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Veröffentlicht am 26.04.2018

Der Tote auf dem Friedhof

Blumen des Todes
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Der Täter hat sein Opfer kunstvoll an einem Grabstein drapiert. Das Opfer Archie Willson ist den Ermittlern aus der Boulevardpresse bekannt. DI Aliya Pereira und ihr Kollege DS Marc Bain beginnen mit den ...

Der Täter hat sein Opfer kunstvoll an einem Grabstein drapiert. Das Opfer Archie Willson ist den Ermittlern aus der Boulevardpresse bekannt. DI Aliya Pereira und ihr Kollege DS Marc Bain beginnen mit den Ermittlungen, wobei es Aliya gerade nicht leicht hat mit ihrer 13jährigen Tochter, die sie von der Schule abholen musste und notgedrungen mit zum Tatort genommen hat. Das hat ihr gleich weitere Minuspunkte bei ihrem Vorgesetzten Cooper eingehandelt, der sie eh schon auf dem Kicker hat.
Die Ermittler stoßen auf Archies Mitbewohner Frank, der auf transsexuell macht. Er verheimlicht eindeutig etwas, außerdem hat er wohl das Los gekauft, mit dem Archie gewonnen hat.
Bei den Recherchen kommt heraus, dass der tote Archie von seinem Millionen-Lottogewinn noch nichts ausgegeben hat und nur von den Zinsen gelebt und gefeiert hat. Er war wohl etwas kopflos und hatte noch keine konkreten Pläne. Aber sein Finanzberater erzählte der Polizei, dass Archie alle zum Verkauf stehenden Kirchen erwerben wollte.
Es werden die vielen Briefe, die Archie nach seinem Gewinn erhalten hatte, ausgewertet. Und dort stoßen die Beamten auf eine erste heiße Spur, die sie in Archie's Vergangenheit führt. Alle an dem damaligen Vorfall Beteiligten hatten Drohbriefe bekommen. Erst am Ende dieses Abschnittes wird es wieder spannender, als es einen weiteren Toten gibt.
Jetzt ist die Frage, wer sich an diesen Personen rächen will? Die Schwester des damals verunglückten Jungen kommt mir etwas verschroben vor. Weitere Verwandte gibt es angeblich nicht. Der Junge war auch sehr gläubig. Ob daher Archie‘s Interesse an Kirchen rührte und er etwas gutmachen wollte?
Die vielen Ermittlungen und Befragungen fand ich nicht wirklich spannend, jedoch durchaus interessant und das gehört ja zu den Aufklärungsarbeiten auch dazu.
Mit Aliya bin ich nicht so richtig warm geworden, sie erscheint mir in ihrer Art etwas unterkühlt zu sein, gestresst und übellaunig. Über ihre Lebensumstände erfährt man zuerst nicht viel. Dass es da noch Robin gibt und Lena gab, wird erst später im Buch erwähnt und auch nur häppchenweise. Aliya ist zwar in Glasgow geboren, hat aber indische Wurzeln. Dadurch kommt es öfters zu beinah rassistischen Sprüchen.
Im Gegensatz zu ihr war mit DS Bain sehr sympathisch mit seiner ruhigen, freundlichen Art.
Auch der Vorgesetzte Cooper war zu Beginn immer recht schroff zu Aliya, aber im Verlauf des Buches hat er sich etwas geändert und es gab sogar mal ein Lob.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, der Schreibstil war einfach und es ließ sich zügig lesen. Es gab viele unterschiedliche Charaktere, die alle auf ihre eigene Art und Weise in die Geschichte passten.
Der Schluss hat mich dann doch etwas überrascht.
Das Cover finde ich sehr schön, düster und geheimnisvoll auf einem dunklen Friedhof.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Spannung
  • Stil
Veröffentlicht am 23.04.2018

Böses kleines Mädchen

Das Böse in deinen Augen
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Ellie hat ihre Eltern und ihren Bruder bei einem Hausbrand verloren und lebt seitdem in Pflegefamilien. Bei den Jeffersons scheint es ihr recht gut zu gehen. Ihre ältere Pflegeschwester Mary ist sehr lieb ...

Ellie hat ihre Eltern und ihren Bruder bei einem Hausbrand verloren und lebt seitdem in Pflegefamilien. Bei den Jeffersons scheint es ihr recht gut zu gehen. Ihre ältere Pflegeschwester Mary ist sehr lieb zu ihr und mit Billy hat sie sich auch arrangiert. Nur in der Schule hat sie es sehr schwer. Außerdem gibt es Gerüchte, dass Ellie gefährlich sei.
Imogen zieht mit ihrem Mann Dan wieder in ihre alte Heimatstadt Gaunt und in ihr altes Haus zurück, was sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Es war für sie eine große Überwindung, da sie das Haus in einem schlechten Zustand in Erinnerung hat und auch das Verhältnis zu ihrer Mutter war sehr lieblos. Zum Glück gibt es dort noch ihre Freundin Pammy. Und ein neuer Job als Kinderpsychologin wartet auch auf sie. Dann plagt sie noch das Problem über Dans großen Kinderwunsch und auch der letzte Fall nagt noch an ihr.
Gleich auf der Fahrt zum Haus trifft sie mit Ellie und ihrer Familie zusammen. Und dann landet deren Akte auf ihrem Schreibtisch. Sie nimmt sich vor, in diesem Fall alles richtig zu machen. Imogen baut ganz unprofessionell eine Bindung zu Ellie auf. Vielleicht, weil keiner sie richtig mag und wegen der Gerüchte, das sie Böses herauf beschwören könne. Für sie ist Ellie ein ganz normales, aber traumatisiertes Mädchen. Aber nicht einmal ihre Pflegemutter steht hinter ihr. Genauso wie ihre Lehrerin Hannah. Als diese dann einen Unfall hat, gerät Ellie erneut ins Visier der Gerüchteküche, weil sie kurz vorher in der Schule eine Auseinandersetzung mit Hannah hatte.
Imogen weckt durch ihr Verhalten falsche Hoffnungen in Ellie, die sie gern als Pflegemutter hätte. Kein Wunder, wenn sie ihr Kleidung kauft und zeigt, wie sie sich schminken kann. Das ist wirklich unnötig, vor allem, weil Ellie auch erst 11 Jahre alt ist. Ihr enges Verhältnis zu Ellie führt dazu, dass ihr der Fall entzogen wird, was Ellie sehr traurig und wütend macht. Diese Wut bekommt Imogen mit voller Wucht zu spüren.
Auch bei Mary hatte ich ein ungutes Gefühl. Sie ist immer sehr lieb und besorgt, sie klammert regelrecht. Vielleicht steckt sie hinter einigen Gemeinheiten, nur um Ellie dann trösten zu können.
Das war wieder ein sehr spannendes Buch. Man merkt, dass die Menschen nur das sehen, was sie sehen wollen und den Gerüchten glauben, ohne den anderen gut genug zu kennen.
Zwischendurch hatte ich den Eindruck, dass es sich vielleicht doch um einen Mysterythriller handeln könnte, aber letztendlich gibt es doch eine natürliche Auflösung der unheimlichen Geschehnisse.
Durch den einfachen Schreibstil und den Spannungsaufbau ließ sie das Buch gut und zügig lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 19.04.2018

Packende Geschichte

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Der Prolog war schon recht gruselig und dramatisch mit dem Einstieg in einen dunklen alten Stollen und dem nackten klebrigen Baby darin, welches Bauer herausholt.
Martin Bauer ist Polizeiseelsorger, lebt ...

Der Prolog war schon recht gruselig und dramatisch mit dem Einstieg in einen dunklen alten Stollen und dem nackten klebrigen Baby darin, welches Bauer herausholt.
Martin Bauer ist Polizeiseelsorger, lebt von seiner schwangeren Frau getrennt und versucht, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, indem er beruflich etwas kürzer treten will. Also fährt er mit seiner Frau zu einem Geburtsvorbereitungswochenende. Aber er bekommt
einen Anruf.

Monsignore Vaals hat den Bereitschaftsdienst für Bauer übernommen und wird zur Zeche Walsum gerufen, um Polizeikommissar Rogalla zu helfen, wieder dort herauszukommen. Dieser hat eine Panikattacke und kann sich nicht mehr bewegen. Im Stollen soll eine Leiche liegen, zu der er wollte. Allerdings scheint Vaals sie auch gesehen zu haben, er bekommt einen Herzinfarkt und nun wird Bauer trotz seines freien Tages gerufen. Vaals murmelt ihm noch den Namen eines Mannes ins Ohr, auf den er vor 15 Jahren nicht aufgepasst hat und dafür in die Hölle kommt.
Dabei merkt er, dass er überhaupt nichts von seinem Kollegen weiß und es kommen unschöne Gerüchte ans Licht.
Inzwischen ermittelt Hauptkommissarin Verena Dohr mit ihrem Team im Fall der gefundenen und mit Honig überzogenen Leiche. Ein möglicher Hauptverdächtiger ist verschwunden, genauso wie seine Mutter vor 15 Jahren.
Die Zahl 15 sticht immer wieder im Verlauf des Buches hervor. Es muss in dieser Zeit etwas geschehen sein, was Folgen bis in die Gegenwart hat.
Bauer und Dohr ahnen erst einmal nicht, dass sie im selben Fall ermitteln.

Auch Dohr hat noch andere Probleme, da ist ihr drogensüchtiger Lebensgefährte, der zurzeit wieder in einer Entzugsklinik ist und sie nicht sicher ist, ob das was bringt. Und dann ist noch der nette Kollege Karman, der sauer ist, weil er den Posten nicht bekommen hat und nun gegen sie intrigiert und ein guter Zuträger zum Polizeidirektor Lutz ist, was sich kurzzeitig für ihn auch auszahlt. Lutz ist meiner Meinung nach fehl auf seinem Platz, er ist nicht in der Lage ein Team kompetent zu führen, lässt sich von einem Intriganten beeinflussen und ist unzugänglich für Tatsachen.

Verena Dohr und Martin Bauer sind mir sehr sympathisch. Auch wenn sich Verena immer recht mürrisch und unzugänglich gibt, hilft sie Bauer doch in einigen nicht ganz legalen Situationen und denkt auch über seine Theorien nach.
Das Buch hat mir sehr gefallen, es ist eine kompakte Geschichte, die zuerst in zwei unterschiedliche Richtungen zu laufen scheint, bis sich am Ende sehr rasant eine runde Sache daraus entwickelt und man auch erfährt, wie der Prolog dazu passt.

Die zwischendurch kursiv geschriebenen Briefe eines Kindes an seine Mutter sind herzzerreißend, voller Trauer, Angst, Enttäuschung und Wut.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Verworrene Familienverhältnisse

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Mit dem Prolog beginnt das Buch schon recht spannend. 1993 fliegt ein Bootshaus in die Luft und eine Leiche wird gefunden. Dieses Ereignis ist die Grundlage für die aktuellen Geschehnisse.

Klaudia und ...

Mit dem Prolog beginnt das Buch schon recht spannend. 1993 fliegt ein Bootshaus in die Luft und eine Leiche wird gefunden. Dieses Ereignis ist die Grundlage für die aktuellen Geschehnisse.

Klaudia und Petra nehmen an einer teambildenden Maßnahme teil und werden zum Wurstmachen bei den Gastgebern Jana und Mario Schenker eingeteilt. Allerdings wäre ihnen eine Leiche lieber. Und schon wird Jana’s Sohn Daniel niedergeschlagen aufgefunden.
Schon bei Daniels Befragung merkt Klaudia, dass er etwas verheimlicht. Auch seine Mutter Jana und Onkel Mario verheimlichen etwas.
Zwischendurch gibt es Abschnitte aus Sicht anderer Personen. Eine davon ist Frank Klingebiel, der zur Beerdigung seines Vaters gekommen ist. Es kommen nach und nach Dinge aus der Vergangenheit zum Vorschein.

Bis hierhin ist für mich noch alles etwas verworren. Da muss man sich beim Lesen schon etwas konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren. Viele Personen werden nicht mit Namen genannt, man weiß nicht, wer mit wem worüber spricht.

Kurz danach wird ein toter Obdachloser neben Franks Grundstück gefunden.
Man bekommt während der Ermittlungen den Eindruck, dass jeder mit jedem verwandt und verschwägert ist.

Die Schauplätze wechseln zwischen kurzen Geschehnissen von 1993 und der Gegenwart. Den verworrenen Familienverhältnissen zu folgen, war nicht immer einfach, sodass ich mir auch einige Notizen machen musste. Und das Ende habe ich zweimal gelesen, um alles richtig zu verstehen.
Die Handlung des Buches ist zwar in sich abgeschlossen, es kann aber nicht schaden, die Vorgängerbücher zu kennen. Es gibt doch recht viele Andeutungen zur Vergangenheit, insbesondere bei Klaudia.
Der Schreibstil ist zwar einfach und gut zu lesen, aber man muss sich schon sehr konzentrieren, es ist doch eine recht komplizierte Geschichte.
Das Cover ist sehr schön und passt zum Handlungsort.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Spannend

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Inspector der Mordkommission in Sligo Emma Vaughan muss an diesem Morgen zum Gesundheitscheck und Drogenscreening, was ihr natürlich nicht gefällt, weil sie seit ihrem Unfall starke Schmerzmittel nimmt. ...

Inspector der Mordkommission in Sligo Emma Vaughan muss an diesem Morgen zum Gesundheitscheck und Drogenscreening, was ihr natürlich nicht gefällt, weil sie seit ihrem Unfall starke Schmerzmittel nimmt. Im Krankenhaus trifft sie Michael McCaffrey, den Ehemann ihrer Freundin Laura. Dieser erzählt ihr von seinem Verdacht, einen Todesengel auf der Station zu haben. Emma spricht mit ihrem Chef darüber und wird mit diesem Fall betraut.
Als sich der Verdacht bestätigt, beginnen die Ermittlungen.
Emma hat eine Menge Probleme. Zu Hause hat sie einen pubertierenden Sohn, für den sie viel zu wenig Zeit hat. Ihr Ex-Mann Paul wurde verhaftet und soll als IRA-Mann angeklagt werden. Für ihn hat sie einen teuren Anwalt engagiert, obwohl sie nicht weiß, woher sie das Geld nehmen soll. Ein Mitglied der IRA bietet ihr Geld an. Und dann gibt es noch andere Mordfälle und Emma denkt, dass sie die Täterin vor einigen Monaten aus Mitleid hat laufen lassen. Auch hier beginnt sie heimlich zu ermitteln und vermutet bald eine zweite Mordserie.
Wenn mein Mann ein gewalttätiger Säufer wäre, würde ich ihn bestimmt im Knast verrotten lassen und bestimmt kein Geld für einen Anwalt ausgeben.

In dem Buch werden eigentlich zwei Serientäter gefasst. Zum einen der Todesengel. Der Fall war recht unspektakulär. Zum anderen versucht sie, die anderen Morde aufzuklären und Kontakt zu Catherine aufzunehmen, die sie hat laufen lassen. Dazu macht sie Urlaub in einem ehemaligen Kloster, welches in dem Fall eine große Rolle spielt. Die Geschichte um diese Morde und die Aufklärung war schon recht spannend.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, durch den einfachen Schreibstil ließ es sich flüssig und schnell lesen.
Das Cover gefällt mir sehr gut.