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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2017

Berührend und ergreifend !

Solange die Hoffnung uns gehört
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„Solange die Hoffnung uns gehört“ ist ein sehr emotionales und ergreifendes Buch der Autorin Linda Winterberg.

Im Mittelpunkt des Romans stehen Anni und ihre Tochter Ruth. Anni ist Opernsängerin, darf ...

„Solange die Hoffnung uns gehört“ ist ein sehr emotionales und ergreifendes Buch der Autorin Linda Winterberg.

Im Mittelpunkt des Romans stehen Anni und ihre Tochter Ruth. Anni ist Opernsängerin, darf aber, da sie Jüdin ist nicht mehr auftreten. Um zumindest Ruth in Sicherheit zu wissen, trifft sie eine schwere Entscheidung und schickt diese alleine mit einem Kindertransport nach England. Durch den ausbrechenden Krieg wird aus Annis Vorhaben – Ruth so bald wie möglich zu folgen – nichts und die Jahre getrennt voneinander vergehen….

Das Buch wird auf zwei Ebenen erzählt, die Erlebnisse von Anni in Deutschland und die von Ruth in England. Dabei werden direkt mehrere brisante Themen der Zeit angesprochen, die Verfolgung der Juden und anderer Randgruppen, die zu Rettung versendeten Kinder und die damit verbundene Trennung von der Familie.

Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin die Nöte und Ängste der Menschen, aber auch ihre Hoffnungen und der unglaubliche Zusammenhalt, der zwischen ihnen entsteht wird authentisch dargestellt.
Die Sorgen werden zum Greifen nah und man kann die Verzweiflung der damaligen Zeit spüren.
Die Schicksale der Charaktere berühren und ich habe bis zum Ende mit Anni und Ruth gehofft, gezittert und gefühlt. Auch die historischen Zusammenhänge sind ausgesprochen gut recherchiert worden.

Wenn man sich mit dem Thema der deutschen Geschichte auseinandersetzen möchte, ist der Roman eine gute Grundlage. Mich hat die Geschichte von Anni und Ruth – stellvertretend für viele andere Schicksale – gefesselt und berührt. Auch nach dem Beenden des Buches, hat mich das Thema noch lange nicht losgelassen und ich gebe dem Buch gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Warmherzige, leichte Sommerlektüre zwischen Somerset und London

Frag nicht nach Sonnenschein
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„Frag nicht nach Sonnenschein“ ist im typischen Stil der Autorin Sophie Kinsella geschrieben und eine angenehme leicht zu lesende Sommerlektüre.

Katie kommt ursprünglich aus Somerset von einem Bauernhof ...

„Frag nicht nach Sonnenschein“ ist im typischen Stil der Autorin Sophie Kinsella geschrieben und eine angenehme leicht zu lesende Sommerlektüre.

Katie kommt ursprünglich aus Somerset von einem Bauernhof und sehnt sich nach Erfolg und einem Leben in der Großstadt. In London möchte sie ganz neu durchstarten und ihr Leben komplett verändern. Leider läuft nicht alles wie geplant, statt eines tollen Jobs in dem sie sich kreativ ausleben kann, erledigt sie Hilfsarbeiten und muss tun, was ihre Chefin sagt bis sie überraschend gefeuert wird.
Nachdem sie zu ihrem Vater auf den Bauernhof - aus dem dieser einen Glamping Farm machen möchte – zurückkehrt, stürzt sie sich dort in die Planung und Arbeit. Als dann plötzlich ihre ehemalige Chefin auftaucht, ist das Chaos perfekt und Katie möchte sich eigentlich nur noch für den Rauswurf rächen…..

In dem gewohnt locker und leicht zu lesenden Schreibstil der Autorin erfährt man alles aus der Ich-Perspektive von Katie.

Katie fand ich mit ihrer Art, wie sie versucht positiv zu denken, direkt sympathisch, sie wirkt echt, lebendig und ist liebenswert. Ihre Gedanken sind nachvollziehbar und ich fand es amüsant zu lesen, wie sie über ihre Chefin denkt, dass sie perfekt und ein Albtraum zugleich ist. Ihr Einsatz für den Hof und ihren Dad ist irgendwie süß und dabei schimmert ihr schlechtes Gewissen durch, dass sie meint, dass ihr Dad es ihr nicht verzeihen wird, dass sie London ihm vorgezogen hat.

Es gibt eine Menge unterschiedlicher Charaktere in dem Buch, von denen einige ein wenig verrückt und andere äußerst intrigant erschein en. Die Mischung fand ich unterhaltsam.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es ließ sich einfach und flüssig lesen, hatte ein paar amüsante und sarkastische Szenen, von denen es aber durchaus hätte mehr geben dürfen. Dafür hatte es mehr Botschaft als ich erwartet hatte und war für mich kein typischer Sophie Kinsella-Roman.

Mein Fazit:
Das Buch war anders als ich erwartet hatte, aber durchaus unterhaltsam und lesenswert.

Veröffentlicht am 08.07.2017

Tolles Jugendbuch mit außergewöhnlichen Protagonisten

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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Mit „Stell dir vor, dass ich dich liebe“ ist es der Autorin Jennifer Niven gelungen ein wundervolles Buch mit ungewöhnlichen Protagonisten über Liebe und Selbstakzeptanz zu schreiben. Es ist nach „All ...

Mit „Stell dir vor, dass ich dich liebe“ ist es der Autorin Jennifer Niven gelungen ein wundervolles Buch mit ungewöhnlichen Protagonisten über Liebe und Selbstakzeptanz zu schreiben. Es ist nach „All die verdammt perfekten Tage“ der zweite Roman der Autorin.

Jack hat Prosopagnosie, er ist gesichtsblind und kann die Menschen nur schwer auseinanderhalten. Niemand weiß von seiner Krankheit und Jack hat im Laufe der Zeit immer mehr Strategien entwickelt dies zu vertuschen. Er sieht gut aus und ist beliebt, niemand kann ihm sein Problem ansehen. Libbys Problem kann jeder sehen. Sie ist übergewichtig und damit permanent dem Spot und den Anfeindungen ihrer Mitschüler ausgesetzt.

Die Geschichte wird in kurzen Wechseln aus der Perspektive von Libby und Jack erzählt. Dadurch wir die Handlung lebendig und temporeich, immer wieder möchte man wissen, wie es aus Sicht des Anderen weitergeht. Auch die Entwicklung der beiden Charaktere läßt sich dadurch wunderbar verfolgen.
Während mir Libby von Beginn an sympathisch war, habe ich bei Jack ein wenig länger gebraucht, um mit ihm warm zu werden. Libby ist stark, schlagfertig und hat für sich tolle Strategien entwickelt, wie sie mit den Gemeinheiten ihrer Mitschüler umgehen kann.

Jennifer Niven beschreibt auf wunderbare Art und Weise die zarte Beziehung, die sich langsam zwischen Libby und Jack entwickelt und wie sie sich gegenseitig Halt geben. Es werden viele verschiedene und wichtige Themenbereiche wie Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Selbstvertrauen, Mobbing und Selbstakzeptanz angesprochen und man kann die kann die Veränderung der Protagonisten gut nachvollziehen. Dabei wirken sie – ebenso wie die Nebencharaktere - authentisch und lebendig.

Libby und Jack sind mir richtig ans Herz gewachsen und auch wenn das Ende nicht wirklich überraschend, sondern eher vorhersehbar war, fand ich die Entwicklung zwischen Libby und Jack wundervoll beschrieben.

Mein Fazit:
„Stell dir vor, dass ich dich liebe“ ist ein emotionales Jugendbuch, dass die Probleme der Protagonisten einfühlsam beschreibt und für das ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Nichts für schwache Nerven

Ich bin die Nacht
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„Ich bin die Nacht“ ist der erste Band, der Shepherd-Reihe des Autors Ethan Cross.
Bisher sind neben diesem Buch „Ich bin die Angst“, „Ich bin der Schmerz“ und „Ich bin der Zorn“ erschienen. Durch das ...

„Ich bin die Nacht“ ist der erste Band, der Shepherd-Reihe des Autors Ethan Cross.
Bisher sind neben diesem Buch „Ich bin die Angst“, „Ich bin der Schmerz“ und „Ich bin der Zorn“ erschienen. Durch das jeweilige Cover ist es unverkennbar, dass es sich um eine Reihe handelt. Sie sind schlicht und wirken lediglich durch die Farbe und den Titel bedrohlich, geheimnisvoll und mystisch.

Francis Ackermann ist ein Serienkiller, der mit seinen Opfern spielt. Er bietet ihnen eine winzige Option auf ein Überleben, bei der sie keine wirkliche Chance haben. Dabei geht er brutal und abartig vor, wirkt selbst nahezu unzerstörbar und hat vor nichts Angst. Er ist ein richtiges Monster, gleichzeitig aber auch irgendwie faszinierend und nicht komplett unsympathisch. Je mehr man über seine Hintergründe erfährt, desto weniger kann man ihn wirklich hassen, auch wenn sein Verhalten einfach nur krank und abartig ist. Es kommt immer wieder durch, dass es nicht nur das rein Gute oder Böse gibt, sondern alles ein Ergebnis aus den Umständen, der Erziehung und der Umwelt ist.

Neben Franis Ackermann gibt es einen weiteren Protagonisten, den charmanten Ex-Cop Marcus Williams, der gerade von der Großstadt auf das Land gezogen ist, um sich ein neues Leben aufzubauen.

Ich finde bei diesem Buch insbesondere die Perspektive aus Sicht des Mörders sehr interessant. Zur Handlung selbst, möchte ich gar nicht viel schreiben, dafür gibt es ja den Klappentext.

Der Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungssträngen sorgt dafür, dass man weiterlesen will und sich fragt, wie das zusammenführen wird. Dabei gibt es bis zum Schluss immer wieder überraschende und unvorhersehbare Wendungen. Die Jagd auf Ackermann bleibt bis zum Ende spannend.

Auch wenn die Story in sich abgeschlossen ist, bleiben am Ende noch einige Fragen offen, die dafür sorgen, dass man neugierig auf die nachfolgenden Bände wird.

Der Schreibstil von Ethan Cross ist flüssig, angenehm und einfach zu lesen. Trotz vieler Wendungen kann man der Handlung gut folgen. Rasant und spannend von der ersten bis zur letzten Seite fühlte ich mich sehr gut unterhalten.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Thriller-Fans mit starken Nerven.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 01.07.2017

Ungewöhnlicher, fantasievoller Ausflug ins All

Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt
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„Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt“ ist das erste Buch des in Brooklyn lebenden Autoren Jaroslav Kalfař.

Zwischen der Erde und der Venus hat sich eine Wolke gebildet, die die Nächte der Menschen ...

„Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt“ ist das erste Buch des in Brooklyn lebenden Autoren Jaroslav Kalfař.

Zwischen der Erde und der Venus hat sich eine Wolke gebildet, die die Nächte der Menschen verändert. Ausgerechnet der tschechische Astrophysiker Jakub Procházka soll als erster tschechischer Raumfahrer die Wolke Chopra im All erforschen und er träumt von Ruhm und Ehre für sein Land. In der JanHus1 beginnt er ganz allein als einziger Insasse seine Mission und sein einziger Kontakt zur Erde sind Telefonate, die für ihn sehr wichtig sind. Nachdem seine Frau den Kontakt zu ihm abricht, verändert sich Jakob und er beginnt über sein Leben vor seiner Mission nachzudenken und was zwischen ihm und seiner Frau nicht gestimmt haben könnte.

Da Jakub alleine unterwegs ist, gibt es neben ihm keine wichtigen Charaktere und die übrigen Personen gehen ein wenig unter. Dafür ist Jakub ein sehr sympathischer Protagonist, der trotz der ungewöhnlichen Umstände durchweg authentisch und normal erscheint. Seine Gedanken zwischen seinem Leben vor dem Flug und denen während des Flugs sind interessant und zum Teil schon philosophisch.

Der Schreibstil von Jaroslav Kalfař ist angenehm leicht zu lesen. Neben gut recherchierten Informationen zur Weltraumfahrt und philosophischen Ansätzen bietet das Buch eine Menge Stellen zum Schmunzeln.

Sehr gelungen finde ich auch das Cover des Buches auf dessen Rückseite man bei genauerem Hinsehen Jacubs Weltraum-Gefährten erkennen kann.

Ich habe mich von diesem ungewöhnlichen Roman ausgesprochen gut unterhalten gefühlt, da die Idee originell und einfach einmal etwas Anderes ist. Ein tolles Debüt eines Autoren, den ich mir auf jeden Fall merken werde.