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Veröffentlicht am 03.01.2021

Nicht lustig – oder doch ?

Gans Ernst von Jimmy Kimmel
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„Gans Ernst“ ist ein originelles Bilderbuch von dem US-amerikanischen Moderator und Comedian Jimmy Kimmel, das er selbst illustriert hat und mit dem man gute Laune zaubern kann.

Allein die Illustrationen ...

„Gans Ernst“ ist ein originelles Bilderbuch von dem US-amerikanischen Moderator und Comedian Jimmy Kimmel, das er selbst illustriert hat und mit dem man gute Laune zaubern kann.

Allein die Illustrationen der grummeligen Gans Ernst können einen zum Lachen bringen. Text gibt es eher wenig, das Buch lebt von den Zeichnungen und insbesondere von der Mimik von Gans Ernst.

Gegrinst und gelacht habe ich bei dem Buch eine Menge, da es wirklich niedlich ist einem Vierjährigen dabei zuzusehen, wie er sich bemüht eine grummelige Gans zum Lachen zu bringen. Aber für ein interaktives Kinderbuch gab es – meiner Meinung nach – zu wenig Mitmachmöglichkeiten, da hätte ich mir mehr gewünscht.

Die Idee ist nett, die Zeichnungen witzig, aber ich fand es einfach zu wenig für ein ganzes Buch. Spaß hatte ich trotzdem und für gute Laune sorgt Gans Ernst in jedem Fall.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Der Kultcomic als Bilderbuch

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
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„Asterix - Der Goldene Hinkelstein“ entstand bereits 1967 und ist somit von den Erfindern - René Goscinny und Albert Uderzo – selbst getextet und gezeichnet.

Es ist eine typische „Asterix & Obelix-Geschichte“ ...

„Asterix - Der Goldene Hinkelstein“ entstand bereits 1967 und ist somit von den Erfindern - René Goscinny und Albert Uderzo – selbst getextet und gezeichnet.

Es ist eine typische „Asterix & Obelix-Geschichte“ in dem kleinen gallischen Dorf mit den altbekannten Charakteren. In diesem Band spielt Troubadix eine besondere Rolle. Voller Selbstüberschätzung möchte er an dem Gesangswettbewerb für die Barden Galliens teilnehmen. Auf den Weg dorthin sollen ihn Asterix und Obelix vor den Römern schützen.

Die Konflikte zwischen den Galliern und den Römern sind nichts Neues, aber immer wieder amüsant. Anders ist hier die Gestaltung. Es handelt sich nicht um einen Comic, sondern um ein Bilderbuch mit Texten. Das ändert aber nichts am Unterhaltungswert. Ich habe mich wunderbar über Asterix, Obelix und die Römer amüsiert, Idefix habe ich allerdings vermisst.

„Der Goldene Hinkelstein“ ist eine typische Asterix-Story, die einfach einmal anders präsentiert wurde, aber genauso gut unterhält wie die Kult-Comics.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Wenn Eltern schwierig werden

Wie man seine Eltern erzieht (Eltern 1)
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„Wie man seine Eltern erzieht“ ist der erste Band von dem britischen Filmkritiker, Lehrer und Autor Pete Johnson mit dem zwölfjährigen Protagonisten Luis.

Nachdem Luis mit seiner Familie in die Nähe ...

„Wie man seine Eltern erzieht“ ist der erste Band von dem britischen Filmkritiker, Lehrer und Autor Pete Johnson mit dem zwölfjährigen Protagonisten Luis.

Nachdem Luis mit seiner Familie in die Nähe von London gezogen ist und eine neue Schule besucht, scheint der Spaß aus seinem Leben verschwunden zu sein. In der Schule herrscht ein enormer Leistungsdruck und auch die Veränderung seiner Eltern, die wesentlich mehr als zuvor erwarten, ist einfach anstrengend.

Das Buch ist in Tagebuchform aus Sicht von Luis geschrieben und man begleitet ihn ab dem ersten Tag an seiner neuen Schule über ein halbes Jahr von Anfang Januar bis Anfang Juli. Fast jeden Tag gibt es einen kurzen Eintrag. Oft sind es nur wenige Sätze, aber diese haben es in sich. In kurzen knappen Worten stellt Luis seine Situation amüsant und humorvoll dar. Dabei beschreibt er seine Eltern, Mitschüler und Lehrer auf eine äußerst erfrischende Art und Weise, man kann gar nicht anders als grinsen. Luis selbst ist allerdings ein wenig eigensinnig und seine Ideen sind nicht immer die besten. Die Situationen, in die er durch seine gerade Art unversehens hineingerät, laden zum Lachen ein. Der Wettkampf den sich Luis Eltern mit den Eltern der Mitschülern liefern ist totaler Irrsinn, ein wenig überzogen aber dennoch in groben Zügen nah an der Realität.

An dem Buch wird bestimmt nicht nur die Zielgruppe der 10- bis 14-jähigen ihren Spaß haben, da es einfach zu schön ist, die ein oder andere ehrgeizige Mutter oder den überambitionierten Vater wiederzuentdecken. ;)

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Historisch, persönlich & berührend

Hannah und Ludwig
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„Hannah und Ludwig - Heimatlos in Tel Aviv “ ist der zweite Band der Familientrilogie von dem Autor und Zeithistoriker Rafael Seligmann, in dem er seine Leser an dem persönlichen Schicksal seiner Familie ...

„Hannah und Ludwig - Heimatlos in Tel Aviv “ ist der zweite Band der Familientrilogie von dem Autor und Zeithistoriker Rafael Seligmann, in dem er seine Leser an dem persönlichen Schicksal seiner Familie teilhaben lässt. Das Buch lässt sich ohne Verständnisprobleme unabhängig vom ersten Band „Lauf, Ludwig, lauf!: Eine Jugend zwischen Synagoge und Fußball“ lesen.

Die Handlung beginnt 1933. Ludwig flüchtet von Deutschland nach Tel Aviv und holt wenig später seine Familie - Eltern und Geschwister - nach. Er beginnt sich ein neues Leben aufzubauen, arbeitet erst als Orangenpflücker, später als Prokurist und heiratet schließlich Hannah, mit der er einen Sohn - Rafael - bekommt. Neben den politischen Unruhen und der Unsicherheit im Land durchleben Ludwig und Hannah zahlreiche persönliche Schicksalsschläge.

Man wird von der ersten Seite an mitten in die Handlung hinein geworfen und ich war direkt gefesselt. Man spürt, dass der Autor seine persönliche Geschichte bzw. die seiner Familie erzählt. Er transportiert die Emotionen authentisch und lebendig und bindet das politische Zeitgeschehen gut in die Ereignisse mit ein.
Die unterschiedlichen Charaktere werden detailliert beschrieben. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar, teils von Emotionen geleitet.

Während der Autor anfangs aus der Ich-Perspektive von Ludwig schreibt, wechselt er später in einem raschen Tempo zwischen der Perspektive von Hannah und Ludwig. Das macht das Lesen ein wenig schwieriger, aber nicht weniger interessant. Auch der Dialekt hat mich teilweise im Lesefluss ein wenig gebremst, gefiel mir aber dennoch sehr gut, da er die Atmosphäre authentisch transportiert.

Rafael Seligmann beschreibt in seiner Familiensaga ein Leben, das so bzw. in ähnlicher Form typisch für die damalige Zeit ist. Ein Schicksal, das viele jüdische Familien erlebt haben.

Das Buch endet mit dem Beginn eines neuen Lebensabschnitt für Hannah und Ludwig, von dem ich gerne erfahren möchte, wie es für die kleine Familie weitergeht und nun gespannt auf den dritten Teil der Familiensaga warte.

Mich hat das Buch gefesselt, es ist ein ganz persönliches Stück Zeitgeschichte aus dem Leben der Familie des Autors.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Gut recherchierter historischer Roman - Amsterdam im 16. Jahrhundert

Krone der Welt
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„Krone der Welt“ ist ein gut recherchierter historischer Roman von Sabine Weiß, bei dem man merkt, dass die Autorin Geschichte studiert hat.

Die drei Geschwister Vincent, Ruben und Betje Aardzoon fliehen ...

„Krone der Welt“ ist ein gut recherchierter historischer Roman von Sabine Weiß, bei dem man merkt, dass die Autorin Geschichte studiert hat.

Die drei Geschwister Vincent, Ruben und Betje Aardzoon fliehen mit ihrem Vater Wim aus ihrer Heimat Antwerpen nach Amsterdam. Nachdem sie ihren Vater verlieren, wachsen sie im Waisenhaus auf. Obwohl die Zustände dort erschreckend sind, entwickeln sich die drei zu liebenswerten aber auch sehr unterschiedlichen Charakteren. Während Vincent als Architekt Häuser bauen möchte, träumt Ruben davon zur See zu fahren und Betje liegt das Kochen im Blut.

Ich bin direkt in das 16. Jahrhundert eingetaucht. Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen und fesselt. Sie beschreibt ihre Charaktere, die Umgebung, die Bauten in Amsterdam, den Glaubenskrieg der Katholiken und Calvinisten und die wirtschaftlichen Verhältnisse und Einflüsse aus England und Spanien sehr detailliert. Ich habe während des Lesens eine gute Vorstellung der Protagonisten und ihren Widersachern gehabt. Ebenso hatte ich die örtlichen Gegebenheiten bildhaft vor Augen.

Neben der Geschichte um die drei Geschwister fand ich die Entwicklung von Amsterdam ausgesprochen interessant und mir gefiel die Mischung aus Fiktion und politischem Zeitgeschehen.

Zu Beginn des Buches findet man eine Personenliste, in der die historischen Persönlichkeiten kenntlich gemacht sind. Aufgrund der Anzahl der Charaktere fand ich dies sehr angenehm und hilfreich, dass ich auf darauf zurückgreifen konnte. Auch den Glossar am Ende des Buches - dessen dort erklärte Ausdrücke nochmals für ein tieferes Eintauchen in das damalige Zeitgeschehen gesorgt haben - habe ich gerne genutzt.

Das Ende des Buches ist rund und stimmig, so dass ich es zufrieden zugeklappt habe. Dennoch lässt es Einiges offen, so dass ich auch gerne eine Fortsetzung lesen würde, um noch mehr über das Leben der drei Protagonisten und ihre Familien zu erfahren.

Liebhabern historischer Romane kann ich dieses Buch – in dem ich für mich einiges Neues über die Geschichte Amsterdams gelernt habe - nur empfehlen.

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