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Veröffentlicht am 11.04.2023

Ein düsterer Krimi aus Schweden

Rotwild
1

„Rotwild“ von Maria Grund ist nach „Fuchsmädchen“ der zweite Krimi mit den beiden Ermittlerinnen Sanna Berling und Eir Pedersen von der auf der schwedischen Insel Gotland lebenden Autorin Maria Grund. ...

„Rotwild“ von Maria Grund ist nach „Fuchsmädchen“ der zweite Krimi mit den beiden Ermittlerinnen Sanna Berling und Eir Pedersen von der auf der schwedischen Insel Gotland lebenden Autorin Maria Grund. Vorkenntnisse aus dem vorherigen Band sind zum Verständnis dieses Buches nicht zwingend notwendig, obwohl es immer wieder Bezüge zum ersten Fall gibt.

Ein Notruf veranlasst die Kommissarin Sanna Berling, sich zu einer abgelegenen Farm zu begeben. Dort trifft sie auf einen verletzten jungen Mann, der im Sterben liegt. Seine letzten Worte lauten „Das Mädchen …“ bevor er stirbt. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Eir Pedersen beginnt sie zu ermitteln.

Der Schreibstil von Maria Grund liest sich angenehm. Sie baut nach und nach immer mehr Spannung auf und es dreht sich nicht nur um den Fall. Man erfährt auch einiges aus dem Privatleben der beiden Ermittlerinnen.

Mit Susanna und Eir hat die Autorin zwei sehr unterschiedliche Protagonistinnen erschaffen. Susanna ist eine gute Ermittlerin, die ihren Mann und ihren Sohn bei einem Brand verloren hat. Die Arbeit hilft ihr, sich von der Vergangenheit abzulenken. Eir ist deutlich impulsiver, aber dennoch arbeiten die beiden gut zusammen.
In diesem Fall haben jedoch die beiden Partnerinnen für sich allein gearbeitet und die Details zusammengetragen, um den Fall zu lösen. Neben den eigentlichen Ermittlungen gibt es zahlreiche weitere Informationen, die nichts mit dem Hauptstrang zu tun haben.
Ich fand dies durchaus unterhaltsam und interessant, habe aber im Nachhinein festgestellt, dass ich das nicht unbedingt hätte wissen müssen.

Die düstere Atmosphäre auf der Insel vor Schweden mit der gesamten Umgebung und den Wäldern wird gelungen vermittelt, so dass es mich während des Lesens gefröstelt hat.

In dem verzwickten Fall gibt es immer wieder Wendungen. Die Spannung steigert sich stetig bis es am Ende zu einer gelungen Auflösung kommt, mit der die Autorin mich überrascht hat.

Es ist ein solider Krimi mit spannender Handlung, gelungener Atmosphäre und authentischen Charakteren. Mich hat er gut unterhalten, wer aber einen reißenden Thriller erwartet, könnte enttäuscht wenden.

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Emotional und ungewöhnlich

Die Sekunde zwischen dir und mir
1

„Die Sekunde zwischen dir und mir“ ist ein tragischer und emotionaler Roman der schottischen Autorin Emma Steele.

Robbie und Jenn treffen sich nach acht Monaten Trennung das erste Mal wieder. Gerade als ...

„Die Sekunde zwischen dir und mir“ ist ein tragischer und emotionaler Roman der schottischen Autorin Emma Steele.

Robbie und Jenn treffen sich nach acht Monaten Trennung das erste Mal wieder. Gerade als Jenn Robbie etwas sagen möchte, gibt es einen Unfall. Im Anschluß gibt es mit vielen Zeit- und Perspektivwechsel Puzzlestückchen aus Jenns und Robbies Leben.

Robbie und Jenn sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere. Während Robbie bisher ein sehr sorgloses und spaßbetontes Leben hatte, war das von Jenn sehr zielstrebig.

Obwohl sich der Schreibstil der Autorin angenehm liest, hat es eine Weile gedauert bis ich das Gefühl hatte in die Geschichte hineinzukommen. Die kurzen Kapitel und die damit verbundenen schnellen Wechsel zwischen den Zeiten und Perspektiven haben es mir schwer gemacht in einen Lesefluss zu kommen, obwohl mir diese Reise durch die Zeit gut gefiel. Aber je mehr ich erfahren habe desto leichter wurde es. Es war wirklich wie ein Puzzle, je mehr Teile da sind, desto besser fügen sie sich zu einem Gesamtbild zusammen.

Dieser Roman ist weder eine typische Liebesgeschichte noch eine Story über Zeitreise, sondern eine ungewöhnliche Mischung aus beidem, die mich gut unterhalten und mit seinem Ende überrascht hat.

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Fantastisch & philosophisch

Waraka
1

„Waraka“ ist ein fantastisches Leseabenteuer des Autors Tobias Goldfarb.

In Waraka bedeutet die Angst des Volkes die Macht für die Herrschenden und genau das soll Prinz Arkyn lernen. Zunächst soll er ...

„Waraka“ ist ein fantastisches Leseabenteuer des Autors Tobias Goldfarb.

In Waraka bedeutet die Angst des Volkes die Macht für die Herrschenden und genau das soll Prinz Arkyn lernen. Zunächst soll er seinen Säbelzahntiger Smilo - der sein Seelentier ist - umbringen. Der Prinz will sich dem widersetzen und flieht mit Smilo. Auf seiner Flucht stößt er auf Saga, die von den Inseln der Wulfen kommt und auf der Suche nach Waraka ist. Bei dem Versuch die Herrschaft der Angst in Waraka zu brechen, geraten die beiden in gefährliche Situationen und erleben spannende Abenteuer.

Der Schreibstil des Autors ist sehr lebendig und bildhaft. Schon nach wenigen Seiten war ich mitten in dieser fantastischen Welt, die auch Prinz Arkyn ganz neu entdeckt. Neben den ganzen Gefahren, Abenteuern und brenzligen Momenten gibt es auch schöne und ruhige Situationen, die ein wenig philosophisch anmuten. Im Verlauf der Handlung tauchen zahlreiche faszinierende Kreaturen auf wodurch die Geschichte magisch und fantastisch wird. Es ist aber keine reine Abenteuergeschichte. Die Entwicklung der Charaktere, ihre Überlegungen, wie sie vorgehen soll, die Beziehung zwischen Arkyn und Saga, zwischen Mensch und Tier, Rechte, Tierschutz und vieles mehr werden hier in eine fantastische Story eingewoben.

Die Atmosphäre hat etwas ganz Besonderes, voller Spannung aber in ruhigeren Momenten lädt sie zum Nachdenken ein und das Ende ist eines, das mir noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Ein neues Ermittlerteam und viel Lokarkolorit

Der Bojenmann
1

„Der Bojenmann“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von dem Autorenduo Kester Schlenz und Jan Jepsen vorstellen:

Die Vorstellung, dass eine hölzerne Kunstfigur gegen eine plastinierte Leiche ausgetauscht ...

„Der Bojenmann“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von dem Autorenduo Kester Schlenz und Jan Jepsen vorstellen:

Die Vorstellung, dass eine hölzerne Kunstfigur gegen eine plastinierte Leiche ausgetauscht und zur Schau gestellt wird, klingt schon ziemlich gruselig.
Kommissar Thies Knudsen verfügt zwar über einiges an Berufserfahrung, aber so etwas ist ihm noch nicht untergekommen. Es bleibt auch nicht bei einer Leiche dieser Art. Hier ist ein Serienmörder am Werk. Knudsen beginnt mit seinem Team - Dörte Eichhorn und Susanne Diercks von der Spurensicherung - zu ermitteln. Zudem bezieht er seinen besten Freund Oke Andersen – ein pensionierter Lotse, mit dem Spitznamen La Lotse – mit ein.

Der Fall ist skurril und ich habe Thies Knudsen und sein Team gerne bei ihren Ermittlungen in Hamburg begleitet. Die Stadt und die Elbe wurden beim Lesen lebendig. Wer sich ein wenig in Hamburg auskennt, wird hier einiges wiedererkennen.

Mit dem Kommissar und La Lotse hat das Autorenduo zwei großartige Protagonisten erschaffen. Die beiden passen perfekt nach Hamburg, sind typisch norddeutsch, reden nicht viel, haben gute Ideen und handeln entsprechend.

Das Nachwort rundet den Krimi gelungen ab, da es interessante Hintergründe über die Schauplätze gibt.

Nach dem Nachwort gibt es noch eine Auflistung der wichtigsten Charaktere. Diese hätte ich mir vorab gewünscht.

Dieser erste Fall ist ein gelungener Auftakt der neuen Krimireihe von Kester Schlenz und Jan Jepsen. Man merkt, dass die beiden Autoren aus dem Norden stammen, da sie mit ihren Ortsbeschreibungen die Umgebung und die Atmosphäre gekonnt lebendig werden lassen.
Ich kann das Buch Krimi- und Hamburgfans gleichermaßen empfehlen und bin schon gespannt auf den zweiten Fall.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Skurril, spannend, lesenswert

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
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„Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller“ ist ein skurriler Krimi des Autors Stephan Ludwig, der mir bisher nur durch seine Zorn-Reihe bekannt war.

Mit dem Delikatessenhändler Norbert Heinlein ...

„Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller“ ist ein skurriler Krimi des Autors Stephan Ludwig, der mir bisher nur durch seine Zorn-Reihe bekannt war.

Mit dem Delikatessenhändler Norbert Heinlein hat der Autor einen sympathischen Protagonisten erschaffen. Heinlein liegt ihm kaum etwas mehr am Herzen, als seine Kundschaft ordnungsgemäß zu bedienen und mit besten Delikatessen zu verwöhnen. Als Heinlein seinen Geruchs- und Geschmackssinn verliert, ergeben sich die ersten Probleme. Während er mit der Optik seiner neuen Pastete noch nicht so recht zufrieden ist, probiert Morlok diese und bezeichnet sie als perfekt. Geschmacklich mag das so gewesen sein, aber kurz darauf stirbt er eines qualvollen Todes. Natürlich war das keine Absicht, die Leiche muss trotzdem weg und leider bleibt es nicht bei diesem einen Missgeschick… .

Der Schreibstil von Stephan Ludwig ist ruhig, liest sich schnell und leicht. Er nimmt sich ausreichend Zeit, seine Charaktere vorzustellen und die Umgebung zu beschreiben.
Durch die siebzig kurzen Kapitel auf nur 352 Seiten entsteht allerdings ein enormer Sog. Norbert Heinlein passiert eine Panne nach der anderen. Das ist äußerst unterhaltsam und ich kam aus dem Schmunzeln überhaupt nicht mehr heraus. Heinlein ist ausgesprochen einfallsreich und eigentlich habe ich mir nichts mehr gewünscht, als dass dieser sympathische Protagonist gut aus seinen brenzeligen Situationen herauskommt.

Leser der Zorn-Reihe dürfen sich auf Auftritte von Hauptkommissar Claudius Zorn und dem dicken Schröder freuen. Ich mag es ja immer alte Bekannte wiederzutreffen und die Einarbeitung dieser ist hier stimmig gelungen.

Ich habe diesen skurrilen Krimi sehr gerne gelesen. Wer Spannung mit sympathischen Charakteren und eine leicht abgedrehte Handlung mag, liegt mit diesem Roman genau richtig.

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