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Veröffentlicht am 19.03.2020

Ein Stück Deutsch-Amerikanische Geschichte

Der Empfänger
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„Der Empfänger“ ist ein historischer Roman der Autorin Ulla Lenze, der die deutsche Geschichte einfach einmal aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet.

Josef Klein ist aus Deutschland nach New York ausgewandert. ...

„Der Empfänger“ ist ein historischer Roman der Autorin Ulla Lenze, der die deutsche Geschichte einfach einmal aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet.

Josef Klein ist aus Deutschland nach New York ausgewandert. Er mag das multikulturelle Treiben der Stadt und ist alles andere als ein Nazi. Diese werben ihn aber wegen seiner Funker-Kenntnisse für den nationalsozialistischen Geheimdienst an und bevor es Josef richtig bewußt wird, steckt er mittendrin.

Die Handlung des Romans erstreckt sich über mehrere Zeitebenen und drei Handlungsorte - New York, Deutschland, Costa Rica. Die Autorin berichtet im Wechsel durch Rückblenden und obwohl der Schreibstil leicht zu lesen und durch die Dialoge sehr lebendig ist, erfordert er gleichzeitig auch einiges an Konzentration, da sich die Handlung durch viele kleine Puzzlestückchen zusammenfügt.

Josef ist ein interessanter Protagonist, ein wenig opportunistisch, aber weltoffen und nicht unkritisch. Er lässt sich gerne treiben und wirkt zwischenzeitlich ein wenig orientierungslos. Das Verhältnis zu seinem Bruder Carl, bei dem er nach seiner Rückkehr aus den USA unter kommt, ist angespannt und konfliktreich.
Ulla Lenze hat in ihre Rahmenhandlung – einen deutschen Auswanderer, der während des Krieges unbeabsichtigt als Spion der Nazis instrumentalisiert wird – aus einer ungewöhnlichen Perspektive beschrieben und interessante historische Details eingebaut. Gleichzeitig gelingt es ihr die Atmosphäre der verschiedenen Viertel in New York und auch die im Nachkriegsdeutschland gut einzufangen. Die geschilderten Kontraste, die unterschiedlichen Handlungsorte und der Wechsel zwischen den Zeitebenen machen das Gelesene spannend und abwechslungsreich.

Abschließend befindet sich im Anhang eine umfangreiche Zusammenstellung von weiteren Werken, die der Autorin auch als Quelle gedient haben, womit das Buch perfekt abgerundet wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2020

Romantische Liebesgeschichte mit Bollywood-Flair

Cherish Hope
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„Cherish Hope“ ist der zweite Band der Hard Play Reihe der Autorin Nalini Singh, der sich auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes problemlos lesen und verstehen lässt.

Naynas Freiheitsdrang ist riesig, ...

„Cherish Hope“ ist der zweite Band der Hard Play Reihe der Autorin Nalini Singh, der sich auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes problemlos lesen und verstehen lässt.

Naynas Freiheitsdrang ist riesig, aber sie liebt auch ihre indische Familie, die großen Wert auf Traditionen legt. Nachdem sie zugestimmt hat den Mann zu heiraten, den ihre Eltern für sie ausgesucht haben, bereut sie diese Entscheidung schon bald wieder, möchte sich zuvor noch ein letztes Mal so richtig frei fühlen und ein Abenteuer erleben. Auf einer Party lernt sie Ray kennen, der in ihr Gefühle hervorruft, mit denen sie nicht gerechnet hat. Aber noch viel weniger hat sie damit gerechnet, dass dieser plötzlich verschwindet und ihr später von ihren Eltern als potentieller Ehemann vorgestellt wird.

Der Schreibstil von Nalini Singh ist wieder einmal einfach nur wundervoll. Sie versteht es zu fesseln und ihre Leser mit in eine andere Welt zu nehmen. Hier in die Welt von Nayna und Ray, mit reichlich Romantik, ein wenig Humor und Bollywood-Flair.

Ein kleines Highlight waren auch die Kapitelüberschriften, sie machen immer direkt neugierig auf das nächste Kapitel, so dass es schwer wird das Buch aus der Han
d zu legen.
Der Roman ist keine anspruchsvolle Geschichte, sondern ein richtiges Wohlfühlbuch mit liebenswerten Charakteren und Nebencharakteren, bei dem man gleichzeitig ein paar Einblicke in eine fremde Kultur bekommt.

Mich hat dieses gefühlvolle Buch berührt und zum Lachen gebracht. Die Dialoge zwischen den Protagonisten waren einfach witzig und die Handlung romantisch, wenn auch mit ein wenig Pomp und Übertreibung.

Mein Fazit: Ein Buch zum Träumen und wohlfühlen, das mich bestens unterhalten hat.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 24.02.2020

Cooler Comicroman

Plötzlich: Millionär! (Band 1)
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„Plötzlich Millionär!“ ist ein ausgesprochen witziger Comicroman des Autors Rüdiger Bertram mit zahlreichen passenden Zeichnungen des Illustrators Heribert Schulmeyer.

Wenn der zwölfjährige Leo durch ...

„Plötzlich Millionär!“ ist ein ausgesprochen witziger Comicroman des Autors Rüdiger Bertram mit zahlreichen passenden Zeichnungen des Illustrators Heribert Schulmeyer.

Wenn der zwölfjährige Leo durch Türen geht, kann es ihm passieren, dass er ganz woanders landet als geplant. Dadurch gerät er in zahlreiche witzige und brenzlige Situation, da er natürlich nicht weiß, wann er wo landet und somit auf nichts vorbereitet ist. So landet er im Gefängnis, ist unfassbar reich und legt sich mit Bösewichten an.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Leo geschrieben und seine Art, wie er berichtet, was ihm so alles passiert, wenn er durch eine Tür gegangen ist, liest sich einfach nett und man kommt aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Leo ist ein toller Protagonist, der auch an andere denkt und feststellt, dass alles im Leben zwei Seiten hat.

Durch zahlreiche witzige schwarz-weiße Illustrationen wird die Geschichte wunderbar abgerundet. Hier passt wirklich alles zusammen und meine Kinder hatten großen Spaß an diesem witzigen Comicroman. Gerne würden wir noch mehr von Leo und seinen Erlebnissen lesen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2020

Sehr komplex und beängstigend

Qube
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„Qube“ ist der zweite Thriller aus der Welt der Hologrammatica des Autors Tom Hillenbrand. Meiner Meinung nach ist es ratsam zum besseren Verständnis zuvor den ersten Band zu lesen.

Die Ereignisse finden ...

„Qube“ ist der zweite Thriller aus der Welt der Hologrammatica des Autors Tom Hillenbrand. Meiner Meinung nach ist es ratsam zum besseren Verständnis zuvor den ersten Band zu lesen.

Die Ereignisse finden in London im Jahre 2091 statt. Im Qube, einem Quantencomputer befindet sich Künstliche Intelligenz und nachdem der Reporter Calvary Doyle zu diesem Thema recherchiert hat, wird er auf offener Straße erschossen. Fran Bittner, die auf KI-Gefahrenabwehr spezialisiert ist, beginnt zu ermitteln.

Der Schreibstil des Autors ist rasant und spannend. Durch kurze Kapitel, ständig wechselnde Perspektiven war ich beim Lesen gefesselt. Die Ereignisse sind komplex und ich war äußerst gespannt, wie die verschiedenen Handlungsstränge am Ende zusammenfinden werden.

Die Charaktere sind ebenso komplex wie die gesamte Story und ich habe selten eine so fantasievolle Story, in einer so abstrakten Welt, die mich dermaßen mitgerissen hat, gelesen.

Am Ende des Buches befindet sich ein äußerst hilfreicher Glossar, der die weniger gängigen Begriffe aus dem Bereich der Technik erklärt.

Mein Fazit: Ein Buch, das einfach anders ist, kein herkömmlicher Science-Fiction, sondern eine komplexe Story, die nicht durchgehend einfach zu lesen ist, die es aber in sich hat – Lesespaß pur.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.01.2020

Für kleine Rumpelstilzchen ;)

Helsin Apelsin und der Spinner
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„Helsin Apelsin und der Spinner“ ist ein lebendiges Kinderbuch für junge Leser ab 8 Jahren der im Schwarzwald lebenden Autorin Stefanie Höfler.

Helsin ist ein überdurchschnittlich fröhliches und lebendiges ...

„Helsin Apelsin und der Spinner“ ist ein lebendiges Kinderbuch für junge Leser ab 8 Jahren der im Schwarzwald lebenden Autorin Stefanie Höfler.

Helsin ist ein überdurchschnittlich fröhliches und lebendiges Mädchen mit jeder Menge Energie. Diese entlädt sich oft recht ungestüm. Wenn ihr etwas quer kommt, wird sie zum Rumpelstilzchen, dann hat sie ihren Spinner. Helsin geht in die zweite Klasse und in diese kommt Louis – ein neuer Mitschüler. Als der ihren Namen hört, reimt er prompt „Helsin ? Apelsin ?“ und das ist Grund genug für Helsin ihm eine blutige Nase zu schlagen. Als Louis dann auch noch mit ihrem besten Freund Tom in eine Arbeitsgruppe kommt, reagiert Helsin eifersüchtig und klaut seinen Leguan….

Stefanie Höfler gelingt es großartig die Gefühle von Helsin darzustellen und es ist für den Leser leicht nachzuvollziehen wie sich so eine Wutattacke anfühlt. Aber auch andere Emotionen werden authentisch und nachvollziehbar geschildert. Die Charaktere sind lebendig und werden anschaulich beschrieben.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr eingängig, lässt sich leicht und flüssig lesen und ist – ebenso wie die 26 doch recht kurzen Kapitel - passend für die junge Zielgruppe der Leser.

In dem Buch befinden sich zahlreiche passende Schwarz-Weiß-Abbildungen der Illustratorin Anke Kuhl und auch das Cover hat sie mit der in allen Gefühlslagen dargestellten Helsin wunderbar gestaltet.

Meine Kinder und mich hat das Buch gut unterhalten, wir haben viel gelacht und konnten uns gut in Helsin hineinversetzen. Auch wenn die Protagonistin ein Mädchen ist, ist das Buch ebenso für Jungs geeignet und ich kann es jedem kleinen Rumpelstilzchen nur empfehlen.

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