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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2021

Eine Lebensreise

Was wir scheinen
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„Was wir scheinen“ ist das Debüt der Schweizer Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin Hildegard E. Keller.

Ich lese sehr gerne Biografien über starke Persönlichkeiten und das ist ...

„Was wir scheinen“ ist das Debüt der Schweizer Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin Hildegard E. Keller.

Ich lese sehr gerne Biografien über starke Persönlichkeiten und das ist Hannah Arendt definitiv. Eine Frau, die als Querdenkerin wahrgenommen wurde, bekannt wurde mit ihrer Berichterstattung über den Eichmann-Prozeß und heute eine der bedeutendsten Frauen des 20. Jahrhunderts ist.
In diesem Roman gibt die Autorin intensive und intime Einblicke in das Leben von Hannah Arendt. Sie berichtet nicht chronologisch, sondern springt zwischen den Zeiten und Orten hin und her. Die Handlung beginnt 1975 auf der Reise nach Tegna in einem Zug. Man durchlebt mit ihr die verschiedensten Stationen ihres Lebens, reist von Königsberg über Berlin und Paris nach New York und Jerusalem, Zürich, Basel und Rom wieder nach Tessin. Hannah Arendt wird in diesem Roman lebendig und ihr Drang unabhängig und frei zu sein ist spürbar. Dabei findet der Eichmann-Prozess natürlich auch Platz und man begegnet weiteren bekannten Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts.

Der Erzählstil ist lebendig, Dialoge, Zitate und kurze Gedichte sorgen für Abwechslung.

Genau wie das Buch begann, endet es auch: in einem Zug. Damit hat die Autorin einen wunderbaren Bogen gespannt und das Leben von Hannah Arendt geschickt eingerahmt.

Ich habe mit diesem Roman eine ganz neue Seite von der unbequemen Querdenkerin und Philosophin kennengelernt. Sie hatte auch eine verletzliche und sanfte Seite, die die Öffentlichkeit nicht zu sehen bekam.

Man merkt, dass Hildegard E. Keller für ihr Buch ausgiebig recherchiert hat und wer sich für interessante Persönlichkeiten des 20 Jahrhunderts interessiert, sollte dieses Buch lesen.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Very british

Das Windsor-Komplott
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„Das Windsor-Komplott: Die Queen ermittelt“ ist ein gelungener Auftakt der Cosy-Crime-Serie der in London lebenden Autorin S J Bennett mit einem äußerst charmanten Ermittlerduo – der Queen und ihrer ...

„Das Windsor-Komplott: Die Queen ermittelt“ ist ein gelungener Auftakt der Cosy-Crime-Serie der in London lebenden Autorin S J Bennett mit einem äußerst charmanten Ermittlerduo – der Queen und ihrer Privatsekretärin Rozie.

Ausgerechnet während einer Feier auf Windsor Castle kommt ein russischer Pianist ums Leben. Der Security Service hat direkt die Russen in Verdacht, aber Queen Elisabeth traut ihrem Geheimdienst nicht allzu viel zu und beschließt die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen. Dies geschieht natürlich ganz heimlich und dezent. Gemeinsam mit ihrer nigerianischen Privatsekretärin Rozie beginnt sie die Situation zu analysieren.

Trotz ihres Alters ist die Queen noch äußerst aufmerksam, ihr entgeht nichts, sie registriert alles und hat ein Gedächtnis, das sich so manch einer wünschen würde. Mit Rozie hat sie einer äußerst loyale Mitarbeitern, die stets in den Momenten einspringt, in denen sich die Queen zurückhalten muss. Die Queen wird hier genau so dargestellt, wie ich sie mir vorgestellt habe - fair, pflichtbewusst, familiär, clever und angemessen zurückhaltend.

Die Anzahl der Charaktere ist in diesem Buch enorm und ich muss zugeben, dass es mir nicht gelungen ist den Überblick zu behalten. Trotzdem fand ich das Buch großartig. Der britische Humor, die royale Atmosphäre auf Windsor Castle und die Dialoge zwischen Elizabeth und Prinz Philipp sind einfach großartig. Ihr Gatte scheint der einzige zu sein, der ihr offen und direkt de Wahrheit sagt und dessen Ausdrucksweise nicht immer unbedingt royal ist. Mir hat das gesamte Drumherum total gut gefallen, auch wenn dabei die Ermittlungsarbeiten zeitweise ein wenig in den Hintergrund geraten sind.

Mein Fazit: Das Buch ist ein toller Reihenauftakt für Cosy Crime Fans und ich freue mich schon auf weitere Fälle mit der Queen und Rozie.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Niedlich, spannend & informativ

Cells at Work! - An die Arbeit, Blutplättchen 1
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„Cells at work – An die Arbeit Blutplättchen“ ist der erste Band einer neuen Manga-Reihe von Yuko Kakihara in der es um die Vorgänge und Abläufe im menschlichen Körper geht. Genau genommen geht es hier ...

„Cells at work – An die Arbeit Blutplättchen“ ist der erste Band einer neuen Manga-Reihe von Yuko Kakihara in der es um die Vorgänge und Abläufe im menschlichen Körper geht. Genau genommen geht es hier um das Blut, Blutplättchen und die Gerinnung des Blutes.

Direkt zu Beginn werden die wichtigsten Charaktere vorgestellt und man lernt die süßen Blutplättchen und ihre Aufgaben kennen. Im Verlauf der Handlung kommen weitere wichtige Zellen hinzu und man erfährt etwas über ihre Aufgaben. Das alles ist eingebettet in ein spannendes Abenteuer, das die niedlichen Blutplättchen Verkehrti, Stürmchen, Glotzi und Starri mit ihrer Leiterin und Vizeleiterin erleben.
Die Zeichnungen von Yasu sind niedlich und natürlich im typischen Mangastil.

Insgesamt ist es ein lehrreiches, spannendes und unterhaltsames Abenteuer über die Funktionen des Blutes, das einfach niedlich dargestellt wird und Lust auf weitere Abenteuer mit den liebevoll dargestellten Protagonisten macht.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Außergewöhnlich in jeder Hinsicht

DAVE - Österreichischer Buchpreis 2021
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„DAVE“ ist ein wirklich außergewöhnliches Buch der österreichischen Autorin Raphaela Edelbauer. Sowohl inhaltlich als auch vom Schreibstil her ist es kein Buch, das – meiner Meinung nach – die breite Masse ...

„DAVE“ ist ein wirklich außergewöhnliches Buch der österreichischen Autorin Raphaela Edelbauer. Sowohl inhaltlich als auch vom Schreibstil her ist es kein Buch, das – meiner Meinung nach – die breite Masse lesen wird. Es ist komplex, sperrig, erschreckend aber auch interessant und insgesamt ein beeindruckendes Gedankenkonstrukt.

Syz ist Programmierer und in seinem Leben gibt es nichts Wichtigeres. Permanent arbeitet er an DAVE, einer künstlichen Intelligenz, in der die Hoffnung der Menschen liegen. Ziel ist es Leistung und menschliches Bewusstsein zu kombinieren. Je weiter Syz mit seiner Arbeit voranschreitet und je mehr er erfährt, desto mehr Zweifel kommen ihm an der Richtigkeit des Ganzen.

Ich habe große Teile des Buches mit vielen Fragezeichen im Kopf gelesen. Fach- und Fremdwörter verpackt in verschachtelten Sätzen, haben mir das Lesen schwer gemacht und ich musste mich sehr konzentrieren, um der Rahmenhandlung zu folgen. Die Autorin driftet immer wieder ins Philosophische ab, was ich Zeitweise ganz interessant fand, gleichzeitig aber das Gefühl hatte einen Knoten im Kopf zu bekommen. Auch hatte ich ein Problem damit die Ereignisse zeitlich zuzuordnen, mal hatte ich den Eindruck mich in den 80er Jahren zu befinden und dann wieder in der Zukunft.

Das Ende war stimmig, so dass ich insgesamt das Buch dann doch noch einigermaßen zufrieden zugeklappt habe. Dennoch fand ich das Buch anstrengend zu lesen und habe mich gefreut als ich fertig war.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Unterhaltsam, amüsant, aber Lösungsansätze findet man hier nicht

Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen
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Mit seinem Buch „Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen“ hat der in Berlin lebende Autor Michael Nast mich gut unterhalten, aber wenn man auf der Suche nach Lösungen oder einem Ratgeber ist, liegt ...

Mit seinem Buch „Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen“ hat der in Berlin lebende Autor Michael Nast mich gut unterhalten, aber wenn man auf der Suche nach Lösungen oder einem Ratgeber ist, liegt man hier falsch.

Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten Menschen kennenzulernen. Die verschiedenen Dating -Apps sollten eigentlich für jeden die passende Möglichkeit herbeizaubern – könnte man denken – doch nur zu oft gehen wir von falschen Voraussetzungen und mit falschen Erwartungen an die Sache heran.

In vielen verschiedenen Beispielen schildert Nast aus seinen Erfahrungen und Beobachtungen was so alles schief laufen kann.

„So detaillierte Pläne man entwirft, Gefühle kann man nun mal nicht planen.“

Damit und dass die Lösungen sehr individuell sind, hat der Autor natürlich vollkommen recht. Trotzdem habe ich die im Titel versprochenen Lösungen vermisst.

Dennoch fand ich das Buch sehr unterhaltsam. Mir gefiel der humorvolle, lockere Schreibstil und auch die Art, wie der Autor immer wieder Persönliches von sich und aus seinem Umfeld berichtet.

Aber mir fehlte insgesamt der rote Faden. Lediglich Tinder zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und taucht immer wieder auf. Da mir diese Plattform vollkommen fremd, konnte ich damit nicht so viel anfangen.

Das Buch ist definitiv anders als ich erwartet hatte, aber nachdem für mich klar war, dass ich es weder als Ratgeber noch als Sachbuch lesen darf, sondern hier mehr Wert auf die Unterhaltung gelegt wurde, habe ich es gerne gelesen und mehrfach ziemlich gelacht. Ich habe auch eine Menge Sätze gefunden, die mich zum Nachdenken angeregt haben und auch viele – eher traurige Statements - die dem heutigen Zeitgeist entsprechen.

Fazit: Insgesamt ein unterhaltsames Buch mit interessanten Ansetzen zum Nachdenken, das ich aber nicht unter Ratgeber mit Lösungsansätzen einsortieren kann.

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