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Veröffentlicht am 06.05.2021

Ein gelunger Auftakt der Tom-Babylon-Reihe

Schlüssel 17 (Tom-Babylon-Serie 1)
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Die Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss wird in der Kuppel des Berliner Doms gefunden. Um ihren Hals befindet sich ein Schlüssel mit der Zahl 17. Ein Schlüssel, der Tom Babylon weit in die Vergangenheit zurückwirft. ...

Die Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss wird in der Kuppel des Berliner Doms gefunden. Um ihren Hals befindet sich ein Schlüssel mit der Zahl 17. Ein Schlüssel, der Tom Babylon weit in die Vergangenheit zurückwirft. Mit der Psychologin Sita Johanns versucht Babylon den Fall zu lösen und seine Schwester zu finden.

Mit Schlüssel 17 veröffentlich der Autor Marc Raabe den ersten Teil vom Ermittler Tom Babylon.

Marc Raabes Schreibstil ist angenehm zu lesen und bringt einen sehr schnell mitten ins Geschehen. Dabei wechselt der Thriller die Zeitebenen und berichtet, neben den aktuellen Fällen, auch genauer über Tom Babylons Vergangenheit und den (möglichen) Zusammenhängen zum aktuellen Fall.

Durch Zeitangaben und verschieden Schreibarten, die Vergangenheit ist kursiv gedruckt, wird dem Leser nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell die Zeit klar und der Wechsel bietet keinerlei Probleme.

Tom Babylon arbeitet beim LKA Berlin und vermisst seine kleine Schwester Viola seit vielen Jahren. Von seiner Seite ist sie allerdings nie gewichen und so beschäftigt ihr Verschwinden ihn noch heute und beeinflusst seinen Alltag stark. Die Suche nach seiner Schwester und die psychologischen Auffälligkeiten machen ihn zu einem interessanten Charakter, der sein Potenzial für weitere Bände hier schon andeutet. Wirkt er auf mich nicht immer sympathisch, so ist er doch höchst interessant. Das gilt auch für die Psychologin Dr. Sita Johanns. Ihre Vergangenheit wurde noch nicht so stark beleuchtet und weckt dadurch noch mehr Interesse für den Folgeband.

Ein sehr guter Start einer Thriller-Reihe, interessante Hauptcharaktere und ein spannender Fall machen Lust auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Ein holpriger Start einer Reihe

Scherbenseele
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Immer mehr Jugendliche nehmen sich auf unterschiedlichste Weise und an unterschiedlichen Orten in Schweden das Leben. Eines haben sie jedoch gemeinsam, sie hören die Musik des gleichen Interpreten.
Zur ...

Immer mehr Jugendliche nehmen sich auf unterschiedlichste Weise und an unterschiedlichen Orten in Schweden das Leben. Eines haben sie jedoch gemeinsam, sie hören die Musik des gleichen Interpreten.
Zur gleichen Zeit werden einflussreiche Männer ermordet. Jens Hurtig ermittelt in diesen Fällen und erkennt Zusammenhänge.

"Scherbenseele" ist der erste Teil der Kronoberg-Reihe des Autorenduos Erik Axl Sund (Jerker Eriksson und Hakan Axlander Sundquist).

Der Beginn des Buches hat mich einige Nerven gekostet. Der Schreibstil wirkt abgehakt und hat sehr starke philosophische Züge. Es geht um das Leben, den Tod und die Zeit. Dinge, die in einen Psychothriller passen und gerne erwähnt werden dürfen, aber über 2/3 des Buches hatte ich das Gefühl, dass es hier hauptsächlich ums philosophieren geht.
Nach etwa 280 Seiten änderte sich der Schreibstil, die Sätze wirkten harmonischer und ließen sich flüssiger lesen. Der Fokus des Buches ändert sich indes auch und die (Selbst)Morde rücken in den Fokus. Hier steigt der Spannungsbogen deutlich und das obwohl ich das Ende vorhersehbar empfand.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Eine mysteriöse Frau treibt ihr Unwesen

Rachewinter
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Mehrere Männer sterben an unterschiedlichen Orten und dennoch haben sie etwas gemeinsam - alle wurden in Begleitung einer mysteriösen Frau gesehen.
Walter Pulaski und Evelyn Meyers erkennen bald, dass ...

Mehrere Männer sterben an unterschiedlichen Orten und dennoch haben sie etwas gemeinsam - alle wurden in Begleitung einer mysteriösen Frau gesehen.
Walter Pulaski und Evelyn Meyers erkennen bald, dass sie dieser Fall wieder zusammenführt.

"Rachewinter" ist der dritte Teil um Evelyn Meyers und Walter Pulaski. Nach zwei Jahren führt sie erneut ein Fall zusammen. Die Teile können unabhänigig voneinander gelesen werden, da keine Erzählung aufeinander aufbaut. Ihre Vorgeschichte ist für Rachewinter nicht relevant, sodass die Vorgänger lediglich nebenbei erwähnt werden.

Evelyn Meyers ist eine selbständige Anwältin, die mit ihren beiden Katzen in Wien lebt. Mittlerweile hat sie sich auf die Verteidigung spezialisiert und arbeitet mir ihrem Assistenten an den Fällen. Florian Zock bringt als ehemaliger Polizist und angehender Privatdeketiv gute Eigenschaften für diesen Job mit.

Walter Pulaski ist Mitte 50 und alleinerziehender Vater einer mittlerweile 17-jährigen Tochter. Seine Position im LKA hat er nach dem Tod seiner Frau aufgegeben und arbeitet nun bei der Kripo in Leipzig. Sein Asthma hat ihm nicht nur den Zigaretten- und Fleischkonsum gekostet, sondern auch den Außendienst.
Walter Pulaski gehört durch seinen knurrigen, aber charmanten Charakter zu den Ermittlern, über die ich sehr gerne lese. Da die Rache-Reihe aufgrund ihrer Aufmachung nur einen begrenzten Spielraum bietet, würde ich mir wünschen, dass Pulaski in einer weiteren Reihe aufgenommen wird.

Andreas Grubers Schreibstil lässt einen auch in diesem Teil sofort in die Handlung eintauchen und die kurzen Kapitel sorgen für ein schnelles Lesevergnügen. Zwar wurde der Täter einem sehr schnell "präsentiert", dennoch bleibt es durchgehend spannend, da die Motive sehr interessant sind.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Packende Fortsetzung mit wenigen Schwächen!

Racheherbst
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Walter Pulaski ermittelt im Fall einer toten Frau in Leipzig. Die Spur führt ihn über Prag, nach Passau und schlussendlich nach Wien. Dort trifft er mit Evelyn Meyers auf eine alte Bekannte.

Racheherbst ...

Walter Pulaski ermittelt im Fall einer toten Frau in Leipzig. Die Spur führt ihn über Prag, nach Passau und schlussendlich nach Wien. Dort trifft er mit Evelyn Meyers auf eine alte Bekannte.

Racheherbst ist der zweite Teil um Evelyn Meyers und Walter Pulaski. Nach drei Jahren führt sie ein gemeinsamer Fall wieder zusammen. Die Teile können unabhängig voneinander gelesen werden, da kein Erzählstrang aufeinander aufbaut. Ebenso ist ihre Vorgeschichte für diese Geschichte nicht relevant, sodass der Vorgänger nur mal nebenbei erwähnt wird.

Evelyn Meyers ist eine junge Anwältin, die sich vor drei Jahren selbstständig gemacht. Sie lebt mit ihrem Freund Patrick, der Privatdektektiv ist, und den Katzen Bonnie und Clyde in Wien.

Walter Pulaski ist Mitte 50 und alleinerziehender Vater. Seine Position im LKA hat er nach dem Tod seiner Frau aufgegeben und arbeitet nun bei der Kripo. Da er von seinen ehemaligen Kollegen nicht viel hält, nimmt er den Fall der toten Frau in Leipzig selbst in die Hand.

Andreas Grubers Schreibstil lässt einen sofort in die Handlung eintauchen und mit den kurzen Kapitel sorgt er dafür, dass man förmlich durch seine Bücher fliegt. Die Mordserie empfand ich zudem als extrem spannend; auch wenn der Täter für mich in diesem Fall relativ schnell klar war und mich das Ende nicht überraschen konnte.
Ich empfand es auch als einen Zufall zuviel, dass auch hier eine Frau erscheint, die Pulaski an seine verstorbene Frau erinnert.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Geiger sorgt für Überraschungen

Geiger
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Nach dem Besuch ihrer Enkelkinder klingelt das Telefon im Hause Broman. Agneta hebt den Hörer ab. „Geiger“ heißt es am anderen Ende der Leitung. Agneta legt auf, nimmt sich die Waffe und schießt auf ihren ...

Nach dem Besuch ihrer Enkelkinder klingelt das Telefon im Hause Broman. Agneta hebt den Hörer ab. „Geiger“ heißt es am anderen Ende der Leitung. Agneta legt auf, nimmt sich die Waffe und schießt auf ihren Mann. Kurz danach verschwindet sie und für die Kommissarin Sara Nowak beginnt eine Reise in die Vergangenheit.

"Geiger" ist der erste Teil von Gustaf Skördemans Trilogie und mit dem Buch hat er ein gelungenes Debüt hingelegt. Er nimmt einen mit seinem Schreibstil direkt mit nach Schweden. Sprachlich gehört dieses Buch für mich zu einem der Besten (in diesem Genre)!
Man sollte vielleicht vor dem Lesen wissen, dass der Inhalt des Buches auch sehr viel politisch-geschichtliches aufgreift. Da dies ein Thema ist, dass nicht jeder in einem Thriller haben möchte, kann das (ohne dieses Vorwissen) mit Sicherheit auch für Enttäuschung sorgen.

Das Buch lässt sich sehr schnell lesen, da Skördeman viele kürzere Kapitel eingebaut hat und damit einen sehr schnellen Lesefluss erlaubt. Die Hauptperspektive ist die der Kommissarin Sara Nowak, aber man nimmt auch andere Perspektiven ein und bekommt dadurch ein gutes Bild von der Situation. Am Anfang ist dieser Perspektivenwechsel aber auch mit sehr viel Input verbunden.

Die Kommissarin Sara Nowak gehört für mich nicht zu den größten Sympathieträgern. Ihr Weltbild wird von ihrer Arbeit im Rotlichtmilieu geprägt, vieles dreht sich nur um das eine und das bekommt auch die Welt außerhalb dieses Milieus ständig mit. Gepaart mit einem Recht hohen Aggressionspotenzial ist das nicht die beste Mischung.

Generell gilt dies für die meisten Hauptprotagonisten, keiner davon ist so richtig sympathisch! Der Autor hat mit diesem Werk aber auch gezeigt, dass das gar keiner sein muss, um einen mitzureißen.
Der Spannungsbogen wird in der ersten Hälfte mal etwas runtergeschraubt, hier erfährt man mehr über einzelne Personen, aber ansonsten war die Spannung bei mir bis zum Anschlag ausgereizt und das Finale eine absolute Überraschung!

An einigen Stellen wirkt das Buch jedoch zu überspitzt dargestellt und in einer ansonsten eher realistischen Darstellung zu unrealistisch.

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