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Veröffentlicht am 14.03.2021

Einblicke in ein außergewöhnliches Leben

Der Junge, der den Wind einfing
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​ Mit seinem Buch "Der Junge, der den Wind einfing" gibt der Autor William Kamkwamba interessante Einblicke in sein Leben und die afrikanische Kultur.

William wächst in Malawi, einem der ärmsten Länder ...

​ Mit seinem Buch "Der Junge, der den Wind einfing" gibt der Autor William Kamkwamba interessante Einblicke in sein Leben und die afrikanische Kultur.

William wächst in Malawi, einem der ärmsten Länder der Welt, auf. Nicht jeder hat hier ausreichend zum Essen und zum Trinken und nicht jeder hat Zugang zu Elektrizität und Bildung. Da Williams Eltern die Schulgebühren nicht zahlen können, muss dieser die Schule schon früh verlassen und auf der Farm seiner Eltern helfen. Aber William ist neugierig und wissbegierig. Technik und Naturwissenschaften faszinieren ihn und er erweitert eigenständig sein Wissen. Mit gerade einmal 14 Jahren baut er aus Schrott ein Windrad. Durch dieses gelangt Strom und Wasser in sein Dorf und William erhält öffentliche Aufmerksamkeit durch die ihm ganz neue Möglichkeiten eröffnet werden. Er kann wieder die Schule besuchen und sogar in den USA studieren.

Das Leben von William liest sich wie ein Roman. Es ist unglaublich, was er als junger Mensch auf die Beine gestellt hat und das erst recht, wenn man seine begrenzten Möglichkeiten und Lebensumstände bedenkt. Neben Williams Lebensgeschichte – die aus der Ich-Perspektive geschildert wird – erfährt man eine Menge über Malawi, das Land, die Kultur und die Einwohner. Ich fand diese Informationen ausgesprochen interessant. An vielen Stellen hat mich die Einstellung der Menschen und ihr Aberglauben erstaunt. Auch die klimatischen Bedingungen, die Dürre und die daraus resultierende Hungersnot werden thematisiert.

In dem Buch befinden sich zahlreiche Fotos und Zeichnungen, die die gesamte Situation und die Atmosphäre verdeutlichen.

Mich hat das Buch gefesselt, berührt, schockiert und ich habe eine Menge Neues erfahren. Es ist faszinierend, was William Kamkwamba geschafft hat und das nicht nur auf technischer und naturwissenschaftlicher Ebene, sondern auch, dass er mit seiner Geschichte auf die Armut eines ganzen Landes aufmerksam macht.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Ein zauberhaft illustriertes Mutmachbuch

Nobbi, der Mutmachhase (Band 2)
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„Nobbi der Mutmachhase – zusammen schaffen wir das!“ ist ein zauberhaftes Buch für Kinder ab vier Jahren der Autorinnen Maike Bollow und Judith Allert.

Es ist bereits der zweite Band um Nobbi und bevor ...

„Nobbi der Mutmachhase – zusammen schaffen wir das!“ ist ein zauberhaftes Buch für Kinder ab vier Jahren der Autorinnen Maike Bollow und Judith Allert.

Es ist bereits der zweite Band um Nobbi und bevor die Geschichte beginnt, wird Nobbi mit seinem Mutmach-Beutel, seinem Möhren-Schnuppernäschen, den extra langen Lauschern und den superschnellen Hasenflitzern erst einmal vorgestellt.

In diesem Band hilft Nobbi dem kleinen Bibermädchen Lilli. Lilli benötigt unbedingt ein wenig Zuspruch und Mut, da ihr großer Bruder Max, ihr gesagt hat, dass sie noch zu klein sei, um ein Spielzimmer am Biberbau zu bauen. Nun fehlt ihr das Selbstvertrauen und sie traut sich nicht mehr. Aber Nobbi und sein fliegender Freund Flatterpiep stehen ihr zur Seite.

In einfachen kurzen Sätzen werden die Situationen lebendig geschildert. Jede Seiten ist mit liebevollen Zeichnungen der Illustratorin Stefanie Reich gestaltet worden und es gibt eine Menge zu entdecken. Die Mimik und die Haltung der Tiere sind ebenso aussagekräftig wie der Text selbst, so dass das gesamte Buch rund und stimmig wirkt.

Insgesamt ist es ein wirklich wundervolles Leseerlebnis, dass nicht nur die kleinen Zuhörer begeistert.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Spannend, fesselnd, temporeich

Hüte deine Zunge
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„Hüte Deine Zunge“ war mein erstes, aber nicht mein letztes Buch der Autorin Hallie Ephron, da mir ihr Schreibstil einfach gut gefallen hat.

Emily Harlow war früher Lehrerin, wird durch Instagram mit ...

„Hüte Deine Zunge“ war mein erstes, aber nicht mein letztes Buch der Autorin Hallie Ephron, da mir ihr Schreibstil einfach gut gefallen hat.

Emily Harlow war früher Lehrerin, wird durch Instagram mit einen Schnappschuss über das Sockensortieren bekannt und gründet gemeinsam mit ihrer Freundin Becca Jain ein Unternehmen als professionelle Aufräumerinnen. Das Geschäft läuft gut bis in einem der aufzuräumenden Lagerräume der Ehemann der Auftraggeberin tot aufgefunden und Emily des Mordes verdächtigt wird. Während Emily die Ordnung zum Beruf gemacht hat, ist ihr Ehemann das genaue Gegenteil von ihr und schon fast ein Messie.

Emily ist eine sympathische Protagonistin, wirkt aber ein wenig naiv. Auch die übrigen Charaktere sind sehr gradlinig angelegt. Die Handlung nimmt schnell an Fahrt auf, hat mich gefesselt und ich habe mitgerätselt, wer der Täter sein könnte und wie die Zusammenhänge sind. Obwohl ich recht früh eine Ahnung hatte in welche Richtung die Handlung geht, hat mich das Buch gefesselt, da mir der frische und spannende Schreibstil der Autorin gut gefallen hatte, obwohl mir ihre Ausdrucksweise an einigen Stellen ein wenig zu drastisch war.

Mein Fazit: Ein aufregender Krimi, der schnell gelesen ist und der mich neugierig auf weitere Werke der Autorin gemacht hat.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Auf den Spuren der Vergangenheit – bewegend & berührend

Als wir uns die Welt versprachen
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„Als wir uns die Welt versprachen“ ist das Debüt der italienischen Autorin Romina Casagrande.

Edna lebt in Südtirol, ist inzwischen fast 90 Jahre und soll in ein Seniorenheim ziehen. Abgesehen davon, ...

„Als wir uns die Welt versprachen“ ist das Debüt der italienischen Autorin Romina Casagrande.

Edna lebt in Südtirol, ist inzwischen fast 90 Jahre und soll in ein Seniorenheim ziehen. Abgesehen davon, dass Edna viel lieber in ihrer Wohnung bleiben möchte, kann sie auch ihren Papagei Emil nicht mitnehmen. Aber sie hängt an Emil, schließlich ist er die letzte Erinnerung an Jacob, den Jungen, der sie als Kind beschützt hat. Sie mussten – wie viele andere Kinder zu dieser Zeit auch - unter harten Bedingungen für schwäbische Landbesitzer arbeiten, bis sie durch den Zweiten Weltkrieg getrennt wurden. Nachdem sie in einer deutschen Zeitung ein Bild von Jacob entdeckt hat, beschließt sie sich samt Emil in einer Transportbox auf den Weg zu ihm zu machen. Damit beginnt für Edna eine unglaubliche Reise über die Alpen nach Ravensburg. Es ist der Weg, den sie Jahre zuvor in umgekehrter Richtung zurückgelegt hat und sie nimmt nicht die inzwischen gut ausgebauten Straßen, sondern kleine, beschwerliche Wege durch das Gebirge.

Edna hat die Erlebnisse aus ihrer Jugend nie vergessen und der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. Während ihrer Reise macht Edna zahlreiche Bekanntschaften, sie lernt viele hilfsbereite Menschen kennen, die sie unterstützen und ganz selbstverständlich weiterhelfen. Im Wechsel dazu erfährt man Einzelheiten aus ihrer Vergangenheit wie sie gelitten hat und wie sie – neben vielen anderen Kindern - als Kind schuften musste.

Mich hat der Roman bewegt und berührt und ich finde es wichtig, dass Edna – stellvertretend für viele Kinder - den Schwabenkindern eine Stimme gegeben hat.

Allerdings habe ich einiges auch als ein wenig überzogen empfunden, was mir unstimmig und nicht authentisch vorkam. Dennoch ist es ein interessantes und lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Das Leben auf einer Hallig – damals & heute

Die Farbe des Nordwinds
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„Die Farbe des Nordwinds“ ist ein Roman der in Österreich geborenen und heute In Deutschland lebenden Historikerin und Autorin Klara Jahn.

Als Kind hat Ellen für eine kurze Zeit mit ihrer Mutter auf einer ...

„Die Farbe des Nordwinds“ ist ein Roman der in Österreich geborenen und heute In Deutschland lebenden Historikerin und Autorin Klara Jahn.

Als Kind hat Ellen für eine kurze Zeit mit ihrer Mutter auf einer Hallig im nordfriesischen Wattenmeer gelebt. Dort hat sie sich wohl gefühlt und kehrt deswegen Jahre später zurück. Für sie ist es ein nach Hause kommen und sie möchte an die Vergangenheit und ihrer Verbindung zu Liske, die damals wie eine Schwester für sie war, anknüpfen. So einfach wie sie sich das vorgestellt hat, ist dies nicht, da die Akzeptanz der Einheimischen ihr gegenüber gering ist.

In einem zweiten Handlungsstrang entführt uns die Autorin in die Vergangenheit in das 19. Jahrhundert. Auch hier geht es um das Leben auf der Hallig.

In beiden Erzählsträngen erfährt man eine Menge über das Leben der Menschen im Marschland, über ihre Liebe zur Natur und ihre Beweggründe genau dort zu wohnen. Dabei gibt es in der Gegenwart und der Vergangenheit, die hier geschickt miteinander verwoben wurden, zahlreiche Parallelen.

Die Schönheit der rauen Landschaft wird lebendig beschrieben, so dass sich beim Lesen Bilder vor meinem inneren Auge aufgebaut haben. Es gibt interessante Information über den Vogelschutz und über das Naturschutzgebiet Wattenmeer. Trotz der spürbaren Naturgewalten ist der Schreibstil ruhig. Das Leben der Halligbewohner sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit und die Charaktere wirken authentisch.

Mich hat dieser Roman fasziniert und berührt. Ich konnte Ellens Liebe für und ihre Sehnsucht nach die Halligen nachvollziehen und kann das Buch empfehlen.

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