Skyward
Skyward - Der Ruf der SterneSeit Spensas Vater bei der großen Schlacht um Alta gegen die feindlichen Krell Reißaus nehmen wollte und dafür abgeschossen wurde, lebt sie im Schatten des großen Feiglings.
Ihr sehnlichster Wunsch ist ...
Seit Spensas Vater bei der großen Schlacht um Alta gegen die feindlichen Krell Reißaus nehmen wollte und dafür abgeschossen wurde, lebt sie im Schatten des großen Feiglings.
Ihr sehnlichster Wunsch ist es, Pilotin zu werden, selbst zu kämpfen und die Ehre ihrer Familie wieder herzustellen. Es wird ihr nicht leicht gemacht, aber sie ergattert einen Platz an der Pilotenschule.
Kampflustig startet sie ihr Training, aber der Tod holt sie und ihre Teammitglieder schon bald in die Realität zurück. Sind Krieg und Kämpfe wirklich nötig? Wird das nicht alles völlig überglorifiziert? Ist es denn so feige, nicht sterben zu wollen? Was ist überhaupt wirklich bei der großen Schlacht mit Spensas Vater passiert? Und wer oder was sind eigentlich die Krell, die nie jemand lebend gesehen hat?
Sanderson hat hier einen ziemlich tollen und zum Teil auch richtig spannenden Science Fiction Auftakt geschaffen.
Protagonistin Spensa wirkt auf den ersten Blick wie das Klischee der "strong woman". Sie legt sich mit allen an, hat in ihrer Heimat – den Höhlen – kaum Freundschaften, will die beste Pilotin werden, verteidigt ihren Vater bis aufs Blut, ist tough, rau, angriffslustig und manchmal ziemlich aggressiv.
Das Schöne daran ist, dass sich das im Laufe der Geschichte gibt. Sie stellt fest, dass sie doch nicht so emotionslos und kriegslustig ist, schließt tolle Freundschaften und trauert um die Gefallenen. Sie hinterfragt immer mehr Dinge, muss sich Fehler eingestehen, an sich arbeiten. Das macht sie menschlich, nahbar und einfach sympathisch.
Auch alle anderen Kadettinnen und Kadetten der Staffel sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich war sogar richtig traurig, wenn es jemand nicht geschafft hat und habe bei jedem Kampf mit gefiebert.
FM war mir da eine der Liebsten. Ich mochte ihre Haltung zur Regierung und zum Krieg.
Spensa findet in einer Höhle außerdem zufällig ein altes Flugschiff, das technologisch ziemlich fortschrittlich zu sein scheint und eine etwas ulkige KI namens M-Bot mitbringt. Spensa und ihr Kumpel Rig fangen an, das Teil zu reparieren. M-Bot beschwert sich währenddessen gerne, ist aber eigentlich doch sehr umgänglich. Er vermisst einen Teil seiner Daten (also sozusagen seine Erinnerung) und mag Pilze. :)
Obwohl ich die ausführlichen Flugstunden und die Kampfszenen mochte, dauerten sie mir manchmal etwas zu lange. Irgendwann kam dann immer der Punkt, an dem ich mir gewünscht habe, dass es mit der Story weiter voran geht.
Zum Glück gibt es aber diverse Geheimnisse, die das Lesen bis zum Ende spannend machen. Zum einen ist da die Geschichte um Spensas Vater und die Frage, was tatsächlich passiert ist.
Dann ist da M-Bot mit seinem verborgenen Wissen, auf das er keinen Zugriff hat. Wie kam er in die Höhle, wer war sein Pilot, was sind seine Aufgaben, was könnte er über die Vergangenheit erzählen?
Und dann sind da natürlich die Krell. Ihre Technologie ist seltsam, aber überlegen. Dennoch greifen sie nie mit mehr als hundert Schiffen an, obwohl sie die Menschen ansonsten leicht überwältigen könnten. Und warum greifen sie überhaupt an? Wo kommen sie her? Und vor allem: was sind sie? Wie erwähnt hat niemand je einen lebend oder tot gesehen. Alles, was man von ihnen maximal findet, sind Teile ihrer Rüstung.
Der Schreibstil ist angenehm, ich bin durch die Seiten geflogen.
Wer also Science Fiction mit Kämpfen, gut geschriebenen Charakteren und Geheimnissen mag, sich dabei aber nicht an etwas langwierigen Szenen und einen Mangel an Weltall stört, wird mit diesem Buch Freude haben.