Profilbild von AnniChan95

AnniChan95

Lesejury Profi
offline

AnniChan95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnniChan95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Neues Meisterwerk!

Plötzlich Banshee
0

Cover

Das Cover ist mit einem hellblauen Totenkopf vor einem schwarzen Hintergrund und sehr vielen bunten Details sehr verspielt gehalten. Der Totenkopf, der ja eigentlich für den Tod steht, ist auf diese ...

Cover

Das Cover ist mit einem hellblauen Totenkopf vor einem schwarzen Hintergrund und sehr vielen bunten Details sehr verspielt gehalten. Der Totenkopf, der ja eigentlich für den Tod steht, ist auf diese Weise etwas weniger einschüchternd und durch den Vogel, die Herzchen und die Zweige mit den kleinen bunten Blüten wirkt das ganze Cover sehr bunt und einladend. Ich fand das Cover vom ersten Augenblick an, einfach nur wunderschön und es ist auf jeden Fall ein Eye-Catcher.
Meinung

Ich liebe Ninas Schreibstil. Schon in ihrem Debüt habe ich Ninas einzigartigen Schreibstil geliebt und in ihrem neusten Buch konnte sie nur wieder damit glänzen. Mit Humor und Charm zieht sie auch dieses Mal wieder in ihren Bann. Sie hat es einfach drauf, den Leser zum Lachen, Weinen oder Mitfiebern zu bringen und trotz des Ernstes der Lage immer wieder die Situation durch urkomische Umschreibungen aufzulockern.

Es geht bereits spannend los, als Alana auf einen fahrenden Zug springt, um einen Jugendlichen von einer gefährlichen Mutprobe abzuhalten, die ihn das Leben hätte kosten können. Dadurch erfahren wir Leser von Alanas »Gabe«. Sie sieht Lebensuhren, etwas, dass alle Banshees können, nur glaubt Alana nicht daran, dass sie ein Wesen aus der irischen Mythologie sein könnte. Aber dann passiert etwas, was sie mit der unvermeidlichen Wahrheit konfrontiert: In ihrer unmittelbaren Umgebung werden magische Wesen getötet und Alana muss sich nicht nur damit abfinden, dass sie eine Banshee ist, sondern auch noch an der Seite von einem unverschähmt gutaussehnden Detective an dem Fall arbeiten …

Ich kann gar nicht in Worte fassen, was dieses Buch mit mir angestellt hat. Da ich von vorneherein kein großes Wissen über die irische Mythologie hatte, wusste ich nicht, was ich zu erwarten hatte und welche Wesen Nina für uns im Petto haben würde, aber ich wurde nicht enttäuscht. Neben Banshees haben auch Glückskobolde, Waldelfen und Wetterhexen und Co. ihre Auftritte und bringen Abwechslung in die ganze Sache. (Nein, die irischen Namen der Wesen kann ich nicht aussprechen!)

Neben dem Humor, den ich schon erwähnt hatte, nimmt auch die Romantik einen großen Stellenwert ein. Unterschwellig und beide Parteien sind dem eher abgeneigt, aber es entsteht doch eine sehr niedliche Liebesgeschichte, die dem Leser das Herz schneller schlagen lässt.

Außerdem wird es spannend! Sehr spannend! Von Anfang an wird nach dieser einen Person gesucht, die durch Santa Fe läuft und magische Wesen tötet und weder Alana hat eine Ahnung, noch wie als Leser. Man kann also super miträtseln, aber glauben wird man es am Ende trotzdem nicht. Das verspreche ich euch! Nina führt das Buch zu einem grandiosen Höhepunkt, wo alle Fragen geklärt werden und obwohl alles logisch erscheint, braucht man dennoch einen Moment, um alles zu arbeiten, bevor es zu Ende geht.

Mit dem Ende bin ich überaus zufrieden, da es suggeriert, dass die Welt nach dem Höhepunkt wieder in Ordnung gekommen ist. Trotzdem ist es auch offen und lässt Raum für Interpretationen, was gerade mich sehr freut. (aus Gründen, die hier gerade spoilern würden).
Fazit

Plötzlich Banshee ist definitiv ein neues Meisterwerk von Nina MacKay. Neben einer interessanten Grundidee hat Nina supersympathische Charaktere erschaffen und sie auf ein Abenteuer geschickt, was durch Spannung und Humor auf jeden Fall schon jetzt eins meiner Monatshighlights ist.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Spannung bis zum Schluss!

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
0

Cover
Das Cover zeigt den riesigen Tower-Komplex im New York der Zukunft. Es ist gerade Nacht, daher der Hintergrund schwarz mit einzelnen weißen Lichtpunkten. Auf dem Komplex sitzend ist ein Mädchen in ...

Cover
Das Cover zeigt den riesigen Tower-Komplex im New York der Zukunft. Es ist gerade Nacht, daher der Hintergrund schwarz mit einzelnen weißen Lichtpunkten. Auf dem Komplex sitzend ist ein Mädchen in einem roten luftigen Kleid zu sehen, deren Haar im Wind schwingt. Ganz weit aus dem Fenster gelehnt, ist das die Szene, die zu Beginn und auch im Klappentext beschrieben wird: Die, in der ein Mädchen vom Dach stürzt und stirbt.
Meinung
Auf der Programmvorstellung von Ravensburger auf der Love Letter Convention wurde uns dieses Buch als Gossip Girl in einem futuristischen Setting verkauft und es hörte sich direkt mega gut an. Von meiner Mitbewohnerin Klaudi von HerzdeinBuch, die das Buch gerade liest, habe ich mir sagen lassen, dass es wirklich eins zu eins Gossip Girl ist. Das mindert ihre Lesefreude, also wenn ihr Gossip Girl kennt, könnte das auch auf euch zutreffen. Da ich diese Serie und auch die Bücher dazu aber nicht kenne, gehe ich da ganz unvoreingenommen heran.
Der Schreibstil der Autorin zieht einen Direkt in die Geschichte. Sie hat etwas Ruhiges an sich, so wie die Ruhe vor dem Sturm. Obwohl die Sätze kurz und meist nicht sonderlich emotional sind, verbreiten sie das Gefühl von Gefahr – also genau das, was die Stimmung des Buches sein soll. Erzählt wird aus fünf Perspektiven, vier davon Mädchen, was dem Leser immer wieder ins Gedächtnis ruft, dass eines dieser Mädchen am Ende sterben wird.
Aber wieso? Das ist die Frage. Schnell wird klar, dass jeder Charakter ein Geheimnis in sich trägt (die verrate ich natürlich nicht), aber natürlich muss jede von ihnen den schönen Schein wahren. Im Fokus stehen die perfekte Avery, die in der Tower-Hierachi ganz oben steht – sie wohnt nämlich im tausendsten Stockwerk – und ihre Freundinnen Leda und Eris. Die drei leben in Saus und Braus, tragen nur Designerkleidung, sind beliebt und und und. Außerdem folgt die Geschichte Rylin, die ziemlich weit unten im Tower lebt und wirklich auf ihr Geld achten muss, und Watt, einem Hacker, der ebenfalls in den unteren Etagen lebt. Es dauert gar nicht lange, da sind die Schicksale von Watt, Rylin und den UpTower-Mädels miteinander verwoben und besagte Geheimnisse kommen immer mehr ans Licht.
Mehr will ich zum Inhalt gar nicht verraten. Es ist jedenfalls sehr ruhig und nach den anfänglichen Kapiteln, denen es ein wenig an Spannung gefehlt hat, zieht die Handlung schnell das Tempo an, was zum einen ein Widerspruch in sich ist, aber beim Lesen werdet ihr es merken. Während der Schreibstil eher Ruhe suggeriert, geht die Handlung so schnell, dass man als Leser zum Teil schon echt überlegen muss, was einzelne Handlungen nun bei anderen Charakteren ausgelöst haben und wie das wiederum die Handlung beeinflusst.
Die Charaktere sind allesamt sehr facettenreich gestaltet. Man kann ihre Handlungen und ihre Beweggründe immer nachvollziehen, auch wenn vor allem Ledas Handlungen und ihre Schlüsse nicht die sind, die ich gezogen hätte. Vor allem Nadia mochte ich sehr gerne,was vor allem an ihrer sarkastischen Art liegt. Wer genau sie ist, sag ich euch aber nicht, weil das spoilern würde.
Das Setting finde ich sehr außergewöhnlich. Es findet zwar nicht ausschließlich im Tower statt, aber so gut wie immer. Dieser Tower ist nämlich nicht einfach nur ein Hochhaus, sondern eine ganze Stadt mit meinem Aufzugsystem als öffentliche Verkehrsmittel, Schulen, Bars, Cafés und und und. Ein Setting wie dieses habe ich in einem Buch noch nicht gehabt und finde es wirkich erfrischend, vor allem da dazu noch die High-Tech Gerätschaften kommen.
Das einzige, was mich tatsächlich stört, ist das Ende. Dieser Cliffhanger! Obwohl der Tod von einem Mädchen von Anfang an klar ist, hat es mich trotzdem unerwartet getroffen, da ich vor allem dieses Mädchen liebgewonnen hatte. Und nun heißt es warten. Bis Juli 2018. Gründet jemand mit mir eine Selbsthilfegruppe?
Fazit

»Beautiful Liars – Verbotene Gefühle« ist ein Debüt, was sich wirklich sehen lassen kann. Facettenreiche Charaktere und eine gefährliche Ruhe, die nach den ersten, etwas schwächeren Kapiteln, bishin zum Ende über bestehen bleibt, machen es zu einem Buch, das man auf jeden Fall auf dem Schirm haben sollte.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Humor, Spannung und jede Menge Herz

Diamantenherz: Küss die Diebin, wenn du kannst
0

Cover
Ich gebe zu, es ist nicht das typische Romance-Edition-Cover, schließlich sind auf diesen sonst meist oberkörperfreie Männer, wahlweise mit aufreizend gekleideten Frauen drauf – trotzdem passt es ...

Cover
Ich gebe zu, es ist nicht das typische Romance-Edition-Cover, schließlich sind auf diesen sonst meist oberkörperfreie Männer, wahlweise mit aufreizend gekleideten Frauen drauf – trotzdem passt es großartig. Zu sehen ist eine Frau in einem schwarzen Kleid, Lederhandschuhen und einem schwarzen Hut mit breiter Krempe. Diamond sieht genauso aus, auch mit dem roten Lippenstift, wie ich sie mir vorgestellt habe. Neben ihr befindet sich Matt in einem Anzug und verbunden werden die beiden durch ein paar Handschellen, was den Kernkonflikt perfekt einfängt. An den unteren Ecken des Covers finden sich die Diamanten, hinter denen Diamond immer her ist und der Titel befindet sich in der Mitte.
Meinung
Ich verfolge die Autorin schon seitdem sie die erste Idee zu diesem Roman hatte und war daher mehr als gespannt, wie der Roman letztendlich ist. Das Genre »Chick Lit Suspense« zeigt jedenfalls schon mal, dass es zu einem unterhaltsam und humorvoll und zum anderen spannend und prickelnd werden sollte … und in dieser Hinsicht wurde ich nicht enttäuscht.
Tessa besitzt einen Schreibstil, der nur so von Humor strotzt, sich aber dennoch an die jeweilige Situation der Handlung anpasst. So baut sie in bestimmten Szenen schnell Spannung auf, kann auch mal romantisch oder beeindruckt mit Fachwissen über Juwelen und die Rechtlagen – aber natürlich so verpackt, dass es unterhaltsam und auch spannend ist. Abwechselnd werden die Kapitel aus der Sicht von Diamond und Matt geschildert, so dass man einen tiefen Einblick in die Leben der Beiden bekommt.
Zum Inhalt will ich gar nicht viele Worte verlieren. Matt ist seit Jahren hinter Diamond her und erhält auf einmal die Möglichkeit, sich als Auftraggeber in ihr Leben zu schleichen, um die Diebin endlich dingfest zu machen. Dabei erfährt er eine ganze Menge über sie und tja, was zwischen den beiden noch so passiert, erfahrt ihr dann, wenn ihr das Buch lest.
Ich für meinen Teil war über die Erkenntnisse sehr überrascht. Hinter Diamonds Karriere als Diebin steht so viel mehr, als ich am Anfang gedacht habe, so dass ich sie schnell mit ganz anderen Augen gesehen und ihr das Geld für ihre Diebestouren sogar richtig gegönnt habe. Beim Lesen merkt man förmlich, wie auch Matts Einstellung gegenüber Diamond sich verändert, wie die Gefühle zwischen beiden entschtehen und es zu einer richtig schönen, süßen, prickelnden Romanze wird.
Diamond habe ich direkt ins Herz geschlossen. Einerseits ist sie die gewitzte Diebin, die dem FBI jederzeit einen Schritt voraus ist mit ihren 25 Tarnidentitäten, aber sie hat auch eine andere – eine normalere – Seite, ein normales Leben und – was ich als sehr wichtig erachte – sie hat wirklich gute Gründe für ihre Juwelendiebstähle. Natürlich will ich hier nicht sagen, dass ich Diebeszüge gut finde, aber in ihrem Fall kann ich es verstehen und nachvollziehen. Hier hat Tessa es wirklich geschafft, die Beweggründe ihrer Heldin rüberzubringen.
Matt habe ich angeleckt, da gibt es gar nicht viel mehr zu sagen. Als FBI-Agent ist er natürlich sehr sportlich, manchmal habe ich mich aber wirklich gefragt, wie er es je dahin gebracht hat – aber das fragt er sich manchmal auch, also darf ich das so sehen. Matts Entwicklung vom FBI-Agenten, der Diamond einfach hinter Gittern sehen will, in den FBI-Agenten, der Diamond besser versteht und … hihi, das verrat ich nicht … fand ich sehr beeindruckend.
Fazit
»Küss die Diebin, wenn du kannst« ist ein Debütroman voller Humor, Spannung und definitiv jeder Menge Herz. Man merkt, wie viel der Autorin an der Geschichte und ihren Charakteren liegt und dieses Feeling geht direkt auf den Leser über.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Auf der Suche nach dem Happy End

Wir sehen uns beim Happy End
0

Cover

Das Cover hat mich auf der Stelle angesprochen. Obwohl ich kein Fan von dem mintgrünen Hintergrund bin, habe ich den Cover-Stil auf der Stelle wiedererkannt. Der andere Titel von Charlotte Lucas, ...

Cover

Das Cover hat mich auf der Stelle angesprochen. Obwohl ich kein Fan von dem mintgrünen Hintergrund bin, habe ich den Cover-Stil auf der Stelle wiedererkannt. Der andere Titel von Charlotte Lucas, der in 2016 erschienen ist, “Dein perfektes Jahr” ist nämlich in einem ähnlichen verspielten Stil gehalten. Auch hier bei “Wir sehen uns beim Happy End” liegt der Fokus wieder auf der Titelschrift. Drumherum ranken sich Feen, Blumen, kleine Zeichnungen, die dem ganzen Cover einen märchenhaften Touch verleihen.
Meinung

Puh, ich will ehrlich sein. Seit einer ganzen Weile ist mir keine Rezension mehr so schwer gefallen. Nicht etwa, weil mir das Buch nicht gefallen hat, sondern eben weil es mir gefallen hat, aber in vielerlei Hinsicht sehr außergewöhnlich ist. Es ist kein Buch, was man einfach mal zwischendurch lesen kann. Nein, man muss sich bewusst auf das Buch einlassen und zulassen, dass es einen mitnimmt. Aus diesem Grund habe ich selbst über Monate daran gelesen und nicht nur ein paar Stunden, wie ich sonst für ein Buch benötige. Hat das meiner Meinung einen Abbruch getan? Nein, ganz sicher nicht.
Die Sucht nach einem Happy End

Das Buch dreht sich um Emilia Faust, ihres Zeichens Haushälterin bei ihrem Verlobten, Bloggerin auf ihrem Blog “Better Endings” und süchtig nach Happy Ends. Blöd nur, dass ihre Welt, ihr Happy End, am Zerbrechen ist, als sie erfährt, dass ihr Verlobter sie betrügt. Auf einmal steht Emilia vor dem Nichts und hier beginnt eine Reise, die sie nie für möglich gehalten hätte.

Durch einige unvorhergesehene Ereignisse findet sie sich nämlich schon am nächsten Morgen im Krankenhaus bei einem gewissen Oscar de Witt wieder, der sein Gedächtnis verloren hat – möglicherweise trägt Emilia ein wenig die Schuld daran -, und macht es sich zur Aufgabe, ihm zu helfen. Selbstverständlich verdient auch er ein Happy End.
Emilia und Oscar …

… zwei wie Hund und Katz’. Emilia ist eine Träumerin, stets will sie in allem das Gute sehen. Und ohne Happy End geht bei ihr überhaupt nichts. Ich hatte keine Probleme, mich mit ihr zu identifizieren, obwohl sie – entgegen der Protagonistinnen aus Büchern, die ich sonst lese – schon einige Jahre älter ist als ich. Ein wenig haben wir doch alle den Kopf in den Wolken. Es ist erfrischend, wie sie ihre Ziele verfolgt, obwohl ich auch hier zugeben muss, dass ich in einigen Situationen doch anders gehandelt hätte. Vor allem gegen Ende hatte ich ganz stark beim Lesen das Gefühl, dass es besser für sie gewesen wäre, alles aufzuklären, doch sie hält an ihrer Ansicht fest. Stur, wie sie ist. Das hätte einiges Drama erspart.

Oscar ist das krasse Gegenteil von ihr. er ist pragmatisch und kommt zunächst überhaupt nicht mit Emilias Art klar, aber die beiden arrangieren sich. Und ja, ich habe auch Oscar schnell ins Herz geschlossen. Zunächst wissen wir nicht viel über ihn und seinen Hintergrund, aber das ist okay. Das weiß er ja auch nicht. Und wir erfahren es mit der Zeit und dem Handlungsverlauf. Das macht es für uns Leser wiederum spannend. Einige Wendungen habe ich hier wirklich nicht kommen sehen.
Definitiv ein besonderer Lesegenuss

Habt ihr bereits “Dein perfektes Jahr” gelesen? Wenn ja, dann dürft ihr euch auf Kurzauftritte der Figuren aus dem Buch freuen! Wenn nicht, dann werdet ihr es im Nachhinein sicher lesen wollen, um Jonathan und Hannah kennenzulernen. Kleiner Einwurf am Rande.

Kennt ihr “Dein perfektes Jahr” bereits, wisst ihr auch schon, was für ein Stil euch in “Wir sehen uns beim Happy End” erwartet. Wieder bedient sich die Autorin einem Schreibstil, der im vergleich zu “gewöhnlichen” Frauenromanen außergewöhnlich sachlich und hochgestochen ist. Geradezu distanziert. Nicht nur in der Erzählweise, sondern auch im Dialog ihrer Figuren kommt der sehr stark zum Vorschein, aber nach einer Weile, wenn man erst in der Geschichte angekommen ist, ist er sehr angenehm zu lesen. Der Stil macht das Buch definitiv zu einem besonderen Lesevergnügen, auch wenn er zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Fazit

“Wir sehen uns beim Happy End” ist ein besonderes Buch. Was zu Anfang wie eine leichte Lektüre erscheint, wird schnell zu einer tiefgründigen Geschichte über Leben, die Liebe und der Suche nach dem, was im Leben wirklich zählt. Schließlich haben wir doch alle ein Happy End verdient. Ich vergebe hier 4,5 – aufgerundet 5 – Sterne.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Tolle Unterhaltungsliteratur!

Dein perfektes Jahr
0

Cover

Das Besondere an diesem Buch ist wohl der lila Buchschnitt, der einem sofort ins Auge sticht, dicht gefolgt von den abgerundeten Ecken des Hardcovers. Der Hintergrund ist dunkelblau und die Sterne ...

Cover

Das Besondere an diesem Buch ist wohl der lila Buchschnitt, der einem sofort ins Auge sticht, dicht gefolgt von den abgerundeten Ecken des Hardcovers. Der Hintergrund ist dunkelblau und die Sterne darauf erinnern an einen Nachthimmel. Dagegen ist der Titel in helleren Farben gehalten und in der Mitte positioniert. Drumherum befindet sich ein angedeuteter Kreis, auf dem die Protagonisten sitzen oder liegen und in einem Buch lesen.
Meinung
Schreibstil

Der Schreibstil der Autorin ist auf den ersten Seiten ungewohnt sachlich für einen Unterhaltungsroman. Nachdem man sich aber eingefunden hat, liest sich das Buch schnell und ohne großartigen Probleme. Erzählt wird aus Sicht von Hannah und Jonathan. Zunächst hat mich dabei etwas verwirrt, dass die Handlung bei Jonathan an Neujahr beginnt und bei Hannah noch Oktober ist, aber es wird später klar, wieso das so sein muss, also nicht verwirren lassen. Zwischen kurzen und manchmal auch längeren Passagen gibt es öfters Zeitsprünge von über einem Monat, schließlich geht das Buch über ein ganzes Jahr. Diese stören den Lesefluss allerdings überhaupt nicht, sondern sorgen sogar dafür, dass man der Handlung noch leichter folgen kann. Trotzdem finde ich, dass man die Geschichte auch in weniger als 576 Seiten hätte packen können.
Handlung

In dem Buch geht es tatsächlich um »dein perfektes Jahr«, denn genau das wünscht sich Hannah für ihren schwerkranken Freund. Ein perfektes Jahr, um ihm zu zeigen, dass alles gut wird. Daher schreibt sie in ein Filofax jeden Tag Aufgaben und Termine usw. die ihr Freund dann erledigen muss. Über Umwege gelangt eben dieser dann aber an Jonathan, einen 42-jährigen Verleger, der von seiner Frau verlassen wurde, keine Lust mehr an seinem Verlag hat und jeden Tag die gleiche, langweilige Routine über sich ergehen lässt. Durch den Kalender voller Aufgaben, um sein Leben umzukrempeln ändert er sich Stück für Stück zum Guten, während Hannah verzweifelt nach ihrem Freund sucht, der verschwunden ist.

Wir haben es hier mit zwei Handlungssträngen zu tun, die rein äußerlich betrachtet außer dem Filofax nichts miteinander zu tun haben, aber beim näheren Hinsehen merkt man, wie fein beide Stränge miteinander verknüpft sind und wie am Ende alles einen Sinn ergibt.

Besonders hervorzuheben sind die deutlichen Gegensätze der beiden Handlungsstränge. Während Jonathans Leben am Anfang nicht sonderlich rosig aussieht und sich immer weiter bessert, scheint es bei Hannah zunächst genau anders rum, aber beide zusammen – da ergänzt sich auf einmal alles.

Die Autorin hat es geschafft, mich mit der Handlung einfach umzuhauen. Schließlich ist sie in diese Art und Weise einfach neu und anders und einfach nur berührend. Wie schon im Klappentext erwähnt: Hier geht es um die wirklich wichtigen Fragen.
Charaktere

Jonathan ist zunächst einmal ein sehr ungewöhnlicher Protagonist. Er ist schon 42 und ihm gehört Griefson and Books, ein traditioneller Literaturverlag, bei dem es »Unterhaltungsliteratur« nie ins Programm schaffen würde. Nur von dem Verlag an sich hat er keine Ahnung. Darum kümmert sich sein Geschäftsführer. Sein Leben ist seit Jahren die gleiche Routine und wirklich nicht sonderlich erstrebenswert. Bis er diesen Filofax findet und sich alles ändert. Seine Ansichten auf die Welt sowie seine Hobbys, sein Freundeskreis und seine Lebenseinstellung. Die Entwicklung, die ein einzelner Jahreskalender in ihm ausgelöst hat, ist enorm und es macht Spaß, sie mitzuverfolgen.

Hannah dahingegen ist noch etwas jünger (aber nicht viel. Denke ich. Ihr Alter wird nicht erwähnt) und Kindergärtnerin. Mit einer Freundin hat sie sich selbstständig gemacht und sie ist seit Jahren mit Simon zusammen. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als dass er ihr endlich einen Antrag macht, aber dazu kommt es nicht (Keine Spoiler ;) ). Hannah ist ein sehr lebensfroher, impulsiver Mensch und damit das komplette Gegenteil von Jonathan. Ihre Entwicklung im Buch ist nicht so enorm wie bei ihm, aber auch ihr Werdegang über das perfekte Jahr hinweg, habe ich gern verfolgt.
Fazit

Bis auf einige langwierige Passagen (Wie gesagt, man hätte sich auch kürzer fassen können) konnte mich “Dein perfektes Jahr” wirklich überzeugen. In der Unterhaltungsliteratur eine schöne, etwas andere Lektüre.