Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit ein paar Schwächen
Die Liebesbriefe von Abelard und LilyIn "Die Liebesbriefe von Abelard und Lily" bekommt man einen Einblick in zwei sehr unterschiedliche Erkrankungen, den ich persönlich sehr interessant fand.
Lily leidet unter ADHS und ist oftmals sehr ...
In "Die Liebesbriefe von Abelard und Lily" bekommt man einen Einblick in zwei sehr unterschiedliche Erkrankungen, den ich persönlich sehr interessant fand.
Lily leidet unter ADHS und ist oftmals sehr unruhig und impulsiv. Sie kann sich schlecht konzentrieren und hat demnach Schwierigkeiten in der Schule.
Abelard hat das Asperger-Syndrom und ihm fällt es schwer Berührungen zuzulassen und soziale Kontakte zu knüfpfen.
Beide Charakere sind sehr unterschiedlich, dennoch entwickeln die beiden im Laufe des Buches eine richtige Verbindung zueinander und manchmal hat man das Gefühl, dass nur sie den jeweils anderen richtig verstehen können. Diese Verbindung hat die Autorin sehr schön dargestellt und das mochte ich an diesem Buch auch am meisten.
Der Schreibstil war angenehm zu lesen, wenngleich er auch ein bisschen unruhig war, aber ich finde es hat sehr gut zu Lily gepasst, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist.
Abelard kam in dieser Geschichte leider etwas zu kurz und manchmal war ich über seine Handlungen bzw. Reaktionen doch sehr überrascht, besonders im Hinblick auf sein Asperger-Syndrom. Das wirkte manchmal etwas unrealistisch, da er ja eigentlich Berührungen von anderen nicht mag.
Lilys Mutter empfand ich als sehr anstrengend, besonders die vielen Konflikte zwischen Lily und ihr waren für mich nervenaufreibend. Die meisten blieben ungeklärt, wobei eine Portion Offenheit den beiden wohl nicht geschadet hätte. Lily weicht diesen Konflikten aber oftmals aus bzw. kommt es zu den immergleichen Predigten von ihrer Mutter.
Die Gefühle zwischen Lily und Abelard entwickelten sich mir am Anfang zu schnell. Ich war sehr erstaunt, wie schnell Lily plötzlich von Abelard schwärmte und wie schnell sie Gefühle für ihn hatte. Aber nach einer Weile passte sich das Tempo besser an.
Ich mochte ihre Geschichte sehr, hätte aber noch ein paar Schwierigkeiten besonders in Hinblick auf Abelards Asperger-Syndrom erwartet.
In manchen Szenen wirkte seine Reaktion dann aber sehr unauthentisch.
Dafür hat mir Lilys Entwicklung im Buch gut gefallen, die dann wiederum sehr realitisch dargestellt war.
Das Ende kam mir viel zu abrupt und war mir persönlich viel zu offen gehalten.
Besonders in Hinblick auf Lilys weitere Zukunft hätte ich mir hier doch noch mehr gewünscht.