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Veröffentlicht am 19.11.2022

Spannend – poetisch – anders als erwartet

Das Gesetz der Natur
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„Das Gesetz der Natur“ ist der erste Band einer dystopischen Trilogie der niederländischen Autorin Solomonica de Winter.

Die Story spielt in der Zukunft in Neuamerika. Nach einer Katastrophe herrscht ...

„Das Gesetz der Natur“ ist der erste Band einer dystopischen Trilogie der niederländischen Autorin Solomonica de Winter.

Die Story spielt in der Zukunft in Neuamerika. Nach einer Katastrophe herrscht Chaos, sämtliche Bücher wurden vernichtet und Menschen, die nicht der Norm entsprechen oder Schäden durch die Katastrophe erlitten haben, werden wie Aussätzige behandelt, verstoßen oder hingerichtet. Zu ihnen gehört auch Gaia. Gaia sieht sich selbst als Mutantin und ist versteckt in den Wäldern aufgewachsen. Sie kann lesen und verfügt über eine Menge Wissen aus der Natur und genau das ist es, was ihr das Leben rettet als sie von den Regierenden aufgegriffen wird. Sie bekommt die Aufgabe die letzten Bücher zu finden. 

Gaia ist eine unglaublich starke und vielschichtige Protagonistin, die ihre Rolle als Mutantin angenommen hat und im Verlauf der Handlung eine interessante Entwicklung durchmacht. Gaias Suche nach Zugehörigkeit wird gut dargestellt, sie kämpft für sich und ihresgleichen. Neben ihr gibt es viele weitere Charaktere und obwohl die Anzahl wirklich hoch ist, konnte ich diese gut auseinanderhalten, da jeder von ihnen ist unverwechselbar ist und detailliert vorgestellt wird.

Der Schreibstil von Solomonica de Winter ist ungewöhnlich und man muss sich darauf einlassen können. Einerseits wirkt er poetisch und kraftvoll, gleichzeitig sind da die knappen Dialoge, die ich als starken Kontrast empfunden habe. Dadurch entstand eine Distanz zu den Charakteren, die es schwierig werden ließ mich richtig in die Handlung hineinzufühlen. Diese ist in sechs Epochen und 175 kurze Kapitel eingeteilt. Zusätzlich gibt es durch römische Zahlen gekennzeichnet die Gesetze der Natur. Dadurch liest sich die Story sehr abwechslungsreich.

Trotz kleiner Kritikpunkte hat mich diese Dystopie fasziniert. Niemand weiß wie unsere Zukunft aussehen wird, aber die Möglichkeit, dass sie so aussieht, bestände durchaus. Die Gedankengänge und Ideen der Autorin sind schlüssig und faszinierend zugleich, dennoch hatte ich mir mehr oder vielleicht auch einfach etwas Anderes von diesem Buch versprochen.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Franziskas Leben

Freizeit
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„Freizeit“ ist ein Roman über das Leben einer jungen Frau der in Köln lebenden Autorin Carla Kaspari.

Franziska hat gerade ihr Studium abgeschlossen und ist nach zwei Jahren von Paris nach Deutschland ...

„Freizeit“ ist ein Roman über das Leben einer jungen Frau der in Köln lebenden Autorin Carla Kaspari.

Franziska hat gerade ihr Studium abgeschlossen und ist nach zwei Jahren von Paris nach Deutschland zurückgekehrt. Eigentlich führt sie ein ganz normales Leben. Sie arbeitet, feiert, trifft sich mit Freunden, macht Sport und geht in Cafes. Aber irgendetwas fehlt in ihrem Leben. Sie beobachtet das Leben und die Lebensentwürfe um sich herum, sieht Konflikte und beginnt einen Roman zu schreiben.

Das Buch liest sich leicht und Franziskas Leben ist durchaus interessant. Franziska ist eine sympathische Protagonistin, die auf der Suche nach Halt ist und ihr Leben mit verschiedenen Höhen und Tiefen mehr oder weniger meistert. Allerdings passiert auch nichts wirklich Aufregendes, was mich beim Lesen hätte fesseln können. Dazu ist der Schreibstil der Autorin ist sehr nüchtern und sachlich. Sicherlich wird sich jeder Leser in der ein oder anderen Situation wiederfinden können, aber auf mich wirkten alle Schilderungen sehr oberflächlich. Keines der angesprochenen Themen wurde vertieft.

Mich lässt das Buch ein wenig ratlos zurück. Es lies sich gut lesen, war unterhaltsam, aber so richtig etwas daraus mitnehmen kann ich leider nicht.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Schwierige Charaktere

Vielleicht habe ich dich nur erfunden
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„Vielleicht habe ich dich nur erfunden“ ist das Debüt der in Berlin lebenden Autorin Tatjana Scheel.

Alex will nach Sizilien und nutzt die Gelegenheit und lässt sich von einem Freund mitnehmen, den sie ...

„Vielleicht habe ich dich nur erfunden“ ist das Debüt der in Berlin lebenden Autorin Tatjana Scheel.

Alex will nach Sizilien und nutzt die Gelegenheit und lässt sich von einem Freund mitnehmen, den sie eigentlich überhaupt nicht mag. Dort lernt sie Sheela kennen und ist vom ersten Moment an fasziniert von ihr. Die beiden verlieren sich aus den Augen, treffen sich später zufällig woanders wieder und die Faszination zwischen den beiden bleibt.

Der Schreibstil von Tatjana Scheel lässt sich sehr leicht lesen und ist sehr direkt. Mir war er an einigen Stellen zu direkt. Aber ihre Art, wie sie die Atmosphäre von Sizilien und auch von Berlin beschreibt, gefiel mir gut. Sowohl die Hitze auf Sizilien als auch die Schnelllebigkeit von Berlin wurden für mich greifbar. Auch die Emotionen von Alex wirken authentisch. Sie weiß nicht, was sie will und ich hatte zu keinem Moment Zweifel an ihrem Gefühlschaos. Was mir gefehlt hat, war eine Weiterentwicklung der Charaktere. Über Jahre hinweg bleibt die Beziehung zwischen den beiden gleich. Selbst als Axel in einer neuen Beziehung steckt, knapp 20 Jahre vergangen sind und sie erneut auf Sheela trifft, wirft es sie wieder aus der Bahn.

Ich konnte leider bis zum Ende keinen Zugang zu den Charakteren finden. Das Gefühlschaos von Alex war für mich einfach eine Spur zu groß.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Heraus aus dem Alltagschaos

Kopf über Wasser im Alltagschaos
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​ "Kopf über Wasser im Alltagschaos" ist ein Ratgeber der Autorin und Psychotherapeutin KC Davis.

Ich denke das Gefühl kopfüber im Alltagschaos unterzugehen, kennt so gut wie jeder und entsprechend gespannt ...

​ "Kopf über Wasser im Alltagschaos" ist ein Ratgeber der Autorin und Psychotherapeutin KC Davis.

Ich denke das Gefühl kopfüber im Alltagschaos unterzugehen, kennt so gut wie jeder und entsprechend gespannt war ich, wie die Autorin diesem Problem gegenübertritt.

Bereits auf den ersten Seiten wurde mir klar, dass ich nicht unbedingt die Zielgruppe bin. Chaos gibt es bei mir immer mal, aber dass sich bei mir der Müll stapelt oder das Duschen zum Problem wird, ist zum Glück noch nicht vorgekommen. Ich weiß auch nicht, ob jemand der derartige Probleme - und sich schon so weit vom Leben entfernt – hat, überhaupt noch dazu kommt, dieses Buch zur Hand zu nehmen, aber wenn, dann wäre es genau richtig. Mit ihrer „Fünf-Dinge-Aufräummethode“ fängt die Autorin wirklich bei null an und ich kann mir vorstellen, dass diese für jemanden, der überhaupt nicht mehr weiß, wo er anfangen soll, ein guter Ansatz ist.

Auch wenn es nur ein Rat von vielen ist, einmal die Woche von Papptellern zu essen, damit kein Geschirr zum Spülen anfällt, finde ich einfach nicht zeitgemäß, wohingegen ich den Gedanken, keine gleiche Verteilung der Arbeit, sondern eine faire Verteilung der Auszeiten zu schaffen, sehr gelungen finde.

Die Kapitel sind kurz und überschaubar. Dank des eingängigen einfachen Schreibstils liest sich der Ratgeber leicht und einfach. Dazu bietet die Autorin immer wieder die Möglichkeit innerhalb des Buches abzukürzen, so dass es möglich ist, es nicht in aller Ausführlichkeit zu lesen und trotzdem das Wichtigste mitzunehmen.

Was mir sehr gut gefiel, war dass hier auch die Selbstfürsorge und die mentale Gesundheit thematisiert wurden. Es ist okay, wenn gerade nicht alles perfekt läuft und ich habe trotzdem ein Recht darauf mich auszuruhen.

Mich konnte KC Davis nicht mit jedem Kapitel überzeugen, dennoch konnte ich aus ihrem Ratgeber einiges mitnehmen.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Außergewöhnlich in jeder Hinsicht

DAVE - Österreichischer Buchpreis 2021
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„DAVE“ ist ein wirklich außergewöhnliches Buch der österreichischen Autorin Raphaela Edelbauer. Sowohl inhaltlich als auch vom Schreibstil her ist es kein Buch, das – meiner Meinung nach – die breite Masse ...

„DAVE“ ist ein wirklich außergewöhnliches Buch der österreichischen Autorin Raphaela Edelbauer. Sowohl inhaltlich als auch vom Schreibstil her ist es kein Buch, das – meiner Meinung nach – die breite Masse lesen wird. Es ist komplex, sperrig, erschreckend aber auch interessant und insgesamt ein beeindruckendes Gedankenkonstrukt.

Syz ist Programmierer und in seinem Leben gibt es nichts Wichtigeres. Permanent arbeitet er an DAVE, einer künstlichen Intelligenz, in der die Hoffnung der Menschen liegen. Ziel ist es Leistung und menschliches Bewusstsein zu kombinieren. Je weiter Syz mit seiner Arbeit voranschreitet und je mehr er erfährt, desto mehr Zweifel kommen ihm an der Richtigkeit des Ganzen.

Ich habe große Teile des Buches mit vielen Fragezeichen im Kopf gelesen. Fach- und Fremdwörter verpackt in verschachtelten Sätzen, haben mir das Lesen schwer gemacht und ich musste mich sehr konzentrieren, um der Rahmenhandlung zu folgen. Die Autorin driftet immer wieder ins Philosophische ab, was ich Zeitweise ganz interessant fand, gleichzeitig aber das Gefühl hatte einen Knoten im Kopf zu bekommen. Auch hatte ich ein Problem damit die Ereignisse zeitlich zuzuordnen, mal hatte ich den Eindruck mich in den 80er Jahren zu befinden und dann wieder in der Zukunft.

Das Ende war stimmig, so dass ich insgesamt das Buch dann doch noch einigermaßen zufrieden zugeklappt habe. Dennoch fand ich das Buch anstrengend zu lesen und habe mich gefreut als ich fertig war.

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