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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2017

Tiefsinnig und tragisch

Die Tänzerin von Paris
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Das Buch „Die Tänzerin von Paris“ ist das Debüt der Autorin Annabel Abbs. Es geht um das Leben von Lucia Joyce der Tochter des irischen Schriftstellers James Joyce. Das Buch beruht auf dem Leben wahrer ...

Das Buch „Die Tänzerin von Paris“ ist das Debüt der Autorin Annabel Abbs. Es geht um das Leben von Lucia Joyce der Tochter des irischen Schriftstellers James Joyce. Das Buch beruht auf dem Leben wahrer Persönlichkeiten.

Für Lucia ist es nicht möglich ein eigenständiges Leben zu führen, da sie von ihrem berühmten Vater eingeengt wird und ihre Mutter sich diesem ebenso unterwirft. Lucias Leben ist der Tanz. Im Tanz sieht sie ihre Freiheit und widmet sich diesem mit jeder Faser ihres Lebens, trotz Schmerzen und blutender Füße. Als Lucia Samuel Beckett kennenlernt, verliebt sie sich und schmiedet Zukunftspläne. Nachdem sie immer weniger tanzen kann, verliert sie sich und driftet immer mehr ab….

Die Protagonistin wird ausgesprochen gut beschrieben und man kann ihr Leid spüren. Sie steht im Schatten ihres berühmten Vaters und leidet unter ihrer kaltherzigen und eifersüchtigen Mutter, die ihr den Erfolg als Tänzerin nicht gönnt. Die Gespräche zwischen Lucia und ihrem Psychiater Karl Jung machen schon früh deutlich, dass Lucia schwerwiegende Ereignisse aus ihrer Kindheit verdrängt und darunter leidet. Es ist erschreckend zu lesen, wie sehr Lucia unter ihrer Familie gelitten hat.
Der Autorin gelingt es sehr gut die Atmosphäre der damaligen Zeit und der Pariser Gesellschaft zu vermitteln.
Die Charaktere wirken lebendig und authentisch, sie spiegeln die Realität gut wieder.
Die Lebensgeschichte von Lucia ist bedrückend und erschütternd, da sie keine Gelegenheit bekam das Leben, was sie sich erträumt hatte zu leben.
Das Nachwort der Autorin hat mir richtig gut gefallen und ich hätte mir fast gewünscht einige der Informationen schon früher erfahren zu haben.

Insgesamt fand ich diesen biografischen Roman ausgesprochen interessant und lesenswert.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Bittersüße Liebesgeschichte

Liebe findet uns
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Das Buch „Liebe findet uns“ des Autoren J. P. Monninger hat mich wegen seines wundervollen Covers direkt angesprochen. Der dunkle Hintergrund, das schwarze, sichtlich verliebte Paar im Goldregen, das alles ...

Das Buch „Liebe findet uns“ des Autoren J. P. Monninger hat mich wegen seines wundervollen Covers direkt angesprochen. Der dunkle Hintergrund, das schwarze, sichtlich verliebte Paar im Goldregen, das alles sieht nach einer tollen und emotionalen Liebesgeschichte aus.

Für Heather und ihre beiden Freundinnen Amy und Constance ist es der letzte Sommer nach der Uni. Sie reisen gemeinsam durch Europa. Bei ihrer Reise begegnen sie Jack, in den sich Heather unsterblich verliebt. Jacks reist ebenfalls und seine Reise wird durch das Reisetagebuch seines Großvaters bestimmt. Gemeinsam besuchen Heather und Jack überraschende und sehenswerte Orte und haben eine wundervolle Zeit zu zweit.

Die beiden Protagonisten Heather und Jack wirken authentisch und haben ihre Ecken und Kanten. Heather neigt zu Übertreibungen und wirkt dadurch zwischenzeitlich ein wenig anstrengend. Sie ist gut organisiert, plant alles genau, ist aber auch schlagfertig und witzig, was zu ausgesprochen amüsanten Dialogen zwischen ihr und Jack führt. Jack fand ich sehr schwierig einzuschätzen, er ist ein wenig geheimnisvoll, sehr spontan, abenteuerlustig und hat einen tollen Humor. Zwischen Heather und Jack ist eine Seelenverwandtschaft zu spüren, wie es sie wohl nur selten gibt, trotzdem kommt es mehrfach zum Streit.
Amy und Constance - die Freundinnen von Heather – sind zwei durchweg sympathische Nebencharaktere, die frischen Wind in das Geschehen bringen.
Der Schreibstil von J. P. Monninger ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Er verwendet eine Menge Metapher und erzählt aus der Ich-Perspektive von Heather.

Die Orte, die Heather und Jack während ihrer Reise besuchen, sind interessant beschrieben und es macht Spaß an ihren Entdeckungen und Erlebnissen teilzuhaben. Das Buch konnte mich überraschen und das Schicksal von Jack hat mich berührt. Viel zu schnell ging es zu Ende und ich hätte mir ein paar Seiten mehr oder einen Epilog mit Ausblick in die Zukunft der beide gewünscht.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es hat mich überrascht, unterhalten und berührt. Von daher vergebe ich vier Sterne und empfehle es jedem, der unterhaltsame, tiefgreifende Liebesgeschichten mag.

Veröffentlicht am 03.08.2017

High & Lo

Wie das Feuer zwischen uns
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„Wie das Feuer zwischen uns“ ist der zweite Teil der Romance Elements Reihe der Autorin Brittainy C. Cherry

Zu Beginn des Buches sind die beiden Protagonisten Alysssa und Logan 15 oder 16 Jahre alt. ...

„Wie das Feuer zwischen uns“ ist der zweite Teil der Romance Elements Reihe der Autorin Brittainy C. Cherry

Zu Beginn des Buches sind die beiden Protagonisten Alysssa und Logan 15 oder 16 Jahre alt.
Alyssa kommt aus gutem Haus, hat eine karrieresüchtige Mutter, die sich ihr gegenüber ziemlich herzlos verhält. Alyssa sehnt sich nach der Aufmerksamkeit ihres ausgezogenen Vaters.
Logan ist bereits von seinen Eltern an Drogen herangeführt worden und lebt ein komplett anderes Leben als Alyssa, am Rande der Gesellschaft.
Beide sehnen sich nach Liebe und Aufmerksamkeit und zwischen ihnen entsteht eine wundervolle Freundschaft, aus der sich langsam mehr entwickelt….
Neben den beiden Protagonisten spielen die Geschwister der beiden – Erika und Kellan – eine große Rolle, die Alyssa und Logan immer wieder zur Seite stehen.

Die Charaktere werden sehr facettenreich beschrieben. Neben Alyssa und Logan, die so unterschiedlich sie auch aufgewachsen sind, dennoch irgendwie gleich ticken und ihren Geschwistern gibt es noch zahlreiche weitere Nebencharaktere. Ricky – Logans Vater – der ein richtiges Eckelpaket ist, erfährt man noch einiges über seine Mutter, die es auch nicht immer leicht im Leben hatte.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig, locker, sehr emotional und berührend. Aber es gibt auch immer wieder Dialoge, bei denen man einfach lachen muss. Durch Zeitsprünge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart und dem permanenten Perspektivwechsel zwischen Logan und Alyssa bekommt man einen guten Überblick über die gesamte Handlung.

Den abschließenden Epilog mit dem Blick auf die Zukunft fand ich richtig gut. Er hat das Buch perfekt abgerundet.

Mir hat das Buch gut gefallen und es hat mich wirklich gefühlsmäßig mitgenommen.
Der Schreibstil von Brittainy C. Cherry ist einfach toll, mitreißend und obwohl ich zwischendurch dachte, dass es zu viele Themen und Schicksalsschläge zusammengepackt wurden, fand ich das Ende rund und stimmig.
Das Buch ist eine emotionale Achterbahnfahrt, in dem die Autorin berührt, schockiert und erleichtert aufatmen lässt


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Humor
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 29.07.2017

Ergreifend – ein Roman der einen so schnell nicht mehr losläßt

Sommerkind
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In ihrem Buch „Sommerkind“ befasst sich die Autorin Monika Held mit einer schwierigen Thematik. Es geht um Wachkoma Patienten, ihre Angehörigen und wie sich das Leben nach einem solchen Schicksalsschlag ...

In ihrem Buch „Sommerkind“ befasst sich die Autorin Monika Held mit einer schwierigen Thematik. Es geht um Wachkoma Patienten, ihre Angehörigen und wie sich das Leben nach einem solchen Schicksalsschlag verändert.

An einem einzigen Sommertag verändert sich das Leben für den 15-jährigen Kolja und seine 8-jährige Schwester Malu komplett. Während Ragna und Kolja zusammen sind, ertrinkt Malu in einem Schwimmbecken. Als die beiden Malu am Grund des Schwimmbeckens sehen, springt Ragna in das Wasser und es gelingt ihr Malu aus dem Wasser zu ziehen, während Kolja nur wie erstarrt dasitzt. Aber für Malu kommt die Hilfe zu spät, sie fällt in ein Wachkoma aus dem sie nicht mehr aufwacht.
Inzwischen ist Ragna 40 Jahre alt und Wissenschaftlerin, aber die damaligen Ereignisse lassen sie nicht los. Ihre Erinnerungen an das was damals geschah sind gering und sie begibt sich auf die Suche nach Kolja….

Sehr einfühlsam und berührend beschreibt Monika Held wie es den Angehörigen eines Wachkoma-Patienten ergeht. Die Trauer um ihre Töchter lässt Koljas Eltern übersehen, dass sie noch ein Kind haben, dass sie dringend benötigt. Es gelingt ihnen nicht sich gegenseitig Kraft zu geben und weiterzuleben. Die Familie zerbricht. Kolja fühlt sich für das Schicksal seiner Schwester verantwortlich. Selbstzweifel und Vorwürfe sind permanent zugegen.

Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich und man muß sich Zeit nehmen. Vieles steht zwischen den Zeilen, so dass man diese ein wenig auf sich wirken lassen muß. Erzählt werden die Ereignisse aus der Ich-Perspektive von Ragna.

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich so berührt, so nachdenklich gemacht hat und für das ich mir so viel Zeit beim und nach dem Lesen nehmen mußte/wollte.
Der Schreibstil passte perfekt und ich fand es trotz des traurigen Themas einfach schön zu lesen.
Die Charaktere sind so detailliert und intensiv beschrieben, dass ich mit jedem einzelnem mitfühlen konnte. Die Atmosphäre der jeweiligen Situation wird gut eingefangen.

Insgesamt fand ich die Geschichte stimmig, auch wenn ich mir zum Ende ein paar mehr Antworten auf meine offenen Fragen gewünscht hätte. Aber auch das offene Ende passt und von daher finde ich es nicht störend, auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte.

„Sommerkind“ ist kein Buch, das man liest, aus der Hand legt und vergisst, sondern eines, das einen noch lange nach dem Lesen beschäftigt. Ich kann diesen Roman nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 29.07.2017

Spannung mit historischem Hintergrund

In tiefen Schluchten
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„In tiefen Schluchten“ ist der Start einer neuen Krimireihe, die die Journalistin und Schriftstellerin Cora Stephan unter ihrem Pseudonym Anne Chaplet veröffentlicht.

Die 42-jährige kürzlich verwitwete ...

„In tiefen Schluchten“ ist der Start einer neuen Krimireihe, die die Journalistin und Schriftstellerin Cora Stephan unter ihrem Pseudonym Anne Chaplet veröffentlicht.

Die 42-jährige kürzlich verwitwete Tori Godon lebt seit einiger Zeit in der Provinz Vivarais und versucht sich den Einwohnern des Dorfes anzupassen. In dem Ex-Polizisten Nico und der Ferienhausvermieterin Eva hat sie Freunde gefunden. Nachdem ein holländischer Feriengast von Eva verschwindet und ein Mann aus dem Dorf auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, beginnt Tori nachzuforschen und gerät dabei selbst in höchste Gefahr. Es stellt sich heraus, dass es Verbindungen gibt, die weit in die Geschichte des Dorfes zurückreichen…

Der Schreibstil von Anne Chaplet ist wie gewohnt angenehm flüssig und lässt sich leicht lesen.
Ihre Charaktere beschreibt sie sehr detailreich und authentisch. Auch die teils recht verschrobenen Dorfbewohner wirken glaubhaft.

Die Handlung ist gut durchdacht und die Spannung wird spürbar. Neben ausführlichen, detailverliebten lokalen Beschreibungen, in denen gekonnt das Flair und die Atmosphäre vermittelt werden, erfährt man einiges über die historischen Hintergründe. Ich konnte mir die raue Gegend mit ihren Bergen und Höhlen beim Lesen bildhaft vorstellen.

Das Cover des Buches passt einfach perfekt zu der Gegend, die die Autorin beschreibt. Schön fand ich auch die Karten, die sich auf dem vorderen und hinteren Buchdeckel befinden und durch die man sich die Lage der Ortschaften noch besser plastisch vorstellen kann. Zusätzlich gibt es einen Anhang in dem Internetadressen von Sehenswürdigkeiten und Bistros aufgeführt sind.

"In tiefen Schluchten" ist ein spannender Lokalkrimi, der Lust auf Süd-Frankreich macht und durch seinen historischen Hintergrund interessante Informationen vermittelt.

Mein Fazit: Ein gelungener Auftakt in eine neue Krimireihe.