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Veröffentlicht am 21.03.2021

Eine Frau mit unendlich vielen Geschichten

Astrid Lindgren. Helle Nächte, dunkler Wald
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Die Autorin Maria Regina Kaiser zeichnet in ihrer Romanbiographie über Astrid Lindgren deren Leben auf. Geschickt webt sie dabei Fiktion und Wirklichkeit zusammen zu einem großen Gesamtbild über eine starke, ...

Die Autorin Maria Regina Kaiser zeichnet in ihrer Romanbiographie über Astrid Lindgren deren Leben auf. Geschickt webt sie dabei Fiktion und Wirklichkeit zusammen zu einem großen Gesamtbild über eine starke, selbstbewusste und wunderbare Frau, die uns allen in unserer Kindheit und auch als Erwachsene so viel gegeben hat und doch auch ihre eigenen dunklen Seiten zu bewältigen hatte.

In kleinen Episoden, die kurzweilig sind und die wie kleine Kurzfilme vor den Augen des Lesers ablaufen, führt uns Maria Regina Kaiser durch ein Leben, das sicher erfüllt war mit Ruhm und Erfolg, der sich in Preisen auszeichnete. Doch Astrid Lindgren war so viel mehr, sie kämpfte immer auch für die Rechte der Schwachen, derjenigen, die keine Lobby hatten. Stark geprägt war sie dabei durch ihre eigene Geschichte, ihr Aufwachsen in kleinen, ja ärmlichen Verhältnissen und auch von der starken Liebe ihrer Eltern und Familie. Eine Frau mit vielen Facetten, die sie in all ihren Büchern mal lustig, mal einfühlsam, mal traurig und eindringlich verarbeiten konnte. Wir kennen alle Ronja Räubertochter, Pippi Langstrumpf, Lotta aus der Krachmacherstraße, Michel aus Lönneberga, Madita, Karlsson vom Dach, Ferien auf Saltkrokan oder die Brüder Löwenherz in all diesen Werken uns so vielen mehr ist immer auch ein Teil Astrid Lindgrens verarbeitet worden und eingeflossen.

Maria Regina Kaiser hat mit ihrem Buch eine wundervolle Liebeserklärung an eine der größten Kinderbuchautorin aller Zeiten erschaffen. Ich spreche dem Buch eine absolute Leseempfehlung aus und wünsche dem Werk viele, begeisterte Leser und Leserinnen. Lassen wir uns zurück denken an unsere Kindheit, die inspiriert und schöner gemacht wurde durch die fabelhafte Astrid Lindgren.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Freundschaft – nicht gesucht und doch gefunden

Wohin die Reise geht
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In ”Wohin die Reise geht” von Marlies Ferber finden sich der pensionierte Jakob, genannt Goethe, sowie sein Freund und Polizist Matthias, genannt Matjes, plötzlich, unfreiwillig in der Gesellschaft der ...

In ”Wohin die Reise geht” von Marlies Ferber finden sich der pensionierte Jakob, genannt Goethe, sowie sein Freund und Polizist Matthias, genannt Matjes, plötzlich, unfreiwillig in der Gesellschaft der ebenfalls pensionierten Tilda und der blutjungen Alexandra, genannt Alex, wieder; zusammen begeben sie sich auf einen Roadtrip der besonderen Art. Vier Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch allesamt haben eines gemeinsam: sie verbergen Geheimnisse vor den anderen. Unterstützt und ergänzt wird das Quartett von Eddie, einem Schäferhund und Polizeihund im Ruhestand. Zusammen gehen sie auf eine Reise, ein Abenteuer im Wohnwagen, das sie zusammenwachsen lässt.

Marlies Ferber hat Figuren erschaffen, die Ecken und Kanten, Fehler und Schwächen haben. Doch aus der Erkenntnis über die eigenen Fehlbarkeiten lernen sie, für sich selbst und andere zu sprechen. Lernen Verantwortung zu übernehmen, für das Geschehene und die Zukunft. Ehrlich und direkt sind sie die Protagonisten, mit einem Herzen auf dem rechten Fleck. Gerade die junge Alex macht eine großartige Verwandlung durch, ohne spoilern zu wollen, wird sie am meisten Wissen erwerben und erwachsen werden auf diesem Trip. Sie erlebt ihre ganz eigene Coming-of-age Story. Dieser Roman ist durch die Schreibkunst der Autorin ganz große Unterhaltungskunst. Marlies Ferber zieht uns in einen Bann, sofort nach dem Kennenlernen fiebern wir Leser mit den Figuren mit und möchten, dass alles was sie erleben, gut ausgehen wird. Der Schreibfluss der Autorin ist zügig, sie baut immer wieder unvorhersehbare Wendungen ein, die die Geschichte stark verändern.

Wenn ich in einem Buch die Figuren bereits beim Kennenlernen in mein Herz schließe, wenn ich bereits auf den ersten Seiten Lieblingssätze markiere, dann weiß ich als erfahrene Leserin, dass ich mit dem Buch einen Jackpot gezogen habe, ein Buch das mir schöne Lesestunden bereiten wird und dessen Charaktere mir auch nach der Lektüre noch in meinen Gedanken und Gedächtnis erhalten beleiben, wie gute Freunde, an die ich mich gerne erinnere. Eben ein Herzensbuch. Genauso geht es mir mit diesem Roman der Autorin Marlies Ferber. Lesern und Lererinnen kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger zu drohen zeigt uns die Autorin auf unterhaltsame Art und Weise, was wirklich zählt im Leben: Vertrauen, Rücksicht, Nachsicht, Vorsicht und dass genau diese Attribute eines bringen: die Freundschaft. Angelehnt hat die Autorin ihre Geschichte an das Grimmsche Märchen der Bremer Stadtmusikanten und ja, wir finden sie wieder, Hund Katze, Hahn und Esel und auch die unvermeintlichen Räuber haben ihren Platz in der Geschichte. Meine Bewertung: ganz klar fünf von fünf möglichen Sternen.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Was der Frühling bringt

Gärtner, Gauner, Gänseblümchen (Ein-Steif-und-Kantig-Krimi 8)
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Der nahende Frühling sendet Stürme und starke Regengüsse ins kleine Örtchen Oberherzholz im Münsterland. Doch das Wetter ist nicht das einzige, das das Leben der beiden Schwestern Isabella Steif und Charlotte ...

Der nahende Frühling sendet Stürme und starke Regengüsse ins kleine Örtchen Oberherzholz im Münsterland. Doch das Wetter ist nicht das einzige, das das Leben der beiden Schwestern Isabella Steif und Charlotte Kantig heftig beeinträchtigt: es geschieht ein brutaler Mord an einem jungen Mädchen im beschaulichen Dorf. Selbstverständlich begeben sich die Schwestern auf Spurensuche. Das scheint jemandem (dem Täter?) nicht zu gefallen, denn auf Balu, Isabellas Labrador, wird ein Mordanschlag verübt. Und Charlotte fällt ein herabfallender Ast auf den Kopf, oder war auch das ein Anschlag? Aber nun mischt sich das Geschwisterpaar erst recht ein und ermittelt wieder einmal auf eigene Faust. Wird es ihnen gelingen, den Mörder zu stellen? Eine aufregende und nicht ungefährliche Zeit hat längst begonnen …

Mit dem achten Fall in der Reihe um die pensionierten und fleißig ermittelnden Schwestern Isabella und Charlotte hat die Autorin Gisela Garnschröder einen Cozy Crime vom Allerfeinsten abgeliefert. Da ich die anderen Fälle kenne (und liebe!) fühle ich mich sofort auf den ersten Seiten wieder heimisch. Es ist schön, die beiden agilen Schwestern wieder zu treffen. Die Charaktere sind prächtig angelegt und durchweg liebenswert, wobei die Figuren Tiefe und Einzigartigkeit besitzen. Die Schwestern zoffen sich durchaus hin und wieder, doch wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen, wie Pech und Schwefel. Der Fall also die Geschichte selbst ist auf bemerkenswerte Art und Weise stimmig und erstklassig unterhaltend. Die Atmosphäre des kleinen Städtchens und seiner Bewohner ist beim Lesen fühlbar und jederzeit glaubwürdig. Der Schreibstil der Autorin ist fantastisch gut, das Tempo perfekt für ein entspanntes Lese-Wochenende.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch fünf bei fünf möglichen Sternen und empfehle es so klar weiter. Leser, die die beiden Schwestern kennen, werden diesem neuen Teil sowieso entgegengefiebert haben und Neueinsteigern kann ich die Serie nur ans Herz legen. Kuschelige Lesestunden mit aufregenden, inspirierenden Figuren sind garantiert.

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Veröffentlicht am 14.11.2019

Brillant recherchiert und in Szene gesetzt

Teufelsbrut
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Im Jahre 1669 tritt die fünfjährige Marie eine regelrechte Lawine los, es ist ein äußerst phantasievolles Kind, das angeregt durch Erzählungen seiner Großmutter, Geschichten darüber erzählt, wie es des ...

Im Jahre 1669 tritt die fünfjährige Marie eine regelrechte Lawine los, es ist ein äußerst phantasievolles Kind, das angeregt durch Erzählungen seiner Großmutter, Geschichten darüber erzählt, wie es des nachts auf Besen herumfliegt. Es entfacht damit eine Hexenjagd, der Teufel soll aus dem kleinen fiktiven Städtchen Bärenbrück vertrieben werden. Denn auch andere Kinder greifen diese Erzählungen auf und berichten ähnliche Dinge. Die eher menschlichen Hintergründe dieser Berichte sind den einfachen und schlichten Menschen zunächst nicht ersichtlich. Zu sehr sind sie mit den eigenen Kämpfen ums tägliche Überleben und das korrekte Ausleben ihrer Religion beschäftigt.





Die Autorin Kirsten Klein katapultiert uns Leser direkt ins Geschehen, lässt uns regelrecht erschauern. So sehr schafft sie es, dass wir die Geschichte vor unserem inneren Auge ablaufen sehen. Ich persönlich bin begeistert von ihrem Schreibstil und ihrem hervorragenden Sprachgefühl. Deshalb vergebe ich dem Buch die volle Punktezahl und empfehle es von Herzen gerne weiter.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Feinste Comedy

Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding
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In dem Buch ”Ich bin so verrückt nach deinem Erdbeerpudding” erzählt uns die Autorin Margie Kinsky, die zudem auch Schauspielerin und Kabarettistin ist, Episoden aus ihrem Leben. Hauptdarsteller des Buches ...

In dem Buch ”Ich bin so verrückt nach deinem Erdbeerpudding” erzählt uns die Autorin Margie Kinsky, die zudem auch Schauspielerin und Kabarettistin ist, Episoden aus ihrem Leben. Hauptdarsteller des Buches sind Margie selbst, ihr Mann, der Schauspieler und Regisseur Bill Mockridge sowie deren beider sechs Söhne: Regisseur Nick Mockridge, Sänger Matthew „Matt“ Mockridge, Comedy-Autor Luke Mockridge, Musik-Student Leonardo Mockridge, Schauspieler Jeremy Mockridge und Model Liam Mockridge. Als Nebendarsteller agieren drei Freundinnen Margies sowie Omma.





Bei der Lektüre des Buches konnte ich aus vollem Herzen und befreiend lachen – eine wahre Therapie für die Seele. Zu gerne wäre ich ein Part dieser Familie oder zumindest eine gute Freundin des Hauses. Margie Kinsky erzählt uns Lesern ihr Leben voller Enthusiasmus und Herzlichkeit und Wärme. Der Leser sieht diese Familie vor seinem geistigen Auge agieren, wie sie all die Episoden und Eskapaden erleben, dabei bleibt kein Auge trocken und die Lachtränen wollen nicht stoppen. Gerne empfehle ich dieses Buch, dem ich 5 von 5 Sternen vergeben habe.