Profilbild von AnniChan95

AnniChan95

Lesejury Profi
offline

AnniChan95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnniChan95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Eine Ode an die Liebe!

Paris, du und ich
0

Cover

Das Cover zeigt ein hübsches, rothaariges Mädchen in einem leichten Sommerkleid, das perfekt auf meine Vorstellung der Protagonistin passt. (Bis auf die Kleidung – Es ist Herbst.) Sie schaut in ...

Cover

Das Cover zeigt ein hübsches, rothaariges Mädchen in einem leichten Sommerkleid, das perfekt auf meine Vorstellung der Protagonistin passt. (Bis auf die Kleidung – Es ist Herbst.) Sie schaut in die Kamera und sitzt dabei auf einer Bank inmitten von Blumen. Der Titel »Paris, du und ich« steht in einem weißen Schriftzug über das Cover verteilt und wird von einem Rahmen eingefasst.

Das Cover trifft die Stimmung des Buches nur zu gut und als Mensch, der schon in Paris war, kann ich bezeugen, dass auch die Umgebung den typischen Pariser Flair mit sich bringt. Ein wunderschönes Cover. Mehr bleibt nicht zu sagen.
Meinung

Nachdem das ganze Internet von der Autorin Adriana Popescu geschwärmt hat und diese auch noch ein Buch über Paris herausgebracht hat, war mir klar: Das muss ich lesen. Mal sehen, ob das Paris-Feeling eingefangen wird! Und die Antwort kam darauf schon binnen der ersten Seiten: Ja, wird es! Mit einer unglaublichen Liebe zu Detail erzählt Adriana diese Geschichte, beschreibt die Umgebung, die Cafés und alles, was zu Paris dazugehört, so, als wäre man selbst da und würde Emma und Vincent auf ihrem Trip begleiten.

Es beginnt ganz harmlos mit der Verabschiedung von Emma und Alain, der nach seinem Schüleraustausch wieder nach Hause fährt. Eine herzzerreißende Szene, aber es kommt direkt rüber, dass die beiden einfach nicht zueinander passen. Eine klasse Vorbereitung auf den A*** von Alain, den man kurz darauf kennenlernt, als Emma ihm einen Überraschungsbesuch abstatten will und direkt seiner Freundin begegnet. Emma fühlt sich verraten und betrogen und weiß nicht, wo sie hinsoll. Ein Glück, dass sie in einem Café überhört, wie ein junger, deutscher Mann verzweifelt versucht, sich etwas zu Essen zu bestellen und ihm zu Hilfe kommt. Von da an verbringen Vincent und Emma jede Menge Zeit zusammen. Ihre Herzen sind im Augenblick beide nicht mehr heil, so dass keine Gefahr besteht, dass sie sich ineinander verlieben könnten. Oder doch?

Dieses Buch ist einfach … wow. Lustig, albern, philosophisch und macht beim Lesen einfach nur glücklich! Die unterschwellige Romanze ist in jedem Kapitel vorhanden und auch, wenn beide es nicht planen, man kann förmlich spüren, wie die Liebe immer und immer mehr zur Geltung kommt, während die beiden sich Paris auf eine andere Art und Weise erkunden, als in den Sightseeing-Bussen. Ob eine Fahrradtour, ein Besuch in Montmatre oder nur eine Fahrt im Kinderkarussell, alles ist dabei und macht unglaublich Lust, auf der Stelle alles stehen und liegen zu lassen, um in Paris das Glück zu suchen. So wie Emma und Vincent.

Emma, unsere süße, unschuldige, romantisch-veranlagte Emma, ist eine Träumerin. Sie schreibt in ihrem kleinen Notizbuch immer Briefe, ähnlich einem Tagebuch, nur dass sie sich nicht daran wendet, sondern an Paris, die Stadt, die sie vergöttert. Nachdem Alain ihr das Herz bricht und an diesem ein »Außer Betrieb«-Schild hängt, wirkt sie traurig, am Boden und verliert ihren Glauben, aber dann kommt Vincent, der mit seiner lustigen, charmanten und einfach nur liebenswerten Art langsam, aber sicher nicht nur ihr Herz, sondern auch das der Leser erobert. Zusammen harmonieren die beiden einfach und obwohl sie sich nur wenige Tage kennen, vertrauen sie sich voll und ganz. Eine Liebe, entfacht in der Stadt der Liebe. So muss das sein.

Den alten Concierge, der Vincent sein Apartment vermietet, muss ich an dieser Stelle noch einmal besonders hervorheben. Jean-Luc hat sein ganzes Leben in Paris verbracht, dort die Liebe gefunden, geheiratet und war lange Jahre glücklich. Jetzt, im Alter von ca. 80 Jahren hilft er Emma und Vincent immer wieder mit weisen Sprüchen zu Paris, der Liebe und dem Leben und ist mit Sicherheit einer der sympathischsten Nebencharaktere, die ich jemals kennenlernen durfte.
Fazit

»Paris, du und ich« ist mehr als ein einfaches Buch. Nein, es ist eine Ode an das Leben, an die Liebe und vor allem an Paris. Es zeigt, dass der Zauber von Paris auch angeknackste Herzen heilen und Menschen, die am Anfang Fremde sind, zueinander führen kann.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Humorvoll!

Für dich soll's tausend Tode regnen
0

Cover

Auf den ersten Blick erinnert mich das Cover an »Plötzlich Banshee« von Nina Mackay, aber auf den zweiten Blick sieht man doch dann die kleinen aber feinen Unterschiede. Viele, kleine Zeichnungen ...

Cover

Auf den ersten Blick erinnert mich das Cover an »Plötzlich Banshee« von Nina Mackay, aber auf den zweiten Blick sieht man doch dann die kleinen aber feinen Unterschiede. Viele, kleine Zeichnungen zieren das Cover vor dem schwarzen Hintergrund und unter dem großflächigen, weißen Titelschriftzug befindet sich ein Totenkopf. Das Cover lässt eine humorvolle, aber vor allem phantastische Geschichte vermuten, aber … falsch gedacht. Diese Geschichte ist 100%ig nicht phantastisch, was aber nicht heißt, dass es nicht trotzdem fantastisch ist.
Meinung

Eine gute Freundin und Bloggerin hat mir die Bücher von Rose Snow bzw. Anna Pfeffer empfohlen und als jetzt das neue Buch des Autorenduos erschienen ist, konnte ich gar nicht anders als es mir zu Gemüte zu ziehen.

Zunächst konnte ich kaum glauben, dass das Buch nicht von einer Person alleine geschrieben ist, weil man wirklich überhaupt keine Veränderung im Schreibstil wahrnimmt (Ich schreibe selbst mit einer Co-Autorin, das ist nicht einfach!). Beide sind perfekt aufeinander eingestimmt und wissen offenbar beide, wie man dem Leser ein Lächeln entlockt. Wie man es bei einem Buch über den Tod erwartet, gibt es hier jede Menge schwarzen Humor, der aber so geschickt eingeflochten wird, dass es wirklich schon wieder komisch ist. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Emi, eigentlich Emilia, der Protagonistin.

In »Für dich soll’s tausend Tode regnen« geht es um Emi, die gerade mit ihrem Vater und ihrem Bruder von Heidelberg nach Hamburg gezogen und damit überhaupt nicht glücklich ist. Sie vermisst ihre beste Freundin, findet die neue Freundin seines Vaters unausstehlich und dann ist da noch der Typ in der Schule, mit dem sie andauernd aneinandergerät, Erik. Nach einem Umfall im Chemielabor kommt es noch dicker. Emi und Erik werden gemeinsam dazu verdonnert, 8 Wochen lang am Wochenende Graffitti wegzuputzen. Beide haben wenig Lust darauf und so beginnen sie, das Ganze amüsanter zu gestalten und sich gegenseitig Challenges zu stellen.

Hört sich zunächst nicht sonderlich spannend an, aber dafür ist es ungemein witzig, wie die beiden sich gegenseitig beleidigen und sich mega peinliche Aufgaben stellen. Immer und immer wieder versuchen sie, einander zu übertrumpfen, dass die Liebesgeschichte etwas in den Hintergrund gerät. Die beiden bemerken kaum, dass ihre Abneigung immer mehr zu Freundschaft umschlägt und sie sich schließlich ineinander verlieben. Eigentlich sollte ich hier kritisieren, dass die Liebe zu sehr im Hintergrund bleibt, aber es hat mich ehrlich nicht gestört.

Stattdessen geht es hier viel mehr um den Konflikt zwischen Emi und der Freundin seines Vaters. Das Mädchen ist nicht begeistert von der Vorstellung eine neue Mutter zu haben. Außerdem gibt es einen amüsanten Geschwisterzwist zwischen ihr und ihrem Bruder Oliver, bei dem man auch mehr als einmal herzhaft lachen muss. Darüber kann man die Romanze schon mal vergessen.

Emi ist eine ziemlich außergewöhnliche Protagonistin, denn wer sammelt denn schon skurile Tode in einem kleinen Buch? Mir ist noch niemand untergekommen. Ansonsten ist Emi für eine 15jährige aber doch ziemlich normal. Sie steckt mitten in der Pubertät, aber das merkt man nur sehr wenig. (Ich hätte sie auch etwas älter geschätzt) Sie spricht fließend sarkastisch und auch ihr schwarzer Humor macht sie so richtig sympathisch.

Aber wir wollen Erik mal nicht vergessen. Er ist dieser coole Bad Boy, den Mädels der Schule anhimmeln, der aber eigentlich richtig nett sein kann. Wenn er will. Aber diese Seite von ihm lernt man dann doch erst später kennen. Auch er ist schlagfertig und hat immer einen Spruch auf den Lippen und weiß einfach, sich gegen Emi zu behaupten. Aber sie ist ja auch nicht ohne, weshalb die Spannung zwischen den Beiden einfach grandios ist.
Fazit

»Für dich soll’s tausend Tode regnen« war definitiv anders, als ich zunächst erwartet habe, aber schlussendlich habe ich Tränen gelacht und viel Spaß mit den beiden Chaoten gehabt. Das Buch ist eine absolute Empfehlung, die gerne humorvolle Bücher lesen.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Eher mittelmäßig

Snow
0

Cover
Auf dem Cover ist die Nahaufnahme von einem Gesicht, das wohl zur Protagonistin Snow gehört, abgebildet. Die Grundfarbe ist ein eisiges Blau, so dass es aussieht, als wäre die Oberfläche des Covers ...

Cover
Auf dem Cover ist die Nahaufnahme von einem Gesicht, das wohl zur Protagonistin Snow gehört, abgebildet. Die Grundfarbe ist ein eisiges Blau, so dass es aussieht, als wäre die Oberfläche des Covers vereist. In der unteren Hälfte sieht es ein wenig so aus, als würden sich eisblaue Federn oder Schneeblumen oder was auch immer das eigentlich sein soll über das Cover ziehen. »Snow« als Titel steht in deutlichen Lettern ebenfalls in der unteren Hälfte des Covers, wobei das O hübsche Verschnörkelungen aufweist, wie sie auch im Buch vor den einzelnen Kapiteln zu finden sind.
Es ist definitiv ein sehr passendes Cover für dieses Buch, aber ich muss doch zugeben, dass es in meinen Augen zu wenig aus der Masse heraussticht. Das helle Blau ist nicht so unbedingt ein Hingucker …
Meinung
Die »Dorothy must die«-Reihe habe ich schon wirklich lange auf meiner Wunschliste, nachdem diese in den USA so gehypet wurde. Deshalb war ich umso gespannt auf ihren neuen Romantasy-Reihenauftakt um Snow. Schließlich habe ich hier mit einer abenteuerlichen, spannenden Fantasy-Geschichte gerechnet und mit einer Helden, die allen Widerständen trotzen kann.
Und was habe ich bekommen? Eine Protagonistin, die seit zehn Jahren in der Geschlossenen sitzt. Die Ernüchterung kam also schnell. Die ersten Kapitel drehen sich alle um das Leben der Protagonistin in der Anstalt. Zwar passieren auch Dinge, die für die spätere Handlung wichtig sind und die Beziehung zwischen ihr und Bale wird thematisiert, aber wirklich gehookt hat mich der Anfang nicht wirklich.
Erst als Jagger auftaucht, nimmt die Handlung zumindest etwas Fahrt auf, denn kurz darauf wird Bale – ihre große Liebe – durch einen Spiegel in eine andere Welt gebracht und Snow muss natürlich hinterher. Ihr gelingt die Flucht aus der Anstalt und prompt findet sie den Weg nach Algid, eine Welt aus Eis, die von einem skrupellosen, bösartigen König tyrannisiert wird.
Jagger, der ihr eigentlich helfen will, Bale zu suchen, ist auf einmal verschwunden und stattdessen findet Snow sich bei der Flusshexe, einer der drei Hexen wieder. Dort trifft sie auf Kai und Gerde (erinnert euch das auch ein wenig an Kai und Gerda aus »Die Schneekönigin«?) und natürlich entwickelt sie während ihres Trainings – schließlich muss sie ihre offenbar magischen Fähigkeiten beherrschen lernen – Gefühle für Kai. Das Liebesdreieck ist perfekt!
Aber dann wäre da ja noch Jagger und wie im Klappentext schon angekündigt, der will auch was von ihr. Das ist dann also ein Liebesviereck. Okay, immer mal was Neues. Ich für meinen Teil habe schon lange von Liebesdreiecken die Nase voll und Liebesvierecke können ebenso wenig bei mir punkten.
Allgemein ist mir auch die ganze Handlung ein zu großes Hin und Her. Snow ist mal hier, mal da und so wirklich kann man gar nicht sagen, auf wessen Seite sie jetzt genau steht und wem sie vertraut. Ob sie die Prophezeiung erfüllen oder doch nur Bale retten und dann wieder verschwinden will. Der rote Faden zieht sich in dieser Hinsicht nicht ganz nachvollziehbar durch.
Snow als Protagonistin ist mir ebenso fragwürdig. Klar, sie muss schon ein echter Problemfall sein, um zehn Jahre ihres Lebens in einer Anstalt zu verbringen, aber auch ohne Medikamenteneinfluss konnte ich nicht richtig warm mit ihr werden. Wie zuvor erwähnt, es ist mir ein zu großes Hin und Her. Es steht nicht fest, wem sie jetzt wie sehr vertraut und manchmal sind ihre Handlungen einfach … nicht ganz nachvollziehbar. (bestes Beispiel ohne zu spoilern: Das Ende)
Von den drei Typen ist mein Favorit immer noch Kai. Er verlässt sich nicht auf Magie, sondern nur auf das, was er selbst schafft, ist loyal und ich denke auch, dass es am Ende der Reihe auf ihn hinausläuft. Oder auf Bale, schließlich scheint er als Feuer das Pendant zu ihrem Eis zu bilden. Leider erfährt man über ihn nicht sonderlich viel: Außer halt, dass er toll findet, wenn um ihn herum alles abfackelt. Jagger ist wiederum ein Fall für sich. Er ist ein Räuber und man sollte ihm nicht trauen, daher tue ich das auch nicht. Ich habe ehrlich keine Ahnung, wie seine Absichten sind.
Das einzige, was mich an dem Buch wirklich fasziniert hat, war die Welt. Algid. Diese Fantasy-Welt ist wirklich voller Facetten und lebhaft gestaltet, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Alles andere ist dagegen eher Mittelmaß.


Fazit
»Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis« hat zwar viel versprochen, aber nur nicht alles davon gehalten. Es ist ein eher mittelmäßiger Auftakt mit nicht ganz nachvollziehbaren Charakteren, aber dafür mit einem wunderschönen Setting.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Das Schicksal der Welt in den Händen der miesesten Voodoo-Hexe aller Zeiten

Teenie Voodoo Queen
0

Cover

Das Cover ist sehr schlicht gehalten und sticht trotzdem hervor. Vor einem weißen Hintergrund sieht man die Protagonistin Dawn inmitten von einem Kranz aus Blumen in verschiedenen Rosa- und Lilatönen. ...

Cover

Das Cover ist sehr schlicht gehalten und sticht trotzdem hervor. Vor einem weißen Hintergrund sieht man die Protagonistin Dawn inmitten von einem Kranz aus Blumen in verschiedenen Rosa- und Lilatönen. Dazu mischen sich Blätter und Sträucher, wie man sie gerne mal im Sumpf findet. Unterhalb dessen befindet sich der Titel in einem passenden Aubergine-Ton. Und – was ich besonders knuffig finde – das eine O in Voodoo ist eine Steckrüber – pardon: eine europäische Zuckerrübe -, was eine Anspielung auf Dawns Voodoo-Kräfte darstellt.
Meinung

Wuhu, das neue Buch von Nina MacKay ist da! Schon “Plötzlich Banshee” habe ich damals verschlungen, ebenso wie ihr Debüt “Queen on Heels” und den Auftakt ihrer Märchenreihe. Für mich war natürlich klar, dass ich auch wieder dieses Schätzchen von ihr lesen muss – nachdem ich verpennt habe, es auf Wattpad zu lesen.

Und was sage ich nun nach dem Lesen dazu? “Teenie Voodoo Queen” ist wieder ein typischer Nina MacKay-Roman, der vor allem durch den außergewöhnlichen Schreibstil der Autorin auffällt. Dieser ist sehr spritzig, mit humorvollen Vergleichen und Gedankengängen. Ab und an schweift sie auch ein wenig ab, aber da sie das Buch aus der Sicht von Dawn, der Protagonistin, erzählt, fällt das bei mir nicht sehr ins Gewicht. Irgendwie hat es sogar seinen ganz eigenen Charme, wenn Dawn in eigentlich eher unpassenden Situationen über ihr geplantes Zuckerrüben-Imperium nachdenkt. Manchmal hat es leider aber trotzdem im Lesefluss gestört.

Das Buch dreht sich um Dawn, die den Alltag zwischen der gewöhnlichen Highschool und der Voodoo-Abendschule zu meistern hat. Keine leichte Aufgabe, denn in der Highschool wird sie von ihren Mitschülern gehänselt und in der Abendschule sieht es nicht anders aus, denn Dawn ist die mieseste Voodoo-Hexe, die es gibt. Alles, was sie verzaubern will, verwandelt sich entweder in eine Steckrübe oder in einen Frosch.

Aus diesem Grund ist sie auch ziemlich verwundert, als sich der eine Alligator, den sie in einen Delphin verwandeln sollte, sich nicht in einen Frosch verwandelt, sondern in einen Menschen. Und weil das noch nicht genug ist, rast ein großes Unglück auf New Orleans zu und auf einmal hat sie such noch einen vorübergehend sterblichen Loa an ihrer Seite. Dawn, die mit Jungs nie viel am Hut hatte, hat auf einmal zwei von der Sorte an ihrer Seite und muss nebenbei also noch irgendwie versuchen, die Stadt zu retten. Da kann ja gar nichts mehr schiefgehen.

Wieder einmal bin ich beeindruckt von Ninas Ideenreichtum. “Teenie Voodoo Queen” befasst sich mit Voodoo – einem Thema, mit dem ich noch nie viel am Hut hatte. Daher war ich über die Erklärungen im Buch sehr froh, denn sie waren verständlich und haben auch Voodoo-Laien geholfen, die Rituale zu verstehen. Man merkt, dass Nina MacKay einiges an Recherche betrieben hat, um das Buch so authentisch wie möglich zu gestalten – sofern man bei einem Fantasy-Roman von authentisch reden kann.

Auch an Plottwists hat sie bei ihrem neusten Werk nicht gespart. Ich muss ja zugeben, ich hatte recht früh eine Vermutung, in welche Richtung die Geschichte geht und wie sie dann endet – ich habe mich getäuscht. In jeder Hinsicht. Nina hat mich so richtig reingelegt, denn obwohl es doch einige Hinweise gab, bin ich bis zum Ende nicht auf diese eine bestimmte Sache gekommen. Dazu bleibt nicht viel zu sagen, außer: Hut ab! Gut gemacht! (Wie mein Romantikerherz das Ende findet, sei dahingestellt, aber das Ende war wirklich unvorhergesehen!)

Dawn als Protagonistin hat mich definitiv sehr amüsiert. Allein schon ihr Plan, mit ihren Kräften ein Zuckerrüben-Imperium aufzumachen … Ich mag ihre Art. Sie ist so herrlich erfrischend. Gut, ab und an plagen sie dann doch ein paar Selbstzweifel. Dabei bräuchte sie die gar nicht, weil sie echt ziemlich cool ist. Zumindest wenn es drauf ankommt, beweist Dawn, dass sie es echt draufhat. Die beiden Männer an ihrer Seite – Jax und Lin – sind einfach der Knaller. Sie haben beide ihre ganz eigenen Absichten, sich mit Dawn abzugeben. Und natürlich können sie einander überhaupt nicht leiden. Das führt zu der ein oder anderen unangenehmen, aber auch urkomischen Situation zwischen ihnen.

Was mich ein wenig rausgebracht hat, waren die Einschübe aus anderen Sichten. Ich finde zwar gut, zeitweise auch in die Köpfe der anderen reinzuschauen, aber manchmal ist es zu viel. Durch den Wechsel zwischen Ich- und personellem Erzähler hat mein Kopf immer seine Zeit gebraucht, um sich wieder umzustellen. Außerdem wollte ich die ganze Zeit wissen, wer die “bisher noch unbekannte Person” ist.
Fazit

“Teenie Voodoo Queen” kann sich als humorvoller Fantasy-Roman auf jeden Fall sehen lassen. Ich habe die Geschichte um Dawn, Jax und Lin sehr genossen – auch wenn es kleinere Kritikpunkte gab – und ich freue mich schon auf den nächsten Roman der Autorin.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Mal was anderes!

Rotkäppchen und der Hipster-Wolf
0

Cover

Das Cover ist ein echter Hingucker. Die Magie des Märchenwaldes wurde hier definitiv getroffen, Rotkäppchen sieht so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe und diese kleinen Details wie diese Selfie-Sticks ...

Cover

Das Cover ist ein echter Hingucker. Die Magie des Märchenwaldes wurde hier definitiv getroffen, Rotkäppchen sieht so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe und diese kleinen Details wie diese Selfie-Sticks passen einfach so gut. Durch den Spiegel, vor dem Red steht, sieht man den Hipster-Wolf, der im Titel auftaucht und sogar das Gesicht über dem Spiegel trägt einen Hipster-Bart.
Meinung

Kennt ihr diese Autoren, von denen ihr einfach alles haben müsst. Egal, welches Genre oder Verlag? Ich schon. Nina MacKay ist für mich eine dieser Autorinnen. Ob Baronessen und Prinzen oder tollpatschige Todesfeen, ich muss es einfach haben. Jetzt wagt sich Nina in die Welt unserer liebsten Märchen und lässt diese in ganz anderem Licht erstrahlen.

Wie auch schon in ihren vorherigen Werken besticht Nina durch ihren sehr lockeren, humoristischen Schreibstil, der einem mehr als ein Schmunzel abverlangt. Obwohl auch »Rotkäppchen und der Hipster-Wolf« nicht unbedingt ein dünnes Buch ist, liest es sich weg wie nichts und ein Lachflash folgt dem nächsten. Im Gegensatz zu ihren anderen Werken folgen wir hier nicht nur Red, die uns in der Ich-Perspektive alles schildert, sondern hin und wieder auch den vier Märchenprinzessinnen, die eigentlich jeder kennen sollte, in der dritten Person. So bekommt man nicht nur Reds Sicht der Dinge mit, sondern erfährt auch noch, was die Prinzessinnen in ihrer Abwesenheit tun. Sehr lustig, kann ich euch sagen.

Um die Handlung kurz zu beschreiben, geht es darum, dass alle Happy Ends aus dem Märchenwald verschwunden sind. Die vier Prinzessinnen (Cinder, Snow, Rose und Rapunzel) suchen verzweifelt nach ihren Ehemännern, den Prinzen und nehmen sich vor, einfach alle umzulegen, die damit etwas zu tun haben könnten. Ihre Waffen: Selfie-Sticks! Ja, ihr habt richtig gelesen, sie nutzen dafür Selfie-Sticks und wenn ihr jetzt den Kopf schüttelt: Das hat Red auch getan. Als die Vernünftigste der Mädels begibt sie sich auf die Suche und trifft dabei auf Ever, den Hipster-Wolf, der sie als Journalist begleitet. Da auch er – schließlich ist er ein Wolf – auf der Liste der Prinzessinnen steht, steht Red alles daran, die Prinzen zu finden, bevor diese sich Ever vorknüpfen können …

Hört sich erst einmal ziemlich ernst an, ist es auch, aber durch den zuvor erwähnten Schreibstil der Autorin wird die Handlung immer wieder aufgelockert und so irre lustig, dass man gar nicht anders kann, als sich vor Lachen zu kugeln. Nina spielt mit den Begebenheiten des Märchenwaldes, des Wonderlands und des Morgenlands und erschafft so aus der Welt der Märchen, die wir schon kennen, ein vollkommen neues Setting, in dem viel mehr möglich ist, als in unserer Realität.

Ihre Charaktere, allen voran Red, zeichnen sich durch die Dinge aus, die wir auch schon in ihren Märchen lesen durften. So hat unser Rotkäppchen Angst vor Wölfen, Rose schläft andauernd ein und Rapunzels meterlanger Zopf darf natürlich auch nicht fehlen. Schnell fällt auf, dass Nina sich sehr an Disney orientiert hat, aber das stört nicht, sondern macht es eher leichter, sich die Truppe bildlich vorzustellen. Dazu kommt, dass sie sich alle nach ihren Märchen etwas verändert haben. Schließlich mussten sie sich die Zeit vertreiben. Cinder ist immer und überall nur mit Selfie-Stick anzutreffen und ihr magischer Spiegel ist der beste Hacker weit und breit, Red bloggt über ihre coolen Flechtfrisuren und auch die anderen sind mittlerweile sehr social media-affin.

Ihr habt noch nicht genug? Dann solltet ihr jetzt losgehen und euch das Buch auf der Stelle besorgen. Es bleibt übrigens nicht bei einem Band, sondern wird eine Trilogie.
Fazit

Ich gebe zu, ich fand die Banshee einen Hauch besser, aber das heißt natürlich nicht, dass mich Red nicht voll und ganz überzeugen konnte. Ich habe jede Seite sehr genossen und hoffe, dass »Aschenputtel und die Erbsten-Phobie« nicht allzu lange auf sich warten lässt. Nina hat hier etwas geschaffen, dass alle Märchen, die ich kenne, in den Schatten stellt.