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Veröffentlicht am 15.01.2024

Liebeswirren

Der Bergretter (Der Bergretter 2)
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Der Arzt Leonhard Gerstorff und Frederika kennen sich seit Kindertagen und sind doch erst vor kurzem zum Liebespaar geworden.  Frisch verliebt, genießen sie ihre Zeit zusammen. Ende Oktober, kurz vorm ...

Der Arzt Leonhard Gerstorff und Frederika kennen sich seit Kindertagen und sind doch erst vor kurzem zum Liebespaar geworden.  Frisch verliebt, genießen sie ihre Zeit zusammen. Ende Oktober, kurz vorm Winter und der nahenden Weihnachtszeit und das im zauberhaften Garmisch-Partenkirchen. Sie haben die wunderbare Berglandschaft mit der Zugspitze in der Nähe. Doch es kriselt, denn Frederikas (kurz: Rika) Bruder Xaver und Leo sind zerstritten, weil Xaver eine Affäre mit Leos (nunmehr) Exfrau Doro hatte. Xaver ist Bergretter, die Familie besitzt den Gasthof Altenhofer. Eigentlich waren die beiden die allerbesten Freunde. Rika versucht nun verzweifelt zwischen Leo und Xaver zu vermitteln, damit belastet sie jedoch ihre eigene, neue Beziehung. Die Probleme sind also vorprogrammiert …

Die Autorin hat es geschafft, mich unmittelbar mit dem Lesebeginn in eine andere Welt zu versetzen. Sofort bin ich mitten im Geschehen. In schöner, angenehmer und ansprechender Sprache erzählt sie die Geschichte des Arztes Leonhard Gerstorff. Die Figuren sind prächtig angelegt, sie spielen in Perfektion miteinander. Die Geschichte steckt voller Plots und Liebeswirren, genauso wie ich es mir vorgestellt hatte. Das Setting ist einfach wunderbar, Ich sehe die Szenerie sich vor meinen geistigen Augen abspielen, wie in einem Kinofilm. Von der ersten Zeile an bin ich gepackt und möchte wissen, wie die Story endet – das Buch ist definitiv ein Pageturner. Die Schreibweise der Autorin ist fesselnd und sie kann mich jederzeit mitnehmen. Ein Roman voller Wärme, mit großer Heimatliebe, einigen nervigen Urlaubern und ganz viel Herz!

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Bei diesem Wohlfühlroman - vor einer wundervollen Bergkulisse - stimmt einfach alles. Fans von "Die Bergretter" und von "Der Bergdoktor" kommen hier voll auf ihre Kosten.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Eine Liebe in Werther

Träume aus Karamell
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Die Geschwister Anne und Fritz Dunst wachsen unbeschwert heran, herzlich umsorgt von der Familie. Nach dem tragischen Unfall-Tod der geliebten Eltern und dem danach folgenden Tod der verehrten Großmutter ...

Die Geschwister Anne und Fritz Dunst wachsen unbeschwert heran, herzlich umsorgt von der Familie. Nach dem tragischen Unfall-Tod der geliebten Eltern und dem danach folgenden Tod der verehrten Großmutter Maria sind die beiden jedoch auf sich selbst gestellt; so machen sie sich im Jahre 1909 auf, in das von der Großmutter geerbte Haus, in die Kleinstadt Werther. Fritz, der bereits bei großen Unternehmen gelernt hat, ist sehr an dem hiesigen Zuckerbäcker Anton Leyen und seinem Wirken interessiert. Schlussendlich entwickeln die Drei gemeinsam ein ganz besonderes Karamell-Bonbon und zwischen Anne und Fritz reift die Liebe heran, doch dazwischen gilt es viele Probleme zu bewältigen. Wie wird es ihnen ergehen?

Dieses Buch nimmt mich sofort gefangen. In wundervollen Worten erzählt die Autorin ihre Geschichte. Die Stimmung und das Setting sind einmalig und liebevoll gezeichnet. Die Figuren finden bereits im Prolog den Weg direkt in mein Herz. Die Protagonistin Anne Dunst hatte eine behütete und harmonische Kindheit. Aus ihr ist eine selbstbewusste, starke Frau gereift. Die Entwicklung hat die Autorin herrlich angelegt und beschrieben. Mit ihrem schönen Schreibstil und ihrer niveauvollen, angenehmen Sprache kann mich die Autorin überzeugen, mitnehmen und vor allem ausgezeichnet und exklusiv unterhalten. Dieser historische Roman ist der noble Blick in die Geschichte der berühmten Karamellbonbons und in das Leben der Familie Dunst, die mit der Familie eines gewissen Zuckerbäckers verwächst. Der Autorin ist hierbei der Spagat zwischen Historie und Fiktion wunderbar gelungen. Für mich ist das Buch ein Pageturner!

Selbstverständlich vergebe ich diesem historischen Roman seine mehr als wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn vollen Herzens weiter. Zu dem versprochenen Lese-Genuß empfehle ich ein paar von den Werthers Echten Bonbons zu verzehren - dann stimmt alles für die Sinne bis ins kleinste Detail!

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Das Nord in Åre

Das Nord
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Alex steht vor einem großen Nichts in seinem Leben, er ist arbeitslos und seine finanzielle Situation ist trostlos. Da macht ihm ein alter Bekannter, Emil, das unerwartete Angebot als Commis de Cuisine, ...

Alex steht vor einem großen Nichts in seinem Leben, er ist arbeitslos und seine finanzielle Situation ist trostlos. Da macht ihm ein alter Bekannter, Emil, das unerwartete Angebot als Commis de Cuisine, im Deutschen auch schmeichelhafterweise als Jungkoch bezeichnet, im Restaurant Nord in Åre anzufangen und zwar unmittelbar. Er soll Emil auf dessen Stelle ersetzen. Da Alex meint, nichts mehr verlieren zu können und weil der gute Ruf des Nords ihn reizt, sagt er zu. Mit dem Nachtzug geht es nach Åre. Im Nord ist Alex mit den Anforderungen an ihn rasch überfordert, trotzdem ist er froh, diesen Job zu haben und er setzt alles daran, nicht zu versagen. Mit den Inhabern des Nord, der Milliardärs-Familie Duwal trügt jedoch der äußere Schein. Hier stimmt so einiges nicht. Nach plötzlichen Todesfällen hat Alex Angst um sein eigenes Leben ...

Geschickt führen die Autorinnen uns Leser und Leserinnen auf falsche Fährten, die Wendungen sind überraschend und machen das Lesen um so spannender und extrem unterhaltsam. Das Setting im kalten Åre ist wunderschön beschrieben. Die Arbeit sowie die Abläufe im Luxus-Restaurant sind authentisch geschildert. Die Figuren wurden stark ausgebildet und mit ihren Ecken und Kanten versehen, genau wie im echten Leben. Gerade Alex' Verlustängste auch oder gerade wegen seiner komplizierten Vorgeschichte kommen deutlich hervor. Das Verhalten der Familie Duwal ist arrogant und berechnend. Die Geschichte fasziniert mich zutiefst. Das Tempo dieses psychologischen Thrillers ist rasant und atemberaubend. Ich fühle mich exzellent unterhalten. Die Story ist so genial geschrieben und das Ende passt perfekt!

Auf jeden Fall vergebe ich dem Buch wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Der Thriller, ein konkreter wie ungewöhnlicher Nordic Noir, wird jeden Leser und jede Leserin - wie mich selbst - fesseln und mitreißen.

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Veröffentlicht am 22.12.2023

Mord auf Åland

Waiseninsel
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Seit ihren letzten Ermittlungen an dem Fall Zetterborg, ist Kommissarin Jessica Niemis psychische Gesundheit mehr als je zuvor beeinträchtigt. Nach einem für sie aufwühlendem Besuch bei einer Psychiaterin, ...

Seit ihren letzten Ermittlungen an dem Fall Zetterborg, ist Kommissarin Jessica Niemis psychische Gesundheit mehr als je zuvor beeinträchtigt. Nach einem für sie aufwühlendem Besuch bei einer Psychiaterin, kommt es zu einem Vorfall mit einem penetranten Hausmeister, der sie provoziert. Jessica rastet aus, schlägt zu und dummerweise gibt es Zeugen und einen Bildbeweis. Ihre Chefin Helena Lappi, genannt Hellu, zieht Jessica deshalb vorerst aus dem Verkehr. Als Leiterin der Einheit für Schwerverbrechen bei der Helsinkier Polizei muss Hellu das Ansehen der Polizei in der Bevölkerung bewahren, außerdem sorgt sie sich sehr um Jessicas Gesundheitszustand. Auf der Insel Åland soll diese sich erholen und wieder neue Kraft schöpfen bis Gras über den Vorfall gewachsen ist. Auf Åland schlittert Jessica jedoch in einen Kriminalfall und ihr Spürsinn wird erweckt, sie beginnt zu ermitteln.

Auf mehreren Zeitschienen erzählt der Autor Max Seeck seine Geschichte. Der Schreibstil des Autoren ist unverkennbar und kann mich jedes Mal überzeugen. Ich liebe die Struktur und die Klarheit seiner Sprache, die Dialoge sind anregend und dramaturgisch perfekt gesetzt. Das hebt die Spannung zusammen mit dem rasanten Tempo auf ein konstant hohes Level an. Ich fühle mich exzellent unterhalten! Die Figuren stecken voller Leben und sie sind glaubwürdig, gleichzeitig auch geheimnisvoll. Ihre Charakter-Eigenschaften sind klar erkennbar und sie fügen sich brillant zu einem großartigen Plot zusammen. Die Twists steigern die Spannung und sie sind überraschend. Eine dunkle Stimmung liegt beängstigend über dem Szenario. Das Setting ist mit der Wahl des Schauplatzes bereits speziell interessant, da Jessicas Rückzugsort Åland über eine Besonderheit verfügt: Åland gehört zu Finnland, verwaltet seine Angelegenheiten jedoch überwiegend autonom, geografisch liegt die Insel zwischen Schweden und Finnland wobei die Amtssprache Schwedisch ist. Die Einstellung und Haltung, die Lebensart der Insel-Bewohner ist herrlich eindringlich und authentisch beschrieben. Die winterliche sowie reizvolle Landschaft der Felseninsel ist ausdrucksstark durch Max Seeck in Szene gesetzt und ich bekomme Sehnsucht nach den Schären.

So klar vergebe ich auch diesem Band der Reihe um Jessica Niemi seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem Thriller meine unbedingte Leseempfehlung aus. Hier erwartet den Leser und die Leserin erneut anspruchsvolle Krimikunst und Hochspannung. Der Thriller ist meiner Meinung nach in sich abgeschlossen und kann durchaus unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Für mich als Fan ist es jedoch wichtig, die Entwicklung der wiederkehrenden Charaktere zu erfahren und ihnen wieder zu begegnen, wie bei einem Besuch von Freunden. Doch etwas Wehmut steigt in mir auf, betont der Autor doch selbst auf seinem Instagram Konto, dass dies ''vielleicht'' der letzte Teil der Reihe bleibt. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und sag niemals nie; vielleicht treffen wir Jessica ja doch noch einmal wieder. Mich würde es sehr freuen!

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Band 1 der neuen Saga! Die Erben der Hebamme

Der Silberbaum. Die siebente Tugend
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Für den kleinen Heinrich ist es ein abrupter Start in die Pflicht seines Lebens, als sein Vater plötzlich an einem Herzinfarkt verstirbt. Somit wird Heinrich bereits als 3jähriger zum Markgrafen von Meißen ...

Für den kleinen Heinrich ist es ein abrupter Start in die Pflicht seines Lebens, als sein Vater plötzlich an einem Herzinfarkt verstirbt. Somit wird Heinrich bereits als 3jähriger zum Markgrafen von Meißen und der Lausitz und später von Thüringen und von Sachsen ernannt. Selbstverständlich zunächst unter der Vormundschaft seines Onkels, dem Landgrafen Ludwig. Dazu musste sich Heinrichs Mutter Jutta schnell und weise entscheiden, wer die Vormundschaft übernehmen solle, war diese doch das einzige Mittel um einen Krieg gegen das Land zu vermeiden und das Erbe für die Familie zu sichern. Jutta selbst durfte diese Aufgabe als Frau nicht übernehmen. Heinrich von Meißen wurde somit sehr früh ein mächtiger Fürst mit großem Landbesitz, sprich Reich, das es stets militärisch und politisch zu verteidigen galt. Heinrich entwickelte sich trotzdem oder gerade wegen der widrigen Umstände zu einem großen Herrscher, der neben einer kämpferischen Seite auch eine poetische besaß, er war selbst Dichter und Komponist.

Mich beeindruckt ganz besonders die ausdrucksstarke Sprache der Autorin, der weiche Ton ist so angenehm zu lesen und ist in der angemessenen Sprache der damaligen Zeit verfasst. Die Autorin hat fiktive wie reale historische Figuren in Perfektion zusammen gebracht. Sie spielen sich genial zu und wirken auf mich absolut glaubwürdig und lebendig. Die Geschichte selbst ist wunderbar gewebt, die einzelnen Erzählstränge fügen sich zu einem brillanten Ganzen. Die Atmosphäre und der Zeitgeist treten herrlich hervor. Ich kann mich exzellent in die einzelnen Szenen einfühlen. Die Dialoge sind angenehm ansprechend und kurzweilig. Sie beeinflussen meinen Lese-Rhythmus positiv. Hier fühle ich mich in Perfektion unterhalten und lese von der ersten bis zur letzten Seite in schnellem Tempo, denn die Geschichte fesselt mich. Den Schreibstil der Autorin kenne ich bereits aus ihren vorherigen Büchern (die Hebammen-Reihe, die als Vorläufer dieser neuen Reihe anzusehen ist) und ich verehre sie dafür so sehr, sie gehört definitiv zu meinen Lieblingsautorinnen. Auf jeden Fall ist Sabine Ebert eine wundervolle und großartige Geschichtenerzählerin. Die einzelnen Szenen sind in liebevollen Details erzählt und ergeben ein schönes Setting. Der Zeitgeist ist hierbei hervorragend getroffen, Düfte, Farben, Klänge – also das Leben und die Stimmung kann ich nahezu erfühlen und atmen.

Von Herzen gerne vergebe ich hier die wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem historischen Roman meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Dieser Roman beginnt um 1218 herum, die Epoche und ihre Menschen finde ich unglaublich interessant und Sabine Ebert entführt uns Leserinnen und Leser genau dorthin, mitten ins Geschehen, unfassbar mitreißend!

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