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Veröffentlicht am 17.10.2022

Eine fesselnde Reise in das 17. Jahrhundert

Das verborgene Paradies
7

„Das verborgene Paradies“ ist ein fesselnder, emotionaler und packender Roman des in Rom lebenden Autors Luca Di Fulvio.

Die Handlung beginnt im November 1610 in Italien in den Ostalpen. Durch die Hilfe ...

„Das verborgene Paradies“ ist ein fesselnder, emotionaler und packender Roman des in Rom lebenden Autors Luca Di Fulvio.

Die Handlung beginnt im November 1610 in Italien in den Ostalpen. Durch die Hilfe der Hebamme Jehanne kommt Susanna - die Tochter einer Hure - in einem Kloster zur Welt. Laut Jehanne ist sie das Kind des Teufels, aber Fra`Thevet will davon nichts hören und nimmt das Neugeborene bei sich auf. Kurz zuvor ist die Mutter von Daniele di Barco verstorben. Auch diesem Jungen hat Jehanne auf die Welt geholfen und für sie war er ein Heilger, da er mit einer Glückshaube geboren wurde. In dem Kloster stoßen die Schicksale beiden Kinder aufeinander.

Im Verlauf der Jahre haben sich Susanne und Daniele voneinander entfernt und 1633 wird Susanne eines brutalen Verbrechens beschuldigt. Daniele übernimmt als Instructor Daemonii ihre Verteidigung.

Im Wechsel berichtet der Autor über die Ereignisse in der Gegenwart – 1633 – und der Vergangenheit. Der Schreibstil von Luca di Fulvios ist lebendig, fesselnd und einnehmend. Ich war von der ersten Seite an mittendrin und habe mich um knapp 400 Jahre zeitlich zurückversetzt gefühlt. Es herrschten raue Sitten und der Umgang der Menschen untereinander ist oft einfach grausam. Vieles geschieht unter dem Deckmantel der Kirche. Der Inquisitor hatte damals große Macht und die Bevölkerung wurde bewusst dumm gehalten und immer wieder eingeschüchtert. Auch der Aberglaube spielte eine große Rolle.

Sowohl Susanna als auch Daniele sind zwei sehr kluge und wissbegierige Charaktere. Durch die Rückblicke in ihre Kindheit erfährt man wie sie sich hinter den Mauern des Klosters immer mehr Wissen aneignen konnten. Ich konnte mir ein gutes Bild von den beiden und den übrige Charakteren machen, da sie facettenreich beschrieben werden. Während man rätselt wie es zu dem Verbrechen gekommen ist, wegen dem Susanna angeklagt wird und ihren Prozess verfolgt, erfährt man nach und nach, was in der Vergangenheit vorgefallen hat ist. So wird im Verlauf der Handlung immer klarer welche Bedeutung, der Inquisitor Constantin Tron und sein Gehilfe Paolo haben. Wie sie den Prozeß führen und das Volk einschüchtern, erscheint die Lage für Susanna aussichtslos, aber mit Daniele ändert sich das immer wieder. Jedoch ist der Inquisitor ebenfalls ein kluger und gerissener Mann, der Danieles Versuche immer wieder zunichte macht.

Die Spannung ist wirklich enorm. Ich habe mit Susanna gezittert und verschreckt die Luft angehalten, wenn ich gelesen habe, welche Maßnahmen die Inquisition ergriffen hat.

Mich hat Luca Di Fulvio mit seinem Buch gepackt. Es ist ergreifend, spannend und brutal, aber auch voller Hoffnung und Liebe, so dass ich es mit Spannung gebannt gelesen habe.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Adventskalender mit Spannung und viel Rätselspaß

Escape Room Adventskalender. Die Lebkuchenspur
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"Escape Room - Die Lebkuchenspur" ist ein Gamebuch-Adventskalender für Kinder ab neun Jahren von der Autorin Eva Eich.

Dies ist nicht unser erster Gamebuch Adventskalender und wir waren gespannt, welche ...

"Escape Room - Die Lebkuchenspur" ist ein Gamebuch-Adventskalender für Kinder ab neun Jahren von der Autorin Eva Eich.

Dies ist nicht unser erster Gamebuch Adventskalender und wir waren gespannt, welche Herausforderungen in diesem Jahr auf uns warten würden.

In der Geschichte geht es passend zur Jahreszeit auch um Weihnachten und zwar um die Weihnachtslotterie an der Schule des 13-jährigen Cosmo. Leider ist der Hauptpreis – ein Lebkuchenhaus - verschwunden und Cosmo geht diesem nach. Sein Weg führt ihn zu einer unheimlichen Villa, in der er durch die zu lösenden Rätsel dem Geheimnis auf den Grund geht.

Um sich gemeinsam mit Cosmo an diese spannende Herausforderung heranzuwagen, benötigt man eine Schere, da die einzelnen Seiten aufgetrennt werden müssen. Die einzelnen Rätsel sind durchaus kniffelig, aber nicht unlösbar. Sollte man einmal so gar keine Idee haben, gibt es hin und wieder auch eine kleine Hilfe, die verkehrt herum am unteren Rand der Seite abgedruckt ist. Aber ich denke mit ein wenig Zeit und Ruhe, kann man alle Rätsel ohne diese lösen.

Die Rätsel und die Illustrationen passen thematisch gut in Adventszeit. So stimmen die Zeichnungen von der Illustratorin Toni Hamm so richtig schön auf Weihnachten ein und passen auch farblich perfekt in die Vorweihnachtszeit.

Uns haben die 24 Rätsel und die Geschichte um diese großen Spaß gemacht und ich kann diesen etwas anderen Adventskalender nur empfehlen. Er ist ein schönes gemeinsames Adventsritual, mit dem man ein wenig länger beschäftigt ist als mit den herkömmlichen Schokoladenadventskalendern.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Ein weiteres Abenteuer mit Kasimir

Auf fliegender Mission 5 - Die Wapatumi
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„Auf fliegender Mission - Die Wapatumi“ ist der fünfte Band der Kinderbuchreihe mit Kasimir - dem fliegenden und sprechenden Teppich - des Autors Lutz Kucher. Auch wenn es sich bereits um das fünfte Buch ...

„Auf fliegender Mission - Die Wapatumi“ ist der fünfte Band der Kinderbuchreihe mit Kasimir - dem fliegenden und sprechenden Teppich - des Autors Lutz Kucher. Auch wenn es sich bereits um das fünfte Buch in dieser Reihe handelt, lässt es sich unabhängig von den vorherigen lesen, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind und es vorweg eine kurze Zusammenfassung „Was bislang geschah“ gibt, in der die wichtigsten Fakten zusammenfasst sind.

Dieses Mal geht es für Kasimir, Kainu (ein Kakadu), Carlotta (eine Katze) und seine Freunde die Geschwister Stella, Matteo und Hanna an die Küste Südamerikas. Dort möchten sie von dem Volk der Wapatumi die Manabapflanze bekommen, doch dies ist schwieriger als gedacht und es kommen so einige Abenteuer auf die Freunde zu.

Auch in diesem Band stehen die Natur, Tiere und Menschen, die Hilfe benötigen im Vordergrund. Durch die zu bestehenden Abenteuer und die unvorhergesehen Ereignisse auf der Reise kommt Spannung auf. Gleichzeitig werden dadurch wichtige Werte einprägsam und altersgerecht vermittelt. Der Schreibstil ist lebendig und leicht zu lesen und die Ereignisse sind fesselnd und aufregend, ein Abenteuer folgt dem nächsten. Fiktion und wichtige Fakten werden hier gemischt und dadurch unterhaltsam und anschaulich vermittelt.

Im gesamten Buch findet man zahlreiche Illustrationen von Lidija Plestenjak, die die Handlung optisch gelungen unterstreichen.

Inzwischen sind Kasimir und seine Freunde schon ganz schön in der Welt herumgekommen und mit jeder Station haben wir mehr über fremde Welten und Kulturen erfahren, sowie wichtige Themen über die Umwelt und deren Schutz. Bisher fanden wir jeden einzelnen Band lesenswert und hoffen auf zahlreiche weitere Abenteuer.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Eine kraftvolle, eindringliche und wunderschöne Geschichte

Die Meerjungfrau von Black Conch
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Mit „Die Meerjungfrau von Black Conch“ von der in Trinidad und London lebenden Autorin Monique Roffey bin ich in eine äußerst eindrucksvolle Geschichte eingetaucht.

Der Fischer David Baptiste wartet in ...

Mit „Die Meerjungfrau von Black Conch“ von der in Trinidad und London lebenden Autorin Monique Roffey bin ich in eine äußerst eindrucksvolle Geschichte eingetaucht.

Der Fischer David Baptiste wartet in seinem Boot auf seinen nächsten Fang. Stattdessen taucht die Meerjungfrau Aycayia auf, deren Volk – die Taino – längst ausgestorben ist.

Damit beginnt vor der Kulisse der Karibik eine mitreißende Geschichte über Liebe, Verlust und Einsamkeit.

Der Schreibstil der Autorin ist bildgewaltig und poetisch, ihre Erzählung mitreißend und vielschichtig mit einem Schuß ungewöhnlichem Humor. Dabei ist die Handlung spannend, nicht vorherzusehen und tief bewegend. Anhand von Aycayia wird deutlich wie respektlos die Menschen mit der Natur umgehen und mit Aycayia hat Monique Roffey eine Meerjungfrau geschaffen, wie ich sie noch nicht kannte. Sie ist jedenfalls nicht die liebliche, süße Meerjungfrau, die wir aus Märchenbüchern kennen.

Ich bin mit dieser Geschichte in eine andere Zeit und an einen anderen Ort eingetaucht. Die Beschreibungen des Meeres und der Insel sind so eindrucksvoll, dass mein Kopfkino direkt angesprungen ist. Insgesamt ist es ein ungewöhnliches Leseerlebnis, eines das für mich unvergesslich sein wird.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Eine feinfühlige Geschichte mit Tiefgang

Die Freischwimmerin
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„Die Freischwimmern“ ist ein einfühlsamer und vielschichtiger Roman über das Leben und der Suche nach sich selbst der in Südindien geboren und in London aufgewachsen Autorin Preethi Nair.

Erzählt wird ...

„Die Freischwimmern“ ist ein einfühlsamer und vielschichtiger Roman über das Leben und der Suche nach sich selbst der in Südindien geboren und in London aufgewachsen Autorin Preethi Nair.

Erzählt wird die Geschichte von Bhanu aus Sicht der Protagonistin selbst. Die 59-jährige blickt auf ihr Leben und berichtet in einfachen und unkomplizierten Worten über ihre Familie, für sie bedeutungsvolle Ereignisse, die Liebe, Menschen, die ihr wichtig sind und vieles mehr. Mir war Bhanu von Anfang an sympathisch und ich konnte ihre Gedanken gut nachvollziehen. Sie und auch die anderen Charaktere werden detailliert beschrieben, so dass ich mir schnell ein gutes Bild von allen machen konnte.

Hinter Bhanus Worten steckt eine Menge Wahrheit und ich denke, dass sich jeder Leserin in diesem Buch wiederfinden kann. Abgesehen davon gibt es interessante Einblicke in die indische Kultur.
Bevor Bhanu nach London kam, wodurch sie ihre Liebe Deek aus den Augen verlor, ist sie in ärmlichen Verhältnissen in einer indischen Gemeinde in Tansania aufgewachsen.
Nachdem sie nun kurz vor ihrem 40.Hochzeitstag Deek wiedersieht, stellt sie vieles in Frage. Sie, Hiten und ihre zwei Kinder sind eine tolle Familie, aber reicht das, um glücklich zu sein?
Was will Bhanu wirklich?
Was ist gut für sie?
Oder ist sie in ihrem Handeln immer nur davon geleitet, für andere die beste Lösung zu finden?
Verstecken wir uns alle nicht viel zu oft hinter irgendwelchen Fassaden (?).

Das Buch ist passend zum Titel nicht in Kapitel, sondern in fünf Bahnen eingeteilt. Vor jeder Bahn findet man ein passendes Zitat, über das es sich lohnt nachzudenken.

Das Buch ist leicht zu lesen, hat Witz und bietet zahlreiche Denkanstöße. Mich haben die Gedanken von Bhanu fasziniert und dazu angeregt über mein eigenes Leben nachzudenken. Es ist ein vielschichtiger Roman über das Leben mit den unterschiedlichsten Facetten, der dazu aufruft, sich zu hinterfragen und Veränderungen nicht zu fürchten. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es nur empfehlen.

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