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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2019

Van Veeteren kommt nicht zur Ruhe

Der Verein der Linkshänder
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„Der Verein der Linkshänder“ ist der 11. Band mit Kommissar Van Veeteren und der 6. Band mit Inspektor Barbarotti des schwedischen Autors Hakan Nesser.

Kommissar Van Veeteren ist inzwischen 75 Jahre und ...

„Der Verein der Linkshänder“ ist der 11. Band mit Kommissar Van Veeteren und der 6. Band mit Inspektor Barbarotti des schwedischen Autors Hakan Nesser.

Kommissar Van Veeteren ist inzwischen 75 Jahre und im Ruhestand, aber als ein ehemaliger Kollege auftaucht und ihm von einem alten Fall - in dem Van Veeteren mit seinen Kollegen aus heutiger Sicht offensichtlich erfolglos ermittelt hat - berichtet, nimmt er den Fall wieder auf. Damals kamen vier Menschen aus dem Verein der Linkshänder ums Leben. Da der fünfte nicht gefunden wurde, war es scheinbar offensichtlich, dass es sich bei ihm um den Mörder handeln muss. Aber nun wurde er gefunden, tot und zur selben Zeit ermordet wie die anderen vier.

Schon auf den ersten Seiten wird Spannung aufgebaut. Das Buch beginnt in der Vergangenheit um 1957 und wechselt im ersten Teil immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen um 1990 und 2012. Da die Kapitelüberschriften jeweils das Jahr und den Ort der Ereignisse ankündigen, ist dies problemlos. Die kurzen Kapitel, die zeitlichen Wechsel und die verschiedenen Orte sorgen für Spannung und erzeugen schnell einen Sog, der es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen.

Neben Van Veeteren, dessen Arbeitsweise wie gewohnt mehr durch seinen Instinkt als durch Moral geprägt ist, ermittelt auch Inspektor Barbarotti. Beide werden authentisch und mit kleinen menschlichen Schwächen dargestellt. Auch die übrigen Charaktere wirken glaubwürdig. Die Handlung ist interessant und als Leser kann man miträtseln, wer der Mörder ist. Verdächtige gibt es genug und durch zahlreiche Wendungen und Erkenntnisse wird die Spannung bis zum Ende gehalten.

Der Schreibstil ist - wie von Hakan Nessar gewohnt - flüssig, ein wenig tiefgründig und fesselnd.

Mir hat auch dieser Krimi des Autors wieder sehr gut gefallen und ich kann ihn – genau wie die vorherigen Romane – nur empfehlen.
Die Krimis können unabhängig voneinander gelesen werden. Aber zum besseren Verständnis der Charaktere empfehle ich trotzdem bei Band 1 anzufangen.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Cool, spannend und einfach irre komisch

Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse
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"Jack, der Monsterschreck und die Zombie -Apokalypse" des Autors Max Brallier ist der erste Comic-Roman zur gleichnamigen Netflix-Serie, der von dem Comic-Künstler Douglas Holgate illustriert wurde.

Der ...

"Jack, der Monsterschreck und die Zombie -Apokalypse" des Autors Max Brallier ist der erste Comic-Roman zur gleichnamigen Netflix-Serie, der von dem Comic-Künstler Douglas Holgate illustriert wurde.

Der 13-jährige Jack ist ein ganz normaler Teenager, der gerne Videospiele zockt. Dank dieser ist er bestens vorbereitet, als seine Stadt von Zombies überrollt wird. Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft er gegen die Zombie-Invasion. In ihrem Baumhaus schmieden sie die verrücktesten Pläne. Außerdem möchte Jack noch seine große Liebe auf sich aufmerksam machen.

Das Verhältnis des Textes zu den Illustrationen ist gut gewählt. Für einen reinen Comic-Leser wäre es vermutlich zu viel Text, aber hier gibt es viele Comicelemente und dennoch auch eine Menge Text und nicht nur Sprechblasen.

Der Schreibstil ist einfach, umgangssprachlich und für die Zielgruppe der ab 10-jährigen altersentsprechend. Die detaillierten Zeichnungen machen Spaß und bringen einen ebenso wie Jack – aus dessen Perspektive die Ereignisse beschrieben sind – immer wieder zum Lachen. Der Einfallsreichtum des Protagonisten und seiner Freunde ist einfach phänomenal.

Mit viel Action und Humor bietet das Buch beste Unterhaltung und macht in jedem Fall neugierig auf weitere Erlebnisse von Jack.

Meine Kinder haben sich sehr darüber gefreut, dass es zu diesem Buch auch ein Quiz bei Antolin gibt, das sie mit großem Spaß im Anschluß bearbeitet haben.

Wir können das Buch kleinen Lesern, die Spannung, Humor und Action mögen nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Super cooler Lesestoff !

Superflashboy und das Geheimnis von Shao-Shao
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„Superflashboy und das Geheimnis von Shao-Shao“ ist der zweite Band der Superflashboy-Reihe des Autors Salah Naoura, der auch problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Buches zu lesen ist. Trotzdem würde ...

„Superflashboy und das Geheimnis von Shao-Shao“ ist der zweite Band der Superflashboy-Reihe des Autors Salah Naoura, der auch problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Buches zu lesen ist. Trotzdem würde ich zum besseren Verständnis der Charaktere empfehlen diesen zuerst zu lesen.

Auch in diesem Band entführt uns der Autor wieder in die super coole Heldenstadt Hero City. Mehmet der beste Freund von Torben-Hendrik ist - ebenso wie viele andere Kinder – in Hero City verschwunden. Gemeinsam mit Flashboy und Flowerboy begibt sich Torben auf die Suche, da er und Mehmet sich versprochen haben in jeder Situation füreinander da zu sein. Gemeinsam finden sie heraus, dass sich die Kinder im Kloster Shao-Shao aufhalten.

Es gibt wieder viele grandiose Einfälle, wie den Robo-Kop, den man in Hero City anfertigen lassen kann und ersatzweise zum Zahnarzt oder zum ungeliebten Geburtstag seiner Tante schicken kann oder auch einfach zu seinen Eltern, um in Ruhe nach seinem Freund zu suchen.

Das farbefrohe Cover macht bereits deutlich, dass es sich um eine rasante und fantasievolle Story handelt. Im Buch findet man zahlreiche detaillierte und zu den Situationen passende Illustrationen von Kai Schüttler, die uns beim Lesen großen Spaß gemacht haben.

Der Schreibstil ist lebendig, amüsant und actionreich. Wir haben beim Lesen mit Torben gelacht und gebangt, dass alles gut geht. Am Ende hat Torben jedenfalls wieder großartige Heldenarbeit geleistet.

Diese turbulente und spannende Story wird für Leser ab acht Jahren empfohlen, hat mir aber beim Vorlesen auch großen Spaß gemacht. Wir freuen uns jedenfalls schon auf weitere Bände mit Torben und seinen Superheldenfreunden.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Gelungene Fortsetzung

Erebos 2
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„Erebos“ war ein spannender Roman für Jugendliche und Erwachsene, der im Jahre 2010 erschien, zahlreiche Auszeichnungen bekam und mich begeistert hat. Mit einer Fortsetzung hatte ich nach so langer Zeit ...

„Erebos“ war ein spannender Roman für Jugendliche und Erwachsene, der im Jahre 2010 erschien, zahlreiche Auszeichnungen bekam und mich begeistert hat. Mit einer Fortsetzung hatte ich nach so langer Zeit nicht gerechnet, aber nun ist sie da und ich war ausgesprochen gespannt, ob es Ursula Poznanski gelingt an ihren Erfolg von damals anzuschließen. Ich denke nicht, dass man Band 1 zum Verständnis dieses Buches zwingend lesen muss, da die wichtigsten Dinge wiederholt werden, aber empfehle es, um den optimalen Lesespaß aus den Büchern herauszuholen.

Seit dem Sieg über EREBOS sind 10 Jahre vergangen. Nick ist inzwischen 26 Jahre, studiert und verdient sich mit Gelegenheitsjobs etwas hinzu. Alles ist in bester Ordnung bis auf Nicks Computer die unheilverkündenden Worte „Willkommen zurück. Nick Dunmore“ erscheinen. EREBOS ist zurück und hat sich auf beängstigende Weise weiterentwickelt, so dass es Nick nicht gelingt sich ihm zu entziehen. Auch bei dem 16-jährigen Derek erscheint das rote E auf seinem Smartphone und bis er begreift wie gefährlich das Spiel ist und das er zur Spielfigur geworden ist, steckt er schon mitten drin.

Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven – der von Nick und der von Derek - in der dritten Person erzählt und es gibt zwischendurch immer wieder kurze rätselhafte Einschübe, die dem gesamten Geschehen zusätzliche Spannung verleihen.
Die Handlung ist spannend und auch dramatisch, das Ende überraschend. Mich hat das Buch gefesselt, obwohl es mir zeitweise zu dicht am ersten Band war und ich ein wenig den Eindruck hatte mich lediglich mit altbekannten Charakteren und neuen Spielern zu umgeben. Aber die Ideen der Autorin, die größtenteils auf reiner Fiktion beruhen, sind stets so dicht an der Realität, dass man beim Lesen eine Gänsehaut bekommen kann.

Gut gefallen hat mir, wie die Autorin die Punkte Datensicherheit und die Gefahren der Technologie untergebracht hat, da kann man schon ins Grübeln kommen und beim Gebrauch seines Handys vielleicht doch einmal kurz ein wenig zögern. Ihr Schreibstil ist angenehm und gut verständlich, auch Leser, die sich bisher nicht mit Computerspielen beschäftigt haben, dürften keine Verständnisschwierigkeiten haben.
Zum Ende hin wird die Handlung immer spannender und dramatischer und ich wurde tatsächlich überrascht.

Aus meiner Sicht ist EREBOS 2 eine gelungene Fortsetzung, die für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen geeignet ist.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Familiengeschichte mit speziellen Charakteren

Otto
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„Otto“ ist das Debüt der Autorin Dana von Sufferin.

Otto ist ein jüdischer pensionierter Ingenieur, der im rumänischen Siebenbürgen aufgewachsen ist und von dort zuerst nach Israel und dann nach München ...

„Otto“ ist das Debüt der Autorin Dana von Sufferin.

Otto ist ein jüdischer pensionierter Ingenieur, der im rumänischen Siebenbürgen aufgewachsen ist und von dort zuerst nach Israel und dann nach München gezogen ist. Er war zwei Mal verheiratet und aus seiner zweiten Ehe mit Ursula stammen die beiden Töchter Timna und Babi. Als er plötzlich zum Pflegefall wird, erwartet er von seinen beiden erwachsenen Töchtern, dass sie stets zur Stelle sind, wenn er sie braucht. Die gleiche Erwartungshaltung stellt er auch an seine Pflegerin aus Ungarn.

In vielen aneinandergereihten Anekdoten erfährt man nach und nach immer mehr Details aus Ottos Leben und dem seiner Familie. Berichtet wird aus der Perspektive von Timna.

Otto ist kein einfacher Charakter und seine despotische und schrullige Art, ebenso die Gemeinheiten, die er sich gegenüber seinen Töchtern erlaubt, machen ihm nicht gerade zum Sympathieträger. Er hat mich regelrecht entsetzt, worüber ich dann gleichzeitig schmunzeln musste.
Der Schreibstil der Autorin ist schon sehr besonders und ein wenig gewöhnungsbedürftig aber mir gefiel ihre minimalistische Sprache und ihr stellenweise bitterböser Humor, der immer wieder durchblitzt. Ottos Alterungsprozess und selbst die skurrilsten Situationen werden trotz der Absurdität, die darin steckt, authentisch dargestellt. Diesen Balanceakt zu halten ist der Dana von Suffrin wirklich gut gelungen.
Ich war während des Lesens hin- und hergerissen.

Die Erzählweise, der Humor und der Sarkasmus gefielen mir gut. Die Ereignisse waren traurig, komisch, absurd, schräg… von allem etwas, was dem Roman eine tolle Vielfalt gibt. Aber mir fehlten zum Teil die Zusammenhänge zwischen den Situationen, alles war so aneinandergereiht und ich hätte mir mehr Verbindung gewünscht.

Dennoch hat mich der Roman gut unterhalten. Ich habe ihn gerne gelesen und bin schon sehr gespannt auf weitere Werke der Autorin.