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Veröffentlicht am 13.04.2021

Die Tote im Weinberg

Bewährungsprobe. Lorenz Lovis ermittelt
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„Bewährungsprobe“ von Heidi Troi, Servus-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 320 Seiten gelesen, die Kapitel sind mit Wochentagen überschrieben. Es ist ein Brixen-Krimi und der 2. Fall für Lorenz Lovis.
Lorenz ...

„Bewährungsprobe“ von Heidi Troi, Servus-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 320 Seiten gelesen, die Kapitel sind mit Wochentagen überschrieben. Es ist ein Brixen-Krimi und der 2. Fall für Lorenz Lovis.
Lorenz hat erst vor zwei Monaten den Bauernhof seines Onkels geerbt und wird schon wieder in einen Mordfall verwickelt. In seinem Weinberg liegt die Tote Jasmin Oberegger, eine allseits unbeliebte Person, die gegen fast Jeden im Ort ein Verfahren laufen hat. Sie hat ihr Pferd bei Lorenz eingestellt und gleich am ersten Tag einen heftigen Streit mit dem Knecht Paul gehabt, der nun der Hauptverdächtige ist und sich an nichts erinnern kann. Da Lorenz‘ Freund Scatalon von der italienischen Staatspolizei sich auf Paul eingeschossen hat, will Lorenz den Fall selbst in die Hand nehmen. Als ehemaliger Kollege von Scatalon stellt er sich aber nicht sehr geschickt an. Dafür hat er eine Menge Helfer, die für ihn ermitteln und spionieren. Die Urlauberin und eifrige Krimileserin Hanne kam wie eine Naturgewalt über Lorenz, zu Beginn war er genervt, aber dann war die Hobbydetektivin sehr hilfreich. Inzwischen gibt es einige Verdächtige. Er selbst ist total überfordert mit dem Hof, den Ermittlungen, den Urlaubsgästen und deren lauten Jungs, mit einem Rivalen, der seiner Angelika schöne Augen macht und den Pferdemörder soll er auch noch finden.
Einen Ruhepol zum Verschnaufen und eine sehr gute Zuhörerin hat er bei Alma gefunden.

Wie schon geschrieben, gibt es in dem Buch mehrere ‚Baustellen‘, die aufgelöst werden müssen. Hauptsächlich wird sich aber auf den Mord an der Oberegger konzentriert. Die Handlung ist von Beginn an sehr rasant, es wird nie langweilig, immer passiert irgendetwas. Ich konnte sehr schnell lesen, was auch an der relativ großen Schrift und dem guten Schreibstil lag. Die Hauptpersonen haben mir sehr gefallen, sie waren authentisch beschrieben, man erfährt aber auch nicht zu viel von ihnen, sodass man vom Thema abgelenkt wäre. Das Verhältnis zwischen Lorenz und Angelika kommt nicht richtig voran, weil er sich nicht traut, ihr seine Gefühle zu zeigen. Lieber schaut er zu, wie sie mit ihrem Ex-Freund ausreitet. Lorenz fand ich oft etwas naiv, dafür, dass er mal bei der Staatspolizei gearbeitet hat. Eigentlich haben alle anderen die Fälle gelöst. Auch die Beschreibung der Dorfkneipe mit ihren Gästen und dem Wirt mit seinen Gendarm-Witzen fand ich sehr lustig.
Überhaupt war das Buch trotz der kriminellen Machenschaften auch recht amüsant. Und die Auflösung fand ich auch toll, damit hätte ich nicht gerechnet.

Die Buchgestaltung hat mir sehr gut gefallen, das schöne Cover, der farbige Buchschnitt und die Schach-Pferdchen zwischen den Abschnitten.
Für mich war es ein großer Lesegenuss und ich kann das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Mörderische 70er Jahre

Mord unter Models
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„Mord unter Models“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 230 Seiten gelesen, die in 23 Kapitel eingeteilt sind. Es ist Teil 2 der Saint-Tropez-Reihe.

Das Buch spielt zu Beginn der 70er Jahre. Es ist ...

„Mord unter Models“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 230 Seiten gelesen, die in 23 Kapitel eingeteilt sind. Es ist Teil 2 der Saint-Tropez-Reihe.

Das Buch spielt zu Beginn der 70er Jahre. Es ist die Zeit der Emanzipation und der Frauenbewegungen.
Als nach Fotoshootings ein Model in Saint-Tropez und eins in Le Lavandou auf die gleiche Weise ermordet wurden, gab es Bekennerschreiben einer Männergruppe, die gegen die Emanzipation der Frauen war. Commissaire Lucie Girard, als eine der ersten Frauen bei der Polizei, übernimmt in gewohnter kompetenter und sympathischer Art die Ermittlungen, gemeinsam mit den Kollegen des Kommissariats in Saint-Tropez. Als Frau bekommt sie auch den Hass der Männer zu spüren, die Angst um ihre Vormachtstellung in der Gesellschaft haben. Es ist ein sehr spannender Fall, in den Lucie und ihr Freund Patric auch persönlich verwickelt werden. Gegen Ende steigert sich die Spannung dramatisch. Da werden alle Ressourcen genutzt, um die Täter zu schnappen. Dafür lässt sich Lucie ein gelungenes Szenario einfallen. Sehr gut gestaltet sich auch die Zusammenarbeit mit Sebastian Cassel, dem Commissaire aus Le Lavandou. Also nicht alle Männer waren schlecht und wütend.
Der Schluss ist sicher etwas unrealistisch, wonach es sehr unbürokratisch möglich war, ein großartiges und spektakuläres Manöver zu starten. Aber einiges ging sicher wirklich unbürokratischer als heute vonstatten.

Für mich war das Buch auch insofern spannend, weil ich erst die letzten Teile gelesen habe und nun die Hauptakteure früher kennenlernte. Das war sehr interessant und zeigte auch, dass Lucie schon immer sehr sympathisch war und super mit den anderen Kollegen zusammenarbeiten konnte.
Das Thema finde ich auch sehr interessant. Es ist heute gar nicht mehr vorstellbar, als Frau keinen Beruf erlernen zu dürfe ohne Zustimmung des Mannes und vieles Andere. Diesen Frauenbewegungen haben wir viel zu verdanken.
Auch das Cover ist wieder wunderschön.
Das Lesen hat mir wie immer große Freunde gemacht und ich gebe eine 5-sternige Empfehlung ab.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Spannende Zahlenrätsel

Der Kryptologe
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„Der Kryptologe“ von Elias Haller, Verlag Edition M, habe ich als Taschenbuch mit 380 Seiten gelesen, diese sind in 81 Kapitel eingeteilt, die mit Tag und Uhrzeit überschrieben sind.
Es ist der 1. Fall ...

„Der Kryptologe“ von Elias Haller, Verlag Edition M, habe ich als Taschenbuch mit 380 Seiten gelesen, diese sind in 81 Kapitel eingeteilt, die mit Tag und Uhrzeit überschrieben sind.
Es ist der 1. Fall für Arne Stiller.

Arne Stiller hat nach einem Jahr Suspendierung einen ziemlich entwürdigenden ersten Arbeitstag an einem Sonntag. Sein Vorgesetzter macht es ihm nicht leicht, aber auch Arne ist nicht auf den Mund gefallen. Sein neues Büro ist eine Besenkammer, wo er möglichst weit weg von den Kollegen sein soll. Ausgerechnet an diesem Sonntag wird die tote Frau eines Sensationsreporters in der Kanalisation unter der Semperoper gefunden und ihre kleine Tochter wird vermisst. Notgedrungen wird Arne damit beauftragt. Auch deshalb, weil an der Leiche der Frau eingeritzte Zahlen gefunden wurden und Arne der einzige Kryptologe in der sächsischen Polizei ist.
Er nimmt also die Arbeit auf und ermittelt zuerst im Umfeld der Oper und der umstrittenen Neuinszenierung der Oper „Der feurige Engel“, die einige Demonstranten auf den Plan ruft.
Dann verschwinden eine weitere Frau und ihre Tochter und noch mehr Zahlen tauchen auf. Arne gerät unter Druck.
Mit seiner eigenwilligen und sehr direkten Art macht er sich überall unbeliebt und eine Zusammenarbeit mit ihm wird schwierig. Von seinem Chef bekommt er die ebenso schrullige Inge Allhammer als Assistentin zugeteilt, die im Kommissariat durch ihre Alkoholsucht und mehrere Entziehungskuren bekannt ist und von den Abteilungen immer weitergereicht wird. Allerdings erweist sie sich in diesem Fall als überaus hilfreich und kommt auch mit Arne gut aus. Sie lässt sich nicht so schnell einschüchtern und sich nichts gefallen. Letztendlich sind die beiden in ihrer Eigenwilligkeit das perfekte Team, welches sich in der Besenkammer sogar eingerichtet hat.

Der Autor, der schon mit Erik Donner, Klara Frost und Finkel/Silber tolle Krimi-Reihen erschaffen hat, hat es mit diesem neuen Ermittler erneut geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen.
Die sehr kurzen Kapitel, der gut Schreibstil und der stetig steigende Spannungsbogen machen das Lesen zu einem Genuss.
Die Charaktere sind meist sehr tragische Persönlichkeiten. Das ist auch in den einzelnen Rückblicken aus Sicht des Täters zu erkennen. Viele der Akteure mussten persönliche Schicksalsschläge erleiden, was sich in der Gegenwart widerspiegelt. Insgesamt ist es eine tragische, sehr traurige Geschichte.

Mir hat das Buch wieder super gefallen und ich gebe eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Eine Heilpraktikerin auf Mördersuche

Zicke, zacke, tot
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„Zicke, Zacke, tot“ von Ingrid Werner habe ich als ebook mit 261 Seiten gelesen. Es ist der 3. Fall für die Hobbydetektivin Karin Schneider.
Jedes Jahr im Spätsommer findet das Karpfhamer-Volksfest in ...

„Zicke, Zacke, tot“ von Ingrid Werner habe ich als ebook mit 261 Seiten gelesen. Es ist der 3. Fall für die Hobbydetektivin Karin Schneider.
Jedes Jahr im Spätsommer findet das Karpfhamer-Volksfest in Niederbayern statt. Und wie in jedem Jahr versprüht Rosi Reitmeier ihren Charme am Gartenzaun ihres Grundstückes an die vorbeipilgernden Festgäste. Am nächsten Tag erhält Karin von ihrer durchgeknallten Patientin Rosi einen Abschiedsbrief. Doch sie glaubt nicht, dass sie sich umbringen wollte. Und schon steckt sie in einem neuen Fall und beginnt ihre Ermittlungen. Rosie hat mit ihrem bösartigen Mundwerk einige Mitmenschen ganz schön denunziert und verärgert. Schon diese hätten ein Motiv, sie zum Schweigen zu bringen. Erst recht einige Betreiber der Festzelte auf dem Volksfest. Der Luftballonverkäufer Max ist Karin bei der Aufklärung sehr behilflich. Ebenso der sehr gutaussehende Brauereibesitzer Georg, bei dem Karin die Schmetterlinge in ihrem Bauch fühlt. Motive und Verdächtige finden sie so einige.

Das Buch ist recht amüsant mit dem oft bayrischen Dialekt, der aber gut zu verstehen ist. Rosi’s Hasstiraden sind dabei herausragend. Die Geschichte ist gut und mit viel Humor geschrieben. Die bayrische Mentalität ist gut dargestellt, vor allem bei Fluchen und Raufen. Die Festzeltatmosphäre kann man direkt spüren, viel Bier, viel Musik und Gebalze. Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Karin ist zwar Psychotherapeutin, aber von ihrer Arbeit bekommt man nichts mit. Im Gegenteil, sie reagiert meiner Meinung nach sehr unpsychologisch. Manchmal geht sie die Dinge sehr naiv und direkt an und ist auch etwas nervig mit ihrer Neugier. Im Laufe der Geschichte geht sie mir tierisch auf den Geist. Sie reagiert oft unangemessen, wenn andere nicht so springen, wie sie das will und wird beleidigend. Kein Wunder, dass die Polizei sie nicht ernst nimmt, wenn sie ständig mit neuen Verdächtigen kommt.
Es gibt immer neue Wendungen und Verdächtige und ich hatte bis gegen Ende keine Ahnung, wer was und warum verbrochen hat.
Trotzdem hat das Lesen Spaß gemacht. Das Buch hat mich erweitert, traurig gemacht und zum Miträtseln angeregt.

Das Cover mit dem typischen Riesenrad, was zu jedem Volksfest gehört, gefällt mir sehr.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Gelungene Fortsetzung

Ostseefalle
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„Ostseefalle“ von Eva Almstädt, erschienen im Lübbe Verlag, habe ich als ebook mit 327 Seiten gelesen, diese sind in 44 Kapitel eingeteilt. Es ist der 16. Fall für Pia Korittki.

Die Architektin Inka Warburg ...

„Ostseefalle“ von Eva Almstädt, erschienen im Lübbe Verlag, habe ich als ebook mit 327 Seiten gelesen, diese sind in 44 Kapitel eingeteilt. Es ist der 16. Fall für Pia Korittki.

Die Architektin Inka Warburg und ihr Mann Olaf habe ein altes, schon lange leerstehendes, Bauernhaus gekauft. Im Keller finden sie einen skelettierten Schädel und informieren die Polizei. Pia und ihr Kollege Broders erfahren schnell, dass es sich um den Schädel der seit zehn Jahren vermissten Alena Krogmann handelt. Die Eltern und auch der Hauptverdächtige von damals leben immer noch im Ort und die alten Ermittlungen werden wieder aufgenommen.
Pia wird die Ermittlungen leiten, was sie als ihre Chance sieht. Doch dann gerät sie selbst in eine böse Falle, die für sie lebensgefährlich wird.

Es ist ein sehr umfangreicher Fall. Zum einen, weil er schon ‚kalt‘ ist und zum anderen, weil es schon damals und auch heute noch ziemlich schwierige, von Eifersüchteleien geprägte Familienverhältnisse sind, aus denen Alena kam. Die Mutter hat mit ihrem Frisörinnengehalt versucht, sich und ihre Tochter über die Runden zu bekommen. Vom Vater kamen kein Unterhalt oder Hilfe. Der hat eine neue, sehr eifersüchtige Frau. Dann gibt es noch Alenas Tante und Onkel mit ihrem sehr gut gehenden Holzhandel. Jetzt kommen die alten Gefühle bei allen Beteiligten wieder hoch.

Die Ermittlungen kommen nicht wirklich voran, viele Personen werden noch mal befragt. Erst als ein Häftling flieht, kommt wieder neuer Schwung in den Fall und es geht hoch dramatisch weiter.

Die Personen sind sehr authentisch beschrieben. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, in Alenas Familie ebenso wie bei den Ermittlern. Rist, der Chef des K1 übergibt Pia den Fall, um sie zu beschäftigen und ihr, wenn sie ihn nicht aufklärt, ihre Unfähigkeit vorwerfen zu können. Diese ist aber, genauso wie Broders und Marten, sehr engagiert.
Pia und Marten haben noch ein persönliches Problem aus der Welt zu schaffen, wozu sie hier immer noch keine Zeit hatten. Es bleibt also auch weiterhin spannend.

Das Buch hat mir wieder sehr gefallen, wobei mich das Ende nicht so wirklich befriedigt hat, aber auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Es ist toll geschrieben, man ist mittendrin in der Handlung und fiebert mit. Es ist von Beginn bis Ende spannend.

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