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Veröffentlicht am 08.03.2020

Mitreißender Fantasy-Krimi

Die Elfe vom Veitner Moor
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Das Leben in Abilacht ist nicht gerade das, was Ayla sich erhofft hatte. Eigentlich hatte sie große Pläne, doch nun sitzt sie seit Jahren als Hauptfrau der Stadtwache in diesem kleinen, verregneten Nest ...

Das Leben in Abilacht ist nicht gerade das, was Ayla sich erhofft hatte. Eigentlich hatte sie große Pläne, doch nun sitzt sie seit Jahren als Hauptfrau der Stadtwache in diesem kleinen, verregneten Nest fest, in dem nichts, aber auch wirklich gar nichts Spannendes passiert. Bis eines Tages eine Leiche im nahegelegenen Moor gefunden wird. Und zwar nicht nur einfach eine Leiche, sondern eine tote Elfe, deren Wunden auf Mord hinweisen. Ayla ist zunächst begeistert - endlich tut sich einmal etwas! Doch ihre Freude verfliegt schnell, als klar wird, dass jemand sie mit allen Mitteln daran zu hindern versucht, Nachforschungen im Fall der Elfe anzustellen. Was ist da los? Gemeinsam mit Saliniome, einer Elfe, die in der Tatnacht wichtige Beobachtungen gemacht hat, begibt sich Ayla auf die Suche nach dem Mörder und gerät immer mehr selbst in Gefahr - das, was die beiden schließlich entdecken, hätte niemand von ihnen erwartet...


Ganz wunderbar gelingt es der Autorin, den Leser nach Aventurien mitzunehmen und so auch komplett DSA-Unerfahrenen wie mir diese fremde Welt näherzubringen. Die Tristesse, die Ayla zu Beginn des Buches in Abilacht verspürt, wird für den Leser absolut nachempfindbar dargestellt, und so wird man auch schnell von Aylas Aufregung beim Fund der Toten angesteckt. Die Spannung, die dabei aufgebaut wird, kann bis zur letzten Seite aufrechterhalten werden und lässt den Leser mit den Protagonisten mitfiebern. Denn die Suche nach dem Mörder bleibt längst nicht so ungefährlich wie anfangs gedacht, und nicht jeder ist so vertrauenswürdig wie es scheint. Neben einer spannenden Mordgeschichte entwickelt sich im Laufe der Zeit aus zunächst sehr behutsamen Gefühlen eine zaghafte, sanfte Liebesgeschichte, die nochmal einen ganz anderen, sehr schönen Aspekt zu der Geschichte beisteuert.


Mir hat das Buch von Anfang an sehr gut gefallen, und es fiel schwer, es wieder aus der Hand zu legen - eine sehr interessante Mischung aus Fantasy und Krimi, mit der es beim Lesen definitiv nicht langweilig wird!

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Ein wunderbar gelungener Auftakt

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Bernadette von Plesow ist Besitzerin des Grand Hotel, eines sehr angesehenen Hotels in Binz auf Rügen. Während sie dieses gemeinsam mit Sohn Alexander führt, hat sich der zweite Sohn, Constantin, ein eigenes ...

Bernadette von Plesow ist Besitzerin des Grand Hotel, eines sehr angesehenen Hotels in Binz auf Rügen. Während sie dieses gemeinsam mit Sohn Alexander führt, hat sich der zweite Sohn, Constantin, ein eigenes Hotel in Berlin aufgebaut, und es herrscht eine rege Zusammenarbeit beider Hotels. Als jedoch eines Tages am Strand vor Binz ein Mann tot aufgefunden wird, bröckelt die Fassade der Harmonie und Idylle, und so manch einer geht - wortwörtlich - über mehr als eine Leiche, um an Erfolg und Karriere festhalten zu können.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht vieler verschiedener Personen, wobei die unterschiedlichen Perspektiven jedoch keinesfalls für Verwirrung, sondern vielmehr für wunderbar erfrischende Abwechslung sorgen. Es gibt gleich mehrere Nebenhandlungen, welche alle gekonnt mit der Haupthandlung verflochten werden, und fast jede beteiligte Person darf einen Teil ihrer eigenen Geschichte zum großen Ganzen beitragen. Da wären zum Beispiel Tochter Josephine, die noch auf der Suche nach sich selbst ist und gerade lernt, ihren innersten Gedanken und Gefühlen durch die Malerei Ausdruck zu verleihen; das Zimmermädchen Marie, welches Erfahrungen macht, die sie über sich selbst hinauswachsen lassen; oder Klaus Denker, der seine Familie auf grausamste Weise verloren hat und nun nach Rache sinnt. Auch Bernadette selbst wird eingeholt von der Macht der Vergangenheit, außerdem muss sie feststellen, dass nicht alle Menschen um sie herum wirklich die sind, für die sie sie gehalten hat.

"Das Grand Hotel" ist eine groß angelegte, komplexe Geschichte, die immer wieder überrascht. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und entführt den Leser problemlos in die 1920er Jahre, betont den Kontrast zwischen ruhigem, idyllischem Inselleben und der Metropole Berlin. Die Protagonisten zeugen von Individualität und viele durchlaufen eine große Entwicklung während des Romans. Morde, geheime Bündnisse, Drogen und Prostitution - all das kommt hier ebenfalls nicht zu kurz und wird all jene eines Besseren belehren, die ein seichtes Familiendrama erwartet haben.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung - ich bin schon gespannt auf Band 2!

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Intrigen und Verschwörungen im 14. Jahrhundert

Die Spur der Gräfin
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Kaum hat der junge Graf Albrecht der Hochzeit mit Mechthild zugestimmt, um auf diesem Wege eine alte Feindschaft zweier Familien aus der Welt zu räumen, da verschwindet die gerade Frischverheiratete scheinbar ...

Kaum hat der junge Graf Albrecht der Hochzeit mit Mechthild zugestimmt, um auf diesem Wege eine alte Feindschaft zweier Familien aus der Welt zu räumen, da verschwindet die gerade Frischverheiratete scheinbar spurlos von der Burg. Als sie schließlich für tot erklärt werden muss, macht der Graf sich als Pilgerer auf den Weg nach Jerusalem, um so das Einverständnis zur Scheidung zu erhalten. Was er jedoch nicht ahnt, ist, dass die Pilgerreise nur als Vorwand dienen soll, um den Grafen heimlich aus dem Weg zu schaffen - denn er ist kurz davor, ein von der Kirche lange verborgen gehaltenes Geheimnis um das Grabtuch Christi zu lüften... Eine Geschichte voller geheimer Bündnisse, Mord, Intrigen und heimtückischer Verschwörungen.


Gleich zu Beginn lernt der Leser eine Vielzahl an Protagonisten kennen. Leider wird das Buch dadurch oftmals unübersichtlich, zumal viele Personen nach ihrer Einführung über 100 Seiten oder sogar länger keinerlei Erwähnung mehr finden, bevor sie dann plötzlich vollkommen unerwartet wieder auftauchen. Das in Kombination mit häufigen Ortswechseln gestaltet es schwierig, einen echten Überblick über das Geschehen zu behalten. Außerdem klingen viele verschiedene Perspektiven erstmal toll, hier geht dies jedoch leider auf Kosten der Tiefe der Charaktere. Ihre Gedanken und Gefühle behalten sie größtenteils für sich, sie bleiben flach, wenig transparent und dem Leser nur sehr schwer zugänglich. Der Sinn hinter manchen ihrer Handlungen bleibt vollkommen undurchsichtig.

Vieles wird nur angerissen, aber dann nicht näher ausgeführt. Auch werden teils mehrere Jahre einfach übersprungen, in denen sich scheinbar nichts Erwähnenswertes ereignet hat, während danach dann plötzlich alles Schlag auf Schlag geht und innerhalb weniger Tage und Seiten beispielsweise weite Reisen zurückgelegt werden. Oft habe ich mich während des Lesens gefragt, was all die Charaktere in der Zwischenzeit getan haben - selbst, wenn sie nur ihrem Alltag nachgegangen sein sollten, hätte ich mir dazu zumindest eine kurze Erklärung gewünscht.

Mein größter Kritikpunkt ist auch tatsächlich genau das - die Zeitsprünge. Nichteinmal sosehr die über einen langen Zeitraum, sondern insbesondere jene von unmittelbar vor zu kurz nach einem wichtigen Ereignis. Da wird ein Ereignis seitenlang vorbereitet, es werden Pläne geschmiedet, man freut sich über ein wenig Spannung - und dann, zack, nächstes Kapitel, neue Szene, es sind mehrere Tage oder Monate vergangen und das Ereignis wird in zwei Sätzen kurz nacherzählt. Kann mal vorkommen, aber hier hat es sich leider so sehr gehäuft, dass dadurch meiner Ansicht nach viel zu viel Spannung aus der Geschichte herausgenommen wurde. Sehr schade.


Die zwei Sterne, die ich vergebe, bekommt das Buch vor allem für den Schreibstil - der ist sehr angenehm, gut verständlich und flüssig zu lesen. Auch die kleine Karte und die Übersicht über die handelnden Personen inklusive Markierung historisch belegter Charaktere finde ich erwähnenswert. Zu guter letzt gefällt mir die Idee hinter der Geschichte sehr gut, auch, wenn sie letzten Endes nicht so umgesetzt wurde, wie ich es mir erhofft hätte.


Fazit: Etwas weniger Breite und dafür mehr Tiefe hätten der Geschichte gut getan! Mich konnte es leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Von der Kraft zu träumen und davon, niemals aufzugeben

Das Flüstern von Tinte auf Papier
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"Sophia drehte den Knauf und zog die Tür auf. Sofort war sie von ihrem Lieblingsgeruch umgeben - dem Geruch alter Seiten und Buchrücken, ein wenig staubig, aber nicht muffig. Nein, dieser Geruch war ein ...

"Sophia drehte den Knauf und zog die Tür auf. Sofort war sie von ihrem Lieblingsgeruch umgeben - dem Geruch alter Seiten und Buchrücken, ein wenig staubig, aber nicht muffig. Nein, dieser Geruch war ein alter Freund, der von erzählten und unerzählten Geschichten zeugte, von Alter und Weisheit und Liebe und Leidenschaft und Geschichte und... einfach allem."

Als Sophias Verlobter stirbt, ist sie tief in sich drin vor allem eines: erleichtert. Denn David war schon lange nicht mehr der, in den sie sich verliebt hatte, oder vielleicht hatte sie auch einfach viel zu spät gemerkt, wie er wirklich war. Um seinen Tod zu verarbeiten und ihr Selbstvertrauen und den Glauben an ihre eigene Stärke wiederzufinden, beschließt sie, sich eine Auszeit zu nehmen und ins ferne Cornwall zu reisen. Dort wohnt sie bei Ginny, die sich kurz zuvor dazu entschieden hat, die Wohnung über ihrem kleinen Buchladen zu vermieten, denn nachdem ihr Mann Garrett vor einem halben Jahr mit einem großen Teil der gemeinsamen Ersparnisse abgehauen ist, hat sie große finanzielle Probleme. Die beiden Frauen freunden sich schon bald an und während Sophia tatkräftig im Laden mit anpackt, stößt sie auf einen geheimnisvolles Buch, dessen Protagonistin Emily etwa 150 Jahre zuvor ebenfalls in Cornwall lebte. Auch sie muss negative Erfahrungen mit der Liebe durchmachen. Sophia ist fasziniert von dem Tagebuch - ist es möglich, dass Emily tatsächlich hier irgendwo gelebt hat? Und so macht sie sich auf die Suche, eine Suche nicht nur nach den Spuren der Vergangenheit, sondern auch nach sich selbst.

"Das Flüstern von Tinte auf Papier" erzählt die Geschichten dreier unglaublich starker Frauen. Alle drei tragen eine große Last mit sich herum und sie alle müssen lernen, auf was es wirklich ankommt: nämlich auf die eigenen Träume und darauf, stets mit sich selbst im Reinen zu bleiben und um das zu kämpfen, was man liebt.

Das Buch ist sehr angenehm zu lesen. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Sophia, Ginny und Emily geschrieben und geben tiefe Einblicke in die Gefühle der Protagonistinnen. Alle drei waren mir von Anfang an sympathisch und es fällt leicht, sich in ihre Situation hineinzuversetzen und mit ihnen mitzufühlen. Auch der Handlungsort gefiel mir sehr gut: ein netter, kleiner Buchladen in einem gemütlichen, kleinen Städtchen Cornwalls. Ich hatte sofort das Gefühl, selbst dort zu sein! Ich bin gleich am Anfang gut in die Geschichte hineingekommen und habe einige sehr angenehme Lesestunden damit verbringen können!

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Vom Krieg, von Verlusten und vom Kampf um Träume

Nachtschwarz bis Blütenweiß. Rosen, Rilke und der Krieg
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"Plötzlich sind wir alle in Leben gelandet, die wir so nie gewollt haben. Es ist wie ein böser, nicht enden wollender Traum."

Als Idas Schwester Alice kurz nach der Geburt ihres Sohnes stirbt, nimmt sie ...

"Plötzlich sind wir alle in Leben gelandet, die wir so nie gewollt haben. Es ist wie ein böser, nicht enden wollender Traum."

Als Idas Schwester Alice kurz nach der Geburt ihres Sohnes stirbt, nimmt sie ihrer Schwester mit dem letzten Atemzug ein Versprechen ab: Diese soll sich gut um das Neugeborene und dessen Vater Alfred kümmern. Erst später wird Ida bewusst, welch weitreichende Konsequenzen die Bitte ihrer Schwester für ihr Leben hat. Sie willigt ein, Alfred zu heiraten und den kleinen Paul aufzuziehen, und ein Leben auf dem Gut ihrer Eltern zu führen, statt ihrem Traum nachzugehen und Künstlerin zu werden. Schon bald darauf bricht der Krieg in Deutschland aus, und obwohl anfangs noch alle guter Hoffnung sind, wird der Glaube an ein baldiges Ende des Krieges schnell zerschlagen. Die jungen Männer in der Umgebung werden nacheinander in den Kriegsdienst berufen, doch auch für die, die zuhause zurückbleiben, bricht eine harte Zeit an: eine Zeit voller Angst vor dem Krieg und Ungewissheit um das Schicksal ihrer Lieben.


Das Buch umfasst den Zeitraum von Mai 1939 bis August 1946 und berichtet von der Anfangszeit des Krieges bis hin zu dessen Ende, alles aus der Sicht der anfangs 17-jährigen Ida, die wie so viele andere viel zu früh erwachsen werden musste. Es gibt tiefe Einblicke in das Alltagsleben der Menschen zu jener Zeit, in die harte körperliche Arbeit, die Sorgen, die Hoffnungslosigkeit. Ida muss lernen, ihre große Leidenschaft, das Malen, hintenanzustellen und ihre Träume eines selbstbestimmten, unabhängigen Lebens aufzugeben, um das Versprechen, das sie ihrer Schwester gegeben hat, halten zu können und ihre Familie zu schützen. Sie muss viele schmerzliche Verluste einstecken in dieser Zeit, sieht sich mit dem Hass auf Juden und mit Verrat konfrontiert. Alles, was ihr Halt gibt, sind die Malerei und die wenigen Menschen, die ihr nahestehen; nur sie machen den harten Alltag erträglich.


Das Buch ist von der ersten Seite an fesselnd und hat bei mir als Leser großes Mitgefühl mit der Protagonistin ausgelöst; Es gelingt der Autorin ganz hervorragend, die Welt der frühen 40er Jahre vor dem geistigen Auge des Lesers auferstehen zu lassen und die Stimmung jener Zeit einzufangen. Oft bleibt ein beklemmendes Gefühl zurück, so greifbar werden manche Situationen geschildert, man kann gar nicht anders, als sich mitreißen zu lassen von der Geschichte um Ida und ihre Familie. Dies gemeinsam mit einer unfassbar starken Protagonistin, die viel Mut und Kampfgeist zeigen muss, sich trotz aller Hoffnungslosigkeit und Zweifel letzten Endes nicht unterkriegen lässt, machen "Nachtschwarz bis Blütenweiß" zu einem wirklich bewegenden und absolut lesenswerten Buch, dass ich allen nur wärmstens ans Herz legen kann!

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