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Veröffentlicht am 05.08.2018

Mörderische Weihnacht

Rache und roter Schnee
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Erik Donner fristet sein dienstlichen Dasein immer noch in der Kriminalpolizeilichen Erstkontaktstelle und befördert die Ratsuchenden sehr schnell und unfreundlich vor die Tür. Er will in die Mordkommission ...

Erik Donner fristet sein dienstlichen Dasein immer noch in der Kriminalpolizeilichen Erstkontaktstelle und befördert die Ratsuchenden sehr schnell und unfreundlich vor die Tür. Er will in die Mordkommission zurück.
Nun soll er auch noch den Weihnachtsmarkt bewachen und vor Taschendieben schützen. Ein wahrer Albtraum. Bis der Weihnachtsmann aus seinem Geschenkesack eine Leiche holt. In Donner erwacht der Ermittler, aber leider kommen bald die „ richtigen“ Kommissare und er darf weiter Weihnachtsmarktstreife laufen, zu dessen Leiter er auch noch befördert wird. Nach dem nächsten Leichenfund wird er dieses Amtes wieder enthoben.
Es gibt Tote, einen Giftanschlag, eine Entführung. Alles sehr rasant und spannend, auch wenn die Ermittlungen erst einmal nicht so richtig in Gange kommen. Aber dann wird der Zusammenhang zwischen den Opfern gefunden und auch, wie die Taten angekündigt wurden. Die Spur führt 30 Jahre zurück und die Ermittlungen führen bald zum Täter, dessen Verhaftung sich als schwierig und nicht ohne weiter Opfer gestaltet.
Auch gibt es zwischendurch kurze Kapitel aus der Vergangenheit.
Donner zeigt sich auch in diesem Buch von seiner unverwechselbaren Seite und macht seinem Namen alle Ehre. Mit seiner ruppigen unzufriedenen Art hat er sich immer noch keine Freunde gemacht. Bei den Kollegen ist er immer noch unbeliebt und auf seine Umwelt wirkt er auch nicht besser. Er ist unverschämt den Bürgern gegenüber, auch was die Anreden betrifft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so bei der Polizei arbeitet. Nur in Gegenwart seiner Kollegin Annegret Kolka ist er manchmal sprachlos und unbeholfen. Man bekommt einen kleinen Einblick in Donner's Privatleben, nachdem sich Annegret selbst zum Essen bei seinen Eltern eingeladen hat.
Das Buch ist eine absolut gelungene Fortsetzung und wieder rasant und spannend geschrieben. Es ist unbedingt lesens- und empfehlenswert. Die Örtlichkeiten sind so detailliert beschrieben, dass man fast mit am Ort des Geschehens ist und alles hautnah miterleben kann.
Das Cover mit dem in Schnee tropfenden Blut vom Skalpell passt prima zum Inhalt.



Veröffentlicht am 01.08.2018

Missverständnisse

Totenbauer
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Gelesen habe ich „Totenbauer“ von Tom Finnek mit 338 Seiten auf meinem Reader. Das Buch hat 11 Teile, abwechselnd mit „Heute“ und „Damals“ überschrieben, die noch unterteilt in Kapitel sind.

Es ist der ...

Gelesen habe ich „Totenbauer“ von Tom Finnek mit 338 Seiten auf meinem Reader. Das Buch hat 11 Teile, abwechselnd mit „Heute“ und „Damals“ überschrieben, die noch unterteilt in Kapitel sind.

Es ist der 2. Fall für Heinrich Tenbrink und Maik Bertram. Das Buch ist eine abgeschlossene Geschichte, für die eine Vorkenntnis zum ersten Fall nicht unbedingt notwendig ist. Was mit Tenbrink passiert ist, wird ab und zu mal kurz angeschnitten, aber nicht weiter erklärt.

Alles begann vor … Jahren, als Daniel und der Nachbarssohn Johnny mit den Eltern Urlaub auf Kreta machten. Am letzten Abend brachten sie eine junge sturzbetrunkene Engländerin nach Hause. Als Daniel nachts mit eindeutiger Absicht noch einmal zu ihr ging, war sie tot.
Hier kommt auch schon Ingrid Holten ins Spiel, die das Heimbringen der jungen Frau beobachtet hat und als sie ein Jahr später von diesem Mord erfährt, ihre eigenen Schlüsse zieht. Sie kommt ebenfalls aus Oldenhook und kennt die beiden Jungs und die Familien.

In der Gegenwart begegnet Mona beim Joggen einem Mann, der noch „Toter Bauer“ murmelt und tot umfällt. Da Tenbrink noch in der Reha ist, übernimmt Bremer zusammen mit Bertram den Fall. Die beiden sind nicht gerade die besten Kollegen, was das Arbeiten nicht einfach macht. Der Tote wird als Peter Gausling identifiziert, ein Pfleger aus dem naheliegenden Seniorenheim. Ingrid Holten, die ebenfalls in dieser Einrichtung wohnt, hatte häufig Kontakt zu Peter. Aber sie wurde vor dem Haus von einem Auto überfahren. Zufall oder Absicht? Hat es etwas mit den damaligen Geschehnissen zu tun?

Tenbrink ist immer noch in der Genesungsphase und kämpft mit seinen Aussetzern. Aber Bertram besucht ihn immer mal wieder und hält ihn auf dem Laufenden über das Revier und den Fall. Daraufhin beschließt Tenbrink, wieder einmal Gertrud, seine Schwippschwäger, aufzusuchen, die in diesem Heim wohnt. Durch eine alte Chronik über Oldenhook konnte Bertram auch den Zusammenhang zwischen Ingrid Holten und den Familien von Daniel und Johnny herstellen. In so einem kleinen Kaff kennt jeder jeden.

Maik hat selbst auch gute Ideen zur Klärung des Falles, die aber von Bremer eher abgetan werden, sodass er einigen Spuren selbst nachgeht und auch einiges von Beate Lohmann über Peter Gausing erfährt.

Auch Johnny treffen wir hier wieder, als neuen Freund von Peters Ex-Freundin. Jetzt benimmt er sich wesentlich anders als damals.
Und Daniel kümmert sich indessen um seinen meist betrunkenen Vater. Die beiden Jungen von früher haben sich recht gegensätzlich entwickelt.

Bertram ist privat auch nicht besonders glücklich. Seine Beziehung mit der Oberstaatsanwältin Martina will er beenden, weiß aber nicht wie. Das erledigt sich von alleine, als diese in seiner Wohnung seine alte Bekannt Michaela sieht.

Verwundert war ich, dass der Tote schon am Fundort ausgezogen wurde. Macht man das nicht erst in der Pathologie?

Es ist erst eine sehr kompakte und anfangs eine recht verwirrende Geschichte. Zum einen wegen der damaligen und heutigen Geschehnissen. Und zum anderen aus dem Blickwinkel der Polizei und aus Tenbrink‘s Sicht geschrieben, wobei sich einige Informationen überschneiden. Man muss schon aufpassen beim Lesen, dass man den Faden nicht verliert.
Der Leser hat den Vorteil, dass er einige Zusammenhänge schneller herstellt, was die Protagonisten natürlich nicht können.
Aber inzwischen kommen die Dinge aus der Vergangenheit so langsam mit der Gegenwart zusammen. Die Geschehnisse um Daniel, Johnny, Peter, Frau Holten und den anderen ergeben am Ende eine runde Handlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 28.07.2018

Nette Nachbarn

Hügeltreffen - Konrad von Kamms 5. Fall
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Hügeltreffen von Antonia Günder-Freytag habe ich als ebook mit 275 Seiten gelesen. Das Buch ist unterteilt in Kapitel, die mit dem Ort, Datum und dem Namen des Akteurs in diesem Abschnitt überschrieben ...

Hügeltreffen von Antonia Günder-Freytag habe ich als ebook mit 275 Seiten gelesen. Das Buch ist unterteilt in Kapitel, die mit dem Ort, Datum und dem Namen des Akteurs in diesem Abschnitt überschrieben sind. Dadurch bin ich mit den verschiedenen Handlungen gut zurecht gekommen.

In Großhadern lebt eine feierlustige Familie. Die Nachbarn sind darüber nicht glücklich. Doch plötzlich werden die beiden Nachbarsfrauen erschossen.
Ilga Richter und Ralf Utzschneider ermitteln in diesem Fall. Dabei lernen sie den Ehemann der toten Maria Klever kennen, der ein sehr arroganter Mensch ist und seine beiden kleinen Söhne sogar bei der Befragung dabei haben möchte. Der Ehmann der anderen Toten ist ehrlich erschüttert. Beide Ehemänner hatten Geldprobleme und würden anständig erben. Aber würden sie deshalb ihre Frauen umbringen?
Utzenschneider ist von Beginn an sehr unkonzentriert und wirkt ungepflegt. Er hat große private Probleme, will aber erst einmal nicht darüber sprechen. Und dann kündigt er.
Was mit Konrad von Kamm passiert ist, weiß ich nur aus den kurzen Stichpunkten hier im Buch, da ich die Vorgängerbücher nicht kenne. Aber ich denke, das ist auch keine Voraussetzung für dieses Buch. Jedenfalls rappelt er sich nach schwerer Krankheit bzw. Überfällen und Schlaganfällen langsam wieder auf. Er will den Kollegen helfen und bekommt den alten Fall „Hauser“ zur erneuten Überprüfung. Dabei ging es um den Handel, dass derjenige, der Herrn Hauser eine Niere spendet, von ihm adoptiert wird. Er fährt zu Frau Hauser, um sie nochmals zu befragen und ist sehr erstaunt über diese Frau und das Haus. Konrad tut die Begegnung aber sehr gut.
Aber was hat das mit dem aktuellen Fall zu tun?
Die Ermittlungen ergeben, dass Dr. Klever im Besitz einer Waffe ist, was er verschwiegen hatte. Außerdem hatte er einige Rechtsstreite laufen. Bei der Befragung der Nachbarn sind diese zwar erschüttert, aber so richtige Trauer kommt nicht auf. Sie genießen erst einmal die Ruhe.
Im Laufe der Ermittlungen gibt es noch einige Überraschungen. Auch privat bei Konrad und Utzenschneider. Und mein Anfangsverdacht hat sich leider bestätigt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Durch den guten Schreibstil war es zügig zu lesen. Die Charaktere der Protagonisten waren gut dargestellt und vorstellbar. Sehr sympathisch und erfrischend fand ich auch Onkel Franz und Konrad's Mutter.


Veröffentlicht am 25.07.2018

Noch grausamer als die Vorgänger

Brandzeichen
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In diesem vierten Teil werden zwei Geschichten erzählt. Zum einen geht es um satanistische und okkultistische Taten und zum anderen um den neuen Pehling, der jetzt an der Adria lebt.
Der Mörder hat sein ...

In diesem vierten Teil werden zwei Geschichten erzählt. Zum einen geht es um satanistische und okkultistische Taten und zum anderen um den neuen Pehling, der jetzt an der Adria lebt.
Der Mörder hat sein Opfer am Leben gelassen, aber zu welchem Preis. Maja’s Leben ist vorbei. Nicht einmal Pehling war so grausam. Maja hatte okkulte Zeichen in die Haut gebrannt bekommen. Also ermittelt Spelzer mit seinem Team erst einmal in Kirchenkreisen.
Von Pater Heumann lässt er sich erklären, was es mit den Zeichen auf sich hat. Dieser warnt ihn auch, dass es weitere Opfer geben wird. Der Pater kontaktiert ein ehemaliges Mitglied der Gruppe Jugendlicher, mit denen er damals ein Programm gegen den Okkultismus betreute. Damit begibt er sich in die Hände des Teufels.
Lucia, die Betreiberin des Bagnos, bietet Elmar Küper einen Job an. Wenn sie wüsste, wen sie sich da ins Haus holt. Dieser denkt schon über seinen nächsten Job nach, als er von der Schutzgelderpressung hört und dass Fiorella bedroht wird. Zu dem schmierigen Commissario Paretti kann sie nicht gehen, weil er auch Schutzgeld kassiert und ihr außerdem ein eindeutiges Angebot gemacht hat. Er ist ein ganz mieser Typ und hat auch in Elmer wieder ein perfektes Erpressungsopfer gefunden, denkt er. Aber der dreht den Spieß um. Allerdings wird Lucia langsam stutzig, weil sich um sie herum einiges verbessert, seit Elmar bei ihr arbeitet.
In Deutschland werden indessen auch noch ein totes Kind und ein Tierkadaver gefunden. Wenn man denkt, es geht nicht schlimmer, kommen doch noch weitere furchtbare Morde hinzu. Als auch noch Sven’s Kollegen Opfer werden, startet er einen Alleingang. Der Täter ist dann zwar schnell ermittelt, aber noch lange nicht gefasst.
Da die Nachrichten über die Morde durch die internationale Presse gehen, erreichen sie auch Elmar an der Adria. In ihm erwacht der unterdrückte Jagdtrieb, obwohl er gerade die Liebe entdeckt hat. Trotz seiner Taten gönne ich ihm das. Dann bekommt er von Sven ein Angebot zur Zusammenarbeit und fährt nach Deutschland. Motivierend für ihn ist auch, dass Karin in Gefahr ist. Am Ende treffen zwei starke und grausame Gegner aufeinander, wobei nur einer gewinnen kann.
Es ist wieder ein wahnsinnig spannendes, grausames und auch trauriges Buch. Man lernt Erschreckendes über Satanismus und Okkultismus. Die Informationen am Ende des Buches finde ich sehr hilfreich und interessant.
Der Schreibstil ist wie auch in den Vorgänger-Büchern rasant und man muss einfach weiterlesen. Auch das Cover ist passend düster.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Leidenschaftliche Camper

Der Tod kommt mit dem Wohnmobil
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Eigentlich will Sofia nur die Angelegenheiten auf ihrem geerbten Campingplatz regeln, um ihn zu verkaufen. Aber schon ein paar Stunden später steckt sie mitten in einer Mordgeschichte. Der Musch liegt ...

Eigentlich will Sofia nur die Angelegenheiten auf ihrem geerbten Campingplatz regeln, um ihn zu verkaufen. Aber schon ein paar Stunden später steckt sie mitten in einer Mordgeschichte. Der Musch liegt tot in Evelyn‘s Wohnmobil. Als Hauptkommissar Jonas Schneider die Ermittlungen aufnimmt, nimmt sich Evelyn gleich seiner an. Sofia kennt die Camper sowieso nicht und weiß nichts über das Geschäftliche. Bisher hatte ihre verstorbene Großmutter den Platz betrieben. Dafür kennt sich Evelyn dort aus, weiß, wie alles läuft und kennt alle Camper, vor allem die Männer. Sie stiftet Sofia zu allerlei zwielichtigen Sachen an, der nette Kommissar ist davon nicht begeistert. Aber wer sollte den Musch ermorden? Geht es um den beliebten Stellplatz direkt am See?
Außerdem scheint Sofia Gefallen an Jonas gefunden zu haben, was sie irritiert, da sie eben noch in der Trennungsphase von ihrem Mann steckt. Und da ist noch ihr alter Jugendfreund Alex, der schon mehr als freundschaftliche Gefühle für sie zu haben scheint. Von ihm erfährt sie, dass der Immobilienmakler Schwarz ihr viel Geld für den Campingplatz bieten wird, weil er einen Golfplatz dort anlegen will. Aber inzwischen liegt Sofia der Campingplatz schon leicht am Herzen und die eigenartigen Dauercamper auch.
Inzwischen hat man herausgefunden, wie Musch gestorben ist. Aber war er wirklich das geplante Opfer? Oder sollte es Evelyn sein? Aber warum? Aber nach der Spurenauswertung weißt immer noch alles auf Evelyn hin. Sofia beschließt, den Campern eine Falle zu stellen.
Sofia und Evelyn sind ein drolliges Gespann. Evelyn hat so eine herzerfrischende direkte Art, ihr kann man einfach nicht böse sein. Und Sofia merkt das auch bald.
Die Dauercamper sind schon ein eigener Haufen, es sind ältere Pärchen mit ihren Marotten und alle auf ihre Art sympathisch. Nicht zu vergessen Muschs‘ Hund Milo, der Sofia als neues Frauchen auserkoren hat. Eigentlich kann sie den Campingplatz gar nicht verkaufen. Was soll aus den Campern und aus Milo werden?
Obwohl man davon ausgehen konnte, dass der Mörder ein Camper ist, war ich am Ende doch überrascht. Damit hätte ich nicht gerechnet und schon gar nicht mit dem Motiv der Tat. Eigentlich sehr traurig.
Es gab zwar einen Mord, was den Tatbestand eines Krimis erfüllt. Aber ansonsten war das Buch locker leicht und lustig geschrieben. Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Und das Cover ist herrlich, sieht nach Urlaub, Sonne und Strand aus.