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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2018

Ein grandioses Finale

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 4: Allmacht (Bände 10-12)
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Das Hardcoverbuch „Das Erbe der Macht, Schattenchronik 4, Allmacht“ von Andreas Suchanek umfasst die Romane 10 bis129 – mit den Titeln „Ascheatam“, „Zwillingsfluch“ und „Allmacht“ - der monatlich erscheinenden ...

Das Hardcoverbuch „Das Erbe der Macht, Schattenchronik 4, Allmacht“ von Andreas Suchanek umfasst die Romane 10 bis129 – mit den Titeln „Ascheatam“, „Zwillingsfluch“ und „Allmacht“ - der monatlich erscheinenden E-Book-Reihe.

Mich hatten bereits die ersten drei Sammelbände begeistert und ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung, um endlich Antworten auf meine offenen Fragen zu bekommen.
Da ich diese bereits vor einiger Zeit gelesen hatte, fand ich den kurzen Rückblick zu Beginn wieder sehr hilfreich. So war ich direkt wieder mitten im Geschehen.

Wieder einmal ist es von Andreas Suchanek auf geniale Weise gelungen die einzelnen Handlungsstränge fortzuführen und seine Charaktere weiterzuentwickeln, so dass man einfach fasziniert immer weiterlesen muss.

Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven in der dritten Person erzählt und so erhält man trotz der Komplexität der Story einen guten Überblick über die parallel verlaufenden Geschichten.

Der Schreibstil von Andreas Suchanek ist faszinierend, flüssig, lebendig, humorvoll und spannend – eine unglaublich fesselnde Kombination.

Unzählige unerwartete Wendungen und Cliffhänger am Ende der einzelnen Kapitel sorgen dafür, dass man das Buch nicht so schnell aus der Hand legen mag und immer weiter lesen muss.

In diesem Band fand ich die Traumebene besonders gut dargestellt. Die beschriebenen Träume waren sehr tiefgründig und emotional, dabei waren die inneren Ängste überzeugend und gaben intensiven Einblick in die Charaktere.
Die Figuren haben zudem alle ihre Ecken und Kanten, kämpfen mit ihren eigenen Ängsten und werden gerade dadurch zu nachvollziehbaren und sympathischen Helden.
An den Dialogen zwischen Alex und Jen hatte ich besonders viel Spaß, die waren einfach total genial.

Wieder habe ich über die Komplexität gestaunt. Kleine versteckte Details zu Beginn ergaben auf einmal einen Sinn bzw. lieferten Erklärungen und haben das Buch rundum stimmig gemacht.
Ebenso gab es wieder viele humorvolle Anspielungen, die ich einfach klasse fand. Vermutlich habe ich gar nicht alle entdeckt und werde die Reihe in jedem Fall nochmals lesen um die Hinweise auf spätere Ereignisse bewusst wahrzunehmen.

Die Welt, die Andreas Suchanek erschaffen hat, ist einzigartig und wird jeden Fantasy-Fan begeistern.


Veröffentlicht am 24.03.2018

Sprachgewaltig und ausdrucksstark

Leinsee
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„Leinsee“ ist der gelungene Debütroman von Anne Reinecke.

Karl ist der Sohn des Künstlerehepaares Ada und August Stiegenhauer. Bereits mit knapp 30 Jahren ist auch er schon in der Künstlerszene von Berlin ...

„Leinsee“ ist der gelungene Debütroman von Anne Reinecke.

Karl ist der Sohn des Künstlerehepaares Ada und August Stiegenhauer. Bereits mit knapp 30 Jahren ist auch er schon in der Künstlerszene von Berlin bekannt. Die Liebe seiner Eltern hat er nie wirklich gespürt, da sie ihn bereits früh in ein Internat abgeschoben haben. Nun ist August tot und Ada liegt nach einer schweren Gehirn-OP mit geringen Überlebenschancen im Krankenhaus.
Karl ist auf dem Weg nach Hause an den Leinsee, wo er bereits seit Jahren nicht mehr gewesen ist, um die Beerdigung seines Vaters zu organisieren und seine Mutter nochmals zu sehen. Dort lernet er ein kleines Mädchen – die achtjährige Tanja – kennen und ausgerechnet sie ist es, wegen der er nicht nach Berlin zurückkehrt, die ihm in seinem ins wankende geratende Weltbild Stabilität gibt und ihn inspiriert.

In dem Buch werden eine Menge unterschiedliche Dinge thematisiert. Es geht um Beziehungen zwischen Eltern und Kind, unter Freunden, Geschäftspartnern und der Suche nach Heimat, Schutz, Aufmerksamkeit und der Elternliebe.

Die Charaktere werden fassettenreich beschrieben, sind keineswegs perfekt und wirken authentisch. Einige sind sympathisch, andere eher anstrengend. Auch die Umgebung wird detailliert beschrieben und insbesondere bei den Kunstwerken entstanden bei mir die Bilder im Kopf und ich hatte sie direkt vor Augen.
Die Sprache der Autorin ist beeindruckend und ungewöhnlich. Sie schafft es mit nur wenigen Worten unglaublich viel auszudrücken. Ihr Schreibstil ist ausdrucksstark, lebendig und durch die bildhafte Sprache Kopfkino pur.

Auch wenn die Geschichte von Karl, der erst noch sich selbst finden muss, einsam ist und dem die Liebe seiner Eltern fehlte eher bedrückend ist, bringt Anne Reinecke durch Humor und Sarkasmus eine angenehme Leichtigkeit in das Geschriebene, so dass sich das Buch angenehm und flüssig lesen lässt.

Das Ende ist stimmig und die Entwicklung der Charaktere passend, aber es bleiben einige Fragen offen, die Platz für eigene Gedanken lassen.

Die Farbüberschriften der einzelnen Kapitel sind ein tolles Highlight und ein schöner Eyecatcher, der sich durchzieht und mir sehr gut gefiel.

Insgesamt ist das Buch ein geniales Debüt, das ich nicht so schnell vergessen werde.

Veröffentlicht am 18.03.2018

Gelungene Fortsetzung des Klimaquartetts

Die Geschichte des Wassers
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„Die Geschichte des Wassers“ ist nach „Die Geschichte der Bienen“ der zweite gelungene Teil des Klimaquartetts der norwegischen Autorin Maja Lunde. Die Bücher sind unabhängig voneinander zu lesen und es ...

„Die Geschichte des Wassers“ ist nach „Die Geschichte der Bienen“ der zweite gelungene Teil des Klimaquartetts der norwegischen Autorin Maja Lunde. Die Bücher sind unabhängig voneinander zu lesen und es sind kein Vorkenntnisse aus dem ersten Band notwendig.

Der Roman spielt in zwei Zeitebnen. In der einen – die im Jahre 2017 handelt – geht es um den Umweltaktivistin Signe. Sie macht sich mit ihrem Segelboot auf die Reise von Norwegen nach Frankreich, um dort mit der Liebe ihres Lebens zu reden. In der anderen Zeitebene befindet man sich in der Zukunft, im Jahr 2041. Wegen einer großen Dürre flieht der junge Vater David gemeinsam mit seiner Tochter Lou aus Südfrankreich in Richtung Norden, wo es noch Wasser geben soll. Er hofft in einem Lager seine Frau und seinen Sohn wieder zu treffen.

Das Buch ist ähnlich aufgebaut wie „Die Geschichte der Bienen“. Die Erzählstränge wechseln sich ab und jedes Kapitel beginnt mit dem Hinweis wann und wo man sich befindet. Ebenso findet man auf jeder Seite den Namen des Protagonisten.

Der Schreibstil von Maja Lunde ist ruhig aber dennoch fesselnd. Geschickt verknüpft sie die beiden Geschichten miteinander.

Die Charaktere wirken authentisch, sind keineswegs fehlerfrei. Signe ist ziemlich kompromisslos und gegenüber ihrem früherem Partner fasst ein wenig missgünstig. David versucht sein Bestes als Vater zu geben, scheitert aber an den schwierigen Umständen.

Das Buch lässt sich trotz der düsteren Thematik leicht lesen und der Autorin ist es gut gelungen die Probleme des Klimawandels darzustellen. Auch nach dem Lesen, kann man das Buch nicht einfach wegstellen, da es – zumindest bei mir – noch lange nachklingt.

Mein Fazit:
Ein interessantes Buch mit erschreckendem Blick in die Zukunft.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Beklemmend & spannend

Idaho
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„Idaho“ ist das Debüt der Autorin Emily Ruskovich, die 2015 den O. Henry Award gewann.

An einem Tag im August ändert sich für Wade alles. Seine Tochter June verschwindet und seine andere Tochter May ist ...

„Idaho“ ist das Debüt der Autorin Emily Ruskovich, die 2015 den O. Henry Award gewann.

An einem Tag im August ändert sich für Wade alles. Seine Tochter June verschwindet und seine andere Tochter May ist tot, erschlagen, weshalb seine Frau Jenny zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Wegen früh einsetzender Demenz verblassen Wades Erinnerungen an den schicksalhaften Tag immer mehr. Ann, die zu Wade gezogen ist versucht durch verschiedene Puzzlestückchen herauszubekommen, was damals geschehen ist und nimmt schließlich Kontakt zu Jenny auf.

Die Grundstimmung des Buches ist düster und beklemmend. Mich hat die tragische Geschichte gefesselt und durch die Beschreibung der Umgebung konnte ich mir alles recht gut vorstellen, die Gegend einsam und die Menschen ein wenig merkwürdig. Anns Verhalten und ihre Gedanken konnte ich nicht immer wirklich nachvollziehen. Wade war mir ziemlich suspekt, ebenso die Beziehung zwischen Ann und Wade. Wades Demenz wird authentisch und beängstigend dargestellt.

Die Autorin beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert, facettenreich und realistisch, aber so richtig sympathisch war mir keiner von ihnen. Auch scheint keiner von ihnen wirklich glücklich zu sein.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen. Ich musste immer weiterlesen, da ich die ganze Zeit gehofft habe, die Wahrheit zu erfahren. Dabei erfährt man im Verlauf der Geschichte unendlich viele Einzelheiten, von denen ich mich immer gefragt habe, ob sie noch wichtig werden und die weitere Fragezeichen in meinem Kopf entstehen ließen. Leider ist das Ende recht offen gehalten und ich bin mit unzähligen Fragen zurückgeblieben.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass das Cover unglaublich gut zu dem Buch passt. Es ist düster, atmosphärisch und geheimnisvoll.

Mich hat das Buch gefesselt und die Sprache der Autorin hat mir gut gefallen. Empfehlen kann ich es nur Lesern, für die viele offene Fragen und Platz für eigene Gedanken am Ende eines Buches zufriedenstellend sind.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Komplex & spannend

Blutadler
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„Blutadler“ ist der Auftakt einer Serie mit dem Hamburger Hauptkommissar Jan Fabel des Autors Craig Russell.

Es geht um einen Serienmörder, der in Hamburg seine Opfer nach nordischen Opferritualen aus ...

„Blutadler“ ist der Auftakt einer Serie mit dem Hamburger Hauptkommissar Jan Fabel des Autors Craig Russell.

Es geht um einen Serienmörder, der in Hamburg seine Opfer nach nordischen Opferritualen aus der Wikingerzeit tötet. Hauptkommissar Jan Fabel übernimmt den Fall und trifft auf einen Kult, dessen Mitglieder vor nichts zurückschrecken…..

Mit Jan Fabel hat Craig Russell einen ungewöhnlichen Protagonisten geschaffen, der seiner Arbeit gewissenhaft und korrekt aber mit nicht unbedingt mit den üblichen Methoden nachgeht. Man merkt, dass er in der Vergangenheit von vielen traumatischen Ereignissen geprägt wurde und Regeln ihn nicht aufhalten.

Die Kapitelüberschriften, die immer aus dem Ort, Datum und Uhrzeit bestehen, machen es einem leicht sich in der Handlung zurechtzufinden, da man direkt weiß wo man sich befindet.

Der Schreibstil ist flüssig und durch viele Dialoge lebendig gestaltet. Von der ersten Seite an ist man mitten im Geschehen. Die Spannung wird von Anfang bis zum Ende gehalten, man rätselt mit dem Kommissar, macht mit ihm die gleichen Denkfehler und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Der Fall ist interessant und komplex und man kann merken, dass der Autor ausführlich recherchiert hat, da man nebenbei eine ganze Menge tiefergehende Informationen zu diversen Themen bekommt.

Auch wenn am Ende nicht alle Fragen abschließend beantwortet wurden, hat mir dieser Thriller ausgesprochen gut gefallen und ich werde gerne weitere Fälle mit Hauptkommissar Jan Fabel lesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Thrillerfans.