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Veröffentlicht am 12.08.2022

Für immer frei?!

Forever Free - San Teresa University
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Um ehrlich zu sein ist schon auf den ersten Seiten Eines klar: Es wird tief in die Klischee-Schublade gegriffen. Und das wäre auch absolut nicht schlimm, denn manche Klischees lese ich sogar ganz gern. ...

Um ehrlich zu sein ist schon auf den ersten Seiten Eines klar: Es wird tief in die Klischee-Schublade gegriffen. Und das wäre auch absolut nicht schlimm, denn manche Klischees lese ich sogar ganz gern. Mit Forever free wurde ich aber leider nicht richtig warm.
Das beginnt leider direkt mit Raelyn. Ein schüchterne Buchliebhaberin, die natürlich selbst nicht weiß, wie schön sie eigentlich ist. Leider bekommt Raelyn wirklich nie den Mund auf und entwickelt sich im Verlauf des Buches auch wenig. Da sie in der Vergangenheit kaum Freunde hatte und selten rausging, wirkt sie aber leider sehr weltfremd, unselbstständig und naiv. Einige ihrer Handlungen kann ich dazu einfach nicht nachvollziehen. Wenn ich zum Beispiel nie Freunde hatte und endlich welche finde, würde ich sie nicht so vernachlässigen wie Rae es an einer Stelle tut… und auch sonst nicht.
Hunter dagegen wird direkt als gefährlich eingestuft. Schon zu Beginn erfährt man in einem seiner Kapitel, dass er eine Störung hat. Worum es sich handelt, daraus wird lange ein Geheimnis gemacht. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass dies schon eher und deutlicher thematisiert wird. Schließlich gibt es ja die Kapitel aus Hunters Sicht, sodass das Gespräch mit Raelyn darüber trotzdem bis zum Ende hätte warten können ohne dass derdie Leserin im Dunkeln tappt. Leider wird das allerdings in wenigen Seiten abgearbeitet. Meiner Meinung nach sollte so ein wichtiges Thema klarer und tiefgründiger behandelt werden, wenn man sich dazu entscheidet, dass es im Buch vorkommen soll.
Zwischen Hunter und Raelyn habe ich wenig Chemie gespürt und ich frage mich sogar noch immer: Ist das eigentlich eine gesunde Beziehung? Statt Raelyn an die Hand zu nehmen und sie auf ihrem Weg zu begleiten, wirkt es auf mich oft mehr so, als würde er sie an die Hand nehmen und zum „richtigen“ Weg ziehen. Dadurch wirkt Raelyn im Verlauf des Buches auf mich auch wenig selbstständiger als sie es am Anfang war.
Karas Schreibstil ist angenehm, aber es gibt viele Wiederholungen. Das Wort ozeanblau kann ich erstmal nicht mehr lesen 😀 Trotzdem wird man gut durch die Geschichte geführt. Der Aufbau ist typisch NA, aber das finde ich immer sehr charmant.
Fazit: Mich kann Forever free leider nicht überzeugen, da Hunter „Geheimnis“ für mich mehr hätte thematisiert werden müssen. Leider sind die beiden Protagonisten auch einfach nicht mein Typ. Wie immer kann ich aber nur sagen: 2 Menschen lesen niemals dasselbe Buch und was ich kritisiere gefällt jemand Anderem vielleicht besonders gut ☺️

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Das epische Ende

Der Lotuskrieg 3
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Enden und ich, das ist so eine Sache. Denn Erwartungen an ein episches Finale und ein würdiges Ende zu erfüllen, das ist hart. So auch in diesem Fall, wo mich der finale Band des Lotuskrieg nicht zu 100% ...

Enden und ich, das ist so eine Sache. Denn Erwartungen an ein episches Finale und ein würdiges Ende zu erfüllen, das ist hart. So auch in diesem Fall, wo mich der finale Band des Lotuskrieg nicht zu 100% abholen kann.

Die Handlung der Reihe ist ziemlich… groß und übergreifend. Dementsprechend gibt es eine ganze Menge Handlungsstränge und Charaktere. Das ergibt natürlich Sinn bei etwas, dass so viel Raum einnimmt. Trotzdem empfand ich das in den letzten zwei Dritteln als etwas anstrengend. Kristoff lässt da definitiv keine Zeit zum Luft holen. Was ich also als etwas stressig und schnell empfunden habe, wird andere Leser*innen vollends begeistern können.

Das gleiche gilt für die große Wendung am Ende. Obwohl da alles passt und stimmig ist, ist es nun Mal einfach nicht ganz mein Geschmack. Und das ist völlig in Ordnung, weil der Plottwist – wie schon geschrieben – trotzdem gut vorbereitet und umgesetzt ist.

Es bleibt aber natürlich auch alles Großartige, was ich von Kristoff schon kenne: Der grandiose Schreibstil, die unerbittliche Handlung mit bittersüßem Ende und Charaktere, die direkt ans und ins Herz gehen.

Fazit: Ich kann euch die Trilogie nur ans Herz legen, wenn ihre eine besondere und actionreiche Reihe sucht. Ich muss nicht jede Wendung mögen und trotzdem glücklich und zufrieden mit dem Ende sein – und das bin ich!

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Episch, Epischer, Jay Kristoff

Das Reich der Vampire
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"Und ein Tag als Löwe zählt mehr als zehntausend Tage als Lamm."

Wer kurzweilige Fantasy sucht, wo alles Schlag auf Schlag passiert... der liegt mit diesem Buch falsch. Wer aber eine spannende Story, ...

"Und ein Tag als Löwe zählt mehr als zehntausend Tage als Lamm."

Wer kurzweilige Fantasy sucht, wo alles Schlag auf Schlag passiert... der liegt mit diesem Buch falsch. Wer aber eine spannende Story, erzählt von einem großartigen Protagonisten, und ein irres Worldbuilding sucht und sich an den über 1000 Seiten nicht stört, der sollte sich den neuen Kristoff ganz dringend anschauen!

Ich liebe den Stil des Autoren, das ist wohl auch kein Geheimnis. Hat man sich erst einmal an seinen derben Humor und Schreibstil gewöhnt, ist man beinahe empört, wenn über drei Seiten mal nicht geflucht wird. Doch gerade dieses Unbeschönigte ist das, was ich extrem spannend finde, dieses Buch aber wirklich nicht zu einem Jugendbuch macht.

Mit Gabriel de León wurde hier mal wieder ein Held geschaffen, der eigentlich keiner ist und erst recht keiner sein will. Durch all seine Ecken und Kanten wird er perfekt unperfekt. Und das gilt für alle Nebencharaktere, die ihre eigenen Geschichten mit sich tragen und mich von sich überzeugen konnten. 

Bei Kristoff hat jede Geschichte ihren Sinn, das wird hier ziemlich schnell deutlich. Da Gabriel seine Geschichte selbst erzählt, springt er zwischen zwei Zeiten. Das macht es zwar spannend und komplex, sorgt aber auch dafür, dass ich ab und an etwas durcheinander gekommen bin. Außerdem habe ich dasselbe kleine Problem wie bei Nevernight, dass die Handlung manchmal etwas langatmig wird und ich dann den Faden verliere. Das wird durch das Ende aber wird wett gemacht, dass genauso vieles verknüpft und auflöst wie es neue Fragen in den Raum wirft. 

Fazit: Wieder einmal konnte eine Kristoff-Story mich mitnehmen packen und natürlich leiden lassen. Es soll wohl noch mindestens drei weitere Teile geben und das ist absolut und definitiv mehr als in Ordnung für mich! 

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Bittersüß

Am Ende sterben wir sowieso (Todesboten #2)
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Ich bin noch immer nicht damit fertig, meine Gedanken zu diesem Buch zu sortieren, aber gleichzeitig möchte ich mir alles von der Seele schreiben. Meiner armen, geschundenen Seele! Aber obwohl der Hintergrund ...

Ich bin noch immer nicht damit fertig, meine Gedanken zu diesem Buch zu sortieren, aber gleichzeitig möchte ich mir alles von der Seele schreiben. Meiner armen, geschundenen Seele! Aber obwohl der Hintergrund dieser Geschichte eher deprimierend ist, ist da auch so viel mehr. Diese Geschichte steckt voller Leben und Liebe. Und für mich handelt sie hauptsächlich von zwei jungen Menschen, die am letzten Tag ihrer Lebens so leben, wie sie es vielleicht in mehr Jahren Leben nie getan hätten.

Matteo und Rufus bekommen beide den Anruf des Todesboten, dass dieser Tag ihr Abschiedstag werden würde. Somit erleben wir hier eine Geschichte an nur einem Tag, was sehr ungewöhnlich, aber wunderbar anders ist. Neben den beiden Protagonisten bekommt man als Leser auch Einblicke in andere Leben, aber alles ist verbunden und hängt miteinander zusammen. Diese Art des Einbringens von anderen Charakteren hat mich etwas an Neal Shustermans Stil erinnert.

Matteo ist eher ein Einzelgänger, der für die Menschen, die er liebt aber alles tut, was in seiner Macht steht. Rufus ist lauter, hat schon eine Menge erlebt und tut am Anfang seines letzten Tages etwas eher Rufus-Untypisches. Während Matteo seine Wohnung am liebsten nicht verlassen würde, versucht Rufus ihn aus seinem Schneckenhaus zu holen. Die Beziehung der zwei entwickelt sich mit so viel Ruhe, Verständnis und Respekt, dass sich mein Herz für die beiden sofort geöffnet hat.

Am Ende sterben wir sowieso ist keine Fantasy. Warum ich das so doof sage? Weil ich dort immer gehofft hätte, das sich eine Lösung finden lässt. Ich hätte das Schicksal ewig hinterfragt, aber das tue ich auch so. Führt mein Anruf vom Todesboten vielleicht in meinen Tod, weil ich Dinge tue, die ich sonst nicht getan hätte? Wege gehe und Straße fahre, die ich sonst nicht genommen hätte? Aber letzten Endes kommt es darauf vielleicht gar nicht auf das Wie und Wo an und jedem ist sein oder ihr Abschiedstag vorherbestimmt. Wer weiß sowas schon? Ich weiß nur, dass ich nicht wissen wollen würde, wann mein letzter Tag hier ist.

Fazit: Trotz des bedrückendes Themas ist dieses Buch so voller Leben und Liebe, dass man es wortwörtlich mit einem weinenden und einem lachenden Auge liest. Der Schmerz lohnt sich!

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Wir sind live in 3 - 2 - 1

Reality Show
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Der Klappentext hat mich sehr neugierig auf diese Geschichte gemacht und ich erhoffte mir Spannung, krasse Hintergrundgeschichten und ein ständiges Miträtseln. Nachdem die ersten Kapitel sehr vielversprechend ...

Der Klappentext hat mich sehr neugierig auf diese Geschichte gemacht und ich erhoffte mir Spannung, krasse Hintergrundgeschichten und ein ständiges Miträtseln. Nachdem die ersten Kapitel sehr vielversprechend waren, folge bei mir leider die Ernüchterung.

In Reality Show gibt es eine ganze Menge Menschen. Und ich meine wirklich eine Menge! Da hätten wir die zehn einflussreichen Figuren, um die es in der Show gehen soll und die, samt Familie oder Freunden, zu Beginn vorgestellt werden. Richtig in den Fokus rücken dann aber nur eine Handvoll. Des Weiteren wären da dann noch die Drahtzieher der Show. Die Hintergrundgeschichte von ihnen empfand ich zwar als spannend, allerdings gab es wenig offene Fragen und somit wenig, was mich neugierig gemacht hat. Und zum Schluss wäre da da ja noch das Publikum. Die Idee, auch dieses mit einzubeziehen, hat mir zwar sehr gefallen, aber es sind einfach zu viele. Wir haben da mal schnell über zehn Familien plus Drahtziehertruppe und so fiel es zumindest mir total schwer zuzuordnen, wer zu wem und welche Geschichte zu wem gehört.
Anmerkung meinerseits: Erst nach Beenden der Rezension ist mir aufgefallen, dass ich noch die Ermittler vergessen habe. Jo, also noch mehr Personen.

Der Schreibstil und die kurzen knackigen Kapitel haben aber dazu beigetragen, dass ich das Buch sehr gut und flüssig lesen konnte. Allerdings wechselt die Perspektive ab und an, was mich teils etwas verwirrt hat. Jedenfalls habe ich weitergelesen, weil ich auf einen großen Knall gehofft habe. Für mich ist das Ende für mich ziemlich unbefriedigend und wenig… knallig.

Fazit: Leider ist dieser Thriller von Freytag nicht mein Fall und ich werde mich vielleicht doch eher an einen anderen Roman von ihr wagen. Wer aber nicht so überfordert mit so vielen Personen ist, könnte auch wirklich viel Freude an dem Buch haben.

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