Mehr Fanfiction als ein ausgereiftes Buch
Tackled InIch liebe Bücher zum Thema American Football und da ich schon von kleinauf ein Fan von den Film "Little Giants" war, in dem ein Mädchen Football spielt, war für mich sofort klar, dass ich "Tackled In" ...
Ich liebe Bücher zum Thema American Football und da ich schon von kleinauf ein Fan von den Film "Little Giants" war, in dem ein Mädchen Football spielt, war für mich sofort klar, dass ich "Tackled In" unbedingt lesen muss.
Schon gleich zu Beginn fallen einem leider die sehr vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler auf. Der Schreibstil liest sich leider nicht sehr flüssig und wird oftmals durch die groben Fehler sehr gestört.
Das Layout des gedruckten Buches sollte noch mal überarbeitet werden, denn gefühlt hinter jedem Satz erfolgt ein Absatz. Das trägt nicht gerade zu einem guten Lesefluss bei.
Die Übergänge waren oftmals holprig und die Szenenwechsel waren manchmal sehr sprunghaft und verwirrend.
Außerdem wird sich sehr an alltäglichen Situationen wie zum Beispiel Duschen oder Anziehen aufgehalten und diese werden sehr detailiert beschrieben. Das bringt die Handlung nicht voran, sondern zieht sie nur unnötig in die Länge.
Das Thema Football wird hier leider sehr schnell zum Randthema, was ich sehr schade finde und was mich auch sehr enttäuscht hat. Ich hatte erwartet, dass es hier vor allem darum geht, das Sam ins Team kommt und dass es dort zu Spannungen zwischen ihr und Luke kommt. Doch Fehlanzeige! Football ist zwar Sam's große Leidenschaft und es wird oftmals so dargestellt, dass sie ohne Football nicht leben könnte. Doch davon merkt man in diesem Buch gar nichts. Football ist nur ein Aufhänger und hat für die Handlung des Buch eigentlich keine Bedeutung.
Die Charaktere haben es mir auch nicht leicht gemacht, dieses Buch zu mögen. Sowohl Sam als auch Luke sind beide sehr wechselhaft mit ihren Launen. Am Anfang konnte ich Sam's Stimmungsschwankungen ja noch bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Aber nach einiger Zeit hat sie mich mit ihrer Art einfach nur genervt. Ständig rastete sie wegen Kleinigkeiten aus, was einfach nur noch sehr überzogen wirkte. Wer auf großes Drama steht, der wird Sam lieben.
Luke und auch die anderen Nebencharaktere sind da nicht wesentlich besser. Alle sind sehr aufbrausend und geraten ständig miteinander in Streit. Es gab kaum ein Kapitel, in dem sich nicht gestritten wurde. Auf Dauer wird das einfach nur unglaublich anstrengend und man fragt sich, was die Autorin damit ausdrücken möchte. Die Streitereien wirken einfach nur überzogen und tragen nichts zur Handlung bei.
Die großen Gefühle zwischen Sam und Luke kamen bei mir definitiv nicht an. Es ging mir viel zu schnell und richtig nachvollziehen konnte ich es auch nicht. In einem Moment streiten sie sich noch und im nächsten sprechen sie von großen Gefühlen. Da muss man schon sehr zwischen den Zeilen lesen, um diese zu erahnen.
Das auch noch ein sehr ernstes Thema mit eingebaut wurde, war für mich zu viel. Dieses Thema hätte viel mehr Raum gebraucht und auch Sam's Umgang damit kann man eigentlich nur als realitätsfern bezeichnen. Das war nicht sehr gelungen und wirkte sehr gezwungen, so als bräuchte dieses Buch dringend noch einen Aufhänger.
Für mich glich dieses Buch eher einer Fanfiction als einem richtig, ausgereiften Buch. Hier fehlt noch sehr viel und es ist noch sehr ausbaufähig.
Wer eine gute Story über Football erwartet, wird hier sehr enttäuscht werden.
Ich kann dieses Buch nicht empfehlen.