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Veröffentlicht am 25.09.2021

Absoluter Lesegenuss

Das Kreuz des Pilgers
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„Das Kreuz des Pilgers“ von Petra Schier Verlag HarperCollins, habe ich als Taschenbuch mit 528 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Die Geschichte baut auf der Kreuz-Trilogie auf und wird ...

„Das Kreuz des Pilgers“ von Petra Schier Verlag HarperCollins, habe ich als Taschenbuch mit 528 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Die Geschichte baut auf der Kreuz-Trilogie auf und wird eine eigene Trilogie werden.
Koblenz 1379: Die Grafentochter Reinhild und weitere Reisende werden auf einem Handelsweg überfallen. Der Pilger Palmiro und sein Freund Conlin können die meisten Leute retten. Aber Reinhild’s Mann stirbt. Nicht nur Reinhild leidet unter seinem Tod. Zurück in der Heimat wird es auch nicht einfacher. Palmiro und Conlin haben einen wertvollen Schatz bei sich, der eigentlich im Heiligen Land bleiben sollte. Nun kommt auch er zurück in die Heimat und soll seinen Träger bewachen und beschützen.
Reinhild hat viel zu tun. Sie muss überlegen, was aus ihr und ihrem Sohn wird. Sie wird von Palmiro gebeten, ihm die Bücher zu führen, weil er sich als Kaufmann betätigen möchte. Conlin ist weiter umtriebig und verdient sein Geld auf Turnieren, bis er sich auf ein Geschäft einlässt, wofür er ebenfalls Reinhilds Hilfe braucht. Er hat es auch nicht einfach. Von der Familie wurde er verstoßen, weil er sich dem Willen seines Vaters widersetzte, das Erbe hat sein verrückter Bruder erhalten, dessen Verhalten immer schlimmer wird, sodass sich Conlin nun doch um seine Familie kümmern muss. Er, Palmiro, Reinhild und bis dahin auch Gottfried kennen sich schon seit Kindertagen und sind auch jetzt noch sehr gute Freunde, die schon viel erlebt haben und ihre Entscheidungen treffen mussten.
Es ist insgesamt eine sehr umfangreiche Geschichte mit immer neuen, spannenden Geschehnissen. Da will ich hier nicht zu viel verraten. Die meisten Charaktere sind bekannt aus der Kreuz-Trilogie. Besonders Palmiro mag ich sehr. Er ist ein sehr sympathischer, strategisch und vorausschauend denkender Mann, der anderen zum Glück verhelfen will, sein eigenes aber nie offiziell finden wird. Es gibt immer wieder unterschwellige Andeutungen und Geheimnisse, die das Lesen bis zur letzten Seite zu einem spannenden Abenteuer macht.
Auch die anderen Charaktere sind sehr authentisch dargestellt, sodass ich immer mittendrin in der Geschichte war, mitgelitten und mich mitgefreut habe.
Auch das Leben dieser Zeit ist wunderbar beschrieben mit allen Höhen und Tiefen, nicht nur für Frauen, auch Männer, besonders Väter, hatten es nicht leicht. Gerade, wenn es um die Vermählung ihrer Töchter geht.
Sehr hilfreich fand ich das Personenverzeichnis. Gerade zu Beginn wurde man von den vielen Namen überflutet, aber dann kam auch wieder die Erinnerung an die vorherigen Bücher und die Handlung.
Am Ende bleiben viele Fragen offen und ich hoffe, der nächste Teil lässt nicht lange auf sich warten.
Es ist wieder ein wunderbares, super recherchiertes und geschriebenes Buch, mit einem tollen Cover, was das Lesen zu einem absoluten Genuss macht.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Spannender Ostsee-Krimi

Weißer Sand
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„Weisser Sand“ von Jobst Schlennstedt, emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 240 Seiten gelesen. Es ist der 13. Fall für Birger Andresen.

Nach einem Jahr Auszeit und einer Weltreise ist Kriminalkommissar ...

„Weisser Sand“ von Jobst Schlennstedt, emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 240 Seiten gelesen. Es ist der 13. Fall für Birger Andresen.

Nach einem Jahr Auszeit und einer Weltreise ist Kriminalkommissar Birger Andresen gerade wieder zurück im Dienst, als ein Mann ins Kommissariat kommt und seine Frau als vermisst meldet. Er selbst kann sich kaum an Einzelheiten erinnern. Dass er erst am nächsten Tag damit zur Polizei geht, erscheint den Ermittlern komisch. Auch am angeblichen Tatort werden keine Spuren gefunden. Kurze Zeit später wird eine Leiche in der Ostsee gefunden, aber es ist nicht die vermisste Frau. So einfach, wie sich Andresen den Fall zu Beginn vorgestellt hat, ist er dann doch nicht und er wird für ihn und sein Team eine Herausforderung. Die Spuren führen auch in die Vergangenheit zu alten Fällen.
Die ersten beiden Kapitel des Buches werden ziemlich anonymisiert erzählt, ich konnte vorerst nichts damit anfangen. Aber zum Ende ergibt alles Sinn.
Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Da es für mich das erste Buch der Reihe ist, kenne ich die Hauptpersonen noch nicht, habe sie aber nun gut kennengelernt. Birger selbst ist sicher nicht einfach, weder als Chef und Kollege, noch als Lebensgefährte oder Vater. Seine Familiengeschichte scheint auch nicht einfach und unkompliziert zu sein. Ich finde es aber gut, dass diese persönlichen Dinge nicht in den Vordergrund gestellt werden, sondern eher Randereignisse sind. Das hätte den eigentlichen Fall gestört. Denn der ist kompliziert genug.
Die beiden jungen Kollegen Morton und Elif gefallen mir sehr gut. Er himmelt sie an und sie hat andere Probleme. Es sind alles sehr verschiedene Charaktere, was auch gut ist. Denn zusammen sind sie ein gutes Team.
Dann gibt es noch Korte, den Dorfsheriff von Scharbeutz. Er wollte schon bei einem anderen Fall aktiv mit einbezogen werden und war beleidigt, als das nicht geschah. Er möchte so gerne auf die Titelseiten der Zeitungen erscheinen. Auch in diesem Fall mischt er natürlich wieder mit. Allerdings muss ich sagen, dass er hier ganz hilfreich ist, weil er die Leute und die Lokalitäten sehr genau kennt.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es war spannend, gut und zügig zu lesen. Der Fall ist in sich abgeschlossen, sodass das Buch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Nur bei den familiären Verhältnissen von Birger hat sich in den letzten 12 Büchern wahrscheinlich eine Menge getan, was hier andeutungsweise erwähnt wird.
Das Cover ist einfach mit Meer, Sand und Strandkorb gestaltet, sehr schön und passend zur Handlung.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Großer Hörgenuss

Der Tag beginnt mit Mord
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„Der Tag beginnt mit Mord“ von Molly Flanaghan habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Aufbau-Verlag gehört. Die Spielzeit beträgt 6 Stunden und 56 Minuten. Gesprochen wird es von Marylu Poolman.
Nach Jahren ...

„Der Tag beginnt mit Mord“ von Molly Flanaghan habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Aufbau-Verlag gehört. Die Spielzeit beträgt 6 Stunden und 56 Minuten. Gesprochen wird es von Marylu Poolman.
Nach Jahren ist Fiona O’Connor aus Dublin zurück in ihr irisches Heimatdorf Ballinwroe gekommen und hat ein Bed & Breakfast eröffnet. Nach kurzer Zeit ereignen sich seltsame Dinge und Fiona hat den Verdacht, dass man sie im Dorf nicht haben will, weil ihre Anwesenheit bei Einigen alte Wunden aufreißt. Dann wird einer ihrer Gäste tot aufgefunden. Im Dorf gibt es auch einen relativ neuen und jungen Pater, der sehr geheimnisvoll dargestellt wird, aber sehr sympathisch ist. Den ermittelnden Inspector Aidan Connolly kann sie zu Beginn nicht einschätzen. Dann aber arbeiten sie beide gut zusammen, denn Fiona will selbst auch wissen, warum diese Dinge in ihrer Umgebung geschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es erzählt einiges über Irlands Geschichte, den Freiheitskämpfen und den Machenschaften der Kirche, was aber alles nicht zum Hauptthema stilisiert wird. Im Vordergrund stehen Fiona und ihre persönliche Geschichte sowie die Aufklärung des Mordes. Die Handlung ist von Beginn an sehr gut beschrieben und die Spannung steigert sich gegen Ende. Auch die Personen sind charakterlich authentisch dargestellt.
Die Sprecherin hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich dem Buch wunderbar lauschen konnte. Sie hat den Personen eigene Charaktere eingehaucht und bei Bedarf auch emotional gesprochen. Es hat mir Spaß gemacht, ihr zuzuhören und ich freue mich auf weitere Geschichten mit Fiona.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Schöner unterhaltsamer Cosy Crime

Tote brauchen kein Shampoo - Folge 01
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„Tote brauchen kein Shampoo – Mord in Obertanndorf“ von Eva Link habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spielzeit von 3 Stunden und 18 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Sarah Liu. Es ist der 1. ...

„Tote brauchen kein Shampoo – Mord in Obertanndorf“ von Eva Link habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spielzeit von 3 Stunden und 18 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Sarah Liu. Es ist der 1. Teil der Allgäu-Krimi-Reihe.
Friseurin Luisa Schneider übernimmt den Salon ihrer Tante, während diese sich auf Weltreise befindet. Jung und dynamisch will sie neue Haarmoden einführen. Aber das wird von den meist älteren Leuten im Örtchen nicht angenommen. Dann hat sie auch noch ein missglücktes Date mit einem sehr attraktiven Mann. Kurz nachdem der ehemalige Bürgermeister Erich Niedegger im Salon zum Haarschnitt war und Luisa sein Leid geklagt hat, findet sie ihn tot im Wald. Ausgerechnet dort taucht auch ihr Date auf. Da Luisa den Toten als Letzte gesehen hat, wird sie von einigen verdächtigt und übernimmt nun selbst die Ermittlungen, sie hat auch schon einen Verdacht.
Das Hörbuch ist relativ kurz und lässt sich schnell und gut hören. Der Mörder war am Ende zwar überraschend, aber ansonsten gab es keine große Aufregung in der Geschichte. Trotzdem hat es mir sehr gut gefallen. Es war amüsant und unterhaltsam. Luisa war mir sehr sympathisch und auch die etwas verrückte Marianne, die Dinge direkt angeht. Den Klatsch und Tratsch im Ort konnte ich mir lebhaft vorstellen. Nach dem Mord stürmen alle Luisa’s Salon, um sie auszufragen.
Der Sprecherin konnte ich sehr gut zuhören. Sprache und Sprachtempo waren sehr angenehm. Sie hat versucht, den Personen sprachlich Charaktere zu geben, was ihr gelungen ist. Ich freue mich auf die nächsten Fälle mit Luisa.
Auch das Cover ist absolut süß.

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Zu viele Nebenhandlungen

Die Kuh gräbt nicht nach Gold
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„Die Kuh gräbt nicht nach Gold“ von Bernd Gunthers, Gmeiner Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 313 Seiten gelesen, die in 16 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Wochentagen überschrieben. Es ist ...

„Die Kuh gräbt nicht nach Gold“ von Bernd Gunthers, Gmeiner Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 313 Seiten gelesen, die in 16 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Wochentagen überschrieben. Es ist der 3. Fall mit Paul Eichert und Milka Mayr.
Bei einer Kanutour auf der Jagst findet Milka eine Leiche. Zum Glück ist ihr Partner Kommissar Paul Eichert vor Ort und kann gleich die nötigen Schritte einleiten. Die Identität des Toten bleibt erst einmal unbekannt. Als Milka mit ihrem Käfer an der Oldtimer-Rallye teilnimmt, wird der Wagen vor ihr in die Luft gesprengt und damit auch ein Langenburger Industrieller. Aber es geschehen noch weitere kriminelle Ding, denen die Ermittler auf den Grund gehen müssen. Alles führt aber zu dieser bekannten Familie. Nebenbei bzw. hauptberuflich betreibt Milka ein großes Hofgut.
Mit diesem Buch hatte ich ein bisschen Probleme. Bis etwa zur Hälfte gibt es zwar Tote, aber die geraten irgendwie in den Hintergrund. Es gibt sehr viel Historisches zu lesen, über Kelten, Römer, Ausgrabungen. Einen Großteil nimmt auch die Arbeit auf dem Hofgut ein, neue Ideen und Konzepte. Und im Weiteren geht es um die Oldtimer-Rallye, technische Daten der Autos, Fahrstrecken usw. Ab und zu wird etwas Ermittlungsarbeit eingestreut.
Im letzten Teil des Buches wird es spannender und hauptsächlich wird ermittelt. Dabei kommt man auch auf die Ausgrabungen zurück und alles ergibt einen Sinn.
Da ich die Vorgängerbücher nicht kenne, weiß ich nicht, wie Paul und Milka zusammengefunden haben. Ich empfinde Milka als sehr nervig, anstrengend, anmaßend. Sie will immer mittendrin sein bei den Ermittlungen und mischt sich überall ein. Sie ist beleidigt, wenn sie mal nicht mit darf oder etwas wissen soll. Für Dinge, die sie nichts angehen, lässt sie ihre Familie und Mitarbeiter auf dem Hofgut im Stich.
Und der arme Paul lässt sich immer wieder von ihr breitschlagen. Er kommt ursprünglich aus Hamburg und ist sehr viel wortkarger als Milka, was sie oft ziemlich nervt.
Wie oben schon genannt, waren die Nebenhandlungen und Beschreibung mir persönlich viel zu ausschweifend und lenkten immer wieder vom Fall selbst ab.
Ansonsten war der Schreibstil gut, ich konnte zügig lesen. Auch die Charaktere waren gut und authentisch beschrieben.
Besonders schön fand ich das Cover.

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