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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2024

Familiendrama und die Suche nach Antworten

In den Augen meiner Mutter
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Jo Leevers Roman “In den Augen meiner Mutter” ist eine ergreifende und feinfühlige Erzählung über die Bewältigung von Verlust, ein Familiendrama und eine Vergangenheitsbewältigung. Die Geschichte folgt ...

Jo Leevers Roman “In den Augen meiner Mutter” ist eine ergreifende und feinfühlige Erzählung über die Bewältigung von Verlust, ein Familiendrama und eine Vergangenheitsbewältigung. Die Geschichte folgt Georgie, die kurz vor der Geburt ihrer Tochter steht und im Internet ein Video entdeckt, wie eine Frau ein Kind in Schottland rettet. Sie erkennt die Frau wieder, es ist ihre Mutter, die sie vor 20 Jahren verlassen hat. Zusammen mit ihrem Bruder Dan begibt sie sich auf eine Reise durch Schottland. es werden Geheimnisse aufgedeckt, Geschichten erzählt und Fragen gelöst. Die Handlung ist durchdrungen von einer melancholischen, aber dennoch hoffnungsvollen Atmosphäre, die den Leser tief berührt.
Leevers gelingt es, komplexe Emotionen auf subtile Weise zu vermitteln, und ihre Charaktere wirken authentisch und lebendig. Beachtenswert ist, wie die Autorin es schafft, die inneren Konflikte der Protagonistin darzustellen, ohne dabei ins Kitschige abzurutschen. Es werden außerdem schwierige Themen angesprochen, die ich jetzt nicht weiter anspreche, um nicht zu spoilern.
Allerdings hätte die Handlung an einigen Stellen etwas straffer erzählt werden können und es gibt ein paar Punkte, die ich nicht so logisch, bzw. die ich nicht ersichtlich fand. Manchmal verliert sich die Geschichte in zu vielen Details und Rückblenden, die den Lesefluss ein wenig bremsen. Auch die Nebencharaktere hätten etwas mehr Tiefe vertragen können, da sie im Vergleich zu Georgie und Nancy blass wirken oder viel zu oberflächlich.
Trotz dieser Kritikpunkte ist “In den Augen meiner Mutter" ein guter Roman, der vor allem durch seine emotionale Tiefe und die eindringliche Erzählweise überzeugt. Es hat mich jetzt nicht so stark begeistern können, doch Jo Leevers zeigt großes Potenzial und ich freue mich darauf, mehr von ihr zu lesen.
Ein berührender Roman über Verlust, Erinnerungen und die Suche nach

Veröffentlicht am 01.09.2024

Ruhig und interessant

The Cloisters
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Katy Hays’ The Cloisters ist ein faszinierender Roman, der den Leser in eine geheimnisvolle Welt voller Kunst, Magie und akademischer Intrigen entführt. Die Geschichte spielt im Museum im Metropolitan ...

Katy Hays’ The Cloisters ist ein faszinierender Roman, der den Leser in eine geheimnisvolle Welt voller Kunst, Magie und akademischer Intrigen entführt. Die Geschichte spielt im Museum im Metropolitan Museum of Arts, Abteilung MIttelalter- und Renaissancekunst, bzw. der Außenstelle “The Cloisters” und folgt der Protagonistin Ann, die während eines Sommerpraktikums in eine mysteriöse Entdeckung verwickelt wird, die ihr Leben für immer verändert.
Hays beeindruckt mit einer dichten Atmosphäre, die den Schauplatz lebendig werden lässt. Die detaillierte Beschreibung der mittelalterlichen Kunst und der mystischen Tarotkarten verleiht der Geschichte eine einzigartige und fast schon unheimliche Stimmung. Man merkt, dass die Autorin Ahnung hat über das, was sie schreibt.
Der Roman ist durchzogen von einer leichten, unterschwelligen Spannung, die den Leser neugierig macht und zum Weiterlesen antreibt. Sonst ist alles in einem sehr ruhigen Ton geschrieben und manchmal fließt die Handlung langsam vorwärts.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, wie auch Ann, deren Entwicklung im Verlauf der Geschichte glaubwürdig dargestellt wird. Ihre Faszination für das Unbekannte und ihre langsame Entfremdung von der realen Welt sind gut beschrieben. Aber so ganz hat der Charakter selbst mich nicht abgeholt.
Außerdem könnte die Handlung stellenweise etwas mehr Dynamik vertragen. Einige Passagen wirken leicht gestreckt, was den Spannungsbogen ab und zu etwas abschwächt. Zudem bleiben manche Nebencharaktere im Vergleich zu Ann etwas blass, was dem Roman in Bezug auf die zwischenmenschlichen Beziehungen etwas Tiefe nimmt.
Trotzdem ist The Cloisters ein gutes Debüt, das durch seine atmosphärische Dichte und die Verknüpfung von Geschichte und Mystik besticht. Thematisch gesehen interessant, wobei es am Ende viel um Aktion und Reaktion geht, bzw. was Macht mit einem anstellt. Auch wenn es nicht ganz überzeugen konnte, waren es ein paar interessante Stunden.
Fazit: Ein mal etwas anderer Roman, der mit seiner dichten Atmosphäre und kunsthistorischer Tiefe überzeugt, auch wenn er gelegentlich etwas an Tempo verliert und womöglich nicht für jeden Leser was ist.

Veröffentlicht am 25.08.2024

Spannend!

True Story
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Kate Reed Pettys True Story ist ein außergewöhnlicher und fesselnder Roman, der sich gekonnt zwischen den Genres bewegt und den Leser von Anfang bis Ende in Atem hält. Mich hat die Idee vom Roman bis zum ...

Kate Reed Pettys True Story ist ein außergewöhnlicher und fesselnder Roman, der sich gekonnt zwischen den Genres bewegt und den Leser von Anfang bis Ende in Atem hält. Mich hat die Idee vom Roman bis zum Schluss gepackt, besonders das Ende fand ich echt gelungen, aber ich will jetzt nicht zu viel vorwegnehmen!
Die Geschichte beginnt als typischer Thriller über eine schicksalhafte Nacht und die Folgen eines Gerüchts, entwickelt sich jedoch schnell zu einer tiefgründigen Erkundung von Wahrheit, Erinnerung und den Geschichten, die wir uns selbst erzählen. Gekonnt manövriert hier die Autorin einen durch das Gesehen und es ist teilweise als Thriller bezeichnet, ich würde es aber eher als Spannungsroman betiteln.
Pettys Erzählweise ist innovativ und aufregend. Sie nutzt verschiedene Perspektiven und Erzähltechniken, um die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu verwischen, was den Leser dazu zwingt, sich ständig zu fragen, was wirklich geschehen ist. Diese erzählerische Vielfalt ist einer der stärksten Aspekte des Buches und zeigt Pettys schriftstellerisches Talent bei diesem Debütroman.
Allerdings kann genau diese Vielschichtigkeit auch eine Herausforderung darstellen. Manche Leser könnten sich durch die abrupten Wechsel in Ton und Stil verwirrt oder gar überfordert fühlen. Man muss teilweise aufmerksam dabei bleiben, was den Lesefluss gelegentlich hemmen kann. Zudem hätten einige Charaktere, besonders die Nebenfiguren, etwas mehr Tiefe und Entwicklung verdient. Man merkt einfach, dass die Idee und Handlung hier im Vordergrund stehen.
Trotz dieser kleinen Schwächen ist True Story ein beeindruckendes Debüt, das durch seine Originalität und die kraftvolle Darstellung von Trauma und Erinnerung hervorsticht.
Ein aufregender, genreübergreifender Roman, der mit seiner spannenden Erzählstruktur und thematischen Tiefe überzeugt – jedoch nicht ohne kleinere Herausforderungen für den Leser.

Veröffentlicht am 21.08.2024

Grandioser Abschluss!

Der Tempel der Fortuna
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"Der Tempel der Fortuna" von Elodie Harper ist ein packender Abschluss einer beeindruckenden Trilogie, die die Leser*innen tief in die Welt des antiken Pompeji entführt. Eine spannende und gefährliche ...

"Der Tempel der Fortuna" von Elodie Harper ist ein packender Abschluss einer beeindruckenden Trilogie, die die Leser*innen tief in die Welt des antiken Pompeji entführt. Eine spannende und gefährliche Zeit der Antike. Mit einer meisterhaften Erzählweise gelingt es Harper erneut, die Geschichte von Amara, einer ehemaligen Sklavin, die sich mutig ihren Weg in einer von Männern dominierten Welt bahnt, lebendig und authentisch zu schildern. Nach zwei Bändern, wo wir ein grausames Leben miterlebt haben und ihren Kampf... kommt Amara jetzt zur Ruhe?

Zu aller erst muss ich sagen, die Charakterentwicklung in diesem Roman ist besonders hervorzuheben. Mit der Protagonistin hatte ich manchmal meine Probleme gehabt, dieses Mal gar nicht. Amara wächst an ihren Herausforderungen und zeigt dabei Stärke als auch Verletzlichkeit. Ihre Entschlossenheit und ihr Mut, für ihre Freiheit und die ihrer Liebsten zu kämpfen, machen sie diesmal zu einer inspirierenden Protagonistin. Sie zeigt eine tiefe innere Stärke und einen unermüdlichen Willen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Harper zeichnet sie als vielschichtigen Charakter, den ich hier nun besser verstehen konnte und der sowohl durch seine Schwächen als auch durch seine Entschlossenheit überzeugt.
Außerdem versteht sie es, die Spannung bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten, indem sie sowohl historische Details als auch menschliche Emotionen gekonnt miteinander verwebt.

Nebenbei besticht der Roman, wie auch die ersten zwei Bände durch seine detailreiche und lebendige Schilderung der antiken Welt. Für die einen kann das manchmal erschlagend wirken. Wiederum versteht es die Autorin, die Atmosphäre von Pompeji so realistisch und anschaulich zu beschreiben, dass man sich als Leser förmlich in die Zeit zurückversetzt fühlt.

Es war einerseits traurig, dass die Reihe ein Ende nimmt. Nach so viel Drama, Spannung und Mitfiebern, war ich so tief drinnen in der Geschichte von Amara. Andererseits hat die Autorin für gute Abschlüsse der Protagonistin und von anderen Charakteren gesorgt, dass ich das Buch versöhnlich in mein Regal stellen kann.

Insgesamt ist "Der Tempel der Fortuna" ein kraftvoller und bewegender Roman, der das Ende einer mitreißenden Trilogie bildet. Elodie Harper hat mit diesem Buch nicht nur ein Stück Geschichte zum Leben erweckt, sondern auch eine Geschichte erzählt, die lange im Gedächtnis bleibt. Ein absolutes Muss für Fans historischer Romane und starke Erzählkunst.

Veröffentlicht am 21.08.2024

Super!

China-Kochbuch
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Céline Chung hat mit "Bao Family" ein beeindruckendes und cooles Kochbuch geschaffen, das nicht nur die Kunst des Bao-Machens in den Mittelpunkt stellt in einem Kapitel, sondern auch tief in die vielfältige ...

Céline Chung hat mit "Bao Family" ein beeindruckendes und cooles Kochbuch geschaffen, das nicht nur die Kunst des Bao-Machens in den Mittelpunkt stellt in einem Kapitel, sondern auch tief in die vielfältige Welt der chinesischen Küche eintaucht. Das Buch ist eine Hommage an die kulinarischen Traditionen Chinas und verbindet authentische Rezepte mit modernen Interpretationen. Es ist eingeteilt in folgende Kapitel:
Einleitung (angenehmer Schreibstil und persönliche Story)
Die Bao Family (interessant)
Zutaten und Utensilien (wichtig, besonders wenn man neu ist in dieser Küche)
Frühstück (hat mir mitunter am besten gefallen - chinesischen Flair schnell in meinen europäischen Küchenalltag gebracht)
Vorspeisen (wenig ausprobiert)
Bao & Dim Sum (ersteres ausprobiert ein Rezept - super geklappt!)
Suppen (nicht getestet)
Hauptgerichte (viel getestet, wobei ich oft die Soßen und Ablauf beibehalten habe, aber andere Zutaten gewechselt habe, z.b: das Gemüse und dergleichen)
Reis & Nudelgerichte (letzteres ein neues Lieblingsgericht gefunden)
Desserts (nicht ausprobiert, obwohl ein Rezept für “Arme Ritter nach Hongkonger Art drinnen ist - muss ich noch dringend machen)

Die Rezepte sind detailliert und gut strukturiert, was sowohl Anfängern als auch erfahrenen Köchen zugutekommt. Besonders hervorzuheben ist die klare und verständliche Anleitung, die es dem Leser ermöglicht, die oft komplexen Techniken der chinesischen Küche zu meistern. Céline Chung erklärt nicht nur, wie man die perfekte Bao-Buns zubereitet, sondern bietet auch eine breite Palette an Füllungen und Beilagen, die das Essen zu einem besonderen Erlebnis machen. Ich selber habe aber nur ein Rezept davon ausprobiert, das wunderbar geklappt hat.

Neben den Rezepten beeindruckt das Buch auch durch seine ästhetische Gestaltung. Die Fotografien sind wunderschön und machen Lust darauf, sofort loszukochen. Es hat alles einen coolen Charme mit Retro-Look.
Auch die persönliche Note, die Chung einfließen lässt, macht das Buch besonders. Sie teilt Geschichten und Anekdoten aus ihrer eigenen Familie, was dem Leser einen intimen Einblick in ihre kulinarische Welt bietet.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Vielfalt der Rezepte. Das Buch bietet nicht nur klassische Bao-Rezepte, sondern auch eine Reihe von Gerichten, die das breite Spektrum der chinesischen Küche abdecken – von deftigen Hauptgerichten bis hin zu leichten, aromatischen Nudelgerichten..

Insgesamt ist "Bao Family" ein wunderbares Kochbuch, das nicht nur als Rezeptsammlung dient, sondern auch als Einladung, die chinesische Kultur durch ihre Küche zu entdecken. Céline Chung hat hier ein Werk geschaffen, das in keiner Sammlung eines Liebhabers der asiatischen Küche fehlen sollte, besonders für die, die sich für die chinesische Küche interessieren.