Tod in der Havel
Finstere Havel„Finstere Havel“ von Tim Pieper habe ich als Taschenbuch vom emons-Verlag mit 304 Seiten gelesen. Diese sind in 64 Kapitel eingeteilt. Es ist der 5. Havelkrimi dieser Reihe.
Aus der Havel wird ein Auto ...
„Finstere Havel“ von Tim Pieper habe ich als Taschenbuch vom emons-Verlag mit 304 Seiten gelesen. Diese sind in 64 Kapitel eingeteilt. Es ist der 5. Havelkrimi dieser Reihe.
Aus der Havel wird ein Auto geborgen. Darin eine tote Frau. Es handelt sich um Melanie Berndt, einer Biologin. Hauptkommissar Toni Sanftleben und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Es stellt sich heraus, dass Melanie massive persönliche Probleme hatte, ihre Tochter bei ihrem Mann lebt und sie eine Therapie gemacht hat. Aber war es Selbstmord? Oder hat da jemand nachgeholfen? Es werden Melanie’s persönliches und berufliches Umfeld untersucht, wobei sich herausstellt, dass sie es mit vielen unangenehmen Menschen zu tun hatte.
Durch die rückblickenden Abschnitte aus Melanie‘ Perspektive weiß der Leser mehr als die Ermittler, was sehr interessant aber auch deprimierend ist. Sie ist eine sehr tragische Figur mit so großen Problemen.
Erik kennt man ja schon aus den Vorgängerbüchern. Er ist eher der verschlossene und nicht sehr humorvolle Typ, was auch bei der Arbeit mit seinem Team zu merken ist, wo er kaum mal ein persönliches Wort oder einen lustigen Einwand macht. Da geht es ziemlich streng zu. Erik, Phong und Gesa sind hier kein gutes Team. Die letzteren haben sich optisch verändert. Phong ist unglücklich verknallt und Gesa ist auch verknallt und ständig verschwunden. Das wirkt sich auch auf die Arbeit aus. Auch macht sich Erik Sorgen um seine Freundin, die anscheinend wieder verfolgt wird. Also viel zu tun für alle.
Das Buch fand ich auch interessant, was die Umwelt- und Klimaaspekte betrifft. Andererseits ist es eine sehr traurige Geschichte. Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben, manche Menschen möchte man einfach nur schlagen. Auch der Schreibstil ist fesselnd, relativ kurze Kapitel und zügig zu lesen. Das Ende war nicht vorhersehbar, da sich die Handlungen vorher ständig änderten und immer Neues zum Vorschein kam.
Insgesamt ist das Buch eine sehr gute Fortsetzung, spannend, interessant und mit sehr schönen poetischen Naturbeschreibungen.
Auch das Cover mit dem einsamen Boot auf der vom Abend- oder Morgenrot beschienenen Havel ist sehr schön und passend.