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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2018

Beklemmend & spannend

Idaho
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„Idaho“ ist das Debüt der Autorin Emily Ruskovich, die 2015 den O. Henry Award gewann.

An einem Tag im August ändert sich für Wade alles. Seine Tochter June verschwindet und seine andere Tochter May ist ...

„Idaho“ ist das Debüt der Autorin Emily Ruskovich, die 2015 den O. Henry Award gewann.

An einem Tag im August ändert sich für Wade alles. Seine Tochter June verschwindet und seine andere Tochter May ist tot, erschlagen, weshalb seine Frau Jenny zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Wegen früh einsetzender Demenz verblassen Wades Erinnerungen an den schicksalhaften Tag immer mehr. Ann, die zu Wade gezogen ist versucht durch verschiedene Puzzlestückchen herauszubekommen, was damals geschehen ist und nimmt schließlich Kontakt zu Jenny auf.

Die Grundstimmung des Buches ist düster und beklemmend. Mich hat die tragische Geschichte gefesselt und durch die Beschreibung der Umgebung konnte ich mir alles recht gut vorstellen, die Gegend einsam und die Menschen ein wenig merkwürdig. Anns Verhalten und ihre Gedanken konnte ich nicht immer wirklich nachvollziehen. Wade war mir ziemlich suspekt, ebenso die Beziehung zwischen Ann und Wade. Wades Demenz wird authentisch und beängstigend dargestellt.

Die Autorin beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert, facettenreich und realistisch, aber so richtig sympathisch war mir keiner von ihnen. Auch scheint keiner von ihnen wirklich glücklich zu sein.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen. Ich musste immer weiterlesen, da ich die ganze Zeit gehofft habe, die Wahrheit zu erfahren. Dabei erfährt man im Verlauf der Geschichte unendlich viele Einzelheiten, von denen ich mich immer gefragt habe, ob sie noch wichtig werden und die weitere Fragezeichen in meinem Kopf entstehen ließen. Leider ist das Ende recht offen gehalten und ich bin mit unzähligen Fragen zurückgeblieben.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass das Cover unglaublich gut zu dem Buch passt. Es ist düster, atmosphärisch und geheimnisvoll.

Mich hat das Buch gefesselt und die Sprache der Autorin hat mir gut gefallen. Empfehlen kann ich es nur Lesern, für die viele offene Fragen und Platz für eigene Gedanken am Ende eines Buches zufriedenstellend sind.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Komplex & spannend

Blutadler
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„Blutadler“ ist der Auftakt einer Serie mit dem Hamburger Hauptkommissar Jan Fabel des Autors Craig Russell.

Es geht um einen Serienmörder, der in Hamburg seine Opfer nach nordischen Opferritualen aus ...

„Blutadler“ ist der Auftakt einer Serie mit dem Hamburger Hauptkommissar Jan Fabel des Autors Craig Russell.

Es geht um einen Serienmörder, der in Hamburg seine Opfer nach nordischen Opferritualen aus der Wikingerzeit tötet. Hauptkommissar Jan Fabel übernimmt den Fall und trifft auf einen Kult, dessen Mitglieder vor nichts zurückschrecken…..

Mit Jan Fabel hat Craig Russell einen ungewöhnlichen Protagonisten geschaffen, der seiner Arbeit gewissenhaft und korrekt aber mit nicht unbedingt mit den üblichen Methoden nachgeht. Man merkt, dass er in der Vergangenheit von vielen traumatischen Ereignissen geprägt wurde und Regeln ihn nicht aufhalten.

Die Kapitelüberschriften, die immer aus dem Ort, Datum und Uhrzeit bestehen, machen es einem leicht sich in der Handlung zurechtzufinden, da man direkt weiß wo man sich befindet.

Der Schreibstil ist flüssig und durch viele Dialoge lebendig gestaltet. Von der ersten Seite an ist man mitten im Geschehen. Die Spannung wird von Anfang bis zum Ende gehalten, man rätselt mit dem Kommissar, macht mit ihm die gleichen Denkfehler und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Der Fall ist interessant und komplex und man kann merken, dass der Autor ausführlich recherchiert hat, da man nebenbei eine ganze Menge tiefergehende Informationen zu diversen Themen bekommt.

Auch wenn am Ende nicht alle Fragen abschließend beantwortet wurden, hat mir dieser Thriller ausgesprochen gut gefallen und ich werde gerne weitere Fälle mit Hauptkommissar Jan Fabel lesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Thrillerfans.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Spannender Wissenschaftsthriller

Der Schlüssel des Salomon
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„Der Schlüssel des Salomon“ ist nach „Das Einstein Enigma“ der zweite gut recherchierte Roman des portugiesischen Journalisten und Journalismus Dozenten J. R. Dos Santos.

In dem Europäischen Kernforschungszentrum ...

„Der Schlüssel des Salomon“ ist nach „Das Einstein Enigma“ der zweite gut recherchierte Roman des portugiesischen Journalisten und Journalismus Dozenten J. R. Dos Santos.

In dem Europäischen Kernforschungszentrum CERN wird die Leiche von Frank Bellamy – einem Wissenschaftsdirektor der CIA – in einem Teilchendetektor gefunden. Wegen eines Hinweises, den der Tote bei sich hat, fällt der Verdacht direkt auf den Kryptologen und Geschichtsprofessor Tomás Noronha. Der CIA macht sich direkt auf die Suche nach Noronha, der nachdem ihm klar wird, dass der Geheimdienst vor nichts zurückschreckt, selbst versucht den Mörder zu finden. Bei der Suche nimmt er den Leser ausgiebig in die geheimnisvolle Welt des Mikrokosmos und an die Grenzen des menschlichen Wissens mit.

Über zahlreiche Dialoge erklärt der Autor auf eine auch für Laien leicht verständliche Art und Weise die komplexe Welt des Mikrokosmos, der Quantenphysik, die Schrödingergleichung, das Doppelspaltexperiment und andere wissenschaftliche Fakten. Fundierte Thesen wurden in die actionreiche Story eingeflochten, so dass man als Leser manchmal kaum zum Luft holen kommt. Dabei ist die Kombination zwischen Spannung und Fakten ausgesprochen gut gelungen, da man so nach dem geballten naturwissenschaftlichen Wissen und der turbulenten actionreichen Story die Gelegenheit bekommt alles zu verarbeiten.

Die Hauptstory gerät zwischenzeitlich fast zur Nebensache, da die wissenschaftlichen Erklärungen immer wieder im Vordergrund stehen. Auch die historischen Fakten geraten ein wenig in den Hintergrund, aber trotzdem ist das Buch durchweg spannend, lehrreich und absolut lesenswert.

Mit Tomás Noronha hat J. R. Dos Santos einen ausgesprochen sympathischen Charakter erschaffen, der nicht nur intelligent ist, sondern auch menschlich anspricht, da er sich sowohl um seine alte Mutter kümmert als auch seiner Sekretärin gegenüber sehr zuvorkommend ist.

Ich habe zuvor kein Buch gelesen, in dem Wissen so unterhaltsam und leicht eingängig vermittelt wurde, wie in diesem. Von daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Mehr aus Gansett Island

Glück auf Gansett Island
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„Glück auf Gansett Island“ ist der vierte Band der Autorin Marie Force auf der fiktiven Insel Gansett Island mit den Mc Carthys. Das Buch lässt sich problemlos ohne das Wissen aus den drei vorangegangenen ...

„Glück auf Gansett Island“ ist der vierte Band der Autorin Marie Force auf der fiktiven Insel Gansett Island mit den Mc Carthys. Das Buch lässt sich problemlos ohne das Wissen aus den drei vorangegangenen Romanen lesen, obwohl es natürlich immer schön ist etwas von den Charakteren aus den vorherigen Büchern zu erfahren.


Nachdem im Leben von Grant McCarthy nicht immer alles nach Plan lief, kehrt er aus Hollywood nach Gansett Island zurück. Dabei hofft er seine große Liebe Abby wieder für sich zurückzugewinnen zu können. Gleichzeitig wandern seine Gedanken immer wieder zu Stephanie, die ein Restaurant im Jachthafen betreibt.
Als Gansett Island durch einen Hurrikan vom Festland abgeschnitten wird, muss Grant sich entscheiden, ob er Stephanie helfen oder Abby wieder für sich gewinnen will.


Die Liebesgeschichte zwischen Grant und Steph wird wundervoll beschrieben. Stephanie war mir von Beginn an sympathisch und ihre Stärke und ihr Durchhaltevermögen für die Wahrheit und Gerechtigkeit zu kämpfen, ist beeindruckend. Aber es ist nicht nur die Handlung um die beiden Protagonisten, die das Buch lesenswert macht, sondern auch die parallel verlaufenden Erzählstränge der anderen Einwohner von Gansett Island. So taucht man schnell in die kleine Welt der Insel ein und fühlt sich beim Lesen wohl. Insgesamt wirken die Charaktere, die Handlung und das Treiben auf der kleinen Insel authentisch.


Der Schreibstil von Marie Force ist leicht und eingängig. Man fliegt nur so durch die Seiten und die Geschichte um Grant und Steph ist so spannend erzählt, dass ich das Buch nur schwer zur Seite legen konnte.


Das Cover ist stimmungsvoll, romantisch, lässt das Genre gut erkennen und passt wunderbar zu den zuvor erschienen Bände.


Für mich war das Buch eine wunderbare kurzweilige Unterhaltung und ich freue mich auf mehr Geschichten aus Gansett Island um die sympathische Familie McCarty.


Veröffentlicht am 10.03.2018

Auf den Spuren einer gescheiterten Liebe

Eine Liebe, in Gedanken
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„Eine Liebe in Gedanken“ ist nach „Die Glücklichen“ der zweite Roman der Hamburger Autorin Kristine Bilkau.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal befindet man sich im Jahre 1964, ...

„Eine Liebe in Gedanken“ ist nach „Die Glücklichen“ der zweite Roman der Hamburger Autorin Kristine Bilkau.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal befindet man sich im Jahre 1964, in der Zeit in der Toni und Edgar von einer gemeinsamen Zukunft träumen und dann fünfzig Jahre später in der die Tochter von Toni mehr über das Leben und die unglückliche Liebe ihrer Mutter erfahren möchte.

Toni und Edgar träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Nachdem Edgar aus beruflichen Gründen nach Honkong gegangen ist, soll Toni ihm bald folgen. Nach einem Jahr des Wartens, erträgt Toni die Situation nicht mehr und löst die Verlobung und möchte weiterleben. Aber weder Toni noch Edgar können die gemeinsame Zeit vergessen…

Fünfzig Jahre später möchte Tonis Tochter nach dem Tod ihrer Mutter mehr über diese Liebe erfahren, die sie nur aus Erzählungen und den Unterlagen der Wohnungsauflösung kennt und möchte den inzwischen über 70-jährigen Edgar besuchen. Sie möchte ihren Vater kennenlernen und endlich mehr über ihn erfahren.

Der Schreibstil von Kristine Bilkau ist angenehm, leicht poetisch, lebendig und lässt sich flüssig lesen.
Während ich Edgars Art mit Toni zu umzugehen sowohl verbal als auch schriftlich nur schwer nachvollziehen konnte, wodurch er mir nicht wirklich sympathisch wurde, fand ich Tonis Gefühle und Sehnsüchte sehr gut dargestellt. Ihr Zwiespalt zwischen ihrem Entschluss sich von Edgar zu trennen, um einen Neubeginn zu starten und der Sehnsucht nach ihm, fand ich sehr nachvollziehbar.

Die Charaktere wirken ebenso authentisch wie die Hintergründe der Geschichte von Toni und Edgar.
Tonis Leben verlief nicht gradlinig und man kann mit ihr mitfühlen. Selbstbetrug und Täuschung sowie Erwartungen an sich und die Umwelt sind einige der Themen, die zwischen den Zeilen stehen und die dafür sorgen, dass das Buch auch nach dem Lesen noch nachklingt.

Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es jedem, der auch gerne zwischen den Zeilen liest nur empfehlen.