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Veröffentlicht am 11.07.2021

Familienchaos – unterhaltsam & humorvoll

Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt
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„Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt" ist das Debüt der in New Jersey lebenden Autorin Rebecca Hardiman.

Kevin ist derzeit arbeitslos, aber seine Familie – vier Kinder und seine Mutter ...

„Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt" ist das Debüt der in New Jersey lebenden Autorin Rebecca Hardiman.

Kevin ist derzeit arbeitslos, aber seine Familie – vier Kinder und seine Mutter Oma Millie - hält ihn auf Trab und sein Leben ist alles andere als langweilig und friedlich. Nachdem Oma Millie mehrfach beim Ladendiebstahl erwischt wird, organisiert er für sie einen Heimplatz und seine Tochter Aideen, die in einer rebellischen Phase steckt, soll in ein Internat. Doch damit sind noch lange nicht alle Probleme gelöst - im Gegenteil, nun wird es erst richtig turbulent.

Der Schreibstil von Rebecca Hardiman ist toll, locker und humorvoll, so dass ich das Buch in kürzester Zeit gelesen hatte. Sie beschreibt ihre Charaktere authentisch und obwohl Oma Millie sehr abgedreht ist, wirkt ihr Handeln nicht überzogen, es passt einfach zu ihrem Charakter. Aideen hat es nicht leicht, sie ist in ein typischer Teenager, der irgendwie mit seiner Vorzeige-Zwillingsschwester Nuala, bei der alles perfekt zu sein scheint, klarkommen muss.

Mir haben sie Szenen mit Oma Millie am besten gefallen und ich kann gut nachvollziehen, dass Kevin hier so einige Male stark überfordert war. Aideen hat es wirklich nicht leicht und sie hat im Verlauf der Handlung eine tolle Entwicklung durchgemacht.

Auch wenn ich beim Lesen viel gelacht habe, eigentlich benötigt die Familie Hilfe, die Situation ist nicht immer glücklich und ich bin gerne in das Familienleben der Gogartys abgetaucht.

Mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch ist, dass der Klappentext zu viel von der Handlung verrät und ich die ganze Zeit auf diese Ereignisse gewartet. Wer diesen noch nicht kennt, dem würde ich raten, diesen nicht zu lesen, um noch mehr Spaß am Lesen zu haben.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

So einfach können vegane und nachhaltige Rezepte sein

Selber machen statt kaufen – Vegane Küche
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In dem Buch „Selber machen statt kaufen – vegane Küche: 123 vegane Alternativen – gesünder und nachhaltiger ohne Fertigprodukte“ findet man zahlreiche Ideen, wie man sich ganz einfach und gesund nachhaltig ...

In dem Buch „Selber machen statt kaufen – vegane Küche: 123 vegane Alternativen – gesünder und nachhaltiger ohne Fertigprodukte“ findet man zahlreiche Ideen, wie man sich ganz einfach und gesund nachhaltig ernähren kann.

Auch wer sich bisher noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hat, wird mit den Rezepten gut zurecht kommen.

Vorweg gibt es ein paar allgemeine Informationen wie man tierische Zutaten ersetzen kann, bei welchen Lebensmitteln es zweckmäßig ist, diese im Haus zu haben und erhält zu diesen nochmals einige Informationen. Weiter geht es damit, wie man wichtige Grundzutaten selbst herstellen kann und im Anschluss folgt der Rezeptteil, der in verschiedene Kategorien wie z.B. „Aufs Brot“, „Aus dem Backofen“, „Soßen, Dips und Pesto“, „ Naschen und Genießen“ eingeteilt ist.

Die Rezepte sind alle gleich aufgebaut, erst eine kurze Information, die Zutaten, die Zubereitung und abschließend noch mal ein Tipp oder eine weitere Information. Zudem findet man auf jeder Seite Fotos, die richtig Lust darauf machen die Rezepte auszuprobieren. Zu den Vorschlägen, die ich getestet habe, kann ich sagen, dass sie einfach umzusetzen waren und mir gut gelungen sind.

Abschließend findet man ein umfangreiches Stichwortverzeichnis, so dass man direkt findet, wonach man sucht.

Ich kann das Buch jedem, der sich für vegane Rezepte interessiert und der gerne etwas selbst macht, nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Zwischen Realität und Traum

Weiße Nacht
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„Weisse Nacht“ ist ein der erste auf deutsch erschienene Roman koreanischen Autorin Bae Suah.

Mit der Schließung des durch Stiftungen finanzierten Hörtheaters in Seoul, in dem die 28-jährige Ayami Assistentin, ...

„Weisse Nacht“ ist ein der erste auf deutsch erschienene Roman koreanischen Autorin Bae Suah.

Mit der Schließung des durch Stiftungen finanzierten Hörtheaters in Seoul, in dem die 28-jährige Ayami Assistentin, Bürokraft, Bibliothekarin und Kartenverkäuferin war, verliert sie ihren Job. Über zwei Jahre hat sie dort gearbeitet und damit länger als jede ihrer Vorgängerinnen. Zunächst hat sie keinen Plan, wie es für sie weitergehen könnte.

Der Schreibstil von Bae Suah liest sich angenehm leicht, die Sätze sind einfach und klar, aber trotzdem hat er etwas Poetisches. Man taucht mit Ayami in eine unbekannte Welt ein, eine Welt in der man sich als Leser erst einmal zurechtfinden muss. Man erfährt eine Menge über Ayami und trotzdem fand ich es schwierig ein Bild von ihr zu bekommen, da ihr Leben zu anders und ungewöhnlich ist. Normalerweise finde ich es schwierig, wenn mir ein Protagonist so fern bleibt, aber hier passte es für mich.

Mir hat die intensive Atmosphäre dieses Romans sehr gut gefallen, der sich einfach lesen lässt, aber inhaltlich nicht ganz so einfach zu erfassen ist.

Mich hat die Autorin nachhaltig beeindruckt und ich bin gespannt auf weitere Romane von ihr.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Spannende Einblicke in das Leben einer Kunstturnerin

Goldmädchen
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Mit ihrem Roman „Goldmädchen“ gibt die Autorin Jennifer Iacopelli interessante und spannende Einblicke in das Leben der Kunstturnerinnen.

Audrey Lee ist eine herausragende Turnerin und ihr großes Ziel ...

Mit ihrem Roman „Goldmädchen“ gibt die Autorin Jennifer Iacopelli interessante und spannende Einblicke in das Leben der Kunstturnerinnen.

Audrey Lee ist eine herausragende Turnerin und ihr großes Ziel ist es bei Olympia mitzumachen. Als dieser Traum in greifbare Nähe rückt und sie und ihre Freundin Emma die Möglichkeit bekommen sich für die Olympischen Spiele in Tokio zu qualifizieren, wird ihrem Trainer sexueller Missbrauch an einer der Kunstturnerinnen vorgeworfen. Obwohl schnell eine neue Trainerin mit den Mädchen weiter trainiert, ist die Stimmung angespannt und die Situation und die Umstellung des Trainingsplans zerren an den Nerven der Turnerinnen.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich toll. Das Buch liest sich flüssig, angenehm und lebendig. Da man alles aus Audreys Perspektive erfährt, kann man sich gut in sie und ihre Situation hineinversetzen. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch, wirkt aufrichtig, verlangt sich aber auch viel ab und ist sehr zielorientiert. Ihre Sorge, den Ansprüchen des Trainers nicht standzuhalten, sind nachvollziehbar beschrieben, gleichzeitig ist es auch erschreckend, was die Turnerinnen sich bzw. ihrem Körper antun, welche Leistungen sie sich abverlangen und das nahezu ohne Rücksicht auf Verluste, nur um an ihr Ziel zu kommen. Auch die anderen Charaktere werden authentisch und facettenreich beschrieben.

Neben der Handlung um das Training mit dem Ziel einer Goldmedaille und dem dazugehörigen Neid, Missgunst und dem Konkurrenzdruck unter den Turnerinnen, kommen aber auch die typischen Teenagergefühle nicht zu kurz und es gibt eine kleine Romanze zwischen Audrey und Leo, dem Sohn der neuen Trainerin.

Der Roman gibt interessante Einblicke in das Leben von Leistungssportlerinen, die schon ihr ganzes Leben lang darauf getrimmt wurden Höchstleistungen zu erbringen. Dabei kommt aber auch der Teamgeist, die Freundschaft und der Zusammenhalt unter den Sportlerinnen nicht zu kurz. Hier wird mehr als eine Seite von Topathleten sichtbar und das hat Jennifer Iacopelli in einer spannenden, emotionalen und mitreißenden Story verpackt, die mich durchgehend gefesselt hat.

Die Geschichte zeigt auf, dass es sich lohnt für seine Träume und Ziele zu kämpfen und ich kann das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Ein zeitloser Roman in einem historischen Setting

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
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„Wie viel von diesen Hügeln ist Gold“ ist ein beeindruckendes Debüt der Autorin C Pam Zhang.
Die Handlung beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Kalifornien. Nachdem der Vater von den Geschwistern ...

„Wie viel von diesen Hügeln ist Gold“ ist ein beeindruckendes Debüt der Autorin C Pam Zhang.
Die Handlung beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Kalifornien. Nachdem der Vater von den Geschwistern Lucy und Sam gestorben ist, wollen diese ihn nach einem Chinesischen Ritual begraben, damit er nach Hause finden kann. Ursprünglich wollte der Vater wollte als Goldsucher arbeiten, aber das Gold, das er fand, wurde ihm wieder abgenommen, da er als Einwanderer nicht das Recht dazu hatte.
Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt, die nicht in einer chronologischen Reihenfolge sind. Sprachlich ist der Roman ein richtiges Highlight, da der Schreibstil der Autorin sehr einnehmend, bildgewaltig, intensiv, teilweise auch brutal und dann wieder poetisch ist. Dadurch und da der Roman eine historische Geschichte beschreibt, die ein Handeln der Menschen darstellt, das es leider auch heute noch gibt, hat er bei mir zahlreiche Emotionen hervorgerufen.
Thematisch ist der Roman sehr umfangreich. Die Zerrissenheit von Lucy, die sich als Kind chinesischer Einwanderer in Kalifornien fremd fühlt, aber ihre Heimat nicht kennt werden ebenso spürbar wie die Trauer über einen verlorenen Menschen und der vorherrschende Rassismus.
Am Ende findet man noch ein Gespräch der Autorin über ihren Roman, das mir sehr gut gefallen hat, da sehr informativ und aufschlussreich ist und den Roman gut abgerundet hat.

Dies ist sicherlich kein Buch, das man schnell lesen kann, aber eines, das es sich lohnt zu lesen und das ich nicht so schnell wieder vergessen werde.

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