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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2020

Abwechslungsreich & kniffelig

Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen auf der Insel
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Im Ravensburger Verlag sind vier neue „Exit-Room-Rätsel-Bücher“ für junge Rätselfreunde im Alter von 8 bis 12 Jahren herausgekommen. Eines davon ist „Gefangen auf der Insel“, das die Autorin Ute Löwenberg ...

Im Ravensburger Verlag sind vier neue „Exit-Room-Rätsel-Bücher“ für junge Rätselfreunde im Alter von 8 bis 12 Jahren herausgekommen. Eines davon ist „Gefangen auf der Insel“, das die Autorin Ute Löwenberg verfasst hat.

Durch einen Sturm ist der Leser erst auf einer Insel gestrandet und anschließend in einer Hütte gefangen. Um aus den Exit Rooms herauszukommen, müssen Rätsel geknackt werden. Diese sind kniffelig und äußerst abwechslungsreich. Die Aufgaben können auf verschiedene Arten gelöst werden, z.B. indem man in das Buch hineinschreibt, etwas faltet, herausreißt oder schneidet. Wenn man dabei ein wenig vorsichtig vorgeht, kann man die Rätsel auch mehrfach lösen.
Das Buch ist sehr detailliert und schön gestaltet. Die bunten Abbildungen des Illustrators Stefan Lohr machen einfach Spaß und es gibt eine Menge zu gucken und an Hinweisen zu suchen.

Am Ende des Buches findet man die Lösungen für den Fall, dass man mal so gar nicht weiterkommt. Diese müssen ebenso wie die Rätselseiten aufgetrennt werden. Dadurch wird verhindert, dass man zu schnell aufgibt und im Voraus spickt. In dem Buch befinden sich zwanzig Rätsel mit denen man einige Zeit beschäftigt ist.

Das Buch ist ein toller Rätselspaß, bei dem logisches Denken und Kreativität gefordert werden. Wir werden bestimmt noch weitere Rätsel dieser Art machen und können das Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Gelungener Trilogieauftakt zur Regierungszeit von Herzog Ulrich von Württemberg

Tribut der Sünde
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„Tribut der Sünde“ ist der gelungene Auftakt der historischen Tribute-Reihe der Autorin Silvia Stolzenburg.

Die Handlung beginnt im August 1513 in Stuttgart. Franziska Hochperger ist sechzehn Jahre, Tochter ...

„Tribut der Sünde“ ist der gelungene Auftakt der historischen Tribute-Reihe der Autorin Silvia Stolzenburg.

Die Handlung beginnt im August 1513 in Stuttgart. Franziska Hochperger ist sechzehn Jahre, Tochter eines gut situierten Weinhändlers und kurz davor ihren Verlobten Martin zu heiraten. Nachdem Martin und ihr Vater einem Komplott zum Opfer fallen und verhaftet werden, ist Franziska ganz allein und auf sich gestellt, da ihre Mutter schon Jahre zuvor verstorben ist. Obwohl ihre Lage vollkommen aussichtslos erscheint und sie alles verloren hat, versucht sie - mit der Hilfe ihres langjährigen Freundes Jakob - die Unschuld von Martin und ihrem Vater zu beweisen.

In einem zweiten Handlungsstrang will die Herzogin Sabina von Bayern, die Ehe zu ihrem Mann Herzog Ulrich von Württemberg, der sie demütigt und schikaniert, beenden. Auch bei der Bevölkerung ist der Herzog wenig beliebt, da er sie ausnimmt, um sich ein angenehmes Leben zu finanzieren.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen und ich habe mich direkt in das 16. Jahrhundert hineinversetzt gefühlt. Viele interessante Details lassen die Ereignisse lebendig werden und man merkt, dass Silvia Stolzenburg ausgiebig recherchiert haben muss. Mit Franziska hat sie eine mutige Protagonistin geschaffen, die bereit ist für ihre Ziele zu kämpfen, an ihre Grenzen geht, keine Angst zeigt und dabei auch ein wenig leichtsinnig vorgeht. Ebenso sympathisch wirkt Jakob, der ihr zur Seite steht. Auch die übrigen Charaktere werden gut beschrieben und ich hatte ein klares Bild von ihnen vor Augen.

Mich hat das Buch gefesselt, der Spannungsbogen ist gelungen und die historischen Hintergründe wurden geschickt mit den fiktiven Ereignissen verwoben. Da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, bleiben Fragen offen, die mich nun gespannt auf die Fortsetzung warten lassen.

In ihrem Nachwort erläutert die Autorin, dass sie sich so weit wie möglich an die geschichtlichen Fakten gehalten hat und hat mit ihren zusätzlichen Informationen ihr Werk perfekt abgerundet.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Eindringlich, aktuell & erschütternd

American Dirt
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„American Dirt“ ist ein erschreckend aktueller Roman der in Spanien geborenen und heute in New York lebenden Autorin Jeanine Cummins.

Bei einer Familienfeier müssen Lydia und ihr achtjähriger Sohn Luca ...

„American Dirt“ ist ein erschreckend aktueller Roman der in Spanien geborenen und heute in New York lebenden Autorin Jeanine Cummins.

Bei einer Familienfeier müssen Lydia und ihr achtjähriger Sohn Luca miterleben, wie der Rest der Familie kaltblütig ermordet wird, da ihr Mann als Reporter zu viel über die Drogenkartelle geschrieben hat. Aus Angst flieht Lydia mit Luca in den Norden zu flüchten. Es beginnt eine äußerst gefährliche Reise mit dem Güterzug „La Bestia“ und der permanenten Angst entdeckt zu werden.

Schon die ersten Seiten beginnen so erschreckend und dramatisch, dass ich beim Lesen unweigerlich ängstlich die Luft anhalten musste und mit Entsetzen die Ereignisse in Lydias Leben verfolgt habe. Bisher hatten Lydia und ihre Familie ein ganz normales Leben und von heute auf morgen, ist da nur noch Angst und eine Gefahr, der es zu entkommen gilt.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und mitreißend. Sie berichtet sehr eindringlich aber ohne zu dramatisieren. Durch Rückblicke erfährt man einiges aus Vergangenheit, wodurch die Entwicklung der Geschichte klarer wird.

Lydia ist eine starke Persönlichkeit, die niemals die Hoffnung aufgibt und die alle Kraftreserven mobilisiert um ihren Sohn und sich in Sicherheit zu bringen. Ihre Verzweiflung und ihre Erschöpfung sind spürbar und dennoch kämpft sie immer weiter.

Auch wenn es sich um fiktive Ereignisse handelt, der Hintergrund ist real. Es gibt die Drogenkartelle, die organisierten Verbrecherbanden, den Güterzug „La Bestia“, Menschenschmuggel, Korruption und Gewalt und somit kann diese Geschichte jeden Tag in Teilen traurige Wirklichkeit werden.

„American Dirt“ ist ein Buch voller Spannung, das fesselt und mich fassungslos zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Gut recherchierter und unterhaltsamer historischer Roman

Die Kinder von Nebra
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„Die Kinder von Nebra“ ist ein weiterer interessanter und gut recherchierter historischer Roman des Autors Ulf Schiewe.

Die Handlung des Romans ist vor 4000 Jahren angesiedelt. Fürst Orkon ist an der ...

„Die Kinder von Nebra“ ist ein weiterer interessanter und gut recherchierter historischer Roman des Autors Ulf Schiewe.

Die Handlung des Romans ist vor 4000 Jahren angesiedelt. Fürst Orkon ist an der Macht und er regiert ohne Erbarmen, beutet das Volk aus und nimmt sich, was ihm gefällt. Bisher hat es niemand gewagt sich gegen ihn aufzulehnen, aber Rana – eine junge Priesterin – will der Willkür Orkons - mit Hilfe der bronzenen Scheibe mit dem Wissen der Götter, die ihr Vater Utrik erschaffen hat - ein Ende setzen.

Auch wenn die Ereignisse in der Vergangenheit spielen, sind sie in der Gegenwart geschrieben. Dadurch gelingt es recht schnell in der Handlung anzukommen. Der Schreibstil ist angenehm, lebendig und lässt sich leicht lesen. Durch die vielen Details hatte ich die Umgebung und die Charaktere direkt vor Augen. Sehr interessant fand ich die Einzelheiten der damaligen Lebensweise, Bräuche und Rituale. Dadurch wird die Epoche sehr authentisch dargestellt und ich habe eine Menge neue Informationen aus dieser Zeit erhalten.

Die Charaktere sind facettenreich und mir haben besonders Rana - eine starke und mutige junge Frau - und ihr Vater der Schmied Utrik gut gefallen. Es ist einfach faszinierend zu erfahren, wie er an seiner Himmelsscheibe arbeitet bis alles passt.

Die Handlung ist abwechslungsreich. Es gibt eine Menge Spannung, brutale und blutige Szenen, aber auch ausgiebige bildhafte Naturbeschreibungen.

Eigentlich ist die Optik eher nebensächlich, da sie aber bei diesem Buch so hervorragend gelungen ist, muss ich es erwähnen. Es macht einfach Spaß das Buch in die Hand zu nehmen, da die Haptik, die leichte Struktur des Covers sich einfach gut anfühlt. Auch das Innencover ist toll gestaltet und passt perfekt. Am Ende findet man noch ein Glossar, Informationen über die Klans, eine Auflistung der Götter der Ruotinger und ein Personenverzeichnis.

Das Nachwort hat den gesamten Roman gut abgerundet. Hier wird noch einmal deutlich wieviel Recherchearbeit für so ein Buch notwendig ist. Insgesamt kann ich nur sagen, dass Fiktion und historische Fakten hier hervorragend miteinander verwoben wurden und ich mich ausgesprochen gut unterhalten gefühlt habe.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Einfach zauberhaft

Lilly und die Zwölfen, 1, Elfen verboten
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„Lilly und die Zwölfen Elfen verboten“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe der Autorin Sibylle Wenzel für acht- bis zwölfjährige Leser.

Wie so viele andere Mädchen auch möchte die 9-jährige, ...

„Lilly und die Zwölfen Elfen verboten“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe der Autorin Sibylle Wenzel für acht- bis zwölfjährige Leser.

Wie so viele andere Mädchen auch möchte die 9-jährige, leicht übergewichtige Lilly gerne Elfen sehen. Als sie mit ihrer Mutter zu ihrem Opa auf das Land zieht, trifft sie dort zwar keine Elfen, lernt aber dafür die Zwölfen kennen. Das sind kleine magische gut gelaunte Wesen, die ein wenig pummelig sind und ein recht freches Mundwerk haben.

Die Texte sind leicht zu lesen, sehr lebendig und sind ebenso amüsant wie fantasievoll. Die verschiedenen Charaktere werden toll beschrieben. Es sind lauter kleine interessante Persönlichkeiten.
Das gesamte Buch ist mit zauberhaft detaillierten Zeichnungen der Illustratorin Ann-Lena Kühler gestaltet. Ausgesprochen schön fand ich auch den Überblick über die Charaktere, den man direkt zu Beginn findet auf dem Innencover findet.

Insgesamt ist es ein rundum gelungenes Buch. Die Zwölfen sind tolle liebenswerte Charaktere die zeigen, dass man nicht immer perfekt sein muss.

Ein amüsantes, freches und liebevoll illustriertes Kinderbuch, das auch beim Vorlesen Freude macht.

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