Latente Gefahr !
Alleine bist du nie„Alleine bist du nie“ ist nach „Meine Seele so kalt“ der zweite Thriller von der britischen Autorin Clare Mackintosh.
Zoe Walker – Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern, geschieden und nun mit dem ...
„Alleine bist du nie“ ist nach „Meine Seele so kalt“ der zweite Thriller von der britischen Autorin Clare Mackintosh.
Zoe Walker – Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern, geschieden und nun mit dem 15 Jahre älteren Journalisten Simon Thornton zusammenlebend – arbeitet bei einem Immobilienmakler und führt ein recht durchschnittliches Leben.
Auf dem Weg von ihrer Arbeit nach Hause liest sie in der U-Bahn Zeitung und entdeckt in einer der Kleinanzeigen ihr Bild, mit dem für eine Partnervermittlung geworben wird. Beunruhigt versucht sie Näheres herauszubekommen und stellt fest, dass andere Frauen mit denen zuvor in der gleichen Anzeige geworben wurde, verschiedenen Verbrechen zum Opfer gefallen sind.
Anfangs wird Zoe weder von ihrer Familie noch von der Polizei ernst genommen.
Kelly Swift arbeitet als Ermittlerin an der Aufklärung von Delikten in der U-Bahn und erkennt als erstes die Zusammenhänge zwischen den Angriffen, auf die in der Zeitung abgebildeten Frauen und den Verbrechen. Obwohl es nicht in ihre Zuständigkeit fällt, setzt sie alles dran, um an der Aufklärung der Mordfälle mitarbeiten zu dürfen.
Im ersten Teil des Buches werden nach und nach alle Charaktere eingeführt. Diese werden ausgesprochen detailliert beschreiben, so dass man sie sich gut vorstellen kann, was auch notwendig ist, da die Anzahl der Charaktere recht umfangreich ist. Die Handlung kommt dadurch allerdings ein wenig langsam ins Rollen. Die beiden Protagonistinnen Zoe und Kelly machten auf mich einen sehr sympathischen Eindruck während man sich bei Zoes Lebensgefährten Simon, dem neuen Freund ihrer Tochter, ihrem Chef und zahlreichen anderen Personen permanent fragt, ob man ihnen wirklich trauen kann. Die Spannung des Buches baut sich eher langsam auf, aber man spürt permanent die latente Gefahr.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und detailreich. Es ist ihr gut gelungen mich mit Zoes Paranoia anzustecken und es gab kaum noch einen Charakter, den ich nicht verdächtigt habe.
Man konnte beim Lesen merken, dass Clare Mackintosh selbst zwölf Jahre bei der britischen Polizei gearbeitet hat, was sich in ihrer authentischen Beschreibung der Arbeitsweise der britischen Polizei widerspiegelt. Oft stießen die Ermittler an ihre Grenzen, wurden von Vorschriften gehemmt und die Arbeit war langwierig und anstrengend.
Bis zum Ende habe ich gerätselt, wer hinter der Website steckt, konnte keinen der vielen Verdächtigen wirklich ausschließen und das Buch auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zum Schluss hat mich die Autorin dann noch einmal richtig überrascht.
Meiner Meinung nach handelt es sich hier um einen ungewöhnlichen Thriller, der durch die Darstellung der latenten Gefahren, denen man tagtäglich ausgesetzt sein könnte, eine unterschwellige Spannung aufbaut und genau dadurch fesselt. Auch wenn ich zu Beginn des Buches ein wenig gebraucht habe, um hineinzufinden, bietet der Thriller Spannung auf hohem Niveau und ist absolut lesenswert.