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Veröffentlicht am 12.02.2021

Drei Frauen mit Kind – wie sich das Leben verändert

Das Beste, was mir je passiert ist
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„Das Beste, was mir je passiert ist“ ist ein lebendiger Roman der Autorin Johanna Schreiber in dem deutlich wird, wie sehr Kinder das Leben verändern.

Die drei Protagonistinnen Ermina, Sigrid und Freddie ...

„Das Beste, was mir je passiert ist“ ist ein lebendiger Roman der Autorin Johanna Schreiber in dem deutlich wird, wie sehr Kinder das Leben verändern.

Die drei Protagonistinnen Ermina, Sigrid und Freddie sind total unterschiedlich. Eigentlich haben sie nicht viel gemeinsam außer der Tatsache, dass ihr Leben gerade durch ein Kind auf den Kopf gestellt wird. Nichts ist mehr so wie zuvor und schnell müssen sie feststellen, dass Kinder nicht nur das große Glück bedeuten, sondern auch anstrengend sind und die Partnerschaft auf die Probe stellen. Die drei Frauen lernen sich zufällig kennen, freunden sich an und unterstützen sich gegenseitig.

Der Roman wird im Wechsel aus der Perspektive von Ermina, Sigrid und Freddie erzählt. Jede für sich ist authentisch und wirkt sympathisch. Der Schreibstil der Autorin ist locker und humorvoll, so dass sich das Buch angenehm leicht lesen lässt. Ich konnte mich in keiner und in jeder der drei Frauen ein wenig wiederfinden und ich denke, dass jede Mutter, die das Buch liest, bekannte Situationen vorfinden wird.

Ich habe den Roman gerne gelesen, hätte mir aber gewünscht, dass sich die drei Freundinnen auch ein wenig mehr auf die positiven Dinge konzentrieren und weniger auf die Einschränkungen, die eine Mutterschaft mit sich bringt. Aber vielleicht gelingt ihnen das ja noch mit ein wenig Abstand. ;)

Trotzdem ist es ein schöner Roman, der zeigt, dass auch bei anderen nicht immer alles nach Plan läuft und wie wichtig Freundschaften und Verbündete sind.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Tolle Protagonisten

London Prince
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"London Prince" ist der dritte Band der Reihe "Kings of London Reihe" der in London lebenden Autorin Louise Bay. Das Buch kann ohne Vorkenntnisse der beiden vorherigen Bände gelesen werden, da die Handlung ...

"London Prince" ist der dritte Band der Reihe "Kings of London Reihe" der in London lebenden Autorin Louise Bay. Das Buch kann ohne Vorkenntnisse der beiden vorherigen Bände gelesen werden, da die Handlung eigenständig ist.

​ Dieses Mal dreht sich alles um Noah und Truly. Noah Jensen kehrt nach über vier Jahren aus New York nach London zurück. Inzwischen ist er ein erfolgreicher Geschäftsmann und Millionär, der nichts ausgelassen hat. Truly wollte Noah eigentlich vergessen, da ihre Beziehung lediglich freundschaftlich war, sie sich immer nach mehr gesehnt hatte. Nun, da er wieder in London war, würde sie ihm kaum aus dem Weg gehen können, zumal er bei Rob und Abi – Trulys Zwillingsschwester, zu der sie ein inniges Verhältnis hat – wohnen würde. Abi und Truly leiten gemeinsam eine gemeinnützige Stiftung. Dabei war bisher Truly für die Verwaltungsangelegenheiten und Abi für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Nun soll die introvertierte Truly auch diese übernehmen und bekommt von Noah genau die Rückendeckung, die sie benötigt.

Das Buch lebt von seinen Protagonisten und die gesamte Handlung beschränkt sich nur auf wenige Charaktere, die allesamt authentisch und nachvollziehbar beschrieben werden. Truly war mir von Anfang an sympathisch. Sie und Abi ergänzen sich hervorragend, ruhig, zurückhaltend und ein wenig nerdig hat Truly bisher im Hintergrund der Stiftung agiert und Abi diese präsentiert. Noah hat eine Menge Selbstbewusstsein, genießt das Leben und will alles ausprobieren. Angst scheint in seinem Leben keinen Platz zu haben und es dauert eine Weile bis er seine Gefühle realisiert. Trotz seines Erfolges ist er nicht abgehoben, weiß seine alten Freunde zu schätzen und will ihnen auf keinen Fall vor den Kopf stoßen.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach traumhaft. Ich bin nur so durch die Seiten durchgeflogen, konnte die Gefühle der Protagonisten und deren Entwicklung gut nachvollziehen. Neben emotionalen und romantischen Momenten gibt es aber auch humorvolle Augenblicke und spritzige Dialoge, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.

Mir gefiel die Geschichte um Truly und Noah, ich fand das Setting mit der Stiftung im Hintergrund richtig schön und kann das Buch für eine verträumten Nachmittag zum Abtauchen nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Gut recherchierter historischer Roman mit berührenden Schicksalen

Glückskinder
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„Glückskinder“ ist ein historischer Roman der Autorin Teresa Simon, der unter die Haut geht und fesselt.

Zunächst lernt man die Holländerin Griet van Mook kennen, die im Widerstand verhaftet wurde, eine ...

„Glückskinder“ ist ein historischer Roman der Autorin Teresa Simon, der unter die Haut geht und fesselt.

Zunächst lernt man die Holländerin Griet van Mook kennen, die im Widerstand verhaftet wurde, eine harte Zeit als Zwangsarbeiterin hinter sich hat und nach dem Krieg in München ein Zimmer zugewiesen bekommt. Aber nicht nur sie, auch Toni mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester sowie Tonis Cousin Benno und seine Mutter brauchen eine neue Unterkunft. Sie alle kommen bei Tonis Tante Vev unter. Es wird eng, aber das ist nicht das einzige Problem, auch die unterschiedliche Gesinnung – während Tante Vev und Toni und ihre Familie konsequente Gegner des Hitlerregimes sind, hält Benno auch nach Kriegsende diesem die Treue - sorgt für Spannungen.
Auch wenn der Krieg vorbei ist, das Leben ist anstrengend, der Schwarzmarkt boomt und die Menschen sind verunsichert. Nach der anfänglichen Abneigung bewegen sich Griet und Toni langsam aufeinander zu.

Der Schreibstil der Autorin ist einnehmend und fesselnd. Ihre Charaktere wirken authentisch, lebendig und ihr Handeln und ihre Ängste sind nachvollziehbar. Sie versteht es die Schauplätze und die Atmosphäre lebendig werden zu lassen. Während des Lesens hatte ich die Straßen von München vor Augen, ebenso die Armut und spürbar war auch der langsam wieder lebendig werdende Lebensmut.

Jedes einzelne Schicksal ist berührend, die durchgestanden Ängste und Schreckmomente spürbar, aber genauso gelungen werden auch die ersten Lichtblicke beschrieben und man merkt wie die Hoffnung zurückkehrt und das Leben neu beginnt. Grausamkeiten werden hier genauso detailliert geschildert wie der zurückkehrende Lebensmut und die Hoffnung, die die Menschen nach dieser entbehrungsreichen Zeit neu schöpfen.

Der Roman ist insgesamt stimmig und wird durch das Nachwort, zusätzliche Informationen und Rezepte, die zum Zeitgeschehen passen, abgerundet. Man spürt auf jeder Seite wie viel Recherchearbeit dahintersteckt.

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt und ich kann es Liebhabern von gut recherchierten historischen Romanen nur ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Eine ganz besondere Familie

Die Erfindung der Sprache
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„Die Erfindung der Sprache“ ist der dritte Roman der in Berlin lebenden Autorin Anja Baumheier.


Adam ist kein gewöhnlicher Junge, er ist anders als andere Menschen, beginnt erst spät zu sprechen und ...

„Die Erfindung der Sprache“ ist der dritte Roman der in Berlin lebenden Autorin Anja Baumheier.


Adam ist kein gewöhnlicher Junge, er ist anders als andere Menschen, beginnt erst spät zu sprechen und menschliche Beziehungen stehen für ihn nicht im Vordergrund. Seine Familie akzeptiert ihn so wie er ist und er wächst in einer liebevollen Umgebung auf. Als er dreizehn Jahre ist, verlässt sein Vater Hubert die Familie, woraufhin sich seine Mutter Oda vollkommen in sich zurückzieht.


Jahre später findet Adam in einem Buch Hinweise auf seinen Vater und begibt sich auf die Suche nach ihm.


Der Sprachstil der Autorin ist einzigartig. Sie baut mit ihren Worten regelrechte Kunstwerke, die man auf sich wirken lassen muss. Es gibt düstere und humorvolle Stellen und obwohl die Charaktere teilweise ein wenig skurril wirken und jeder etwas Besonderes ist, sind sie dennoch authentisch und lebendig. Adams Sicherheitsbedürfnis und wie er sich dagegen stemmt, seine Komfortzone verlässt, sich den neuen Bedingungen anpasst, wird zum Greifen Nahe dargestellt. Adam lässt sich auf das ein, was das Leben ihm bietet und es ist einfach wunderbar seine Entwicklung zu verfolgen. Aber es geht nicht nur um Adam und sein Leben, sondern auch um andere Schicksale, die ebenso interessant nachzuverfolgen sind.


„Die Erfindung er Sprache“ ist kein Buch für zwischendurch, sondern eines das Raum und Zeit braucht und dessen Botschaft mich auch nach dem Lesen noch beschäftigt.

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Veröffentlicht am 06.02.2021

Ein wenig verrückt & unterhaltsam

Mein geniales Leben
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„Mein geniales Leben“ ist ein lebendiger und tiefsinniger Roman der schwedischen Autorin, Journalistin und Lektorin Jenny Jägerfeld für Leser ab zehn Jahren.

Sigge ist zwölf Jahre alt, bei seinen Mitschülern ...

„Mein geniales Leben“ ist ein lebendiger und tiefsinniger Roman der schwedischen Autorin, Journalistin und Lektorin Jenny Jägerfeld für Leser ab zehn Jahren.

Sigge ist zwölf Jahre alt, bei seinen Mitschülern nicht besonders beliebt und wird wegen seines Schielens von seinen Mitschülern gemobbt. Als er nun mit seiner Mutter und seinen beiden kleinen Geschwistern von Stockholm nach Skärblacka zu seine Oma Charlotte zieht, sieht er dies als Chance für ein neues Leben, in dem er bei seinen Mitschülern beliebt sein und überall gut ankommen will.

Die Handlung beginnt 59 Tage vor Sigges erstem Schultag. Bis dahin hat er Zeit sich neu zu erfinden, damit er bei seinen neuen Mitschülern gut ankommt. Schnell muss er feststellen, dass dies gar nicht mal so einfach ist.

Die Ereignisse werden aus Sigges Perspektive beschrieben, so dass man sich gut in ihn hineinversetzen kann. Er und auch die übrigen Charaktere werden lebendig beschrieben. Teilweise wirken sie ein wenig schräg, insbesondere seine recht schrille Oma, die immer ein wenig drüber ist.

Der Schreibstil ist humorvoll, vermittelt aber auch Werte von Freundschaft, Familie und dem, was im Leben wichtig ist. Die Kapitel sind kurz und abwechslungsreich, so dass keine Langeweile aufkommt. Alles ist lebendig und bunt, sowohl das Leben von Sigge als auch die übrigen Charaktere.

Insgesamt ist es ein abwechslungsreicher Roman, der mich gut unterhalten hat.

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