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Veröffentlicht am 24.04.2021

Gelungener Auftakt einer historischen Trilogie

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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„Die Senfblütensaga - Zeit für Träume“ ist der erste Band einer historischen Trilogie und das Debüt der Autorin Clara Langenbach.

Die Handlung in diesem Band beginnt 1905 und endet 1910.

Die junge Emma ...

„Die Senfblütensaga - Zeit für Träume“ ist der erste Band einer historischen Trilogie und das Debüt der Autorin Clara Langenbach.

Die Handlung in diesem Band beginnt 1905 und endet 1910.

Die junge Emma Bergmann hat ehrgeizige Ziele. Am liebsten möchte sie in Straßburg studieren. Aber ihren Eltern wäre es lieber, wenn sie so schnell wie möglich heiraten würde und haben auch schon – aus ihrer Sicht – den perfekten Kandidaten für Emma ausgewählt: Carl Seidl. Carl ist der Sohn eines Fuhrunternehmers, dessen Geschäft er später einmal übernehmen soll. Auch Carl hat Träume und auch diese sehen anders aus, als die seiner Eltern. Er würde gerne eine eigene Senffabrik gründen. Als Emma und Carl aufeinandertreffen, verstehen sie sich gut und sind sie sich direkt sympathisch. So richtig angezogen fühlt sich Emma aber eher von Carls charmanten Freund Antoine.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und der Autorin ist es gut gelungen innerhalb weniger Seiten die Atmosphäre zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen. Die Kapitel werden im Wechsel aus Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt, wodurch man sie gut kennenlernt und viele Einzelheiten über sie erfährt. Dadurch wird die Handlung abwechslungsreich und lebendig. Der größte Teil der Handlung findet in Metz, aber auch in Düsseldorf, Straßburg und Dijon statt.

Direkt im Innencover findet man einen kurzen Überblick über die wichtigsten Charaktere, das macht den Einstieg leicht. Während Emma auf mich sehr freundlich, offen, klug und liebenswert wirkt, ebenso wie Carl, der mir auch sehr sympathisch war, hat Clara Langenbach mit Antoine und Louise- die jüngere Schwester von Carl – einen guten Gegenpol geschaffen.

Mir hat dieser Band sehr gute gefallen, da er die Atmosphäre der Zeit passend wiedergibt und die Charaktere gut ausgearbeitet sind. Auch das Ende ist rund, es bleiben kleine Fragen offen, die mich gespannt auf die Fortsetzung warten lassen, diese aber nicht zwingend erfordern, so dass man das Buch auch für sich allein stehen lassen könnte.

Mein Fazit: Ein gelungenes Debüt, das ich gerne gelesen habe und empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Ein Buch das verzaubert

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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„Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte“ ist ein Fantasy-Roman des US-amerikanischen Schriftstellers T.J. Klun, mit dem er nicht nur unterhält, sondern sich auch mit wichtigen Themen beschäftigt.

Der ...

„Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte“ ist ein Fantasy-Roman des US-amerikanischen Schriftstellers T.J. Klun, mit dem er nicht nur unterhält, sondern sich auch mit wichtigen Themen beschäftigt.

Der Beamte Linus Baker führt ein sehr eintöniges Leben. Er lebt in einem festgefahrenen Rhythmus und jeder seiner Tage ist gleich. Bei seiner Arbeit für das Jugendamt, bei dem er für die magisch begabten Kinder und Jugendlichen zuständig ist, ist er äußerst zuverlässig und gewissenhaft. Als er den Auftrag erhält nach Cerulean Sea zu reisen, um zu überprüfen, ob in dem Waisenhaus von Mr. Parnassus alles ordnungsgemäß zugeht, verändert dies sein Leben maßgeblich. In dem Waisenhaus trifft er auf die verschiedensten Charaktere und ihm wird schnell klar, dass er hier mit seinen Regeln und Vorschriften nicht weit kommen wird.

Die ganze Geschichte wird aus der Sicht von Linus Baker erzählt. Linus mochte ich direkt, auf der einen Seite ist da sein altes eingefahrenes Leben, so dass man schon fast Mitleid mit ihm hat und dann begibt er sich auf diese großartige Reise, die ihm eine ganz neue Welt eröffnet. Die Kinder des Waisenhauses sind jedes für sich etwas ganz Besonderes und jeder Charakter wird detailliert und einzigartig beschrieben.

Mit seinem Schreibstil – bildgewaltig und voller Emotionen - hat mich T.J. Klun direkt eingenommen. Es gab Stellen, an denen ich gelacht habe und viele, die mich zum Nachdenken angeregt haben. T.J. Klun spricht zahlreiche wichtige Themen an, es geht um Freundschaft, Zusammenhalt, Respekt, Gefühle, Vorurteile und vieles mehr.

Die gesamte Story ist lebendig und atmosphärisch. Mich hat das Buch durchgehend gefesselt und ich wünsche mir mehr solcher Romane, die so fantastisch geschrieben sind, mich magisch einfangen, verzaubern und dabei zum Nachdenken anregen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Inspirierend & faszinierend

BECOMING - Erzählt für die nächste Generation
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„BECOMING - Erzählt für die nächste Generation“ ist eine Neuausgabe des Buches „BECOMING: Meine Geschichte“ für Jugendliche der ehemaligen First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika Michelle Robinson ...

„BECOMING - Erzählt für die nächste Generation“ ist eine Neuausgabe des Buches „BECOMING: Meine Geschichte“ für Jugendliche der ehemaligen First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika Michelle Robinson Obama.

Ich lese sehr gerne Biografien und diese hat mich besonders beeindruckt und es hat sich mehr als gelohnt, dass ich dieses Buch gemeinsam mit meinen beiden Töchtern gelesen habe. Es gibt nur wenige Menschen, die ich mir zum Vorbild nehmen möchte, aber wenn, dann wäre die ehemalige First Lady die perfekte Wahl.

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt – die Kindheit, die Zeit als Erwachse und die Jahre als First Lady.

Es ist beeindruckend, dass Michelle schon als Kind große Ziele hatte und dass sie von diesen nicht nur geträumt hat, sondern alles dran setzte, diese auch zu erreichen. Mit einer unglaublichen Energie zieht sich der Drang etwas zu erreichen und etwas zu bewirken wie ein roter Faden durch ihr Leben. Dabei ging es ihr nicht darum etwas für sich zu erzielen, sondern etwas in der Welt zu bewegen und auf die Missstände aufmerksam zu machen.

Als ihr Mann - Barack Obama – Präsident wird, steckt sie zurück, um ihm den Rücken zu stärken und damit er sich für das Land und die Menschen stark machen kann.

In dem Buch gibt es zahlreiche Fotos, auf denen Michelle und ihre Familie in privaten Situationen, beruflich als Anwältin und in der Zeit als First Lady zu sehen sind. Dieses Bildmaterial baut eine Nähe auf, die ich nie für möglich gehalten hätte.

Das Buch ist voller Inspirationen und Michelle Obama spricht ihre Leser auf Augenhöhe an. Sie lässt einen an ihrem Leben teilhaben und ich kann diese Biografie nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Ein Leben ohne Perspektive

Mado
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„Mado“ ist das Debüt des Autors Wolfgang Franßen.

Bei Mado Kaaris handelt es sich um eine junge Frau, der nichts im Leben geschenkt wurde. Nachdem sie ihren Freund erschlagen hat, flüchtet sie aus Paris ...

„Mado“ ist das Debüt des Autors Wolfgang Franßen.

Bei Mado Kaaris handelt es sich um eine junge Frau, der nichts im Leben geschenkt wurde. Nachdem sie ihren Freund erschlagen hat, flüchtet sie aus Paris zurück zu ihrer Familie in die Bretagne, um dort bei ihrer Oma unterzukommen. Dort wird sie schnell wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt. Einer Vergangenheit, die sie hinter sich lassen wollte, vor der sie geflohen war, aber nun ist alles wieder da – eine Großmutter, die im Gefängnis saß, eine Mutter, die eine Prostituierte war und der ewige Streit mit ihrer Schwester. Trotzdem will Mado sich nicht unterkriegen lassen, obwohl sie sich in einem Umfeld aus Gewalt und Kriminalität bewegt, sie rebelliert und sie wehrt sich gegen alles und jeden.

Der Schreibstil von Wolfgang Franßen lässt sich angenehm lesen, der Inhalt eher weniger. Auf jeder Seite ist zu spüren, wie Mado kämpft und in was für einer ausweglosen Situation sie sich befindet. Mados Leben besteht aus Ungerechtigkeiten und wie schon ihre Oma und ihre Mutter trifft auch sie auf frauenfeindliche Männer. Der Zusammenhalt der Frauen in der Familie ist toll, leider ändert das nichts an ihrer Situation. Die Handlung wirkt authentisch, ist aber schwerer Stoff, der mich ganz schön mitgenommen hat. Mado ist eine interessante Protagonistin - stur, wütend und in allem fest entschlossen.

Für mich war es unmöglich das Buch am Stück zu lesen, aber dank der kurzen Kapitel konnte ich es gut einteilen und so das Gelesene nach und nach verarbeiten. Mit diesem Roman gibt der Autor Einblicke in ein Leben am Rand der Gesellschaft, zeigt die Ungerechtigkeiten im Leben und die sozialen Missstände in unserer Gesellschaft auf.

Mein Fazit: „Mado“ ist kein Wohlfühlroman, sondern ein Buch, dass dazu aufruft sich mit den Missständen, die in unserer Gesellschaft herrschen auseinanderzusetzen und nicht davor die Augen zu verschließen.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Kritisch - intensiv - aktuell

Der ehemalige Sohn
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„Der ehemalige Sohn“ ist nach „Rote Kreuze“ der zweite Roman des weißrussischen Schriftstellers Sasha Filipenko, in dem er auf die Missstände in Belarus aufmerksam macht.

Auf dem Weg zu einem Konzert ...

„Der ehemalige Sohn“ ist nach „Rote Kreuze“ der zweite Roman des weißrussischen Schriftstellers Sasha Filipenko, in dem er auf die Missstände in Belarus aufmerksam macht.

Auf dem Weg zu einem Konzert gerät der 16-jährige Franzisk Lukitsch – genannt Zisk – in einer U-Bahnstation in Minsk in eine Massenpanik bei der 54 Menschen um ihr Leben kommen und über 100 schwer verletzt werden. Zisk fällt ins Koma. Sowohl seine Mutter, als auch seine Freundin und der behandelnde Arzt verlieren mit der Zeit die Hoffnung, dass Zisk wieder aufwacht. Lediglich seine Großmutter - Elvira Alexandrowna – bei der er auch die meiste Zeit gelebt hat, glaubt fest daran, dass sich sein Zustand ändern wird. Jeden Tag ist sie bei ihm, erzählt aus der Vergangenheit und berichtet von der aktuellen politischen Lage im Land. Es dauert zehn Jahre bis Zisk erwacht.

Sasha Filipenko Schreibstil ist intensiv und eindrucksvoll. Sowohl wie er von der Massenpanik als auch von den Missständen im Land berichtet, werden die Situationen spürbar. Er beschreibt die gesellschaftlichen Strukturen, die Willkür in der Politik und die damit in der Bevölkerung einhergehende Hoffnungslosigkeit. Seine Sprache ist eindringlich, oft recht deutlich, teilweise überzogen und sarkastisch, aber – so kann ich jetzt im Nachhinein sagen - immer passend und angemessen gewählt. Seine Worte zeugen von einer Menge Mut, da er die Zustände in Belarus mit einer Offenheit anprangert, wie ich sie bisher noch von keinem anderen russischen Autoren kenne.

Abschließend findet man Anmerkungen der Übersetzerin über die Geschichte von Belarus im Zweiten Weltkrieg und in der Sowjetzeit, zu Flaggen, zu der Sprache und über die Ereignisse, auf die sich der Autor in seiner Handlung bezieht. Ich würde empfehlen, diese vorab zu lesen, da sie nichts über den Inhalt des Buches verraten, aber zum Verständnis der Ereignisse beitragen.

Ich kann diesen gesellschaftskritischen Roman nur empfehlen, da er einen interessanten Einblick in das Leben in Belarus gibt. Sahsa Filipenko ist ein großartiger Autor, dem es hier gut gelungen ist auf die Missstände seines Landes aufmerksam zu machen und sie den Lesern außerhalb von Belarus näher zu bringen.

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