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Veröffentlicht am 08.04.2019

Spiel ohne Grenzen

Nemesis
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„Nemesis“ von Jilliane Hoffman hat 521 Seiten, die in 94 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 4. Teil um Staatsanwältin C.J. Townsend.
C.J. ist zurück in Miami und zu Dominick, sie arbeitet als stellvertretende ...

„Nemesis“ von Jilliane Hoffman hat 521 Seiten, die in 94 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 4. Teil um Staatsanwältin C.J. Townsend.
C.J. ist zurück in Miami und zu Dominick, sie arbeitet als stellvertretende Oberstaatsanwältin und trifft auch ihren alten Kollegen und Freund Manny Alvarez von der Polizei wieder. Dieser hat einen schweren Verlust erlitten. Seine Freundin wurde ermordet, er kommt damit nicht klar und will aus dem Polizeidienst ausscheiden. C.J. hat zwar auch keine guten Erinnerungen an Miami, aber nur sie weiß, dass Cupido sie nicht mehr verfolgt wird. Ebenfalls meldet sich Eddi Bowman bei ihr, er ist jetzt Ermittler für die Staatsanwaltschaft eines anderen Bezirkes, und erzählt ihr, dass der Mörder Talbot Lunders wieder frei ist. Außerdem erzählt er ihr von einer kopflose Leiche mit Brandzeichen. Da es nicht die erste ist, kommt C.J. der Verdacht, dass das „Spiel ohne Grenzen“ wieder bzw. immer noch aktiv ist. Da sie ihr Geheimnis aber nicht verraten kann, kümmert sie sich selbst um diesen Club.
Zu allem kommt noch dazu, dass sich die Adoptionsstelle gemeldet hat, bei der sie und Dominick sich vor langer Zeit haben registrieren lassen.
C.J. befindet sich in einem Strudel aus Macht, Gewalt und Tod, aus dem sie fast nicht wieder heraus kommt. Sie taucht ein in eine Welt der Prominenten und Reichen. Es ist einfach abartig, was diese sich leisten und wie sie sich immer wieder freikaufen können. Deshalb gefällt mir das Ende sehr gut. Es kommen eben nicht alle davon. Für Manny freut es mich, dass er doch noch etwas für seine Freundin hatte tun können.
Das war ein heftiges Buch und sehr spannend von der ersten Seite an. Aber ich weiß noch gar nicht, was ich von C.J.‘s Aktionen halten soll. Ich kann zwar ihr Verhalten verstehen, aber sie setzt damit ihre Karriere, ihre Ehe und ihr Leben aufs Spiel. Ich weiß aber nicht, was sie ihrem Mann jeweils erzählt hat, wo sie sich befindet. Aber durch ihren Beruf hatte sie natürlich auch gute Gründe zum Reisen.
Schlimm ist, dass es solche Clubs im realen Leben auch gibt und sie nicht auf so eine Art und Weise bekämpft werden können.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Neues Spiel, neuer Mord

Dein Glück stirbt in 4 Tagen
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„Dein Glück stirbt in 4 Tagen“ von Marcus Ehrhardt, hat 194 Seiten, die in 24 Kapitel aufgeteilt sind.
George Franklin, Teilhaber einer Personen- und Objektschutzfirma, hat viel durchgemacht und ist mit ...

„Dein Glück stirbt in 4 Tagen“ von Marcus Ehrhardt, hat 194 Seiten, die in 24 Kapitel aufgeteilt sind.
George Franklin, Teilhaber einer Personen- und Objektschutzfirma, hat viel durchgemacht und ist mit seiner Freundin Vanessa seit einem Jahr glücklich liiert und schwebt auf Wolken, als sie ihm auch noch erzählt, dass sie schwanger ist. Es könnte nicht besser laufen – bis der Anruf kommt. Den Anrufer hat George vor drei Jahren bereits telefonisch kennen und hassen gelernt. Aber wen hat er jetzt in seiner Gewalt? Die Person auf dem geschickten Foto ist ihm vorerst völlig unbekannt. Da er aber nicht für deren Tod verantwortlich sein will, reist er nach Deutschland und hofft, nicht denselben Fehler wie bei seiner Frau zu machen. Währenddessen ereignen sich in Chicago auch seltsame Dinge und Detektiv Miller ermittelt wieder, der damals schon im Falle von Geoge’s Frau zuständig war.
Auch in Deutschland nehmen die Dinge ihren Lauf. Mit Hilfe eines Privatdetektives, dem ihm sein alter Armeefreund Howard vermittelt hat, machen sie gute Fortschritte bei der Suche nach Julia, der jungen Frau vom Foto.
Als man denkt, der Fall ist abgeschlossen, bekommt George wieder einen Anruf.
Das Buch war sehr spannend und durch den guten und einfachen Schreibstil zügig zu lesen. Die Charaktere haben mir alle gut gefallen und waren sympathisch. George und seine Vanessa stelle ich mir als sehr schönes Paar vor. Auch Julia, die anfangs komisch war, hat sich am Ende ganz gut eingebracht. Bei Detektiv Miller musste ich immer an Inspektor Columbo denken. Und bis zum Ende hatte ich auch keine Ahnung vom Täter.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Vampire in London

Blut
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„Blut“ von Barry Stiller, erschienen im TWENTYSIX Verlag, hat 322 Seiten auf meinem Reader. Ein neuer Fall für Peter Conrad.
Der Anthropologe Peter Conrad wird von Lisa Franks nach London geholt, um ...

„Blut“ von Barry Stiller, erschienen im TWENTYSIX Verlag, hat 322 Seiten auf meinem Reader. Ein neuer Fall für Peter Conrad.
Der Anthropologe Peter Conrad wird von Lisa Franks nach London geholt, um bei Ausgrabungen zu helfen. In der Londoner Innenstadt werden bei Grabungen Teile des Fundamentes einer alten Kirche gefunden. Es ist bekannt, dass ein dazugehöriger Friedhof umgebettet wurde. Allerdings werden mysteriöse Skelette gefunden, bei denen die Köpfe und die Füße fehlen oder Nägel im Leib stecken. Professor Small hat dafür seine eigene Theorie von Vampiren und Wiedergängern. Außerdem scheint er mit Susan ein Geheimnis zu haben.
Er erhält die Erlaubnis, auf dem Brompton Demetery Grabungen durchzuführen. Dorthin wurden damals die Toten umgebettet. Auch hier werden Skelette mit ähnlichen Verstümmelungen entdeckt. Außerdem sieht Lisa eine mysteriöse Erscheinung, die um die Ausgrabungsstätte schleicht, Blut auf Grabsteinen und Steinhügel. Peter arbeitet jetzt hauptsächlich im Institut an den Skeletten. Sehr gruselig war, als er Geräusche hört, aber niemanden sieht. Auch andere unheimlichen Vorfälle werden zunächst ignoriert.
Susan ist Grabungsleiterin und macht sich nicht unbedingt beliebt bei den Grabungshelfern und bei Peter. Lisa‘ s archäologische Spürnase kommt zum Einsatz, sie entdeckt eine Krypta und ein Mausoleum. Zusammen mit Peter verfolgt sie deren Spuren, während der Professor sich in der Öffentlichkeit mit der Existenz von Vampiren brüstet.
Während Lisa und Peter trotz ihrer vielfältigen Entdeckungen immer noch im Dunkeln tappen, lichtet sich indessen der Nebel bei Susan und durch ihre Recherchen kommt sie der Wahrheit zu nahe.

Es gibt selten kurze Einschübe aus Sicht des Beobachters der Grabungsgruppe und seiner Gedankengänge. Aber bis zum Schluss bleibt er unerkannt und unbekannt.

Die Charaktere sind gut beschrieben. Michael mit seiner „pathetischen Endzeitstimmung“ ist ziemlich abergläubisch und versucht Lisa von den Warnungen zu überzeugen. Dagegen ist Lisa praktisch veranlagt und geht die Dinge direkt an. Peter Conrad ist der ruhige Typ, der sich erst einmal heraus hält und nur in Ruhe seine Arbeit machen will. Professor Small ist eher ein etwas exzentrischer Typ mit einem Hang zum Okkultismus und Geheimnisvollen.
Das Buch ist sehr spannend und interessant. Ausgrabungen auf einem alten Friedhof im dicksten Londoner Nebel sind schon sehr gruselig, aber wenn dann noch einige andere sonderbare Dinge dazu kommen, wird es beängstigend.
Im Verlauf des Buches werden einige frühere Ausgrabungen von Lisa und Peter angedeutet, sodass ich diese Bücher auch lesen werden.
Einiges habe ich gegoogelt, um mir Bilder, z.B. vom Courtoy-Mausoleum oder vom Brompton Demetery, anzuschauen. Die Beschreibungen im Buch sind wirklich sehr gelungen.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Sehr schöner, ruhiger Krimi

Lago Mortale
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„Lago Mortale“ von Giulia Conti ist ein Piemont-Krimi vom Atlantik-Verlag. Das Buch hat 242 Seiten und 45 Kapitel.

Simon Strasser hat seinen Job als Polizeireporter in Frankfurt gekündigt und seinen ...

„Lago Mortale“ von Giulia Conti ist ein Piemont-Krimi vom Atlantik-Verlag. Das Buch hat 242 Seiten und 45 Kapitel.

Simon Strasser hat seinen Job als Polizeireporter in Frankfurt gekündigt und seinen Traum vom Leben am Wasser in Italien verwirklicht. Mit ihm zusammen lebt seit Kurzem Nicola, die Tochter seiner Ex-Freundin. Als er von seiner Terrasse aus ein Segelboot beobachtet, welches anscheinend führerlos ist, paddelt er hin und findet den toten Marco Zanetti, Sohn aus einer Fabrikantenfamilie. Im Rahmen der Befragung trifft er auch Marescialla Carla Moretti wieder, die Polizistin im Ort. Letztendlich geht die Polizei von einem Segelunfall aus und stellt die Ermittlungen offensichtlich ein.
Simon lässt der Fall aber keine Ruhe, er weiß, dass Marco ein sehr guter Segler war und ein Unfall eher unwahrscheinlich ist. Auch ergeben sich bei der Untersuchung von Marco’s Umfeld einige Ungereimtheiten, denen Simon auf den Grund gehen will. Dabei findet er so einiges über ihn, seine Familie, seine Freunde und Feinde heraus.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein eher ruhiger Krimi, ohne blutige und reißerische Szenen. Teilweise kam ich mir eher wie in einem Reiseführer vor. Die italienische Mentalität wurde sehr gut beschrieben. Auch die Landschaften konnte ich mir gut vorstellen. Durch Simon’s deutsche Wurzeln hatte er auch immer einen guten Vergleich zwischen den beiden Ländern und fühlt sich in Italien inzwischen mehr verwurzelt als in Deutschland. Er hat auch viele gute Freunde gefunden, die ihm bei seinen Recherchen behilflich sind. Sein Privatleben ist auch nicht ganz einfach. Seine Freundin lebt und arbeitet in Frankfurt, wodurch sie sich selten sehen. Und Nicola hat auch ihre schwierigen und verschlossenen Phasen. Auch alle anderen Charaktere waren sehr gut und anschaulich beschrieben. Die Unterschiede zwischen den Einheimischen und der Fabrikantenfamilie waren gut herausgearbeitet.
Ich hoffe, es gibt weitere Fälle mit Simon.
Auch das Cover gefällt mir sehr gut, so typisch italienisch.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Tod unter Tage

Tiefe Stille
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„Tiefe Stille“ von Susanne Rößner hat 348 Seiten auf meinem Lesegerät, die in 20 Kapitel gegliedert sind. Es sind recht lange Abschnitte.

Witwe Maria beginnt ihr Leben nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes ...

„Tiefe Stille“ von Susanne Rößner hat 348 Seiten auf meinem Lesegerät, die in 20 Kapitel gegliedert sind. Es sind recht lange Abschnitte.

Witwe Maria beginnt ihr Leben nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes zu genießen und blüht regelrecht auf. Nun hat sie gewonnen und fährt an den Schliersee, um an einem Krimiwettbewerb teilzunehmen. Mit ihr zusammen Leon, ein pickeliger Teenager. Die beiden verstehen sich auf Anhieb perfekt. Ihr Gästehaus vor Ort war etwas anders, als gedacht und die beiden müssen improvisieren. Als sie einen Toten finden, beginnen sie zu ermitteln, denn das gehört ja zum Spiel. Später stößt ihr dritter Mitspieler Christof noch dazu, der aber nicht so recht zu ihnen passen will und anscheinend ein Geheimnis hat.

Kriminalhauptkommissar Lukas Zieringer aus der Münchener Mordkommission geht in eine kleine Polizeidienststelle nach Miesbach, um nichts mehr mit Mord und Totschlag zu tun zu haben. Und schon wird ein Toter mit Kopfschuss gefunden. In Fiedler hat Lukas einen sehr toleranten und guten Chef gefunden, der hinter ihm steht. So kann er mit viel SEK-Einsatz und eigenem Engagement den seit Jahren ungelösten Fall lösen. Und natürlich mit Hilfe von Leon und Maria.

Die Geschichte hat mir sehr gefallen. Sie ist spannend und auch mit einer Brise Humor geschrieben. Gerade wenn es um Maria’s zeitweise Unbeholfenheit in manchen Dingen geht.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Maria und Leon gefallen mit sehr. Sie hat keine Ahnung von Technik und Leon erklärt ihr das geduldig. Ansonsten kann sie sehr rigoros auftreten und lässt sich nicht so leicht etwas vormachen. Bei Christof hat man sofort gemerkt, dass er etwas zu verbergen hat und auch nicht wirklich zur Gruppe passt. Lukas ist mir auch sehr sympathisch, er hat ja eine Menge aus der Vergangenheit zu verarbeiten, was ihm letztendlich doch ganz gut gelungen ist.

Die Beschreibungen im Bergwerk fand ich sehr spannend, unheimlich und beängstigend. Gleichzeitig auch interessant durch die geschichtlichen Fakten. Auch Franz Schmiedl mit seiner alten Truppe fand ich ganz super. Ich kann mir vorstellen, dass es für die alten Bergleute noch mal ein ganz besonderes Erlebnis war.
Zum Schluss haben sich viele verschiedene Leute zusammengefunden und es sind viele neue Freundschaften entstanden.