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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2017

Informativ, witzig & cool

Sex Story
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In seinem Buch „Sex Story“ hat der Anthropologe und Psychiater Philippe Brenot Fakten zur Geschichte der Sexualität informativ und witzig in comicform zusammengetragen. Die bunten Illustrationen stammen ...

In seinem Buch „Sex Story“ hat der Anthropologe und Psychiater Philippe Brenot Fakten zur Geschichte der Sexualität informativ und witzig in comicform zusammengetragen. Die bunten Illustrationen stammen von der Künstlerin Laetitia Coryn. Ganz klassisch – wie bei jedem Comic -werden ihre Zeichnungen mit Text und Sprechblasen erklärt.

In zwölf Kapiteln vom Ursprung bis zum 21. Jahrhundert wird das Thema Sexualität und deren Entwicklung dargestellt. Neben geschichtlichen Fakten gibt es zahlreiche Anekdoten.
Abwechslungsreich geht es nicht nur um Sex, sondern auch um alles Drumherum wie die Entwicklung des Schamgefühls bis hin zu der Erfindung von Verhütungsmitteln und Sexspielzeug.
Die Zeichnungen sind einfach einmalig, treffend, humorvoll und gelungen. Vieles fand ich informativ und witzig, einiges allerdings auch ein wenig daneben.

Nach den zwölf Kapiteln schließt sich ein Memo an, in dem wichtige Begriffe und offene Fragen erklärt werden. Außerdem gibt es ein umfangreiches Personen- und Sachregister, so dass man im Anschluss auch schnell nochmals eine gesuchte Stelle wiederfinden kann.

Ein wirklich ganz anderes Sachbuch. Ich fand es durchaus lehrreich, informativ, cool und witzig. Stellenweise benötigt man allerdings einen gewissen schwarzen Humor.

Die Zusammenfassung der sexuellen Kulturgeschichte ist Philippe Brenot gut gelungen und die bildhafte Umsetzung von Laetitia Coryn ebenfalls. Da das Buch Größe DinA4 hat, sind die Comics in einer guten Größe.

Ein tolles, ungewöhnliches Werk, das mir einfach Spaß gemacht hat.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Außergewöhnlich !

Außer sich
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„Außer sich“ ist der Debütroman der Autorin Sasha Marianna Salzmann. Ein wirklich ungewöhnliches und beeindruckendes Buch, das komplett anders war, als alles was ich bisher gelesen habe.

Es geht um die ...

„Außer sich“ ist der Debütroman der Autorin Sasha Marianna Salzmann. Ein wirklich ungewöhnliches und beeindruckendes Buch, das komplett anders war, als alles was ich bisher gelesen habe.

Es geht um die Familiengeschichte der Zwillinge Alissa – genannt Ali – und Anton. Nachdem Anton verschwunden ist, begibt sich Ali nach Istanbul um ihn zu suchen. Zwischen den Szenen in Istanbul erfährt man durch Rückblenden mehr über die Familienverhältnisse, den Großeltern in Russland und den Eltern, die nach Deutschland übersiedeln, um ihren Kindern mehr bieten zu können.

Durch einen permanenten Wechsel der Erzählperspektive, der Orte und Zeiten, ist das Buch oft ein wenig verwirrend und manchmal ein wenig schwierig auseinanderzuhalten, was real ist und was sich nur in Alis Gedanken abspielt.
Die Sprache der Autorin ist sehr schön und ungewöhnlich. Informativ und interessant fand ich die politischen Ereignisse die man oft als Nebenbemerkung am Rande in die Geschichte eingeflossen sind.

Alis Suche nach Anton ist nicht nur die Suche nach ihrem Zwilling, sondern auch die nach sich selbst, ihrer Identität und ihren Wurzeln. Genauso orientierungslos wie Ali, habe ich mich auch beim Lesen gefühlt. Das Buch ist nicht einfach und/oder schnell zu lesen. In einigen Sätzen steckt so unendlich viel drin, dass man sie einfach mehrmals lesen muss und ihre Bedeutung erst im Laufe der weiteren Handlung richtig klar wird.

Das Buch beginnt mit einem Personenverzeichnis und schon dieses ist ungewöhnlich, da jede Person mit mehreren Namen hinterlegt ist.
Die Charaktere sind mir weder sympathisch noch unsympathisch gewesen, da ich bis zum Schluss eher ein distanziertes Verhältnis zu ihnen hatte.

Das Ende des Buches ist leider sehr offen gehalten und der Leser bleibt mit vielen Fragezeichen und Raum für eigene Gedanken zurück. Trotzdem möchte ich das Buch empfehlen, da so unglaublich viel in ihm drin steckt. Das ist mit Sicherheit kein Buch, dass man zur Seite stellt und vergisst, sondern eines das in Erinnerung bleibt.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Nervenkitzel

Bodyguard - Der Anschlag
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„Bodyguard – Der Anschlag“ ist der 5.Band der Bodyguard-Reihe des Autoren Chris Bradford. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da die Handlung der einzelnen Bände in sich abgeschlossen ...

„Bodyguard – Der Anschlag“ ist der 5.Band der Bodyguard-Reihe des Autoren Chris Bradford. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da die Handlung der einzelnen Bände in sich abgeschlossen ist. Trotzdem ist es nicht verkehrt, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da einiges aufeinander aufbaut, was aber für das Verständnis nicht zwingend notwendig ist.

Zielgruppe der Reihe sind junge Leser ab 12 Jahre. Im Mittelpunkt steht der junge Bodyguard Connor Reeves, der in der Bodyguard-Organisation ist, um die Pflege seiner MS kranken Mutter zu finanzieren.

In diesem Band muss Connor den Sohn eines russischen Politikers vor der russischen Mafia und einer Geheimorganisation schützen. Da auch alle staatlichen Stellen korrupt sind, befindet sich schon bald auch Connor in höchster Gefahr….
Gleichzeitig beschäftigt ihn noch ein normaler Jugendlicher, der in der Schule gemobbt wird.

Connor ist ein durchweg sympathischer Protagonist. Er hat das Herz am rechten Fleck, unterstützt seine Familie und ist ein Freund, wie man ihn sich wünscht. Unterstützt wird er stets von seinem Kollegen Jason, mit dem er allerdings nicht so ganz immer einer Meinung ist.

Die Spannung baut sich schnell auf. Die unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkel finde ich äußerst die einzelnen Szenen sind gut beschrieben.
Es geht actionreich und ein wenig dramatisch zu. Connor und seine Kollegen passieren immer wieder kleine Fehler, durch die sie in brenzlige Situationen geraten.

Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten. Ein Buch das fesselt und einfach nur Spaß macht, überraschend und spannungsgeladen.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Ungewöhnliche Lektüre mit außergewöhnlich interessanten Charakteren

Die Schlange von Essex
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„Die Schlange von Essex“ von der Autorin Sarah Perry ist ein ungewöhnlicher Roman über das viktorianische England im 19. Jahrhundert.

Die Naturwissenschaftlerin Cora Seaborne begibt sich nach dem Tod ...

„Die Schlange von Essex“ von der Autorin Sarah Perry ist ein ungewöhnlicher Roman über das viktorianische England im 19. Jahrhundert.

Die Naturwissenschaftlerin Cora Seaborne begibt sich nach dem Tod ihres Mannes gemeinsam mit ihrem Sohn aus London nach Aldwinter an die Küste. Cora mußte jahrelang unter ihrem Mann leiden, der ihr das Gefühl gab, dass sie als Frau schwach und unzulänglich ist. Das alles will Cora nun hinter sich lassen und erkundet ausgiebig die neue Landschaft. Gerüchteweise hört sie von der Schlange von Essex und begibt sich neugierig auf die Suche.
Dabei trifft sie auf den Pfarrer William Ransome, den sie schon aus Briefen kannte und eine vollkommen andere Vorstellung hatte, die auf Gegenseitigkeit beruhte. Langsam entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden und sie nähern sich an….

Cora ist eine ungewöhnliche Frau. Nach der „Befreiung“ von ihrem Mann lässt sie alles hinter sich und beginnt ein neues und unangepasstes Leben. Sie wirkt dabei ausgesprochen sympathisch und authentisch. Sie ist wissenshungrig und kann nicht nachvollziehen, dass dem Pfarrer – ein gebildeter Mann - die kleine Gemeinde genug ist. Die Gespräche zwischen den beiden sind einfach erfrischend. Obwohl sie oft vollkommen gegensätzlich Ansichten haben, spürt man beim Lesen die Anziehungskraft zwischen den beiden. Die Charaktere werden in einer ungewöhnlichen Tiefe beschrieben.

Ursprünglich hatte ich den Schwerpunkt des Buches mehr bei der Wissenschaft und der Religion gesehen. Aber mir scheint, die Autorin hat viel mehr Wert auf die Charaktere und deren Entwicklung gelegt und die Handlung ist dabei ein wenig in den Hintergrund gerückt. Es war ein Mix aus Freundschaft, Liebe, Religion, Wissenschaft und Geheimnissen, den ich einfach unglaublich fesselnd fand. Die viktorianische Zeit wird dabei von einer eher unbekannten aber lohnens- und lesenswerten Seite beschrieben.

Abschließend kann ich sagen, komplett anders als erwartet, aber durch unerwartete Wendungen und dank einer wundervollen Protagonistin tolle Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 03.10.2017

Tolle Protagonistin und gut recherchiert

Das blaue Medaillon
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„Das blaue Medaillon“ ist ein gut recherchierter historischer Roman der Autorin Martha Sophie Marcus.

Alessa ist nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Großvater in Venedig aufgewachsen. Dieser hat sie zur ...

„Das blaue Medaillon“ ist ein gut recherchierter historischer Roman der Autorin Martha Sophie Marcus.

Alessa ist nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Großvater in Venedig aufgewachsen. Dieser hat sie zur Diebin ausgebildet. Ihre Tante Zenobia ist Schauspielerin, was Alessa immer fasziniert hat.
Kurz nachdem Zenobia ihr ein blaues Medaillon anvertraut hat, stirbt diese und am gleichen Tag wird ihr Großvater ermordet. Das Medaillon ist sehr wichtig, da nur mit ihm wichtige Dokumente ausgelöst werden können. Wichtige Dokumente, für die Personen aus höchsten Kreisen alles geben würden, damit diese nicht mehr auftauchen. Als auch auf Alessa ein Anschlag verübt wird, flieht sie nach Celle. Dort wohnt ihr letzter noch lebender Verwandter, ein unehelicher von Zenobia. Aber Mezzanotte – der es auf das Medaillon abgesehen hat – ist hinter ihr her und es wird gefährlich….

Der Schreibstil von Martha Sophie Marcus ist angenehm zu lesen und der Zeit, in der der Roman spielt, angepasst. Sie schreibt sehr bildhaft und detailreich, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte.

Die Protagonistin Alessa ist ein ausgesprochen interessanter Charakter. Stark, ideenreich und intelligent, untypisch für die Zeit aber durchaus authentisch bringt sie Leben in das Buch. Sie war mir von Anfang an sympathisch. Die anderen Charaktere werden ebenfalls gut beschrieben und insbesondere Mezzanotte fand ich ausgesprochen faszinierend. Er ist unberechenbar und kalt und ich hätte gerne noch mehr über ihn erfahren.

Die historischen Gegebenheiten werden nebenbei gut in die Geschichte eingebaut. Sehr aufschlussreich fand ich auch das Verzeichnis der historischen Personen am Buchende.
Ebenso hilfreich war die Übersicht der fiktiven Charaktere des Romans.
Das kurze Nachwort der Autorin hat das Buch für mich perfekt abgerundet. Es sind zwar noch einige Fragen offen geblieben, aber alles Wesentlich wurde aufschlussreich erklärt.

Ich kann diesen historischen Abenteuerroman nur empfehlen.
Er ist gut recherchiert und spannend bis zum Ende.

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