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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2021

Ergreifend, atmosphärisch, fesselnd

Die Verlorenen
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„Die Verlorenen“ ist der zweite Roman der Autorin Stacey Halls

Die Handlung beginnt im November 1747. Bess Bright bringt eine Tochter zur Welt, die sie aber nicht behalten kann, da ihr und ihrer Familie ...

„Die Verlorenen“ ist der zweite Roman der Autorin Stacey Halls

Die Handlung beginnt im November 1747. Bess Bright bringt eine Tochter zur Welt, die sie aber nicht behalten kann, da ihr und ihrer Familie das Geld fehlt. Sie bringt ihre Tochter Clara schweren Herzens in das Foundling Hospital. Dort werden die Kinder bis etwa zu ihrem sechsten Lebensjahr betreut, damit ihre Eltern Geld verdienen können und sie, wenn sie ausreichend verdient haben, um eine entsprechende Zahlung an das Hospital zu leisten, abholen können. Als Bess Jahre später dorthin zurückkehrt, um ihre Tochter zu sich zu holen, wurde diese bereits abgeholt. Clara lebt inzwischen unter dem namen Charlotte in guten Verhältnissen bei einer wohlhabenden und psychisch instabilen Frau, die sich nicht mehr von ihr trennen möchte.

In einem lebendigen und bildhaften Schreibstil schildert die Autorin die Situation in London im 18. Jahrhundert. Die Armut, in der ein Teil der Bevölkerung lebt, ist erschütternd. Die Kontraste zu der wohlhabenden Gesellschaft werden sprachlich gekonnt dargestellt. Durch verschiedene Perspektiven kann man gut in die Geschichte abtauchen. Mich hat der Wille von Bess, die sich von Anfang an nach ihrer Tochter sehnt und so sehr dafür kämpft sie wieder zu sehen, sehr berührt.

Das Foundling Hospital beruht auf Fakten. Diese Stiftung wurde 1741 in London eröffnet und diente der Aufnahme von Kindern, deren Mütter nicht für ihren Lebensunterhalt aufkommen konnte.

Mein Fazit: „Die Verlorenen“ ist ein gut recherchierter, fesselnder historischer Roman, der mich berührt und mitgenommen hat und über den ich ein Stück Londoner Geschichte kennengelernt habe.

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Veröffentlicht am 20.02.2021

Jeder kann zum Selbstversorger werden

Homefarming
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In ihrem Buch „Homefarming: Selbstversorgung ohne grünen Daumen“ berichtet die sonst als Tagesschau-Sprecherin und Talkshow-Moderatorin bekannte Autorin Judith Rakers über ihre ganz persönlichen Erfahrungen ...

In ihrem Buch „Homefarming: Selbstversorgung ohne grünen Daumen“ berichtet die sonst als Tagesschau-Sprecherin und Talkshow-Moderatorin bekannte Autorin Judith Rakers über ihre ganz persönlichen Erfahrungen aus dem Bereich Selbstversorgung.

Ihr Buch hat sie in drei Abschnitte eingeteilt: Gemüseanbau, Hühnerhaltung und die Verarbeitung der produzierten Lebensmittel.

Der Schreibstil der Autorin ist äußerst unterhaltsam. Neben Tipps und Ratschlägen erfährt man so einiges aus ihrem Leben. Amüsante Anekdoten und persönliche Erfahrungen, die zeigen, dass auch bei ihr nicht immer alles auf Anhieb geklappt hat, geben dem Buch eine sehr persönliche Note.

Während bei anderen Ratgebern oft ein wenig Vorwissen hilfreich ist, erklärt Frau Rakers alles von Grund auf. Selbst jemand der sich erstmalig mit dem Thema beschäftigt, wird ihre bodenständigen Tipps verstehen und umsetzen könne. Auch wenn einem nicht viel Platz zur Verfügung steht, dass Gemüseanbau überall möglich, wird hier mehr als deutlich. Dem eigenen Gärtnern steht nichts im Wege, wenn man es wirklich will.

Ein großer Teil des Buches ist der Hühnerhaltung gewidmet. Für mich war dies wenig relevant, trotzdem habe ich den Abschnitt komplett gelesen, da die Informationen interessant sind und unterhaltsam umgesetzt wurden.

Zahlreiche einfache, unkomplizierte Gartentipps, die hier gut verständlich erklärt und mit tollen Bildern unterlegt wurden, machen direkt Lust mit dem eigenen Homefarming zu beginnen.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Folgenschwere Begegnung

Die Frau vom Strand
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„Die Frau vom Strand“ ist ein spannender Thriller der Autorin Petra Johann.

Rebecca wohnt mit ihrer Tochter und ihrer Frau Lucy in einem tollen Haus an der Ostsee. Eigentlich wäre alles perfekt, wenn ...

„Die Frau vom Strand“ ist ein spannender Thriller der Autorin Petra Johann.

Rebecca wohnt mit ihrer Tochter und ihrer Frau Lucy in einem tollen Haus an der Ostsee. Eigentlich wäre alles perfekt, wenn Lucy nicht so häufig beruflich unterwegs wäre. Als Rebecca am Strand zufällig auf Julia trifft und dieser weiterhelfen kann, lädt sie diese im Anschluss ein. Es entsteht eine Freundschaft und die beiden treffen sich häufiger. Aber auf einmal verschwindet Julia und Rebecca steht vor einem Rätsel.

Das Buch ist in sechs Abschnitte unterteilt und beginnt mit einem Rückblick auf die vergangenen Ereignisse aus Rebeccas Sicht. Der Beginn erscheint recht harmlos, trotzdem hatte ich schnell die ersten Fragezeichen im Kopf. Wer ist Julia wirklich und warum ist sie wieder verschwunden ?

In dem folgendem Abschnitt beginnt Kommissarin Edda Timm mit ihren Ermittlungen zu einem Mord. Durch die Einblicke in ihre Arbeit wurden immer wieder neue Fragen aufgeworfen. Die Vorgehensweise der Kommissarin ist ebenso interessant wie fesselnd und immer, wenn ich gedacht habe, dass sie der Lösung näher kommt, kam es zu einer Wendung oder es gab einen neuen Hinweis und ich konnte meine Idee wieder verwerfen. Petra Johann versteht es zu fesseln.

Ihre Charaktere wirken authentisch und lebendig und sie fängt die Atmosphäre der Umgebung gekonnt ein.
Im Verlauf der Handlung werden zahlreiche Fragen aufgeworfen, die aber zum Ende alle beantwortet werden, so dass die gesamte Handlung in sich rund und stimmig ist.

Ein wirklich grandioser Thriller, der mich bestens unterhalten hat und gespannt auf weitere Werke der Autorin warten lässt.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Humorvoller Krimi mit viel Lokalkolorit

Zicke, zacke, tot
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„Zicke, zacke, tot“ ist der dritte Fall für die Heilpraktikerin Karin Schneider von der Autorin Ingrid Werner. Der Roman lässt sich unabhängig von den beiden vorherigen Bänden lesen, da die Fälle in sich ...

„Zicke, zacke, tot“ ist der dritte Fall für die Heilpraktikerin Karin Schneider von der Autorin Ingrid Werner. Der Roman lässt sich unabhängig von den beiden vorherigen Bänden lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.

Eigentlich sollte Karin den untreuen Ehemann einer Bekannten im Auge behalten aber ziemlich unerwartet befindet sie sich dann mitten in einem Mordfall. Eine Patientin von ihr soll sich umgebracht haben, aber an Selbstmord glaubt Karin nicht und beginnt zu ermitteln. Ihre Verdächtigungen gehen in sämtliche Richtungen und sie dem Täter gefährlich nahe….

Der humorvolle Schreibstil der Autorin lässt sich leicht und locker lesen. Atmosphäre und Flair der Gegend kommen gut durch und der Dialekt in den Dialogen lässt die Handlung lebendig und authentisch werden.
Die Handlung erstreckt sich über fünf Tage und zu jedem gibt es ein Kapitel, in dem die Ereignisse detailliert geschildert werden.

Karin ist wirklich eine ungewöhnliche Hobbyermittlerin. Sie geht ein wenig kopflos vor, lässt sich von dem charmanten George den Kopf verdrehen und sorgt durch ihre chaotische Vorgehensweise leider auch für unnötige Kollateralschäden.

Mich hat das Buch gut unterhalten und wer Krimis mit viel Lokalkolorit und Humor mag, liegt hier richtig.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Beeindruckend, aber nicht ganz einfach

Otmars Söhne
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„Otmars Söhne“ ist der erste Teil einer Trilogie des belgischen in Amsterdam lebenden Autors Peter Buwalda.

Dolf ist ohne seinen Vater aufgewachsen, da dieser seine Mutter schon vor seiner Geburt sitzen ...

„Otmars Söhne“ ist der erste Teil einer Trilogie des belgischen in Amsterdam lebenden Autors Peter Buwalda.

Dolf ist ohne seinen Vater aufgewachsen, da dieser seine Mutter schon vor seiner Geburt sitzen ließ. Er vermisst ihn auch nicht, da seine Mutter nur abwertend über ihn berichtet. Als Dolf zehn Jahre ist, lernt seine Mutter Otmar kennen, der für ihn zum Vater wird. Dolf wächst gemeinsam mit seinen beiden Stiefgeschwistern auf.

Es folgt eine ungewöhnliche Familiengeschichte. Eigentlich ist eine Patchworkfamilie heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr, aber in dieser Konstellation und mit diesen Hintergründen, ist sie es dann irgendwie doch.

Die Ereignisse des Romans werden nicht chronologisch erzählt. Der Autor wechselt die Schauplätze und Zeiten ohne Ankündigung. Als Kapitelüberschriften gibt es lediglich Ziffern, die interessanterweise rückwärts von 111 bis 75 gehen.

Die Charaktere sind jeder für sich interessant, aber auch ein wenig schräg. Trotzdem wirken sie authentisch, ihre Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar.
Peter Buwalda hat aus einer ganz normalen Familiengeschichte ein beeindruckendes Leseerlebnis gemacht, das aber nicht immer ganz einfach zu lesen ist. Neben der Familie, dem Zusammenfinden der neuen Familie und der Suche nach dem Erzeuger, der Reise in die eigene Vergangenheit und der Selbstfindung, geht es um Verantwortung und die eigene Identität. Damit wird hier auf ein umfassendes Spektrum zugegriffen, das nicht immer einfach zu erfassen ist.

Fazit: Ein Buch, für das man sich Zeit nehmen muss, ebenso tiefgründig wie beeindruckend.

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