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Veröffentlicht am 04.02.2019

Sehr spannend

Blinde Rache
2

Leo Born „Blinde Rache“ hat 377 Seiten auf meinem Reader, die in 3 Teile mit 65 Kapiteln gegliedert sind.

Nach vier Jahren kehrt Mara Billinsky als Kommissarin der Mordkommission zurück nach Frankfurt. ...

Leo Born „Blinde Rache“ hat 377 Seiten auf meinem Reader, die in 3 Teile mit 65 Kapiteln gegliedert sind.

Nach vier Jahren kehrt Mara Billinsky als Kommissarin der Mordkommission zurück nach Frankfurt. Mit ihrer unkonventionellen Art hat sie sich nicht nur Freunde gemacht. Ihr ehemaliger Chef Hauptkommissar Rainer Klimmt ist auch wieder ihr neuer Chef und ist nicht begeistert. Nachdem sie in einer Einbruchsserie ermitteln soll, kommt endlich der erwartete Mordfall auf ihren Tisch. Der ist allerdings schon vier Wochen alt und es besteht kaum Hoffnung auf Lösung. Ivo Karevic, ein Mafia-Boss, wurde ermordet. Das sieht Mara als ihre Chance. Von ihrem Chef und den anderen Kollegen erhält sie keine Hilfe.
Es gibt weitere Opfer, aber Klimmt sieht keinen Zusammenhang zum Karevic-Fall. Die Opfer scheinen zunächst wahllos ausgesucht zu sein, sie kommen aus unterschiedlichen Milieus.
Als Mara der Fall weggenommen wird, ist sie wütend. Sie ermittelt auf eigene Faust weiter und findet interessante Zusammenhänge heraus. Außerdem kann sie durch ihre Gespräche mit sehr vielen Leuten ihren Kollegen Tipps in anderen Fällen geben, die sehr hilfreich sind.

Die Geschichte wird in mehreren Handlungssträngen erzählt. Zum einen gibt es die Mordserie, dann eine Einbruchserie und die Handlungen um Carlos Bork, dem Polizeispitzel. Außerdem gibt es mehrere Personengruppen, von denen man nicht immer weiß, zu wem diese gehören. Gewalttätig sind sie alle. Die Erzählung aus den unterschiedlichen Perspektiven macht das Geschehen noch spannender.

Die Charaktere sind bildhaft beschrieben und man kann sie sich gut vorstellen. Mara mit ihren schwarzen Klamotten wird hinter ihrem Rücken „Krähe“ genannt und ihr Kollege Rosen ist mit seiner defensiven Art auch keine Hilfe für Mara. Er bezeichnet sich selbst als halbherzig und inkonsequent. Mara ist eher eine Einzelkämpferin, was sicher auch daran liegt, dass sie nicht auf ihren Chef und ihre Kollegen zählen kann. Mara hängt sich richtig rein in den Fall bzw. die Fälle. Sie ist bewundernswert geduldig und hartnäckig.
Klimmt ist ein unsympathischer Mensch und als Chef nicht zumutbar. Sein Umgang mit Menschen, speziell mit Mara, ist furchtbar.
Carlos Bork fand ich auch sehr interessant. Er bewegt sich unauffällig im Schatten, verkehrt mit den unterschiedlichsten Gruppierungen, gerät auch mal zwischen die Fronten und lässt sich nicht in die Karten schauen.

Die Lösung des Falles war dann doch überraschend. Damit hätte ich nicht gerechnet.
Es ist von Anfang an und durchgehend ein sehr spannendes Buch, gute geschrieben und zügig lesbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 28.01.2019

Der große Boss verschwindet

Executive
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Tilman Bullreitner ist der Besitzer des Hotels Topelmühle, welches er für Seminare zur Verfügung stellt. Ein Hotelgast ist verschwunden, der sehr unbeliebte Unternehmer Konrad Maierling. Sein Unternehmen ...

Tilman Bullreitner ist der Besitzer des Hotels Topelmühle, welches er für Seminare zur Verfügung stellt. Ein Hotelgast ist verschwunden, der sehr unbeliebte Unternehmer Konrad Maierling. Sein Unternehmen ist zu einem Seminar im Hotel, welches seine Geliebte, Birgit Zirkowski leitet.
Es gibt einen Sprung ein paar Tage zurück, als alle zum Seminar anreisen, auch noch der Herr Maierling, der es sich auch mit dem Hotelpersonal verscherzt. Til hat ein persönliches Interesse, Maierling zu schaden. Er hat gute Beziehungen zu vielen Leuten, bei denen er Informationen einholen oder Nachforschungen anstellen lassen kann und seine Fallen auslegt.
Es gibt so einige Parteien, die etwas gegen Maierling haben. Er ist ein cholerischer, unsensibler, einfach ein böser Mensch. Eigentliche möchte ihn seine Belegschaft und auch seine Familie aus dem Weg haben.
Neben seiner Tochter Anja hat Maierling noch zwei Söhne und eine Ex-Frau. Es gibt, auch wieder in der Vergangenheit und Zukunft, Abschnitte aus Anja’s Sicht erzählt.
Auch sie und ihre Mutter intrigieren gegen Maierling.

Til ist mir sehr sympathisch. Er ist bestimmt kein Unschuldslamm, was ihn aber noch interessanter macht. Er ist ein intelligenter Mensch und ein sehr großzügiger Chef. Nebenbei noch ziemlich reich. Das Hotel betreibt er nur als Hobby.
Den alten Fridolin sollte man auch nicht unterschätzen. Im ersten Moment wirkt er vielleicht etwas deppert, aber er ist ein gewieftes Schlitzohr und fast schon ein Orakel.

Mit den Zeitsprüngen hatte ich anfangs einige Probleme, aber da die Kapitel mit den einzelnen Tagen und Uhrzeiten überschrieben waren, ging es dann relativ gut.
Die Geschichte ist teilweise im Dialekt geschrieben, was aber trotzdem gut zu verstehen ist.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist kein typischer blutrünstiger Krimi, es gibt nicht einmal wirklich eine Leiche. Aber es ist spannend geschrieben und lässt sich gut und flüssig lesen.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Hat mich leider nicht überzeugt

Tödlich ist die Versuchung
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Viele Jahre nach dem Tod ihres Bruders Peter und dem plötzlichen Verschwinden ihrer Jugendliebe Rasmus geht die Psychologin Dr. Emanuela Wolf zu einem Beziehungscoach. Der gibt ihr die Aufgabe, Männer ...

Viele Jahre nach dem Tod ihres Bruders Peter und dem plötzlichen Verschwinden ihrer Jugendliebe Rasmus geht die Psychologin Dr. Emanuela Wolf zu einem Beziehungscoach. Der gibt ihr die Aufgabe, Männer zu verführen. Das fällt ihr auch nicht schwer. Sie nimmt alles mit, was sich bietet, vom Millionär bis zum verheirateten Chemiker und einem Mörder. Außerdem hatte sie schon einige Blackouts und fühlt sich verfolgt.
Der erste Tote wird in zwei Sätzen in der Mitte des Buches erwähnt. Erst gegen Ende wird es leicht spannend, als es weitere Tote gibt.
Einige Abschnitte werden aus Sicht ihres Beobachters erzählt.
Ich habe eigentlich einen Thriller erwartet, aber es ist ein Erotikroman, der nicht wirklich spannend ist. Die Toten wurden notgedrungen mal kurz erwähnt, um das Buch Thriller nennen zu können. Ansonsten war es weder spannend noch interessant sondern nur eine Aneinanderreihung sexueller Aktivitäten einer frustrierten Psychologin, die keine anderen Hobbys hat. Allerdings muss man Emanuela ihre Hartnäckigkeit zugutehalten, die letztendlich zur Aufklärung der Fälle führt.
Den Beziehungscoach kann man auch nicht ernst nehmen. Ich glaube nicht, dass ein ernstzunehmender Therapeut seine Klientinnen durch alle möglichen Betten schickt.
Der Schreibstil war gut und man konnte das Buch zügig lesen.

Veröffentlicht am 02.01.2019

Sehr spannend

Totwasser
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Totwasser von Julia Hofelich hat 289 Seiten auf meinem Reader, die in 42 Kapitel aufgeteilt sind.
Dr. Linn Geller arbeitet nach einem schweren Unfall wieder als Anwältin in einer eigenen kleinen Kanzlei ...

Totwasser von Julia Hofelich hat 289 Seiten auf meinem Reader, die in 42 Kapitel aufgeteilt sind.
Dr. Linn Geller arbeitet nach einem schweren Unfall wieder als Anwältin in einer eigenen kleinen Kanzlei zusammen mit ihrem Kollegen Götz.
Als der bekannte Serien-Schauspieler Nico Benten verschwindet und seine Frau Grace Riccardi den Mord gesteht, soll Linn die Pflichtverteidigung übernehmen. Darüber ist sie sehr verwundert, weil sie eigentlich im Zivilrecht tätig ist. Aber dann erfährt sie, dass ihr der Oberstaatsanwalt Faber das eingebrockt hat. Er kann Linn nicht leiden und hofft, dass sie jämmerlich versagt und das bei einem Fall von solch öffentlichem Interesse.
Für Linn ist es zunächst nicht einfach, denn Grace spricht nicht mit ihr und von Faber bekommt sie nicht alle Informationen. Sie muss also selbst genauer recherchieren, fliegt auch nach Padstow, wo Benten's Serie gedreht wurde, und findet Interessantes heraus. Bei ihren Ermittlungen trifft sie auch auf den englischen Polizisten Harris, den sie sehr attraktiv findet. Ein gemeinsames Abendessen endet im Moor.
Die Beweissammlung für ihre Mandantin gestaltet sich schwierig, sie erhält viel Ablehnung und sogar Drohungen. Zurück in Stuttgart muss sie auch ganz plötzlich um ihre Kanzlei bangen, die erst einige Wochen besteht.
Das Buch ist sehr gut geschrieben, lässt sich flüssig lesen und ist von Beginn an durchgehend spannend.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Lynn hat sich noch nicht mit ihren Narben abgefunden. Aber es ist bewundernswert, mit welcher Hartnäckigkeit und gegen jeden Widerstand sie die Verteidigung ihrer Mandantin übernimmt, auch als sie selbst in Gefahr ist.
Der Fall ist sehr vielschichtig, es gibt immer wieder neue Erkenntnisse, die nicht immer positiv für Lynn's Seite sind. Sie muss bis in die Vergangenheit gehen, um den Fall zu lösen. Ihren Kanzleikollegen Götz konnte ich zwischendurch nicht richtig einordnen, aber das hat sich dann auch geklärt und er ist ein echter Freund. Und der englische DCI ist Lynn nicht nur einmal sehr behilflich und es könnte sich zwischen den beiden mehr entwickeln, falls es weiter Bücher um sie geben sollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Stimmung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2018

Mord eines Anderen

Mord eines Anderen
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„Mord eines Anderen“ von Klaus Heimann hat 259 Seiten, die Kapitel sind mit Überschriften versehen.
Die Geschichte spielt im Ruhrpott und ist in Ich-Form von Sigi Siebert geschrieben.
Er und sein alter ...

„Mord eines Anderen“ von Klaus Heimann hat 259 Seiten, die Kapitel sind mit Überschriften versehen.
Die Geschichte spielt im Ruhrpott und ist in Ich-Form von Sigi Siebert geschrieben.
Er und sein alter Freund Ecki treffen sich in einer Kneipe und schwelgen in Erinnerungen. U.a. an Ereignisse in 2010. Zwischen RUHR.2010 und der Loveparade wurde der Geschäftsführer einer IT-Firma umgebracht. Hauptkommissar Sigi Siebert und sein Team ermittelten damals. Es stellte sich heraus, dass Harald Kerner wohl kein so angenehmer Zeitgenosse war. Aber wer hatte außer den Mitarbeitern noch Zugang zu diesem hoch gesicherten Gebäude, um ihn zu ermorden?
Bei den Ermittlungen lernen Sigi und sein Kollege Erich auch die Mutter des Toten kennen, die ein wahrer Eisblock ist. Und seine gekaufte Ehefrau muss auch unter ihr leiden. Es gibt doch so einige Personen, die Kerner nicht leiden konnten. Nun muss nur noch der Mörder gefunden werden.
Die Ermittlungen verlaufen ruhig und nicht hochdramatisch. Sigi, Erich und Möhrchen sind ein gutes Team. Zu Erich passt der Ausdruck „ Hormonmonster“ hervorragend. Sogar bei Befragungen von hübschen Frauen vergisst er, mit dem Kopf zu denken. Das sollte einem Polizisten so offensichtlich eigentlich nicht passieren.
Zwischendurch gibt es kurze Abschnitte einer Unterhaltung zweier Menschen, die einen Mord planen. Auch wird man ab und an daran erinnert, dass Sigi und Ecki in einer Kneipe sitzen und nur über die Vergangenheit erzählen.
Erich und seine Frau Lotte sind auch als Ehepaar gut dargestellt. Sie ist sehr engagiert in ihrem Strickclub und er will nach der Arbeit seine Ruhe haben. Handwerklich ist er sehr unbegabt. Die Szene mit der Gardinenstange fand ich sehr amüsant.
Gegen Ende des Buches müssen die beiden noch Angst um ihre Tochter Lucy haben, die mitten in der Loveparade steckt. Aber genau diese Veranstaltung löst Sigi's Fall.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es war ein eher unaufregender Krimi, bei dem die viele Ermittlungsarbeit im Vordergrund stand. Etwas Humor war auch dabei, ebenso wie einige gesellschaftskritische Bemerkungen.