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Veröffentlicht am 14.10.2020

Bittersüße...

Bittersüße
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Als die Floristin Annika vollkommen unerwartet von ihrem Freund Ben verlassen wird, ist klar: Sie muss ihn zurückgewinnen! Nach 5 Jahren harmonischer Beziehung hat sich Annika eigentlich Hoffnungen auf ...

Als die Floristin Annika vollkommen unerwartet von ihrem Freund Ben verlassen wird, ist klar: Sie muss ihn zurückgewinnen! Nach 5 Jahren harmonischer Beziehung hat sich Annika eigentlich Hoffnungen auf eine baldige Verlobung und Hochzeit gemacht, da kann das doch noch nicht nicht das Ende sein! Es muss ein Plan her, um Ben eifersüchtig zu machen - und was wäre dazu besser geeignet als ein neuer Freund? Sie installiert also eine Dating-App und lernt dort Patrick kennen, der auch von Anfang an von Annika in ihren Plan eingeweiht wird. Die beiden verstehen sich auf Anhieb, obwohl Patrick so komplett anders ist als Ben. Doch kann die Taktik wirklich aufgehen? Kann Annika Ben zurückgewinnen, und - ist das wirklich die beste Lösung?

Die Geschichte an sich hat mir wirklich gut gefallen. Dank des angenehmen Schreibstils findet man gut in die Geschichte hinein und fühlt sich auch direkt, als sei man wirklich in Köln, da gelegentlich auch etwas Kölner Dialekt miteingebaut wird. Patrick und Annikas Oma waren mir beide auf Anhieb sympathisch. Mit Annika selbst bin ich jedoch leider überhaupt nicht warmgeworden, sie war mir schlichtweg zu naiv und unentschlossen. Statt das Offensichtliche einzusehen, nämlich, dass Ben ihr weder guttut noch zu ihr passt, läuft sie ihm immer weiter hinterher und ignoriert dabei ihre wahren Gefühle viel zu lang. Das hat mir trotz einer eigentlich ja guten Geschichte das Lesen leider etwas erschwert.

Insgesamt hat mir das Buch trotzdem gut gefallen und ich hatte eine sehr angenehme Lesezeit! Für 4 Sterne hat es mir leider nicht ganz gereicht, daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Der Sog der Vergangenheit

Der Schatten des Windes
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"Jedes einzelne Buch hat eine Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat, und die Seele derer, die es gelesen und erlebt und von ihm geträumt haben."

Dieses Zitat stammt von S. 10, und genau ab hier ...

"Jedes einzelne Buch hat eine Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat, und die Seele derer, die es gelesen und erlebt und von ihm geträumt haben."

Dieses Zitat stammt von S. 10, und genau ab hier hatte mich das Buch. In diesem Moment dachte ich "Okay, das könnte wirklich gut werden". Und mein Gefühl hat mich nicht betrogen. Ich habe das Buch aufgrund Cover, Titel und Klappentext gekauft; dass es so bekannt ist, ging vorher irgendwie komplett an mir vorbei und ich habe erst entdeckt, wie gut es bewertet ist, als ich schon längst tief in die Geschichte eingetaucht war. Ich bin also unbeeinflusst und ohne jegliche Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde vielleicht gerade daher so überwältigt von dessen Geschichte.

Und ich kann absolut nachvollziehen, weshalb es auf so große Begeisterung trifft, denn auch ich war von Anfang an wie verzaubert von der Geschichte und habe absichtlich versucht, das Weiterlesen herauszuzögern, um möglichst lange von dem Buch zu haben. All die vielen verschiedenen Fäden, deren Enden der Leser zu Beginn der Geschichte in die Hand gedrückt bekommt und die zunächst in einem gewaltigen Knoten zu enden scheinen, leiten ihn voller Spannung durchs Barcelona der 1940er-1960er Jahre und offenbaren sich letzten Endes als verblüffendes, großes Geflecht.

Begleitet wird der Leser von Daniel Sempere, aus dessen Sicht die Geschichte größtenteils erzählt wird. Da sein Vater Buchhändler ist, ist Daniel schon früh fasziniert von der Welt der Worte, und so führt in sein Vater eines Tages zum Friedhof der vergessenen Bücher, einer unendlich großen Sammlung verschiedenster in Vergessenheit geratenen Werke, aus der der Junge sich ein Buch aussuchen und dieses von nun an sein Leben lang in seine Obhut nehmen darf. Daniels Wahl fällt auf ein Buch mit dem Titel "Der Schatten des Windes". Zutiefst beeindruckt und fasziniert von dessen Inhalt möchte Daniel mehr über den Autor erfahren und sieht sich schon bald dem gefährlichen Sog der Vergangenheit gegenüber, aus dem es kein Entrinnen gibt. Immer mehr verflicht sich Daniels eigenes Leben mit dem des Autors Julián Carrax, welcher vor langer Zeit verschwunden ist. Durch seine Suche geraten nicht nur Daniel, sondern auch die, die ihm wichtig sind, in große Gefahr...

Mich hat dieses Buch wie gesagt sofort in seinen Bann gezogen. Die wunderbare Sprache, die ausgeklügelten Charaktere, die spannungsreiche und komplexe Geschichte - "Der Schatten des Windes" hat zweifellos alles, was ein wirklich gutes Buch braucht. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die mal wieder tief eintauchen wollen in ein wirklich gelungenes Buch!

Veröffentlicht am 27.09.2020

Eine Geschichte über Liebe, die auch den Tod überdauert

Morgen kommt ein neuer Himmel
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"Ich bin der Meinung, dass so eine Leidenschaft - selbst, wenn sie aus Angst und Unsicherheit entsteht - viel besser ist als ein Leben voller Banalitäten."

Als Elizabeth stirbt, geht für ihre Tochter ...

"Ich bin der Meinung, dass so eine Leidenschaft - selbst, wenn sie aus Angst und Unsicherheit entsteht - viel besser ist als ein Leben voller Banalitäten."

Als Elizabeth stirbt, geht für ihre Tochter Brett die Welt unter. Ihr Leben lang war ihr die Mutter die engste Vertraute, hatten die beiden doch eine sehr innige Beziehung zueinander. Umso weniger kann Brett verstehen, weshalb ihre Mutter sie in ihrem Testament kaum bedacht zu haben scheint - während beide Brüder ein großes Vermögen erben und ihre Schwägerin sogar die Firma, die eigentlich Brett hätte übernehmen wollen, erhält Brett ersteinmal - Nichts. Nun ja, nicht ganz "Nichts": Sie bekommt eine Liste mit Lebenszielen, die sie selbst als 14-jähriges Mädchen verfasst und später weggeworfen hat, denn für ihre geliebte Tochter hat sich Elizabeth etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie möchte ihrer Tochter ein neues, ein glücklicheres Leben schenken.

Im Verlauf des Romas lernt Brett, über ihren eigenen Schatten zu springen und die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu erkennen sowie dafür zu kämpfen - sie setzt sich für andere ein, hört auf ihre innere Stimme und unterdrückt nicht mehr das, was sie eigentlich will, nur, weil sie die Ewartungen anderer erfüllen möchte. Sie lernt, dass es nicht darauf ankommt, wer das meiste Geld hat und im schönsten Haus wohnt, sondern auf Freundschaft und darauf, wer man tief in seinem Herzen ist und dass man für andere Menschen da ist, wenn sie einen brauchen. Dabei verlässt sie mehr als einmal ihre Komfortzone und gewinnt eine ganz neue Sicht auf das Leben, die ihr eine riesige charakterliche Entwicklung ermöglicht und - denn was wäre ein Liebesroman ohne Happy End - zum Schluss auch den Weg zu ihrer ganz großen Liebe und dem Leben weist, dass sie sich tief in sich drin immer gewünscht hat.


Ganz zu Beginn habe ich mich mit der Protagonistin etwas schwergetan und sie war mir, offengestanden, nicht gerade sympathisch. Aber das war wohl auch die Absicht der Autorin, denn nur so wird die Wandlung, die Brett durchläuft (und somit letztlich auch die Botschaft des Romans) wirklich klar. Die Idee mit der Liste hat mir sehr gut gefallen und ich wollte unbedingt erfahren, ob es der Protagonistin gelingt, alle Ziele umzusetzen, zumal sie zunächst nicht sehr angetan von dieser Idee ist. Doch was mit einem bloßen Abarbeiten von Punkten auf einer Liste beginnt, um endlich das ersehnte Erbe zu erhalten, wird schnell zu einem Herzensprojekt und endet in genau dem, was sich ihre Mutter Elizabeth erhofft hatte. Denn das, diese grenzenlose Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter, ist für mich die eigentliche Liebesgeschichte dieses Romans!

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, das Ende vielleicht ein kleines bisschen zu klischeehaft - aber bei einem richtigen Liebesroman darf das ja auch mal sein!

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und daher gibt es von mir 3,5 Sterne!

Veröffentlicht am 27.09.2020

Der Traum vom Wanderritt

Merci Liberté
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Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich ein großer Fan von Tanja Riedingers Methoden der (Frei-)Arbeit mit Pferden bin.

Dieses Buch erzählt, wie die beiden Autorinnen sich für 6 Wochen mit ...

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich ein großer Fan von Tanja Riedingers Methoden der (Frei-)Arbeit mit Pferden bin.

Dieses Buch erzählt, wie die beiden Autorinnen sich für 6 Wochen mit 3 Pferden auf den Weg durch Frankreich gemacht haben - dabei waren zwei der Pferde Mustangs, die erst vor kurzem den Umgang mit Menschen kennengelernt haben. Auf ihrer Tour wachsen Pferde und Menschen immer mehr zusammen, machen viele schöne Bekanntschaften und erleben das ein oder andere kleine Abenteuer, von denen die Autorinnen abwechselnd berichten. Dazwischen finden sich immer wieder Seiten mit hilfreichen Tipps, sodass das ganze eine ausgewogene Mischung aus spannender Geschichte und Ratgeber ergibt. Mehr als einmal habe ich während des Lesens sehr gelacht, die selbstironische Schreibweise, die vielen bunten Bilder und Zeichnungen sowie die Eigenarten der Pferde sind sehr unterhaltsam. Die Ratgeberseiten geben einen schönen ersten Einblick, was man zum Thema Wanderreiten alles beachten muss und welche Schwierigkeiten sich auftun können, wobei natürlich zu beachten ist, dass hier aus eigener Erfahrung berichtet wird und die Autorinnen natürlich nicht auf alle Eventualitäten eingehen können. Man könnte sagen, die Geschichte bildet den Leitfaden des Buches, an welchem sich die Tipps und Infos orientieren.

Ich empfehle das Buch allen, die über die Planung eines Wanderritts nachdenken, allen Pferdebegeisterten und natürlich allen Fans von Tanja & Bettina (NativeHorse)!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.09.2020

Wunderbar

Das Parfum
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Schon lange hat "Das Parfum" auf meinem Stapel ungelesener Bücher gelegen, und im Nachinein frage ich mich - warum? Ich hätte es schon viel früher lesen sollen! Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, die ...

Schon lange hat "Das Parfum" auf meinem Stapel ungelesener Bücher gelegen, und im Nachinein frage ich mich - warum? Ich hätte es schon viel früher lesen sollen! Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, die Geschichte ist sehr interessant und es gelingt ausgesprochen gut, dass man sich in den Protagnisten hineinversetzen kann - trotz dessen unleugbar seltsamen Charakters. Die Idee, die Welt der Gerüche so sehr in den Vordergrund zu rücken, ist wirklich schön, da Gerüche in den allermeisten Bücher nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen - hier jedoch sind sie von elementarer Bedeutung für das gesamte Buch.