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Veröffentlicht am 19.11.2019

Zehn kleine Negerlein...

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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„Offline“ von Arno Strobel habe ich als Buch vom Fischer-Verlag mit 365 Seiten gelesen. Diese sind in 51 Kapitel eingeteilt.
Der Prolog beginnt schon heftig. Es ist gruselig, wenn die Geräte in der Wohnung ...

„Offline“ von Arno Strobel habe ich als Buch vom Fischer-Verlag mit 365 Seiten gelesen. Diese sind in 51 Kapitel eingeteilt.
Der Prolog beginnt schon heftig. Es ist gruselig, wenn die Geräte in der Wohnung mit einem sprechen und mit dem Tod drohen.
Eine Gruppe junger Leute wagt das Experiment, eine Woche offline zu sein. Sie alle stehen im Berufsleben und ohne ihre Geräte zu sein, ist für sie unvorstellbar. Der Trip beginnt am Königssee und führt in ein einsam gelegenes Berghotel, welches noch nicht fertig saniert ist. Außer den beiden Hausmeistern ist die Gruppe dort allein. Und gleich am nächsten Morgen wird ein Teilnehmer vermisst, der dann später schwer misshandelt gefunden wird. Praktischerweise setzen heftiger Schneefall und Sturm ein, sodass ein Entkommen und Hilfeholen nicht möglich ist, auch die einzige Verbindung zur Außenwelt wurde zerstört.
Es ist eine sehr bedrückende Situation. Noch halten alle Teilnehmer zusammen, obwohl die Angst schon spürbar ist. Nach einem weiteren Vorfall beginnt die Gruppe zu zerfallen. Es ist äußerst spannend zu sehen, wie bei jedem das Misstrauen zu den anderen wächst. Nach und nach erfährt man einige Dinge von einzelnen Teilnehmern, nicht gerade zur Entspannung der Lage beitragen. Keiner will allein sein, aber mit den anderen zusammen fühlt sich auch keiner mehr sicher. Einer von ihnen muss schließlich der Täter sein.
Ganz furchtbar fand ich die Gedanken des Opfers, welches sich nicht bemerkbar machen konnte.
Über die einzelnen Charaktere erfährt man ansonsten nicht sehr viel. Keiner wird tiefgründiger beschrieben. Das hat mich aber nicht weiter gestört, wäre sicher auch nicht so spannend gewesen und hätte vielleicht den Täter eher entlarvt.
Während des Lesens hatte ich schon einen ersten Verdacht, der sich dann auch bestätigt hat.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Durch den guten Schreibstil war es sehr flüssig und zügig zu lesen. Sicher ist die Geschichte einer abgeschotteten Gruppe von Menschen und einem Verbrechen nicht neu, aber hier wurde sie noch einmal wunderbar spannend inszeniert.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Tödliche Rätsel

Dunkle Botschaft: Thriller
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„Dunkle Botschaft“ von Catherine Shepherd habe ich als Taschenbuch mit 318 Seiten gelesen, diese sind in 44 Kapitel eingeteilt. Das Buch ist vom Kafel-Verlag und wurde mir wieder mit einem sehr schönen, ...

„Dunkle Botschaft“ von Catherine Shepherd habe ich als Taschenbuch mit 318 Seiten gelesen, diese sind in 44 Kapitel eingeteilt. Das Buch ist vom Kafel-Verlag und wurde mir wieder mit einem sehr schönen, stabilen Lesezeichen geschickt.
Das Buch beginnt mit der Vergangenheit eines kleinen Jungen, der bei seinem Großvater aufwächst. Durch immer wieder kurze Kapitel zwischendurch kann man die Geschichte des Jungen verfolgen.

In der Gegenwart stellt sich der Unfalltod einer jungen Frau durch Stromschlag in der Badewanne als Mord heraus. Bei der Obduktion findet Rechtsmedizinerin Julia Schwarz einen verschlüsselten Hinweis des Täters auf sein nächstes Opfer. Somit beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Zusammen mit Kriminalkommissar Florian Kessler versucht sie mehr über das Opfer und den Täter herauszufinden. Es gibt weitere Rätsel und weitere Opfer. Es beginnt eine rasante Jagd nach dem Täter, in die Julia immer weiter hineingezogen und in Lebensgefahr gebracht wird.
Nebenbei versucht sie noch herauszufinden, wer die junge Frau ist, mit der sich ihr Vater heimlich trifft. Darunter leidet das bisher sehr gute Verhältnis zu ihm. Und auch ihr noch neuer Job als Leiterin der Rechtsmedizin fordert sie sehr. In Lenja hat sie nicht nur eine gute Assistentin sondern auch eine Freundin gefunden, die sich außerdem beim Rätselraten als sehr hilfreich erweist.

Der Autorin ist wieder ein faszinierendes, rasantes, sehr spannendes Buch gelungen, was man kaum aus der Hand legen kann. Man fiebert mit den Ermittlern mit, ob sie die Rätsel rechtzeitig lösen und eine weiteres Opfer verhindern können. Das Buch ist, auch wegen des guten Schreibstils, sehr gut und zügig zu lesen. Die Kapitel sind relativ kurz. Die Handlungen wechseln zwischen der Entwicklung des Jungen, den Ermittlungen von Julia und Florian und noch Handlungen um die Krankenschwester Michelle. Durch die Cliffhanger am Ende der Kapitel wird die Spannung permanent gehalten und noch weiter erhöht.




Veröffentlicht am 27.10.2019

Vampire in London

Ein Fall für Peter Conrad / Blut
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Blut“ von Barry Stiller, erschienen im TWENTYSIX Verlag, hat 322 Seiten auf meinem Reader. Ein neuer Fall für Peter Conrad.
Der Anthropologe Peter Conrad wird von Lisa Franks nach London geholt, um bei ...

Blut“ von Barry Stiller, erschienen im TWENTYSIX Verlag, hat 322 Seiten auf meinem Reader. Ein neuer Fall für Peter Conrad.
Der Anthropologe Peter Conrad wird von Lisa Franks nach London geholt, um bei Ausgrabungen zu helfen. In der Londoner Innenstadt werden bei Grabungen Teile des Fundamentes einer alten Kirche gefunden. Es ist bekannt, dass ein dazugehöriger Friedhof umgebettet wurde. Allerdings werden mysteriöse Skelette gefunden, bei denen die Köpfe und die Füße fehlen oder Nägel im Leib stecken. Professor Small hat dafür seine eigene Theorie von Vampiren und Wiedergängern. Außerdem scheint er mit Susan ein Geheimnis zu haben.
Er erhält die Erlaubnis, auf dem Brompton Demetery Grabungen durchzuführen. Dorthin wurden damals die Toten umgebettet. Auch hier werden Skelette mit ähnlichen Verstümmelungen entdeckt. Außerdem sieht Lisa eine mysteriöse Erscheinung, die um die Ausgrabungsstätte schleicht, Blut auf Grabsteinen und Steinhügel. Peter arbeitet jetzt hauptsächlich im Institut an den Skeletten. Sehr gruselig war, als er Geräusche hört, aber niemanden sieht. Auch andere unheimlichen Vorfälle werden zunächst ignoriert.
Susan ist Grabungsleiterin und macht sich nicht unbedingt beliebt bei den Grabungshelfern und bei Peter. Lisa‘ s archäologische Spürnase kommt zum Einsatz, sie entdeckt eine Krypta und ein Mausoleum. Zusammen mit Peter verfolgt sie deren Spuren, während der Professor sich in der Öffentlichkeit mit der Existenz von Vampiren brüstet.
Während Lisa und Peter trotz ihrer vielfältigen Entdeckungen immer noch im Dunkeln tappen, lichtet sich indessen der Nebel bei Susan und durch ihre Recherchen kommt sie der Wahrheit zu nahe.

Es gibt selten kurze Einschübe aus Sicht des Beobachters der Grabungsgruppe und seiner Gedankengänge. Aber bis zum Schluss bleibt er unerkannt und unbekannt.

Die Charaktere sind gut beschrieben. Michael mit seiner „pathetischen Endzeitstimmung“ ist ziemlich abergläubisch und versucht Lisa von den Warnungen zu überzeugen. Dagegen ist Lisa praktisch veranlagt und geht die Dinge direkt an. Peter Conrad ist der ruhige Typ, der sich erst einmal heraus hält und nur in Ruhe seine Arbeit machen will. Professor Small ist eher ein etwas exzentrischer Typ mit einem Hang zum Okkultismus und Geheimnisvollen.
Das Buch ist sehr spannend und interessant. Ausgrabungen auf einem alten Friedhof im dicksten Londoner Nebel sind schon sehr gruselig, aber wenn dann noch einige andere sonderbare Dinge dazu kommen, wird es beängstigend.
Im Verlauf des Buches werden einige frühere Ausgrabungen von Lisa und Peter angedeutet, sodass ich diese Bücher auch lesen werden.
Einiges habe ich gegoogelt, um mir Bilder, z.B. vom Courtoy-Mausoleum oder vom Brompton Demetery, anzuschauen. Die Beschreibungen im Buch sind wirklich sehr gelungen.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Tod durch Geisterhand

Rache im Odenwald (Alexandra König ermittelt 3)
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„Rache im Odenwald“ von Susanne Roßbach habe ich als ebook mit 227 Seiten gelesen, diese sind in 18 Kapitel eingeteilt. Es ist der 3. Fall mit Alexandra König im Odenwald.
Das Buch ist in der Ich-Form ...

„Rache im Odenwald“ von Susanne Roßbach habe ich als ebook mit 227 Seiten gelesen, diese sind in 18 Kapitel eingeteilt. Es ist der 3. Fall mit Alexandra König im Odenwald.
Das Buch ist in der Ich-Form von Alexandra geschrieben.

Alex ist mit ihrem Verlobten Tom zum Halloweenfest auf der Burg Frankenstein und findet dort einen Toten. Schnell ist die Polizei vor Ort und mit ihr PKI Christian von Bahlsen, ein sehr attraktiver, charmanter Darmstädter Ermittler. Der lädt Alex für die Zeugenbefragung gleich zum Essen ein und bietet ihr das Du an.
Natürlich lässt ihr die Sache keine Ruhe und sie lässt ihre Spürnase arbeiten. Bei der Durchsicht von sehr vielen Fotos, die der Journalist Dirk Zengel auf dem Fest gemacht hat, ist in der Nähe des Toten immer wieder ein Gespenst zu sehen. Nun muss sie nur noch dessen Namen herausfinden.
Auch Tom hat einen neuen Fall bekommen. Im Wald wurde vor den Augen seiner Frau ein Mann erschossen. Durch Tom’s Aussagen zum Fall und den Gesprächen mit ihren alten Freunden vom Stammtisch ist auch hier Alex neugierig geworden. Ob die beiden Fälle vielleicht zusammenhängen? Da kommt viel Arbeit auf sie zu. Und dafür riskiert sie so einiges.

Nachdem ich das Vorgängerbuch gelesen hatte, gefällt mir auch dieses wieder sehr gut. Durch den guten Schreibstil ist es zügig zu lesen. Die Handlung ist spannend, manchmal auch zum Schmunzeln. Man trifft einige Bekannte wieder, wie Hedi und Herbert, die erst kürzlich zugezogen sind und Alex auch hilfreich zur Seite stehen, oder die Stammtischrunde aus der Hessenstubb.
Mit Alex bin ich nicht so richtig warm geworden. Dass sie versucht zu ermitteln, ist die eine Sache. Aber dabei finde ich sie oft nervig, anmaßend und auch unverschämt. Sie hat kein Recht auf polizeiinterne Informationen. Tom's Geduld und Gutmütigkeit kann ich nur bewundern. Aber das macht eben auch den Charme des Buches aus.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Sehr spannend

Schuldacker
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„Schuldacker“ von Tom Finnek habe ich als ebook mit 332 Seiten gelesen. Diese sind in fünf Teile eingeteilt, wobei die Geschichte von Sonntag bis Donnerstag spielt. Es ist der dritte Fall für Heinrich ...

„Schuldacker“ von Tom Finnek habe ich als ebook mit 332 Seiten gelesen. Diese sind in fünf Teile eingeteilt, wobei die Geschichte von Sonntag bis Donnerstag spielt. Es ist der dritte Fall für Heinrich Tenbrink und seinen Partner Maik Bertram im Münsterland. Das Buch kann zwar ohne Kenntnis der vorherigen Teile gelesen werden, da es ein abgeschlossener Fall ist, aber die Entwicklung der Kommissare ist buchübergreifend.
Obwohl Paul Winterpacht einen jungen Mann totgeschlagen hatte, bekam er, für alle unfassbar, nur eine Bewährungsstrafe. Zwei Wochen später war er tot. Schnell ist die Familie Aukema in Verdacht, dessen Sohn Winterpacht erschlagen hat. Die Aukema‘s sind stark gläubig und wirken sehr ehrlich. Aber bei den Ermittlungen dürfen Tenbrink und Bertram nicht einen unter der Leiche gefundenen Zettel mit kaum lesbaren Zahlen und Zeichen vergessen.
Es tauchen aber auch weitere Verdächtige auf. Man hat den Eindruck, dass von den jungen Leuten jeder eine Beziehung mit den selben Mädchen hatte und jeder mit jedem verwandt oder verschwägert ist, so dass Tenbrink und Bertram oft in den selben Familien zu unterschiedlichen Personen Fragen stellen müssen, was die Ermittlungsarbeit natürlich recht langwierig machte und die Leser immer wieder hinters Licht führt.
Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen. Die Ermittler kennt man ja schon von den Vorgängerbüchern. Tenbrink ist inzwischen zum Kriminalrat befördert worden und leitet vorübergehend das KK11, danach soll er einen Schreibtischjob bis zur Pensionierung erhalten. Gesundheitlich geht es ihm etwas besser, aber Aussetzer hat er immer noch ab und zu, auch das „laute Denken“ ist geblieben. Ohne seinen Kollegen Bertram wäre er manchmal ziemlich aufgeschmissen. Die beiden wohnen inzwischen in einer Art Wohngemeinschaft zusammen und sind privat und dienstlich ein prima Team.
Bertram hat indessen seine eigenen Probleme mit einem alten Fall, der für ihn noch nicht abgeschlossen ist. Außerdem ist die Stimmung zwischen ihm und der Staatsanwältin Martina Derksen etwas angespannt. Seine Unruhe macht sich auch manchmal bei der Arbeit bemerkbar. Gerade bei den Mennoniten zeigt er wenig Verständnis für deren Lebensweise und wird sogar beleidigend. Mit den sprachlichen Eigenheiten der Münsteraner hat Bertram auch so seine Schwierigkeiten und Tenbrink muss übersetzen. Das finde ich recht lustig.
Und nicht zu vergessen ist Locke, der immer wieder zur Erheiterung beiträgt und im Büro ganz schön verwöhnt wird.
Die Geschichte ist sehr spannend, mit vielen Verwirrungen und mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet. Durch den guten Schreibstil war auch ein zügiges Lesen möglich.

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