Sehr spannend
Blinde RacheLeo Born „Blinde Rache“ hat 377 Seiten auf meinem Reader, die in 3 Teile mit 65 Kapiteln gegliedert sind.
Nach vier Jahren kehrt Mara Billinsky als Kommissarin der Mordkommission zurück nach Frankfurt. ...
Leo Born „Blinde Rache“ hat 377 Seiten auf meinem Reader, die in 3 Teile mit 65 Kapiteln gegliedert sind.
Nach vier Jahren kehrt Mara Billinsky als Kommissarin der Mordkommission zurück nach Frankfurt. Mit ihrer unkonventionellen Art hat sie sich nicht nur Freunde gemacht. Ihr ehemaliger Chef Hauptkommissar Rainer Klimmt ist auch wieder ihr neuer Chef und ist nicht begeistert. Nachdem sie in einer Einbruchsserie ermitteln soll, kommt endlich der erwartete Mordfall auf ihren Tisch. Der ist allerdings schon vier Wochen alt und es besteht kaum Hoffnung auf Lösung. Ivo Karevic, ein Mafia-Boss, wurde ermordet. Das sieht Mara als ihre Chance. Von ihrem Chef und den anderen Kollegen erhält sie keine Hilfe.
Es gibt weitere Opfer, aber Klimmt sieht keinen Zusammenhang zum Karevic-Fall. Die Opfer scheinen zunächst wahllos ausgesucht zu sein, sie kommen aus unterschiedlichen Milieus.
Als Mara der Fall weggenommen wird, ist sie wütend. Sie ermittelt auf eigene Faust weiter und findet interessante Zusammenhänge heraus. Außerdem kann sie durch ihre Gespräche mit sehr vielen Leuten ihren Kollegen Tipps in anderen Fällen geben, die sehr hilfreich sind.
Die Geschichte wird in mehreren Handlungssträngen erzählt. Zum einen gibt es die Mordserie, dann eine Einbruchserie und die Handlungen um Carlos Bork, dem Polizeispitzel. Außerdem gibt es mehrere Personengruppen, von denen man nicht immer weiß, zu wem diese gehören. Gewalttätig sind sie alle. Die Erzählung aus den unterschiedlichen Perspektiven macht das Geschehen noch spannender.
Die Charaktere sind bildhaft beschrieben und man kann sie sich gut vorstellen. Mara mit ihren schwarzen Klamotten wird hinter ihrem Rücken „Krähe“ genannt und ihr Kollege Rosen ist mit seiner defensiven Art auch keine Hilfe für Mara. Er bezeichnet sich selbst als halbherzig und inkonsequent. Mara ist eher eine Einzelkämpferin, was sicher auch daran liegt, dass sie nicht auf ihren Chef und ihre Kollegen zählen kann. Mara hängt sich richtig rein in den Fall bzw. die Fälle. Sie ist bewundernswert geduldig und hartnäckig.
Klimmt ist ein unsympathischer Mensch und als Chef nicht zumutbar. Sein Umgang mit Menschen, speziell mit Mara, ist furchtbar.
Carlos Bork fand ich auch sehr interessant. Er bewegt sich unauffällig im Schatten, verkehrt mit den unterschiedlichsten Gruppierungen, gerät auch mal zwischen die Fronten und lässt sich nicht in die Karten schauen.
Die Lösung des Falles war dann doch überraschend. Damit hätte ich nicht gerechnet.
Es ist von Anfang an und durchgehend ein sehr spannendes Buch, gute geschrieben und zügig lesbar.