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Veröffentlicht am 07.12.2023

Nicht ganz mein Humor

Salzburger Saitenstich
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„Salzburger Saitenstich“ von Katharina Eigner ist der 3. Fall für Arzthelferin Rosmarie Dorn.
Der stadtbekannte Hypochonder Rettenbacher wird tot aus dem Almkanal gefischt. Rosmarie glaubt nicht an einen ...

„Salzburger Saitenstich“ von Katharina Eigner ist der 3. Fall für Arzthelferin Rosmarie Dorn.
Der stadtbekannte Hypochonder Rettenbacher wird tot aus dem Almkanal gefischt. Rosmarie glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Obwohl Rettenbacher Alkoholiker war, ist so ein normaler Tod untypisch für ihn. Er hat für seine Beerdigung eine spektakuläre Zeremonie vorbereitet und sich sogar mit einer Star-Geigerin getroffen. Als Rosmaries Chefin eine Bemerkung zu Rettenbacher macht, ist diese geschockt. Hätte der Tote ihre helfen können, etwas über ihre Vergangenheit als Findelkind herauszufinden? Da die Polizei in diesem Fall von einem Unfall ausgeht und nicht weiter ermittelt, ergreift Rosmarie zusammen mit ihrer Chefin die Initiative. Dabei stoßen sie auf so einige interessante zwischenmenschliche Details.
Die Personen sind authentisch beschrieben und die Handlung spiegelt das Leben in einer kleinen Ortschaft wider. Jeder kennt Jeden und weiß alles über ihn oder ist überrascht, nicht alles zu wissen. Rosmaries Familie mag ich sehr. Da sie selbst ein Findelkind ist, wurde sie von Tante Zenzi als Baby aufgenommen und wird von allen geliebt. Schwiegermutter Hermi war mir dabei besonders sympathisch. Sie ist eine gewitzte alte Dame.
Ich habe mich mit diesem Buch etwas schwergetan, es ist wohl nicht so ganz mein Humor. Außerdem gab es sehr viele Abschweifungen vom aktuellen Geschehen hin zur Vergangenheit, zu früheren Fällen oder Personen. Aber die Aufklärung des Falles war dann doch eine Überraschung.
Das Cover finde ich sehr schön und passend zur Handlung.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Dramatischer Jahreswechsel

Inselspiel
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„Inselspiel“ von Anja Eichbaum ist der 6. Fall für Martin Ziegler. Für mich ist es das erste Buch der Reihe. Vorab ist ein Personenverzeichnis zu finden, was für mich sehr hilfreich war.
Martin Ziegler ...

„Inselspiel“ von Anja Eichbaum ist der 6. Fall für Martin Ziegler. Für mich ist es das erste Buch der Reihe. Vorab ist ein Personenverzeichnis zu finden, was für mich sehr hilfreich war.
Martin Ziegler und Anne Wagner haben freiwillig den Silvesterdienst als Polizist und Ärztin auf Norderney übernommen. Gerade, als in der Dienststelle das Essen auf den Tisch kommt, gibt es vor der Tür eine Explosion. Das soll nicht die einzige bleiben und nicht alle kommen von Böllern. Es ist der Beginn einer Reihe von dramatischen Ereignissen, bei denen Personen verschwinden, andere sterben. Martin weiß nicht mehr, wem er noch trauen kann und befindet sich bald in einem Ausnahmezustand.
Die Handlung besteht aus drei Strängen. Zum einen geht es um Martin und Anne, die auf Norderney wohnen und arbeiten. Dann sind Daniela mit ihrem Mann Frank, die die Pension der alten Marthe Dirkens übernommen haben. Diese hat Wohnrecht im Haus und alle verstehen sich gut. Marthe ist manchmal etwas wunderlich, besteht aber auf ihrer Teezeremonie. Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit der Psychologin Ruth und ihrem Partner, dem Journalisten Oskar, die in Bonn leben.
Am Ende führen alle Stränge zu einem gut konstruierten und nachvollziehbaren Ende zusammen.
Die Charaktere sind sehr verschieden und authentisch beschrieben. Allerdings konnte ich zu den meisten keine Bindung aufbauen.
Martin kommt mir als Leider der Dienststelle zu nachgiebig vor. Seine Kollegen, besonders Silke, sind oft sehr respektlos ihm gegenüber. Er selber hadert mit seinen Selbstzweifeln, versinkt in Selbstmitleid, reagiert oft aufbrausend und beleidigt. Das alles hat sicher auch seinen Grund in der Vergangenheit, die ich nicht kenne, und seiner Krankheit. Er zerstreitet sich mit seinem Freund Gert von der Mordkommission Aurich. Frank macht seiner Frau Daniela klar, dass sie ihre Beziehung zu Marthe überdenken soll. Ruth fährt überstürzt von Bonn in den Norden, um eigene Ermittlungen anzustellen. Eigentlich macht jeder, was er will.
Der Schreibstil ist gut. Allerdings fand ich, gerade zu Beginn der Kapitel, die Handlung oft sehr sprunghaft und dachte immer, ich hätte etwas verpasst, weil ich nicht wusste, wie die Situationen zustande kamen.
Vielleicht liegt es daran, dass ich die Vorgängerbücher nicht kenne, aber leider bin ich mit dem Buch nicht richtig warm geworden.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Nicht mein Fall

Camping mortale
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„Camping mortale“ ist der 8. Fall für den ehemaligen Lehrer Daniel Bönle und für mich der erste Teil dieser Reihe.
Beim morgendlichen Brötchen- und Zeitungsverteilen auf dem Campingplatz findet Korbinian, ...

„Camping mortale“ ist der 8. Fall für den ehemaligen Lehrer Daniel Bönle und für mich der erste Teil dieser Reihe.
Beim morgendlichen Brötchen- und Zeitungsverteilen auf dem Campingplatz findet Korbinian, der kleine Enkel der Platzbetreiberin Frieda, den toten Ortsvorsteher Bilsner. Da Bönle ‚Mädchen für alles‘ ist und hauptsächlich mit seiner Motorradgang zusammensitzt, kümmert er sich, eher halbherzig, um die Aufklärung des Falles. Dann geschehen weitere Gewalttaten im beschaulichen Ried und jeder ist verdächtig.
Für dieses Buch braucht es eine hohe Toleranzgrenze an Humor. Die Personen waren fast alle unnatürlich schrullig. Über die Namen einiger Einheimischer konnte ich ja noch lachen. Gesetze scheinen dort allgemein nicht zu gelten, jeder macht, was er will. Gefühlt sitzen Biker und Camper ständig beim Grillen und Trinken. Bönles Baby immer dabei und wird herumgereicht.
Die Spannung hält sich in Grenzen. Den Schreibstil empfand ich als relativ anstrengend, was auch teilweise an dem dialektischen Kauderwelsch, gerade des Pfarrers, lag. Ich konnte leider mit dem Buch nicht viel anfangen.
Das Cover gefällt mir gut.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Elmflüstern

Elmflüstern
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„Elmflüstern“ von Bettina Owczarski ist der dritte Teil der Elm-Reihe.
Die junge Angelina ist verschwunden, ihre Mutter interessiert das wenig. Erst, als Angelinas Bruder es seiner Lehrerin Sarah erzählt, ...

„Elmflüstern“ von Bettina Owczarski ist der dritte Teil der Elm-Reihe.
Die junge Angelina ist verschwunden, ihre Mutter interessiert das wenig. Erst, als Angelinas Bruder es seiner Lehrerin Sarah erzählt, kommt Bewegung in die Sache. Denn Sarah ist die Freundin von Kommissar Giovanni Beck. Dessen Ermittlungen führen in verschiedene Gesellschaftsschichten. Angelina kann mit den Kindern reicher Eltern nicht mithalten und wird gemobbt. Auch zu Hause bekommt sie keinen Rückhalt, die Mutter ist oft betrunken und desinteressiert. Daher wird erst davon ausgegangen, dass Angelina weggelaufen ist.
Die Suche nach ihr zieht sich sehr in die Länge und gerät meistens in den Hintergrund, denn oft geht es sehr ausschweifend um andere Themen. Auch zu den Charakteren konnte ich überhaupt keine Bindung aufbauen. Giovanni versinkt, auch bei Befragungen, ständig in seiner eigenen Gedankenwelt und ist oft nicht bei der Sache. Außerdem hadert er noch ständig mit seinem Alter von knapp 40 Jahren. Sein Kollege Wagner ist ein kettenrauchender, unsensibler Typ. Und beide beginnen zu sabbern, wenn sie eine langbeinige, gut gebaute, vorzugsweise Blondine, sehen. Sehr unprofessionell. Sarah und ihre beiden Tanten mochte ich eigentlich ganz gern. Sie kümmert sich um Angelinas Bruder. Aber auch sie ist mehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, und das ebenfalls sehr ausschweifend.
Das Buch ließ sich zwar gut lesen, aber spannend fand ich es nicht. Auch das Ende hat mich nicht überzeugt.
Das Cover finde ich sehr schön.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Kanaren-Krimi

Canaria Mortal
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„Canaria Mortal“ von Daniel Verano, Gemeiner-Verlag, habe ich als ebook mit 243 Seiten gelesen, die in 4 Teile und 48 Kapitel eingeteilt sind.
Felix Faber wandert von Deutschland nach Gran Canaria aus, ...

„Canaria Mortal“ von Daniel Verano, Gemeiner-Verlag, habe ich als ebook mit 243 Seiten gelesen, die in 4 Teile und 48 Kapitel eingeteilt sind.
Felix Faber wandert von Deutschland nach Gran Canaria aus, um als Redakteur der Zeitung LA VIDA zu arbeiten. Aber auch dort ist nicht alles eitel Sonnenschein. Schon vom Flugzeug aus sucht er die vielgepriesene Schönheit der Insel. Stattdessen erwartet ihn eintöniges Land, teilweise nicht mehr betriebene Landwirtschaft und Industriegebiete. Doch beim Anblick seiner Mentorin Candela und seines neuen Zuhauses verschlägt es ihm die Sprache. Allerdings war sein erster Tag in der Redaktion schockierend für ihn. Die weiteren Tage werden noch schlimmer.
Als eine Leiche gefunden wird, ist schnell ein Verdächtiger gefasst. Die Ermittlungen führen Inspecotra Anna Montero auch in die Redaktion von LA VIDA. Felix und Candela machen sich so ihre eigenen Gedanken über den Fall und wollen mehr herausfinden. Dabei greifen sie zu ungewöhnlichen Mitteln und finden einige interessante Dinge heraus. Aber auch die Polizei schläft nicht und kommt voran.
Für die kurze Zeit, die Felix auf Gran Canaria lebt, hat er sich schnell in Handlungen hineinziehen lassen, aus denen er nicht so einfach wieder herauskommt. Außerdem biedert er sich der Polizei an und bettelt um Einbeziehung in den Fall, nur, weil er ein bisschen was herausgefunden hat. Ohne Plan stürmt er los und gefährdet durch seine Alleingänge nicht nur sich selbst. Die Arbeit in der Redaktion, weswegen er auf die Insel gekommen ist, ist erst einmal vergessen.
Aber auch Ana Montero geht nicht immer geradlinig vor. Sie spannt Felix für ihre Polizeiarbeit ein, was sicher nicht in Ordnung ist. Und dann macht sie ihm Vorwürfe.
Die Handlung dreht sich ebenso um Flüchtlinge wie um Geldwäsche, Bestechung und Korruption. Eine wesentliche Rolle dabei spielt die rechtsgerichtete Partei RAZON, die gegen die Flüchtlingspolitik des Landes vorgehen will.
Die Charaktere sind nicht sehr tiefgründig beschrieben, eine richtige Beziehung konnte ich nicht zu ihnen aufbauen. Auch zu Felix nicht. Ich glaube, er ist etwas spontan und naiv an seine Auswanderung herangegangen. Es scheint ihm nur um das schöne, warme Wetter gegangen zu sein. Obwohl er sich etwas belesen hat, weiß er nicht einmal, wie Landschaft und Vegetation dort aussehen, kennt weder die Mentalität der Menschen noch die politische Situation.
Ana ist auch nicht die typische Polizistin. Sie wurde strafversetzt und will mit allen Mitteln zurück nach Madrid. Sie raucht auch mal einen Joint und geht mit Stöckelschuhen und Kostüm zum Ermitteln in die Berge. Auch sie geht die Dinge oft unüberlegt und spontan an.
Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel zu zwei unbekannten Männern, wobei einer der Boss und der andere der Ausführende ist. Das habe ich nicht ganz durchschaut. Auch das Ende war nicht wirklich befriedigend. Aber es gibt ja noch einen nächsten Teil. Wahrscheinlich werden da wieder einige Dinge aufgegriffen.
Der Schreibstil ist gut und auch die landschaftlichen Beschreibungen sind sehr atmosphärisch dargestellt. Das Cover vermittelt Urlaubsflair und ist sehr schön.

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