und zugleich süße Charaktere. Am Ende jeder Geschichte findet das Pampelmusenküken tatsächlich das, wovon es geträumt hat. Den Kindern wird hierdurch sehr anschaulich vermittelt, nicht aufzugeben und an ihrer Überzeugung festzuhalten, auch wenn es schwer ist und andere Menschen vielleicht ganz anderer Meinung sind. Sehr schön finde ich auch, dass die nicht sehr alltäglichen Charaktere und die geträumten Dinge, die übrigens sehr detailliert beschrieben werden, die Fantasie der Kinder anregen. Zumindest war es hier so: Gleich nach der ersten Geschichte wurden Stifte und Papier ausgepackt und die Szenen nachgemalt.

Die Sprecher machen ihre Sache super. Die Stimmen sind angenehm und man kann Ihnen super zuhören. Untermalt wird der Übergang der Geschichten immer durch eine kleine - ruhige - Melodie, sodass das Hörspiel auch ohne Probleme zum Einschlafen genutzt werden kann.

Als Abschluss der Geschichten ist auf der CD noch das Pampelmusenkükenlied enthalten. Das Lied ist toll.

Fazit:
Uns - auch mir als Erwachsene - hat das Hörspiel sehr gut gefallen; wir könnten es stundenlang hören. Das Pampelmusenküken haben wir direkt in unser Herz geschlossen. Von uns gibt eine ganz klare Kauf-Empfehlung! Viel Spaß beim hören!

Veröffentlicht am 03.10.2016

Ein Buch voller Überraschungen

Jenseits des Weges
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Zum Inhalt:

Liz möchte den John Muir Trail wandern. Sie möchte die Natur genießen und die Einsamkeit nutzen, um über ihre Vergangenheit nachzudenken. Ihrer Selbstfindung steht zunächst ihr Freund Dante ...

Zum Inhalt:

Liz möchte den John Muir Trail wandern. Sie möchte die Natur genießen und die Einsamkeit nutzen, um über ihre Vergangenheit nachzudenken. Ihrer Selbstfindung steht zunächst ihr Freund Dante im Weg, der Liz unbedingt begleiten möchte. Unterwegs entwickelt sich die Wanderung dann jedoch ganz anders als erwartet, bis es kurz vor dem Gipfelsturm zum großen 'Showdown' kommt.

Meine Meinung:

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Das Buch hat sich sehr flüssig und leicht gelesen. Die plastischen und ausführlichen Beschreibungen der Szenen haben mir das Gefühl gegeben, als würde ich Liz und Dante begleiten und ihnen bei ihrer Wanderung über die Schultern schauen. Ich habe beispielsweise die Angespanntheit von Liz gespürt, immer wenn sie auf die Brüder getroffen ist oder das Wetter sich verschlechtert hat. Aber es sind noch viele viele weitere Gefühle in dem Buch enthalten, die man durch den schönen Schreibstil "hautnah" miterleben darf : Liebe, Wut, Vergebung, Trauer, Hass, Selbstzweifel, Enttäuschung...

Die Charaktere sind sehr schön beschrieben. Ich konnte mir Liz, Dante und die Wanderer, auf die sie unterwegs treffen, sehr gut vorstellen. Im Verlauf der Geschichte lernt man Liz - insbesondere auch durch die Rückblicke in ihre Vergangenheit - immer besser kennen und ihre Handlungsweisen verstehen. Liz ist sehr feinfühlig: Vor allen anderen bemerkt sie die Gefahr, in welcher sie schweben. Ihr großes Problem ist allerdings, dass sie ihr 'Kopfkino' nicht im Griff hat, immer wieder und wieder grübelt sie über ihre Vergangenheit und ihre - in ihren Augen - begangenen Fehler.

Sehr eindrucksvoll beschreibt die Autorin auch die Landschaft. Die glitzernden Seen, die Felsen, die Bäume - alles konnte ich mir bildlich vorstellen. Nur gegen Ende des Buches kommt dies - aufgrund der dramatischen Wendung - ein wenig kurz.

Fazit:

Das Buch ist - und das hätte ich aufgrund des Klappentextes gar nicht so erwartet - insbesondere gegen Ende hin, sehr spannend. Die Selbstfindung von Liz ist nicht ganz so tiefgründig, wie ich erwartet hätte, dies ist aber der dramatischen Wendung zuzuschreiben. Da blieb kaum Möglichkeit zur Selbstfindung. Insgesamt ist die Geschichte gelungen und hat mir gut gefallen. Ich kann das Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Empfehlenswerte Kiezgeschichte

Großer Bruder Zorn
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"Grosser Bruder Zorn" ist der Debütroman des Journalisten und Autors Johannes Ehrmann.


Zum Inhalt:
Sieben Tage Bellermannplatz im Wedding (Berlin) und drei Hauptprotagonisten deren Geschichte sich immer ...

"Grosser Bruder Zorn" ist der Debütroman des Journalisten und Autors Johannes Ehrmann.


Zum Inhalt:
Sieben Tage Bellermannplatz im Wedding (Berlin) und drei Hauptprotagonisten deren Geschichte sich immer mehr und mehr verknüpft, bis es schließlich zum großen Showdown, der "Fight Night", kommt. Die drei Hauptpersonen sind Aris, ein Boxpromotor kurz vor dem finanziellen Kollaps; Jessi, eine alleinerziehende Verkäuferin auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit und der Suche nach neuem Glück und einer besseren Zukunft für ihre Tochter und Serdar, ein Amateurboxer, der von einer großen Profikarriere träumt und dafür viel riskiert. Daneben gibt es noch weitere Nebenprotagonisten, die den Roman ergänzen und bereichern.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist erfrischend anders, teilweise umgangssprachlich und fragmentiert. Alltagssprache eben. Dies macht die Geschichte so plastisch und real. Die Charaktere konnte ich mir dadurch richtig gut vorstellen; als ob ich sie wirklich kennen würde, die Jessi von Kasse 3 oder Serdar aus dem Späti. Ich konnte mir gut vorstellen, wie die Menschen dort leben und bekam einen guten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten, die ja irgendwie stellvertretend für den ganzen Kiez stehen: das Verlangen aus dem Gegebenen auszubrechen, der Drang danach, ein besseres Leben führen zu können und es doch irgendwie nicht zu schaffen und vielleicht auch gar nicht zu wollen. Weil man zum Kiez gehört, der Kiez zu einem selbst. Serdars Freund Ivo beschreibt die Situation der Protagonisten in den nachfolgenden Sätzen sehr schön: "... wir werden hier alle alt. Wir kommen hier nicht weg. Wollen wir auch nicht. Wir gehören hierher."


Der Schreibstil passt, ebenso wie das Cover mit dem Blick auf Beton, perfekt zum Inhalt des Buches. Trotz fehlender Anführungszeichen bei wörtlicher Rede der Protagonisten liest sich das Buch sehr flüssig.

Für mich war das Lesen des Romans eine Bereicherung. Ich hoffe, dass es vielleicht ja auch noch eine Fortsetzung - mit Aris, Jessi und Serdar und all den anderen im Wedding, die ich im Verlauf der Geschichte kennenlernen durfte - geben wird.


Fazit:
Ich fand das Buch sehr lesenswert, daher eine klare Leseempfehlung von mir. Viel Spaß beim Lesen!

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  • Originalität
  • Stil
  • Cover