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Veröffentlicht am 06.04.2020

Erschütternd – ein beeindruckendes Debüt

Die Detektive vom Bhoot-Basar
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„Die Detektive vom Bhoot-Basar“ ist das Debüt der Autorin Deepa Anappara.

Der neunjährige Jai interessiert sich für Detektivgeschichten und verfolgt diese eifrig im Fernsehen. Nachdem einer seiner Klassenkameraden ...

„Die Detektive vom Bhoot-Basar“ ist das Debüt der Autorin Deepa Anappara.

Der neunjährige Jai interessiert sich für Detektivgeschichten und verfolgt diese eifrig im Fernsehen. Nachdem einer seiner Klassenkameraden verschwunden ist, will er das Verschwinden gemeinsam mit seinen Freunden Pari und Faiz aufklären. Dazu begibt er sich mit ihnen in die dunkelsten Viertel der Stadt. Nach und nach verschwinden immer mehr Kinder und von der Polizei ist keine Hilfe zu erwarten.

Die Handlung wirft einen von der ersten Seite an mitten in das Geschehen. Jai ist ein cleverer und sympathischer Protagonist und die Geschichte wird zu einem großen Teil aus seiner Perspektive erzählt. Aus der Sicht eines Kindes, das die Gefahren nicht immer wahrnimmt und für das, die für den Leser erschreckenden Verhältnisse alltäglich sind.

Die Lebensumstände, die Armut und die Kultur werden detailliert und lebendig beschrieben, so dass man während des Lesens das Leben in Indien und dass der Kinder in den Slums bildhaft vor Augen hat. Der Smog, der Dreck und der farbenfrohe Markt werden ebenso authentisch beschrieben wie die Diskrepanz zwischen arm und reich. Das Buch lebt von Kontrasten. Die Einblicke, die man hier bekommt, sind nahezu unvorstellbar und teilweise nur schwer auszuhalten. Kinderarbeit und Korruption sind alltäglich.

Die Rahmenhandlung umfasst eine Detektivgeschichte, wie es sie zu tausenden gibt, aber dahinter verbirgt sich ein sozialkritischer Roman, der das Leben, der armen Gesellschaft in Indien aufweist und der alles andere als leicht verdaulich ist.
Am Ende des Buches befindet sich ein hilfreicher Glossar, in dem die wichtigsten indischen Begriffe erklärt werden und auf den ich gerne zurückgegriffen habe.

Die abschließenden Worte der Autorin runden den Roman perfekt ab.

Mein Fazit: Ein äußerst atmosphärischer, aufrüttelnder und erschreckender Roman, der mich gedanklich noch einige Zeit beschäftigen wird.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2020

Abenteuerliches Ponybuch mit zauberhaften Illustrationen

Die Schule der kleinen Ponys - Ein Heuhaufen voller Geheimnisse
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„Die Schule der kleinen Ponys – Ein Heuhaufen voller Geheimnisse“ ist der erste Band einer neuen Reihe für junge Leser ab sieben Jahren der Autorin Anne Wolff.

Die 10-jährige Monka Winter – genannt Mo ...

„Die Schule der kleinen Ponys – Ein Heuhaufen voller Geheimnisse“ ist der erste Band einer neuen Reihe für junge Leser ab sieben Jahren der Autorin Anne Wolff.

Die 10-jährige Monka Winter – genannt Mo – lebt mit ihrer Familie und ihrem Pony Dr. Paul auf einer großen Pferdefarm, auf der Springpferde und Connemara-Ponys gezüchtet werden und auf der es eine Schule für Ponys gibt. Nachdem sich Mos Mutter den Arm gebrochen hat, soll Mo die Leitung der Ponyschule übernehmen – eine große Aufgabe, der Mo mit Respekt gegenübertritt. Außerdem öffnet das Leitpony Flex das Gatter und nur dank der Hilfe einer unbekannten Reiterin, wird verhindert, dass die Ponys entkommen. Noch bevor Mo sich bedanken kann, ist das Mädchen verschwunden.

Mo ist eine total liebenswerte und sympathische Protagonistin, die man einfach mögen muss. Die Art, wie sie erzählt ist einfach toll, man fühlt sich direkt angesprochen. Sie beschreibt alles sehr lebendig, recht genau und erklärt viel und bildhaft, aber ohne ausschweifend zu werden, so dass man sich alles gut vorstellen kann. Ihre lebhafte, fröhliche Art verbreitet einfach gute Laune. Die klaren Sätze, die kurzen Kapitel und die einfache Sprache ist perfekt für die Zielgruppe der sieben- bis neunjährigen Leser.

Auch die übrigen Charaktere werden detailliert und liebenswert beschrieben, es sind lauter kleine Persönlichkeiten sowohl bei den Menschen als auch bei den Tieren.

Die liebevoll gestalteten Zeichnungen der Illustratorin Nadine Reitz sind einfach zauberhaft und stimmig. Sie runden das Gelesene perfekt ab. Sehr schön fand ich auch die Übersicht im Innencover, durch die man direkt einen guten Überblick von dem gesamten Gestüt und der Umgebung bekommt.

Am Ende des Buches findet man ein Rezept für „Mos liebste Schoko-Hafer-Kekse“, die einfach nachzumachen sind und beim gemeinsamen Lesen wunderbar schmecken.

Insgesamt fanden wir das Buch sehr spannend, unterhaltsam, hatten einiges zum Lachen und freuen uns schon auf den nächsten Band der Ponyschule.

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  • Geschichte
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  • Fantasie
Veröffentlicht am 06.04.2020

Gelungenes Jubiläumskochbuch

WW - 50 Lieblingsrezepte
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„50 Lieblingsrezepte: Einfach lecker – einfach nachkochen – einfach abnehmen“ ist das Jubiläumskochbuch zum 50-jährigen Bestehen von Weight Watchers aus der Reihe WW Healthy Kitchen.

In dem Buch gibt ...

„50 Lieblingsrezepte: Einfach lecker – einfach nachkochen – einfach abnehmen“ ist das Jubiläumskochbuch zum 50-jährigen Bestehen von Weight Watchers aus der Reihe WW Healthy Kitchen.

In dem Buch gibt es 50 abwechslungsreiche und wirklich vollkommen unterschiedliche Rezepte, da dürfte wirklich für jeden Geschmack etwas dabei sein. Grundlage der Rezepte ist natürlich das Ernährungskonzept von Weight Watchers, das zu Beginn noch einmal kurz erläutert wird.

Das Besondere an diesem wirklich schön gestalteten Jubiläumskochbuch sind die äußerst interessanten und unterhaltsamen „Facts aus 50 Jahren WW“, die man verteilt zwischen den Rezepten findet.

Tolle Bilder und gut verständliche Rezepte machen direkt Lust darauf zu kochen. Durch die übersichtliche Gestaltung lässt sich auf einen Blick erkennen für wie viele Personen das Rezept gedacht ist und wie lange man für die Zubereitung benötigt. Die Zubereitungen sind einfach, klar und verständlich und durch die Fotos, die es zu jedem Rezept gibt, weiß man direkt, wie das Ergebnis aussehen soll.

Zusätzlich findet man auf jeder Seite einen Hinweis wie viele SmartPoints das Rezept enthält und ob es sich um ein veganes, vegetarisches, glutenfreies, laktrosefreies oder nussfreies Gericht handelt.

Zu vielen Gerichten findet man kleine Tipps oder wissenswerte Hinweise, die das Buch wunderbar abrunden.

Am Ende des Buches gibt es zwei Übersichten. Zum einen das Register bei dem man auf einen Blick die Anzahl der SmartPoints erkennen kann und zum andern das Register, das nach Zutaten und Stichworten sortiert ist und noch einmal einen guten Überblick über alle Rezepte gibt.

Ich finde das Rezeptbuch einfach toll, da es unterhält, interessante Fakten vermittelt und verschiedenste leckere und gesunde Rezepte anschaulich darstellt, die einfach nach zu kochen sind.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Dramatisch mit überraschendem Ende

Zweimal im Leben
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„Zweimal im Leben“ ist das Debüt der britischen Autorin und Journalistin Clare Empson.

Als sich die Studentin Catherine Lucian kennenlernen, ist für beide direkt klar, dass sie nicht mehr ohne einander ...

„Zweimal im Leben“ ist das Debüt der britischen Autorin und Journalistin Clare Empson.

Als sich die Studentin Catherine Lucian kennenlernen, ist für beide direkt klar, dass sie nicht mehr ohne einander leben wollen und dass das die Liebe für das Leben ist. Aber nach einer Party ist alles anders. Catherine verlässt Lucian und dieser fällt in ein tiefes Loch. Catherine heiratet Sam, das Leben geht weiter und die beiden bekommen zwei Kinder. Trotzdem vergeht kein Tag, an dem Catherine nicht an Lucian denkt. 15 Jahre später trifft Catherine Lucian wieder, direkt sind alle Gefühle wieder da und Catherine wird von ihrer Vergangenheit eingeholt.

Die Geschichte wird auf drei Zeitebenen erzählt. Es gibt einen Handlungsstrang in der Gegenwart, einen vor 4 Monaten und, einen vor 15 Jahren. Die Perspektive wechselt zwischen Catherine und Lucian. Die Wechsel erfolgen in kurzen Abschnitten und ich fand es durch dieses permanente Hin und Her schwierig mich in die Geschichte einzufinden.
Als Leser wird man lange Zeit im Dunklen gelassen und erfährt nichts über das, was in der Vergangenheit passiert ist und zu den Ereignissen in der Gegenwart geführt hat. Für mich dauerte das ein wenig zu lange, wodurch das Buch an Spannung verlor.

Die Charaktere werden detailliert beschrieben und man erfährt auch vieles über die Nebencharaktere, was aber letztendlich für die Handlung nicht weiter von Bedeutung war. Das Ende hat mich überrascht und hier hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht.

Die Grundidee der Handlung fand ich gut, aber leider konnte ich mich mit der Umsetzung nicht anfreunden, da mir die permanenten Zeitsprünge und die Nebenschauplätze zu viel waren. Es ist keine unterhaltsame Liebesgeschichte, sondern eher ein Drama, bei dem die Emotionen erst im letzten Teil richtig durchkamen.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Eindrucksvoll !

Die Tanzenden
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„Die Tanzenden“ ist das gelungene Debüt der Journalistin und Autorin Victoria Mas.

Die Handlung beginnt im März 1885 in Paris. Géneviève arbeitet als Krankenschwester in der Nervenheilanstalt Salpetrière. ...

„Die Tanzenden“ ist das gelungene Debüt der Journalistin und Autorin Victoria Mas.

Die Handlung beginnt im März 1885 in Paris. Géneviève arbeitet als Krankenschwester in der Nervenheilanstalt Salpetrière. Dorthin wird Eugénie de Cléry von ihrem Vater eingewiesen, da sie behauptet mit den Toten sprechen zu können. Louise ist eine weitere Insassin. Der Alltag der Frauen ist trist und das einzige Highlight ist der Ball, an dem sie mit der Pariser Bevölkerung zusammentreffen und an dem die Spezialisten der Klinik ihre „Forschungsobjekte“ und Erfolge regelrecht vorführen.

Die Frauen träumen von einem normalen Leben, in dem sie frei sind und nicht als verrückt wahrgenommen werden, aber die Ärzte lassen ihnen keine Chance. Die unmenschlichen Behandlungsmethoden sorgen für Gänsehaut und es ist erschreckend, wie schnell eine Frau als verrückt eingestuft wurde.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, unaufgeregt, leicht und flüssig zu lesen. Aber außer dem Schreibstil war hier nichts leicht. Die Ereignisse sind bedrückend und es ist erschreckend wie schnell die Patientinnen entmündigt und mundtot gemacht wurden. Die Charaktere wirken authentisch und man leidet mit Eugenie, Louise und Geneviève, hofft für sie auf einen guten Ausgang.

Die Ereignisse geben einen guten Einblick in die damalige Zeit und man merkt ausgiebig Victoria Mas recherchiert und sich mit dem Zeitgeschehen beschäftigt hat.

Mich hat der Roman überrascht. Er hat mir neue Einblicke in das 19. Jahrhundert verschafft, die erschreckend und verstörend zugleich waren und die so großartig erzählt wurden, dass ich das Buch als ein echtes Lesehighlight bezeichnen kann.

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