Unfassbar gut gelungener Serienauftakt
Askeria: Die letzte Generation"Den Frieden wiederzufinden ist um ein so Vielfaches schwerer, als einen Krieg zu beginnen - einen Krieg, der auf Unterschiedlichkeiten beruht, in einer Welt, in der nur noch bewertet, verurteilt und Macht ...
"Den Frieden wiederzufinden ist um ein so Vielfaches schwerer, als einen Krieg zu beginnen - einen Krieg, der auf Unterschiedlichkeiten beruht, in einer Welt, in der nur noch bewertet, verurteilt und Macht angstrebt wird."
Vor langer Zeit einmal lebten Menschen und Ceri im Einklang miteinander auf der Welt. Doch eines Tages entzweiten sich die beiden Völker, und während die Menschen den Kontinent Mitaeria mit all seiner Fruchtbarkeit für sich beanspruchten, wurden die Ceri auf die andere Seite des Ozeans verbannt, nach Malluma, wo niemals die Sonne scheint und das Leben zur Qual wird. Die Ceri und alles, was mit ihnen zu tun hat, sind den Menschen verhasst und gefürchtet, und so wurde eine restlose Vernichtung von Büchern u. Ä. angeordnet, die von ihnen und der Magie berichten, derer sie sich bedienen. Auch umfassendes Wissen über die Geschichte der beiden Völker ging verloren und wurde durch Lügen ersetzt.
Etwa 150 Jahre später wird das Mädchen Piara mit einem Zeichen der Ceri an sich geboren - denn sie besitzt Hörner. Nach dem tragischen und geheimmnisvollen Tod ihrer Eltern wird Piara liebevoll von ihren Brüdern Souta und Ineas aufgezogen und muss schon früh lernen, ihre Hörner vor anderen Menschen zu verbergen. Ihre eigentlich schöne Kindheit endet abrupt, als sie und Souta plötzlich aus ihrer Heimat fliehen müssen und Piara sich bald darauf ganz alleine wiederfindet. Zurückgelassen mit all ihren Fragen macht sich das junge Mädchen auf die Suche nach ihren Brüdern und nach Antworten - doch was sie entdecken wird, übertrifft ihre Erwartungen bei Weitem.
Vom ersten Moment an bin ich tief in diese Geschichte eingetaucht und konnte mich ihr von da an nicht mehr entziehen. Die Idee selbst, die hinter der Geschichte steckt, ist eine sehr gute, und es gelingt Juliet May von der ersten Seite an, den Leser damit zu packen. Die vielen verschiedenen Protagonisten, aus deren Sicht wechselseitig erzählt wird, sorgen immer für Abwechslung und ermöglichen es, ein sehr komplexes Handlungsgeflecht aufzuziehen. Einblicke in die Vergangenheit beleuchten das Ganze zusätzlich aus einer komplett anderen Perspektive und liefern viele wichtige Informationen. Alle Figuren sind sehr vielschichtig und individuell, früher oder später kann man gar nicht mehr anders, als jede einzelne von ihnen einfach für ihre ganz persönliche Art schätzen zu lernen. Die Welt, in welcher "Askeria" spielt, ist bemerkenswert ausführlich beschrieben und anspruchsvoll gestaltet. Juliet May wartet immer wieder mit überraschend detailreichen Erläuterungen auf, sodass es ein Leichtes wird, sich perfekt in diese Welt hineinversetzen zu können.
Insgesamt also ein mehr als gelungene Auftakt einer großartigen Fantasy-Reihe, von der man sicherlich noch Einiges hören wird! Ich freue mich bereits sehr auf die Folgebände, denn für mich persönlich ist "Askeria" eines der besten Bücher, die ich seit Langem gelesen habe!