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Veröffentlicht am 23.04.2022

Schwierige Charaktere

Vielleicht habe ich dich nur erfunden
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„Vielleicht habe ich dich nur erfunden“ ist das Debüt der in Berlin lebenden Autorin Tatjana Scheel.

Alex will nach Sizilien und nutzt die Gelegenheit und lässt sich von einem Freund mitnehmen, den sie ...

„Vielleicht habe ich dich nur erfunden“ ist das Debüt der in Berlin lebenden Autorin Tatjana Scheel.

Alex will nach Sizilien und nutzt die Gelegenheit und lässt sich von einem Freund mitnehmen, den sie eigentlich überhaupt nicht mag. Dort lernt sie Sheela kennen und ist vom ersten Moment an fasziniert von ihr. Die beiden verlieren sich aus den Augen, treffen sich später zufällig woanders wieder und die Faszination zwischen den beiden bleibt.

Der Schreibstil von Tatjana Scheel lässt sich sehr leicht lesen und ist sehr direkt. Mir war er an einigen Stellen zu direkt. Aber ihre Art, wie sie die Atmosphäre von Sizilien und auch von Berlin beschreibt, gefiel mir gut. Sowohl die Hitze auf Sizilien als auch die Schnelllebigkeit von Berlin wurden für mich greifbar. Auch die Emotionen von Alex wirken authentisch. Sie weiß nicht, was sie will und ich hatte zu keinem Moment Zweifel an ihrem Gefühlschaos. Was mir gefehlt hat, war eine Weiterentwicklung der Charaktere. Über Jahre hinweg bleibt die Beziehung zwischen den beiden gleich. Selbst als Axel in einer neuen Beziehung steckt, knapp 20 Jahre vergangen sind und sie erneut auf Sheela trifft, wirft es sie wieder aus der Bahn.

Ich konnte leider bis zum Ende keinen Zugang zu den Charakteren finden. Das Gefühlschaos von Alex war für mich einfach eine Spur zu groß.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Nichts für schwache Nerven

Stille Befreiung
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Mit „Stille Befreiung“ ist der Autorin Petra Hammesfahr wieder ein Spannungsroman gelungen, der definitiv nichts für schwache Nerven ist.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Sandra ...

Mit „Stille Befreiung“ ist der Autorin Petra Hammesfahr wieder ein Spannungsroman gelungen, der definitiv nichts für schwache Nerven ist.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Sandra erzählt, wodurch ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Sie ist noch sehr jung, gerade mal 18 Jahre und gut behütet aufgewachsen. Dennoch hat es mich einige Male erstaunt, wie naiv sie sich verhält. Gegen den Rat ihrer Familie heiratet sie sehr schnell und früh Ronnie, mit dem sie eine Tochter - Josie – bekommt.

Ronnie ist ein äußerst unsympathischer Charakter. Sein Lebensumfeld möchte man niemandem zumuten - erst recht nicht einer jungen Mutter mit Kind. Gleichzeitig lebt dort noch die psychisch erkrankte Schwiegermutter, der gegenüber Sandra sich behaupten muss.
Nachdem Sandra die wahren Wesenszüge von ihrem Mann zu spüren bekommt, gelingt ihr zwei Jahre nach der Geburt von Josie der Absprung. Sie zieht als Pflegerin zu der schwerstbehinderten Rebekka. Aber damit ist sie dem Alptraum noch lange nicht entkommen.
Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil von Petra Hammesfahr lässt sich gut lesen. Zunächst baut sich die Spannung nur langsam auf und steigert sich dann durchgehend.

Der Roman teilt sich in zwei Hälften: „Ronny“ und „Rebekka“ - die Personen, die das Leben von Sandra bestimmen. Zwischendurch wird die Handlung immer wieder durch Einschübe aus dem „Sommernachtsalbtraum August 2018“ unterbrochen. Dadurch ließt sich das Buch abwechslungsreich und die unheilvolle Stimmung steigert sich von Seite zu Seite.

Die häuslichen Übergriffe und die Gewalt, die in diesem Buch zum Tragen kommen, konnte ich teilweise nur schwer ertragen, da sie von der Autorin sehr realistisch und erschreckend authentisch dargestellt werden.

Es ist ein schockierender und aufwühlender Roman, der nichts für schwache Nerven oder zartbesaitete Leser ist. Auch wenn dies für mich nicht das beste Buch der Autorin war, gefesselt hat es mich durchaus.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Gelungene Fortsetzung der historischen Familiensaga über die Familie Ronnefeldt

Der Weg der Teehändlerin
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„Der Weg der Teehändlerin“ ist nach „Die Teehändlerin“ der zweite Band der Ronnefeldt-Saga der in der Schweiz lebenden Autorin Susanne Popp.

Die Handlung beginnt 1853 in Frankfurt. Friederike ist inzwischen ...

„Der Weg der Teehändlerin“ ist nach „Die Teehändlerin“ der zweite Band der Ronnefeldt-Saga der in der Schweiz lebenden Autorin Susanne Popp.

Die Handlung beginnt 1853 in Frankfurt. Friederike ist inzwischen Witwe und hat fünf erwachsenen Kinder - Elise, Carl, Wilhelm, Minchen und Fritz - und führt weiterhin die Geschäfte ihres Teehandels, die nach außen durch ihren Prokuristen Friedrich Besthorn vertreten werden. Neben dem Teegeschäft stehen nun die Kinder im Vordergrund, von denen jedes ganz eigene Pläne und Träume für die Zukunft hat, die nicht immer ganz Friederikes Zustimmung finden.

In unterschiedlichen Erzählsträngen berichtet die Autorin über das Leben der einzelnen Charaktere und die Perspektive wechselt zwischen Friederike, Elise, Carl und Wilhelm. Da Friederike mit ihren Kindern bereits eine Menge zu tun hat, muss sie sich, wenn es um das Teegeschäft geht auf ihren Prokuristen verlassen können. Das kann sie auch, aber ihre Ideen und Veränderungen kommen bei ihm nicht gut an, der er das Geschäft lieber traditionell weiterführen möchte.

Auch in diesem Band geht es nicht nur um das Leben der Charaktere, die eine spannende Entwicklung durchmachen. Dabei wirken sie authentisch und lebendig. Mit ihren fünf Kindern hat Friederike fünf ganz verschiedene Persönlichkeiten, von denen jede seinen eigenen Weg geht. Nebenbei gibt es wieder interessantes Hintergrundwissen rund um das Thema Tee.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, unterhaltsam und atmosphärisch. Dabei kam der Zeitgeist direkt bei mir an und das damalige gesellschaftliche Leben wurde lebendig.

Vorweg gibt es auch in diesem Band ein Personenverzeichnis, in dem die realen und fiktiven Personen gekennzeichnet sind. Die beiden Innencover finde ich ebenfalls wieder sehr gelungen, im vorderen befindet sich ein Blick auf das historische Frankfurt und im hinteren Abbildungen die Impressionen rund um die Tee-Marke Ronnefeldt wiedergeben.

Mit ihrem Nachwort hat Susanne Popp den Roman perfekt abgerundet, indem sie noch einmal deutlich macht wie sie Fiktion und Realität miteinander verwoben hat.

Mir hat diese Kombination aus Familiengeschichte und historischen Fakten sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Saga.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Ein praxisnahes Mitmachbuch

Meine wilden Kräuterfreunde
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„Meine wilden Kräuterfreunde: Heimische Wiesenkräuter entdecken und kennenlernen“ ist ein tolles Mitmachbuch von der Autorin, diplomierten Kräuterfee, TEH-Kräuterpraktikerin und Natur-Bloggerin Anja Fischer, ...

„Meine wilden Kräuterfreunde: Heimische Wiesenkräuter entdecken und kennenlernen“ ist ein tolles Mitmachbuch von der Autorin, diplomierten Kräuterfee, TEH-Kräuterpraktikerin und Natur-Bloggerin Anja Fischer, das sich für die gesamte Familie eignet.

Das Buch macht gleich in mehrfacher Hinsicht Spaß, da es interessante Informationen über Wiesenkräuter gibt, zeigt wie man diese unterwegs erkennt und wofür sie sich eignen. Durch den stabilen Pappeinband und das handliche Format ist das Buch optimal, um es bei Wanderungen oder Spaziergängen mit sich zu führen und direkt vor Ort zu schauen, welches Gewächs sich gerade vor einem befindet.
Für jede der Pflanzen gibt es im Freundebuchstil eine Seite, auf der man nun sein Fundstück - nach dem Trocknen und Pressen - einkleben kann.

Für die zwölf vorgestellten Wiesenkräuter sind Ideen aufgeführt, wofür sie sich eignen. Dabei erhält man zahlreiche leckere Rezepte, naturheilkundliche Anwendungsmöglichkeiten und kreative Bastelideen.

Außerdem gibt es noch einen Sammel- und Saisonkalender, Steckbriefseiten für eigene Kräuterfundstücke, Ausmalbilder und vieles mehr. Im hinteren Innencover sind ein Kräuter-Memo und Etiketten zum Beschriften der selbst hergestellten Produkte enthalten.

In dem Buch befinden sich auf jeder Seite passende Illustrationen und Fotos, die es als Gesamtwerk auch zu einem optischen Highlight machen.

Das Buch eignet sich für die ganze Familie. Die Informationen rund um die Kräuter sind interessant. Sowohl die Bastelideen als auch die Rezepte sind gut erklärt, so dass sie sich leicht umsetzen lassen. Aus meiner Sicht ist „Meine wilden Kräuterfreunde“ ein rundum gelungenes Werk, das dazu einlädt rauszugehen, Kräuter zu suchen, zu entdecken und auf verschiedenste Möglichkeiten zu verwenden.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Total schräg

Zurück nach Übertreibling
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„Zurück nach Übertreibling: Vikki Victorias erster Zwischenfall“ ist das Debüt der in München lebenden Entertainerin und Autorin Gloria Gray.

Vikki Victoria ist Künstlerin und wohnt in München. Toni ...

„Zurück nach Übertreibling: Vikki Victorias erster Zwischenfall“ ist das Debüt der in München lebenden Entertainerin und Autorin Gloria Gray.

Vikki Victoria ist Künstlerin und wohnt in München. Toni Besenwiesler ist der Meinung, dass Vikki dafür verantwortlich ist, dass er vor 13 Jahren wegen des Mordes an seiner Frau ins Gefängnis gekommen ist. Nun ist er ausgebrochen und Vikki muss sich schleunigst in Sicherheit bringen. Deswegen flüchtet sie in ihre Heimat nach Übertreibling.

Der Titel des Buches ist hier Programm. Alles ist schrill, ein wenig übertrieben, schillernd und irgendwie total abgedreht. Allem voran Vikki, die mit ihren 41 Jahren eine lebensfrohe Frau mit reichlich Selbstbewusstsein und frecher Klappe ist.

Vikkis Art zu berichten ist einfach klasse - lebendig, bunt und unerschrocken - so dass ich eigentlich durchgehend vor mich hingegrinst habe. Aber nicht nur Vikki ist schräg, auch die anderen Charaktere machen Spaß. Thematisch greift die Autorin auch in die Vollen. Es handelt sich um einen der Krimi, in dem aktuelle gesellschaftliche Themen auf eine wunderbar amüsante Art und Weise auf die Schippe genommen werden. Aber wie das so ist, ein wenig Wahrheit - oder auch ganz viel – ist immer enthalten.

Neben Übertreibling gibt es weitere interessante Ortsnamen und der bayrische Charme, der hier immer wieder durchkommt, hat mir einfach Spaß gemacht. Wenn man diesen rasanten und total übertriebenen Krimi nun gelesen hat, kann man allen wegen des letzten Satzes das Buch nicht ohne ein Grinsen aus der Hand legen.

Wer Krimis mit Humor mag, liegt mit diesem Buch genau richtig und ich freue mich schon auf Vikkis zweiten Zwischenfall.

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