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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2024

Der Lehrmeister

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Detective Robert Hunter und Carlos Garcia machen sich auf die Suche nach dem Mentor, der seinen Opfern Angst, Schmerz und den Tod lehrt. Sein erstes Opfer ist eine Frau, die von ihm bestialisch ermordet ...

Detective Robert Hunter und Carlos Garcia machen sich auf die Suche nach dem Mentor, der seinen Opfern Angst, Schmerz und den Tod lehrt. Sein erstes Opfer ist eine Frau, die von ihm bestialisch ermordet und zur Show gestellt wird.

Blutige Stufen ist der zwölfte Fall des Ermittler-Duos Robert Hunter und Carlos Garcia von Chris Carter. Der Band lässt sich wie viele seiner Vorgänger auch als Einzelband lesen, zum besseren Verständnis für kleinere Einschübe empfiehlt sich dennoch das Lesen der vorherigen Bände.

Der zwölfte Teil der Reihe konnte mich zu Beginn nicht so fesseln, wie seine Vorgänger. Die Story war gut durchdacht, rund und gewohnt blutig. Doch für mich waren Dreiviertel des Buchs vorhersehbar, sodass ich nicht nachvollziehen konnte, dass die Ermittler nicht auf ähnliche Gedanken kamen und in ganz andere Richtungen ermittelten.

Als die beiden dann den Faden aufnahmen, wurde das Buch spannender und es kam nochmal zu einem starken Twist, der das letzte Viertel spannend und mitreißend werden ließ.

Blutige Stufen hielt zwar nicht so viel Spannung wie seine Vorgänger bereit, doch unterhalten konnte mich auch dieser Band und gegen Ende gibt es wieder einiges, über das man weit über das Buch hinaus, nachdenken kann.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Klakalnamanazdta

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
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Die neunjährige Lisa verbringt die meiste Zeit ihres Lebens alleine. In der Schule hat sie keine Freunde und zuhause sind zwar ihre Eltern, aber seit diese ihren Job verloren haben, sind sie kaum noch ...

Die neunjährige Lisa verbringt die meiste Zeit ihres Lebens alleine. In der Schule hat sie keine Freunde und zuhause sind zwar ihre Eltern, aber seit diese ihren Job verloren haben, sind sie kaum noch ansprechbar. Ihre Faszination gilt dem Weltall und sie schürt die Hoffnung, dass es irgendwo Wesen gibt, die sie verstehen können und ihre Zeit ohne Freunde beenden würden. Eines Nachts entdeckt sie an ihrem selbstgebastelten Computer jedoch ungewöhnliche Aktivitäten und rennt zum Ort des Geschehens. Dort entdeckt sie ein Raumschiff, doch die Reisegruppe wirft nur einen kurzen Blick auf die Erde und legt sofort die Rückreise ein. Dabei vergessen sie einen Mitfahrer: Klakalnamanazdta, dem Lisa den Namen Walter gibt.

Walter kommt von einem Planeten, in dem sich die Erwachsenen um die Kinder kümmern und spielen und kuscheln zur höchsten Priorität gehören. Ein Grund, weswegen er die Welt seltsam findet. Dennoch entwickelt er schnell Sympathien für Lisa und hilft ihr sich in der Welt zurechtzufinden.

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter von Sibylle Berg und Julius Thesing ist ein Theaterstück, das zu einem Comicroman umgesetzt wurde. Die Umsetzung ist durch die Text- und Bildgestaltung perfekt gelungen, gesprochenes wird durch die Formatierung hervorgehoben und von der Erzählerstimme, die bildlich auf den ersten Seiten eingeführt wird, separiert.

Thematisch wird zu Beginn vor allem das Thema Mobbing und das Gefühl des Alleinseins in den Fokus gerückt, weswegen die ersten Seiten nicht unbedingt leicht zu lesen waren. Allerdings wurde unfassbar gut herausgestellt, dass es in dieser Geschichte zwar ‚Lisa‘ betrifft, aber dass ‚Lisa‘ viele Namen haben könnte und dass es nichts gibt, was Mobbing rechtfertigt. Außerdem zeigt es auf, dass ein Verhalten oftmals irgendwo seine Gründe hat und Vorurteile schwierig sind.
Gegen Ende wird dann vor allem die Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Eigen-/Fremdwahrnehmung ein wichtiges Thema.

Die Illustrationen von Julius Thesing unterstützen die angesprochene Problematik des Mobbings und zeigen durch die schwarz-weiß Darstellung auf, dass Mobbing viele Gesichter hat.

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter ist ein toller Comicroman, der das Thema Mobbing und die Gefühle der Protagonistin stark transportiert. Am Ende konnte er mich jedoch nicht vollständig überzeugen, da die Auflösung für mich zu einfach war und in der Realität leider nicht so einfach zu beheben ist.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Capybaras entdecken das Mehr

Drei Wasserschweine brennen durch
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Die drei Capybara-Freunde Emmy, Tristan und Raul leben in einem Zoo und haben in ihrem Leben noch keine Abenteuer erlebt. Die Frage, was sich hinter ihrem Zaun befindet, beschäftigt die Drei immer mehr. ...

Die drei Capybara-Freunde Emmy, Tristan und Raul leben in einem Zoo und haben in ihrem Leben noch keine Abenteuer erlebt. Die Frage, was sich hinter ihrem Zaun befindet, beschäftigt die Drei immer mehr. Sie möchten das ‚Mehr‘ entdecken und die erstehen Capybaras sein, die die Welt entdecken. Mit etwas Glück gelingt ihnen der Ausbruch aus ihrem Gehege und schon bald wird aus einer kleinen Idee, ein nächtliches Abenteuer. Denn es gelingt ihnen jeden Abend das Gehege zu verlassen und die benachbarten Tiere kennenzulernen. Doch nicht alle sind den Ausreißern wohlgesinnt.

Drei Wasserschweine brennen durch von Matthäus Bär ist ein Vorlesebuch für Kinder ab 6 Jahren.
Die drei Capybaras Emmy, Tristan und Raul erleben jede Nacht ein ganz besonderes Abenteuer, denn sie lernen den Zoo außerhalb ihres Geheges kennen. Zusammen trauen sie sich immer wieder in das Abenteuer und zeigen, was man mit Mut und Zusammenhalt erreichen kann.

Problemtisch waren für mich jedoch das Handeln mancher Tiere, sowie die Beschreibung dieser, die vor allem auf Adjektive fokussiert waren, welche die Tiere besonders gruselig darstellen. Da der Verlag das Buch als Gute-Nacht-Lektüre empfiehlt, war mir dies zu präsent. Gewiss werden nicht alle Kinder das besonders beängstigend empfinden, dennoch ist das Buch dadurch thematisch nicht per se als Gute-Nacht-Lektüre geeignet.

Geeigneter scheint mir Drei Wasserschweine brennen durch eher als spielerisches und aktives Vorlesen, dafür sprechen auch die Vielzahl an (kleineren) Schimpfwörtern und das Einbeziehen der Tierlaute. Denn sowohl die Krähen als auch der Esel haben besondere Sprechweisen, die man spielerisch gut integrieren und somit für Freude und Spaß bei den Kindern sorgen kann. Es empfiehlt sich jedoch, dass man sich etwas mit der Sprechweise vertraut macht, da manche Wörter auch für geübte Leser nicht so einfach vorzulesen sind. Ein wichtiger Aspekt, weswegen das Buch für mich auch lediglich ein Vorlesebuch wäre, denn für Leseanfänger ist diese Schreibweise nichts und erschwert das sinnentnehmende Lesen.

Die Illustrationen von Anika Voigt konnten hingegen auf ganzer Linie überzeugen, die farbenfrohe Darstellung hat Spaß beim Betrachten und Entdecken gemacht.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Weckt die Neugierde

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Leonardo da Vinci
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Ich bin Leonardo da Vinci von Brad Meltzer ist ein wunderschönes Buch, das dazu animiert, neugierig durch das Leben zu gehen! Da Vinci fördert das Interesse für die kleinen Dinge im Leben, die uns die ...

Ich bin Leonardo da Vinci von Brad Meltzer ist ein wunderschönes Buch, das dazu animiert, neugierig durch das Leben zu gehen! Da Vinci fördert das Interesse für die kleinen Dinge im Leben, die uns die Natur jeden Tag schenkt und weckt das Interesse selbst zum Entdecker zu werden. Durch das große Interessengebiet da Vincis werden auch viele Interessengebiete aufgezeigt und Lust an ihnen geweckt, ein kleiner Fokus wird jedoch auf das Fliegen gelegt.

Und genau dieser Punkt ist aus meiner Sicht besonders wertvoll. Da Vincis Leidenschaft für das Fliegen wurde thematisiert und aufgezeigt, wie viel Energie er in seine Fragen gesteckt hat. Doch Da Vinci selbst hat flog nie und dennoch wird deutlich, dass seine Fragen für die Wissenschaft etliche Jahre später wichtig wurde. Ein Mutmacher für eigenes Entdecken, das nicht immer erfolgreich sein muss, um lebenserfüllend zu sein.

Die Zeichnungen von Christopher Eliopoulos untermalen die Geschichte perfekt und bieten den Kindern auf dieser bildlichen Ebene einiges zum Entdecken. Da Vincis original Gemälde wurden außerdem sehr geschickt in die Illustrationen eingefügt. Durch die kindliche Darstellung da Vincis wird dieser auch durchgehend in den Fokus gerückt und auf eine Ebene der Kinder gestellt.

Ich bin Leonardo da Vinci ist eine wundervolle, kindgerechte Art, um Kindern den Universalgelehrten Leonardo da Vinci näherzubringen und gibt ihnen die Chance, ihn als Vorbild zu nehmen und die eigene Neugierde anzuregen.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Leben bis zum Tod

i fell in love with hope
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Nach einem tragischen Verlust hat Sam sich fest vorgenommen, sich nie wieder zu verlieben. Auf der Krankenstation lernt Sam Neo, Sony und Coeur kennen und drei eint, dass sie eine schreckliche Krankheit ...

Nach einem tragischen Verlust hat Sam sich fest vorgenommen, sich nie wieder zu verlieben. Auf der Krankenstation lernt Sam Neo, Sony und Coeur kennen und drei eint, dass sie eine schreckliche Krankheit schwächt. Gemeinsam möchten die Vier sich das holen, was ihnen verwehrt bleibt und schaffen sich Erinnerungen. Eines Tages kommt Hikari auf Station und weckt neues Leben in grauen Wänden. Sam erinnert sich an früher und an seine alte Liebe.

i fell in love with hope von Lancali musste ich mir sofort holen, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Dieser klang nach purem Herzschmerz, aber auch nach Hoffnung und nach Erkenntnissen darüber, was wichtig im Leben ist.

Doch aller Anfang ist schwer. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Sam und dieser sagt selbst von sich „ich fühle selten etwas“. Eine eigentlich emotionale Geschichte aus der Sicht eines eher emotionslosen zu erleben, sorgt auch dafür, dass bei mir die Emotionen der Gegebenheiten nicht ankamen. Die Einzelschicksale sind tragisch, aber dennoch haben mich die Gefühle nicht erreicht. Der eher blumig-poetische Schreibstil erschwert zudem den Lesefluss und lässt einen den Text auch distanzierter wahrnehmen. Außerdem erleben wir viele Zeitebenen, die gerade zu Beginn für mich nicht direkt als solche einzuordnen waren.

Erst nach etwa 2/3 der Geschichte ändert sich die Ebene und der Text wird etwas gefühlvoller und zugänglicher. Langsam wurde ich mit den Charakteren warm, jedoch war dann die Geschichte auch schon fast vorbei. Schade, denn hätte sich der Schreibstil zu Beginn so gelesen, dann hätte ich das Buch mit Sicherheit mit einem anderen Gefühl gelesen und beendet.

Die Charaktere: Sam als Erzählfigur, Neo der an Anorexie leidet und immer schlecht gelaunt ist, Sony, die nur einen Lungenflügel hat, Coeur, dessen Herzen versagt und Hikari, die nur das Dunkle sieht, sind grundsätzlich tolle Charaktere. Grundverschieden und dennoch eine Einheit.

Sie alle haben das Potenzial einen ans Herz zu gehen, mich konnten sie aber leider erst sehr spät erreichen.

Die Auflösung oder die Richtung, welche die Auflösung nehmen wird, warum Sam im Krankenhaus ist, ließ sich ziemlich schnell erahnen. Dennoch wäre auch das eine Sache gewesen, die das Lesen vermutlich gefühlvoller gemacht hätte, wenn es einem bereits zu Beginn bewusst gewesen wäre.

Dennoch konnte i fell in love with hope mich phasenweise und vor allem im letzten Drittel überzeugen. Die Geschichte gibt keine Hoffnung auf ein unendliches Leben, aber sie zeigt worauf es im Leben ankommt und dass wir jeden Tag unseres Lebens genießen und wertschätzen sollten. Eine Hommage an das Leben und an die Endlichkeit!

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