Profilbild von AnneMF

AnneMF

Lesejury Star
offline

AnneMF ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnneMF über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2017

Keinen Titel für den Besten

Deutscher Meister
0

Johann Trollman ist ein talentierter Boxer, er ist Sinti im Volksmund auch Zigeuner genannt. Im Juni 1933 tritt er gegen den Deutschen Witt im Ring an. Es geht um die deutsche Meisterschaft im Boxen. Zeitgleich ...

Johann Trollman ist ein talentierter Boxer, er ist Sinti im Volksmund auch Zigeuner genannt. Im Juni 1933 tritt er gegen den Deutschen Witt im Ring an. Es geht um die deutsche Meisterschaft im Boxen. Zeitgleich boxt Schmeling in New York um den WM Titel und verliert. Trollmann trat an, er musste siegen.

Er gewinnt den Kampf über 15 Runden. Die Funktionäre können ihm den Sieg nicht verweigern, sie geben ihm allerdings nicht den Titel. Trollmann Sieger nach 12 Runden, aber kein Meistertitel. Und kein Kranz. Er muss noch einmal gegen einen anderen deutschen Faustkämpfer antreten. Diesen gewinnt er auch.

Im Boxsport wurde schon immer betrogen. Boxen unter dem Nazi Regime war nicht einfach. Man verlangte das Siegen der arischen Rasse. Nur das zählte. Es ging um die nationale Ehre beim Boxen. Jeder Treffer in der Boxrunde am Körper des Gegners sei ein Treffer für den Führer. Zigeuner haben sich zu beugen.

Die Methoden des Boxtrainings wurden so detailliert erzählt und über viele Seiten hingezogen, dass hat mich etwas geärgert. Die 15 Runden des Kampfes sind meiner Meinung nach auch zu sehr in die Länge gezogen worden. Man muss natürlich auch die Seiten füllen, ich finde es allerdings überflüssig jede Linke so ausführlich zu beschreiben. Der Schreibstil gefiel mir gut, die Autorin hat eine erstaunliche Sachkenntnis der damaligen Zeit.

Ich musste einige Male stoppen und nachdenken.

Die Sache mit dem KZ zum Ende im Epilog berührte mich schon sehr. Zur Wehrmacht einziehen und kämpfen dafür war er gut, aber nicht für den Titel eines deutschen Meisters.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Ein vergnüglicher Krimi mit viel Humor geschrieben

Gefährliche Ernte
0

An der wunderschönen Cote Vermeille sind die Sommerferien angebrochen. Für den Lebemann und Hobbyermittler Perez die unangenehmste Zeit des Jahres. Viele Touristen nisten sich in Banyuls-sur-Mer ein. Der ...

An der wunderschönen Cote Vermeille sind die Sommerferien angebrochen. Für den Lebemann und Hobbyermittler Perez die unangenehmste Zeit des Jahres. Viele Touristen nisten sich in Banyuls-sur-Mer ein. Der Winzer katalanischer Abstammung hat schon genug damit zu tun, dass seine einzige leibliche Tochter den Sohn des Catalan Cafes den man im Ort nur - die Bohnenstange - nennt heiraten will.

Gemeinsam mit seiner Ex versucht er das zu verhindern. Die Dialoge mit ihr sind sehr unterhaltsam für mich als Leserin.

Dann findet man eines Tages einen Toten in seinem Weinberg. Weil der Name seines Weins auf dem verdächtigen Boot stand, steckt er plötzlich mittendrin in den dunklen Machenschaften. Damit die Polizei nicht zu viel in seinen eigenen Angelegenheiten herumschnüffelt, nimmt er die Sache selbst in die Hand. Immerhin handelt er nicht ganz legal mit Delikatessen und hat eine betuchte Kundschaft zu der auch Madame Rose die Apothekenbesitzerin des Ortes zählte.

Was bedeutet der goldene Schlüsselanhänger den man beim Toten gefunden hat? Wie tief steckt die Politik mit drin, es geht auch um Flüchtlinge. Die Ermittlungen nehmen ihren Lauf und unerwartete menschliche Tragödien kommen ans Licht. Ich wäre nie darauf gekommen wer der Täter war. Den hatte ich eigentlich nicht auf der Liste.

Das Buch ist spannend aber humorvoll geschrieben und mit richtig guter Ortskenntnis. Sollte ich mal in der Gegend sein, dann will ich die Kelterhäuschen mal sehen. Perez der Übergewichtige war mir sehr sympathisch. Ich hab das Buch sehr genossen.

Veröffentlicht am 14.02.2017

Die erste große Liebe und dann kommt die Flut

Sturmherz
0

Die Literaturagentin Alexa Petri ist 38 und führt ein sorgenfreies unabhängiges Leben in Berlin. Bis sie die Nachricht erhält, dass ihre Mutter in Hamburg einen Schlaganfall erlitt und im Koma liegt. Alexa ...

Die Literaturagentin Alexa Petri ist 38 und führt ein sorgenfreies unabhängiges Leben in Berlin. Bis sie die Nachricht erhält, dass ihre Mutter in Hamburg einen Schlaganfall erlitt und im Koma liegt. Alexa wird urplötzlich aus ihrer heilen Welt herausgerissen. Sie soll als Vormund ihrer Mutter eingesetzt werden. Das Vehältnis zu ihrer Mutter ist alles andere als harmonisch. Sie hat nie erfahren, warum ihre Mutter in der Vergangenheit einige Mnate sich von ihr abwandte, obwohl sie noch ein Kind war.

In den Unterlagenihrer Mutter findet sie schließlich einen sehr gefühlvoll geschriebenen Brief. Dieser gibt ihr Rätsel auf bis ein älterer Herr - wohl ein Freund ihrer Mutter - in ihr Leben tritt. Dieser scheint ein Freund von Cornelia zu sein. Er erzählt der Tochter wie es damals in den 60zigern war. Wie das war, als die Flut am 16. Februar 1962 über Hamburg hereinbrach. In den Zeitsprüngen zwischen den 60zigern und 8o zigern kommen immer mehr Geheimnsse ans Licht. Ich habe mitgezittert, das Conny es schafft mit Richard nach Amerika in ein neues Leben zu reisen. Dann kommt die große Flut, die Deiche brechen und Richard verliert Conny im Wasser.

Corinna Bomann hat einen sehr spannenden und einfühlsamen Roman geschrieben. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und nicht langatmig. Ich konnte mich sehr gut in die Geschichte einlesen, diese hat mich emotional doch ziemlich aufgewühlt. Ich bin selbst Mutter zweier Töchter, so ganz verstand ich es nicht, dass man sich von seinem Kind abwendet. Die erste große Liebe soll schuld gewesen sein und viele Missverständnisse und ein trauriges Schicksal.

Alexa lernt ihre Mutter dann von einer ganz anderen Seite kennen. Kann sie sich noch einmal mit ihr aussprechen bevor sie die Augen schließt? Was wurde aus Richard? Wer ist dieser ältere Mann der mit seinem Sohn Ethan in Hamburg auftaucht?

Das Buch bekommt von mir den Unterhaltungswert von 4 Sternen. Ich könnte mir vorstellen, dass das mal verfilmt wird.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Schöne Geschichte für zwischendurch auf der Couch zu lesen

Dazwischen das Meer
0

Theresa fliegt mit ihrer Freundin Anna nach Neuseeland um für ein Reisemagazin Eindrücke des Landes aufzuschreiben. Sie lernt dort Amiri kennen. Der erste Blick und man war verliebt.

Amiri ist vergeben, ...

Theresa fliegt mit ihrer Freundin Anna nach Neuseeland um für ein Reisemagazin Eindrücke des Landes aufzuschreiben. Sie lernt dort Amiri kennen. Der erste Blick und man war verliebt.

Amiri ist vergeben, was Theresa nicht weiß. Sie tauschen Küsse aus und verlieren sich dann wieder aus den Augen. Theresa und Anna müssen nach 4 Wochen zurück nach Deutschland. Sie kann Amiri nicht vergessen, aber sie hört nichts mehr von ihr. Sie lässt sich in eine Beziehung mit Maren ein, der Sie viel zu verdanken hat. Alles ist gut, bis eines Tages Amiri in Theresas Cafe auftaucht und ihr ihre Liebe gesteht. Wow, jetzt fangen die Probleme an, wie wird sich Theresa entscheiden?

Eine schöne Geschichte hat Jenny Green hier geschrieben. Sehr gut haben mir die landschaftlichen Beschreibungen über Neuseeland gefallen, auf dieser Reise wäre ich gerne dabei gewesen. Die Geschichte ist vom Inhalt eigentlich gut, leider ist mir Amiri nicht so sympathisch. Sie kann der Mutter nicht bei deren Alkoholsucht helfen und Theresa nicht ihrer Freundin Maren nach deren Unfall. Wichtig ist den beiden nur, ob sie es wagen können eine Beziehung einzugehen. Da werden auch schon mal die eigenen Freunde vernachlässigt.

Der Schluss ist dann auch schnell mit Problemlösung erreicht. Hier hätte ich mir ein versöhnliches Ende mit Amiris Mutter gewünscht, leider war das nicht der Fall. Theresa und Amiri erleben ein auf und ab bis zum Schluss. Was wird aus Maren? Wie es letztendlich ausgeht, das verrate ich nicht.

Gute Geschichte in flüssigem Schreibstil erzählt, an manchen Stellen richtig spannend. Ein Buch für zwischendurch mal abzuschalten. Große Literatur darf man hier nicht erwarten.

Ich hab es gerne gelesen.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Schöne glaubwürdige Geschichte

Milchkaffee in New York
0

Auf dem Flug nach New York lernen sich Sophia und Flo per Zufall kennen, weil sie nebeneinander sitzen. Flo fliegt für 6 Monate als Au pair nach NY. Sophia für 6 Monate als Assistenztrainerin einer Damen ...

Auf dem Flug nach New York lernen sich Sophia und Flo per Zufall kennen, weil sie nebeneinander sitzen. Flo fliegt für 6 Monate als Au pair nach NY. Sophia für 6 Monate als Assistenztrainerin einer Damen Soccer elf.

Die beiden treffen sich auch während ihrem Aufenthalt in der Stadt die niemals schläft. Es entwickeln sich bald Gefühle bei Sophia und Flo. Es gibt aber auch noch Nina eine Fußballerin, welche sich in Sophia verliebt. Sophia will nur Flo. Wie aber entscheidet sich Flo? Eifersucht und Missverständnisse tauchen auf. Wer am Ende von den beiden Sophia nach Deutschland begleitet, das verrate ich nicht.

Milchkaffee in New York hatte ich in 2 Tagen ausgelesen. Ich fand die Handlung gut und Sophia und Flo waren mir von Anfang an sympathisch. Echte Spannung beginnt als Nina intrigiert.

Jenny Green schreibt einfühlsam, ich mag ihren Schreibstil. Die Geschichte ist glaubwürdig in diesem Buch. Man kann keinen großen literarischen Schreibstil verlangen bei den Büchern aus dem elles Verlag. Jenny ist eine junge Autorin. Sie ist auf einem guten Weg immer bessere Bücher zu schreiben. Dieses ist jetzt das 3. Buch von ihr, welches ich gelesen habe. Ich konnte mich an Plätze erinnern in dem Buch, welche ich selbst besucht hatte. Dabei blickte ich in Gedanken zurück. Ich war auch schon für 1 Woche in New York. Eine tolle Metropole.

Ich möchte noch anmerken, das Buch und die Handlung ist eher etwas für die jüngere Generation so bis knapp unter 30. Es ist auch für nicht Fußball begeisterte zu empfehlen, weil es eine schöne glaubwürdige Geschichte ist. Die Stadt New York wird an einigen Plätzen richtig gut beschrieben.