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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2019

Eine tiefgründige Geschichte, die nachdenklich stimmt

Agathe
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„Agathe“ ist eine ungewöhnliche Geschichte über das Leben, Veränderungen und Freundschaft von der Autorin Anne Catherine Bormann.

Ein Psychiater, der kurz vor seinem Ruhestand steht, möchte seine letzten ...

„Agathe“ ist eine ungewöhnliche Geschichte über das Leben, Veränderungen und Freundschaft von der Autorin Anne Catherine Bormann.

Ein Psychiater, der kurz vor seinem Ruhestand steht, möchte seine letzten Patiententermine eigentlich nur noch hinter sich bringen und zählt seine letzten Termine. Obwohl er klar angewiesen hat, dass er keine neuen Patienten mehr annehmen möchte, macht seine Sekretärin einen Termin mit Agathe, die manisch-depressiv ist und bisher noch nicht bei ihm war. Durch die Gespräche mit ihr wird ihm bewusst wie einsam er ist und wie leer sein Leben im Laufe der Zeit geworden ist und er beginnt ganz langsam umzudenken.

Die Handlung des Buches konzentriert sich auf das Wesentliche. Es geht um Agathe und den Psychiater, deren Aufeinandertreffen für beide Veränderungen bedeuten, aber während Agathe die Nähe des Psychiaters suchte, erkennt er erst im Laufe der Treffen seine Fehler und die Notwendigkeit für Neuanfänge.
Viele der gestellten Fragen haben mich zum Nachdenken angeregt und dazu angehalten diese für mich zu beantworten. Dadurch haben mich die 160 Seiten sehr viel länger beschäftigt als ich ursprünglich vermutet hatte.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Die recht kurzen Kapitel eignen sich gut dazu im Anschluss über die Themen, die jedem geläufig sind und denen jeder täglich begegnet, nachzudenken und eigene Schlüsse zu ziehen. Nähe, Freundschaft, Veränderungen, Neuanfänge, Chancen nutzen, dem Leben stets Neues einzuhauchen und aus festgefahrenen Wegen herauszutreten sind nur einige der Botschaften, die die Autorin unterhaltsam und tiefgründig zugleich vermittelt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es wird mich gedanklich noch einige Zeit beschäftigen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Geschichte
  • Gefühl
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 27.01.2019

Sehr direkt

Liebeskummer ist ein Arschloch
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„Liebeskummer ist ein Arschloch“ ist ein Ratgeber der durch Monrose bekannt gewordenen Sängerin Senna Gammour.

In einer sehr einfachen und direkten Sprache verrät die Autorin Tricks und Tipps, wie man ...

„Liebeskummer ist ein Arschloch“ ist ein Ratgeber der durch Monrose bekannt gewordenen Sängerin Senna Gammour.

In einer sehr einfachen und direkten Sprache verrät die Autorin Tricks und Tipps, wie man sich bei Liebeskummer am besten verhält und diesen bestmöglich übersteht. Die von ihr beschriebenen Situationen kennt vermutlich jede Frau in irgendeiner Form und ihre Ideen sind durchaus hilfreich. Auch ihre Argumentationen, warum man auch ohne Traummann glücklich sein kann, sind einleuchtend. Allerdings trifft sie auch sehr viele allgemeine Aussagen, die ein wenig verloren stehen bleiben.

Obwohl mich ihr Schreibstil mehrfach zum Schmunzeln gebracht hat, konnte ich mich nicht wirklich dafür begeistern. Ihre Ausdrucksweise ist sehr direkt und ein wenig flapsig.

Gleichzeitig fand ich ihren Appell - wie wichtig Selbstvertrauen und Unabhängigkeit sind - sehr überzeugend und wichtig. Keine Frau braucht einen Mann zum glücklich sein und sollte sich erst recht nicht von ihrem (Traum-)Mann abhängig machen.

Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen, der Ansatz war gut, aber sowohl inhaltlich als auch von der Ausdrucksweise her, wäre hier mehr möglich gewesen.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Ein Blick in die Zukunft

Der verborgene Dämon
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„Der verborgende Dämon“ ist der gelungene Debüt-Roman des Autors Detlef Amende.

Das Buch beginnt im Jahr 2100 in Montevideo aus der Perspektive des Rentners Leon. Leon ist Naturwissenschaftler und hat ...

„Der verborgende Dämon“ ist der gelungene Debüt-Roman des Autors Detlef Amende.

Das Buch beginnt im Jahr 2100 in Montevideo aus der Perspektive des Rentners Leon. Leon ist Naturwissenschaftler und hat die bedrohlichen ökologischen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre erlebt und versucht Lösungen zu finden. Um seine Ergebnisse für die Nachwelt festzuhalten, beginnt er mit einem Tagebuch.

Die Ereignisse, die Detlef Amende beschreibt sind erschreckend. Dabei hat er einen sehr lebendigen Schreibstil gewählt, der mich an das Buch gefesselt hat.

Durch die Rückblicke auf Leons Leben werden die verheerenden Entwicklungen in der Welt beängstigend und unterhaltsam zugleich dargestellt.
Man liest wie der Mensch nach und nach seinen Lebensraum zerstört und hofft, dass er dies alles noch irgendwie in den Griff bekommt.

Leon ist ein sympathischer Protagonist, sehr ambitioniert etwas zu verändern, aber seine Möglichkeiten sind begrenzt und die Zeit rennt ihm weg.

Trotz des ernsten Themas musste ich aufgrund der Dialoge mehrfach schmunzeln. Dieser Kontrast zwischen den erschreckenden Ereignissen und den sehr menschlichen Züge der Charaktere, machen das Leseerlebnis sehr authentisch und zugleich beängstigend.

Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es jedem, der sich für seine Umwelt interessiert und sich auch mit unbequemen Wahrheiten beschäftigen möchte, nur empfehlen.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Fesselnde Fortsetzung

Gut Greifenau - Nachtfeuer
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„Gut Greifenau – Nachtfeuer“ ist der zweite Band der Gut-Greifenau-Trilogie von der Autorin Hanna Caspian, der nahtlos an das erste Buch „Abendglanz“ anschließt.

Die Handlung umfasst den Zeitraum von ...

„Gut Greifenau – Nachtfeuer“ ist der zweite Band der Gut-Greifenau-Trilogie von der Autorin Hanna Caspian, der nahtlos an das erste Buch „Abendglanz“ anschließt.

Die Handlung umfasst den Zeitraum von August 1914 bis Dezember 1917.
Der erste Weltkrieg hat begonnen und während die Grafenfamilie versucht an ihrem bisherigen Leben festzuhalten und nur wenig der Nöte der Bevölkerung und ihrer Bediensteten an sich heranlässt, wird für diese das Leben zunehmend schwieriger. Aber auch die beiden Söhne Konstantin und Nikolaus werden in den Krieg einberufen, während Alexander wegen seiner Verletzung befreit ist. Obwohl das Gut verschuldet ist, schränken sich weder Feodora noch Aldolphis ein. Während Feodora an ihrem Vorhaben Katharina gegen ihren Willen mit dem Neffen des Kaisers zu verheiraten festhält, kommt in dieser der Wunsch auf sich weiterzubilden und Medizin zu studieren…


Zu Beginn des Buches findet man wieder eine hilfreiche Personenübersicht über die Herrschaft, ihre Bediensteten, sonstige Charaktere und Karten der Umgebung von Ort und Gut Greifenau. Diese übersichtlichen Informationen machen den Einstieg und Anschluss an die Geschichte wirklich leicht, da man so direkt wieder alles präsent hat.


Der Schreibstil von Hanna Caspian ist sehr lebendig, bildhaft, vermittelt gut die Atmosphäre der damaligen Zeit und lässt sich angenehm und flüssig lesen. Die Lebensumstände werden umfassend beschrieben und man erhält schnell einen intensiven Einblick in das Familienleben und in die Standesunterschiede zwischen der Herrschaft und den Bediensteten. Die Charaktere aus Band eins haben sich weiterentwickelt und die detaillierten Informationen über einige der Nebencharaktere haben diese in den Vordergrund rücken lassen. Wieder gibt es sympathische und unsympathische Figuren.

Die historischen Ereignisse die permanent im Hintergrund stehen, wurden hervorragend in die Geschichte eingebaut. Die gründlichen Recherchearbeiten der Autorin werden deutlich und ich fand es sehr angenehm auf so unterhaltsame Art und Weise wissenswerte Fakten vermittelt zu bekommen.

Mich hat diese Fortsetzung noch mehr gefesselt als der erste Band. Die Ereignisse überschlagen sich und das Tempo ist hoch, so dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe. Die Cliffhänger am Ende machen das Warten auf Band drei fast unerträglich.

Ich fand diese spannende und unterhaltsame einfach grandios und ich kann die Bücher Liebhabern historischer Romane, die fiktive Geschichten mit historischem Hintergrund mögen nur empfehlen.


Veröffentlicht am 24.01.2019

Ein Roman der nachklingt

Wenn das Leben einfach geschieht
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„Wenn das Leben einfach geschieht“ ist der zweite Roman der Autorin Eva Miersch um die Deutsch-Türkin Yasemin aus Köln. Ich hatte das erste Buch „Wenn der Weg nicht das Ziel ist“ zuvor nicht gelesen, ...

„Wenn das Leben einfach geschieht“ ist der zweite Roman der Autorin Eva Miersch um die Deutsch-Türkin Yasemin aus Köln. Ich hatte das erste Buch „Wenn der Weg nicht das Ziel ist“ zuvor nicht gelesen, hatte aber keinerlei Verständnisschwierigkeiten.

Yasemin ist vor ihrem gewalttätigen Mann aus der Türkei nach Norwegen geflohen. Obwohl ihr dort Freunde helfen und sich sehr um sie bemühen, fällt es ihr schwer sich einzuleben, da sie ihren Sohn vermisst, den sie in der Türkei bei den Großeltern zurückgelassen hat. Aufgewachsen ist Yasemin in Deutschland und ihr fehlt ihre Familie.

Der Schreibstil von Eva Miersch ist angenehm und das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Alles wirkt sehr lebendig und authentisch. Die detaillierten Beschreibungen von Norwegen haben direkt Bilder vor meinen Augen, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und habe bei Lesen richtig Lust bekommen auch einmal nach Norwegen zu reisen.

Yasemin hat eine Menge durchgemacht und es ist großartig zu erleben, wie sie kämpft. Ihre innere Zerrissenheit bezüglich der kulturellen Unterschiede ist spürbar und ihre Entscheidungen mutig und nachvollziehbar. Sie wirkt authentisch und man fühlt mit ihr. Die anderen Charaktere werden ebenfalls sehr gut beschrieben.

Mir hat das Buch einiges zum Nachdenken gegeben und es war eine interessante und berührende Erfahrung in Yasemins Welt einzutauchen. Auch die Beschreibungen Norwegens habe ich wirklich genossen und werde diese und Yasemin noch lange im Gedächtnis behalten.