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Veröffentlicht am 03.05.2017

Gesine, Band 2

Fuchskind
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Gerade erst hat die Friedhofsgärtnerin und Ex-Polizistin Gesine Cordes die für sie erschreckenden Vorkommnisse des Sommers halbwegs bewältigt, als sie an einem nebligen November-Morgen in einem Gebüsch ...

Gerade erst hat die Friedhofsgärtnerin und Ex-Polizistin Gesine Cordes die für sie erschreckenden Vorkommnisse des Sommers halbwegs bewältigt, als sie an einem nebligen November-Morgen in einem Gebüsch auf dem Friedhofsgelände ein ausgesetztes Baby findet. Das Findelkind benötigt schnell ärztliche Hilfe, da seine Atmung aussetzt. Ohne Hilfe zu alarmieren und unnötig Zeit zu vergeuden, begibt sich Gesine selbst mit dem Säugling in die Klinik. Am selben Morgen wird auch noch an einer Bushaltestelle vor den Toren des Friedhofes die unbekleidete Leiche einer Frau aufgefunden. Somit wird Gesine wieder einmal zu einer wichtigen Zeugin für die Polizei. Doch Gesine gerät selbst in Gefahr, auf dem Betriebshof des Friedhofes bemerkt sie eine Person, die ihr offensichtlich auflauert. Als dann noch die Insassen eines besonders auffälligen Fahrzeuges ihr Zuhause beobachten, steht für Gesine fest, dass sie selbst in die Ermittlungen eingreifen muss. Wird Gesine die Aufklärung des Falles, an dem die ihr wohlbekannte Ermittlerin der Mordkommission Marina Olbert tätig ist, unterstützen können? Es sollen wieder aufregende Zeiten auf Gesine zukommen.





Wie schön es ist, wieder auf Gesine Cordes zu treffen und mit ihr zusammen auf andere wohlvertraute Personen aus dem ersten Band der Reihe „Kaninchenherz“ von Annette Wieners. Schon nach den ersten Zeilen bin ich wieder angelangt in Gesines Leben und werde erneut von einer hochspannenden Geschichte gefesselt. Die Autorin Annette Wieners schreibt in ihrem gewohnt flüssigen, temporeichen Stil und in schöner ausgeprägter Sprache; die Charaktere sind allesamt liebevoll stimmig und authentisch und verfügen über eine unglaubliche Tiefe. Die Story selbst ist beispiellos brillant und hervorragend durchdacht sowie einfühlsam erzählt.


Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wie ich finde wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sterne und empfehle es ausdrücklich weiter, denn das Buch bietet Lesern nerven-zerreißende und spritzige Leselektüre gleichermaßen. Erwähnen möchte ich noch, dass es nicht zwingend erforderlich ist, den ersten Band der Reihe gelesen zu haben, doch ich bin sicher nach dem Lesen von „Fuchskind“ möchte der Leser wissen, wie die Geschichte von Gesine begann. Ich persönlich wünsche mir sehr, bald mehr von Gesine Cordes in einem dritten Band lesen zu dürfen.


Veröffentlicht am 03.05.2017

John Wayne 2.0

Regengötter
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Der aufgrund einer Kriegsverletzung zum Frührentner und Gelegenheitsjobber gewordene Alkoholiker Pete Flores ist in derben Schwierigkeiten. Bei seinem letzten Job als Fahrer wird er Zeuge von einem Massenmord ...

Der aufgrund einer Kriegsverletzung zum Frührentner und Gelegenheitsjobber gewordene Alkoholiker Pete Flores ist in derben Schwierigkeiten. Bei seinem letzten Job als Fahrer wird er Zeuge von einem Massenmord an asiatischen Prostituierten, die als Mulis Drogen in ihren Körpern transportierten. Voller Panik macht Pete sich vom Tatort aus dem Staub. Von nun an werden er und seine Freundin, die Kellnerin und Folksängerin Vikki Gaddis gejagt. Und dies nicht nur von diversen Auftragskillern und deren Bossen sondern auch von der Polizei. Sheriff Hackberry „Hack“ Holland tut zusammen mit seiner Partnerin Chief Deputy Pam Tibbs alles, um die beiden vor den Killern zu finden und somit zu schützen. Mehr oder weniger erhalten Hack und Pam Unterstützung vom FBI sowie ICE, doch auch die verfolgen eigentlich ihre eigenen Ziele, nämlich der großen Bosse hinter der ganzen Sache habhaft zu werden. Wer wird diese Jagd roadmoviegleich quer durch Texas gewinnen und wer muss schlussendlich dran glauben?





Wer sich für den Thriller „Regengötter“ von James Lee Burke entscheidet, wird ein wahres Meisterwerk in den Händen halten. Jede einzelne Szene ist eine perfekte Darbietung, bis ins kleinste Detail durchdacht und einzigartig geschrieben. James Lee Burke schreibt in einem guten Tempo und in unverwechselbarer Sprache. Das Lesen ist angenehm, natürlich hochspannend und zu jeder Zeit Unterhaltung auf höchstem Niveau. Die Charaktere hat der Autor ausgezeichnet herausgearbeitet und vollendet gezeichnet. Besonders Sheriff Holland sticht hervor, der einsame Wolf, der nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau und dem Wegzug seiner Kinder ein Einsiedlerleben führt und seinem Job geradezu verbissen nachgeht; diese Figur ist äußerst realitätsnah, selbst sein John-Wayne-gleiches Aussehen kaufe ich dem Autoren ab. Sehr gekonnt hat der Autor immer wieder überraschende Abläufe und unerwartete Reaktionen seiner Charaktere eingebaut, die ich als Leserin so nicht erwartet hatte.


Von Herzen gerne vergebe ich diesem brillanten Thriller seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn unbedingt weiter an Leser, die anspruchsvolle Lektüre bevorzugen und sich von der Dicke des Buches nicht abschrecken lassen, die 672 Seiten sind die investierte Lesezeit mehr als wert. Wer ein Buch des Autoren gelesen hat, will seine anderen Werke gleich im Anschluss verschlingen – ein wahrer Pageturner ist dieses Buch.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Was kann die Liebe überwinden?

Vierundzwanzig Stunden
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Kurz vor seinem 25. Geburtstag bittet sein Vater Arthur Costello zu einem gemeinsamen Ausflug. Er, der immer ein zwiespältiges Verhältnis zu seinem Vater Frank hatte und von dem er, Arthur, weiß, dass ...

Kurz vor seinem 25. Geburtstag bittet sein Vater Arthur Costello zu einem gemeinsamen Ausflug. Er, der immer ein zwiespältiges Verhältnis zu seinem Vater Frank hatte und von dem er, Arthur, weiß, dass er nicht sein leiblicher Vater ist, willigt ein. Zu seiner großen Überraschung eröffnet Frank ihm, dass er ihm zwar kein Geld hinterlassen wird, wohl aber den sich im Familienbesitz befindlichen 24 Winds Lighthouse, dem Leuchtturm der 24 Winde, am Ende des Cap Cod. Diese Übertragung erfolgt sofort unter zwei Bedingungen: die erste ist, das Gebäude und Grundstück niemals zu verkaufen, die zweite ist, eine vermauerte Tür im Keller des Leuchtturmes niemals aufzubrechen und zu öffnen. Arthur unterschreibt den Vertrag. Als er sich dennoch dazu beschließt, die besagte Tür zu öffnen gerät sein Leben ins Wanken. Einziger erkennbarer Pluspunkt ist, dass er Elizabeth „Lisa“ Ames kennen und lieben lernt. Wird die Liebe beider zueinander das Schicksal bezwingen können?





Wieder einmal überrascht uns Leser der französische Erfolgs-Autor Guillaume Musso mit einer traumhaften Geschichte, die unvorhersehbare und unerwartete Wendungen in sich birgt. Gekonnt zeichnet er eine perfekte Illusion und lässt dabei viele Emotionen aufleben. Da gibt es die eine große Liebe, die alles besiegen könnte, aber auch die Frage über Vertrauen und Verrat, Zweifel und Selbstzweifel bis hin zur Aufgabe. Die Sprache des Autoren ist wunderschön, modern und lässt sich hervorragend lesen. Sein Tempo ist flüssig, das macht das Lesen sehr angenehm. Guillaume Musso löst die Schwenkungen in seinem Werk unglaublich gut auf und bietet ein phänomenales und passendes Ende.


Nur zu gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Bezugnehmend auf den Titel muss ich zugeben, dass ich das Buch in eben dieser Zeit verschlungen habe und mich mit jedem Satz und jeder Zeile wunderbar unterhalten gefühlt habe. Guillaume Musso erweist sich abermals als ein begnadeter Storyteller, der mit „Vierundzwanzig Stunden“ eine phantastischen Roman vorgelegt hat.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Reise ins Ungewisse

Metro 2035
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Von den 200 Überlebenden seiner Metrostation WDNCh ist Artjom der einzige, der nach wie vor nicht aufgegeben hat, daran zu glauben, dass es irgendwo auf der Welt noch andere lebende Menschen geben muss. ...

Von den 200 Überlebenden seiner Metrostation WDNCh ist Artjom der einzige, der nach wie vor nicht aufgegeben hat, daran zu glauben, dass es irgendwo auf der Welt noch andere lebende Menschen geben muss. Täglich zieht er los und begibt sich auf eines der Hochhäuser, natürlich zu Fuß, denn die Fahrstühle funktionieren nicht mehr, und sendet seine Radiosignale aus. Seine Bemühungen werden allerdings nicht gerne gesehen. Im Gegenteil, Suchoj, sein Stiefvater versucht ihn von seinen Ausflügen abzuhalten, ohne Erfolg. Auch seine große Liebe Anja hat sich von ihm abgewandt und zeigt ihren Hass ihm gegenüber, sie glaubt sogar, dass er trotz Dekontaminierung restliche Strahlen auf sie alle samt der Tiere und Pflanzen übertragen kann. So ist Artjom auch alles andere als erfreut, als plötzlich Homer, von der Sewastopolkaja Station, in der WDNCh auftaucht und ihm eröffnet, dass er ein Geschichtsbuch für die Nachfahren schreiben möchte und Artjom ihm dafür seine Geschichte erzählen soll. Da dies auf Empfehlung von Melnik, Anjas Vaters geschieht, ist Artjom aufgebracht über Homers Ansinnen. Artjom zieht es hinaus, zu viele Konflikte häufen sich in der Metrostation, er möchte erforschen, ob ein Leben an der Oberfläche nicht doch wieder möglich sein könnte, nach all den Jahren, so begibt er sich erneut auf eine Reise.




Mit dem dritten und leider letzten Band seiner Reihe ist dem Autoren Dmitry Glukhovsky erneut ein episches Meisterwerk gelungen. In moderner und frischer Sprache erzählt der Autor Artjoms Geschichte weiter. Der Schreibstil Dmitry Glukhovskys ist ausgewogen und in flüssigem Tempo. Das Lesen ist somit angenehm und unterhaltend. Dies war mein erster dystopischer Roman und er hat mich gleich zutiefst begeistert. In einem Interview hat der Autor gesagt, Leser finden dann zu Dystopien, wenn sie mit der politischen Lage ihres Landes oder der Welt nicht mehr zufrieden sind und ich denke, darin liegt ein Kern der Wahrheit.


Nur zu gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Als Leser kommen Dystopie-Fans sowie Neulinge wie mich in Frage, auch ist es nicht zwingend erforderlich, die ersten beide Teile gelesen zu haben, ich selbst werde dies jedoch schnellst möglichst nachholen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Visionen - was ist real und was ist Traum?

Tödliche Gedanken
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Patricia Bloch, eine 18jährige, hochbegabte Schülerin gerät immer wieder mit ihren Lehrern aneinander, da sie denen ungefragt ins Wort fällt. Mit ihren Aktionen verhilft jedes mal sie zwar ungerecht Behandelten ...

Patricia Bloch, eine 18jährige, hochbegabte Schülerin gerät immer wieder mit ihren Lehrern aneinander, da sie denen ungefragt ins Wort fällt. Mit ihren Aktionen verhilft jedes mal sie zwar ungerecht Behandelten zu ihrem Recht, doch gleichzeitig stellt sie ihre Lehrer vor Publikum, nämlich der gesamten Schulklasse, bloß. Und wieder einmal zerrt ihr Lehrer Dr. Gründorf sie zum Direktor von Waldensbach des Dilthey-Gymnasiums. Dieser droht ihr auch prompt mit dem Schulverweis und dem dezenten Hinweis, sie bei anderen Schulen im Umkreis zu denunzieren, sollte sich Patricia nicht endlich ins System einfügen. Damit wäre ihr Abitur endgültig in Gefahr. Aber dann passiert etwas ungeahntes und unerklärliches mit Patricia, sie selbst glaubt erst an eine psychische Erkrankung, die sie von ihrem Vater geerbt haben könnte. Nach und nach begreift Patricia, was mit ihr geschieht, sie hat Visionen, die schlimmes vorhersagen. Wird sie das Gesehene verhindern können und vor allem, wem kann sie noch vertrauen?



Der Autor Marcus Johanus schreibt in ausgewogener, moderner Sprache und sein Schreibstil ist flüssig, das macht das Lesen äußerst angenehm. Seine Dialoge sind authentisch und mit Leben erfüllt, dadurch reißt der Spannungsbogen niemals ein. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich mich außerordentlich gut unterhalten gefühlt. Die Charaktere sind allesamt tief und gut durchdacht angelegt.


Sehr gerne vergebe ich diesem Buch seine, wie ich finde, wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Science-Fiction- sowie Thriller-Leser und Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Soeben ist auch der zweite Teil des Thrillers erschienen: „Tödliche Wahrheit: Die Vergangenheit holt dich ein. Kannst du sie ertragen?“. In der Fortsetzung lernt Patricia ihre übernatürlichen Kräfte zu nutzen und zu regulieren und ganz nebenbei muss sie auch noch die Welt retten. Außerdem hat der Autor gerade „Lelana: Sie kämpft um ihr Leben. Sie kämpft um Macht.“ veröffentlicht, bei diesem Buch handelt es sich um die Vorgeschichte zu „Tödliche Gedanken“.